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Och nee- da haben wir doch nur drauf gewartet - Druckversion

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Och nee- da haben wir doch nur drauf gewartet - Uli - 27.11.2005

URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,387013,00.html
Gastronomie

Bier, Burger, Busen

Von Nils Klawitter
Die US-Kette Hooters kommt nach Deutschland. Es gibt das übliche Fast Food - dafür wird es von halbnackten Mädchen serviert, die auch tanzen.
Harry Grindrod war 16 Jahre alt, als er den Grundstein für sein äußeres Erscheinungsbild legte - mit einem Burger. Mit 18 gewann er seinen ersten Wettbewerb: Er verschlang sieben Whopper. In zehn Minuten.
Inzwischen ist Grindrod 55. Er wiegt 150 Kilogramm und muss Herztabletten nehmen. Manchmal, so Grindrod, esse er auch einen Salat. "Aber irgendwie brauch ich immer noch was dazu."

Diesen Mittag sind es Hähnchenflügel. Grindrod, Europa-Chef der Fast-Food-Kette Hooters, sitzt neben einigen Bauarbeitern in der ersten deutschen Hooters-Filiale in Neunkirchen bei Saarbrücken. Der Amerikaner saugt das fettige Fleisch vom Knochen. Die scharfe Sauce klebt an seinem Kinn.

Am Tag zuvor probierte er schon morgens Kraut- und Kartoffelsalat und später kalte Hot Dogs. Grindrod, Sohn eines in Deutschland stationierten US-Soldaten, wacht über den industriellen Tiefkühlgeschmack der Produkte, der weltweit identisch sein soll.

Schon seit Jahren bewegt sich der Burger-Boss im Souterrain des guten Geschmacks: Er half, Europa mit Dunkin' Donuts- und Burger-King-Läden zu überziehen, und war für die Kette Thank God it's Friday's unterwegs. Nun soll er die Deutschen zu Hooters bringen.

"Kann ich noch was für dich tun, Harry?", fragt Hooters-Bedienung Sandy, die an diesem Tag ihre ersten Testgäste bedient und über ein Casting an den Job gekommen ist. Sandy trägt ein enges Top, ein kurzes Höschen und beugt sich so tief zu Grindrod, als sollte der ihr Dekolleté auf Pigmentstörungen untersuchen. Die 22-Jährige hat bisher vergebens versucht, zum Film oder zum Fernsehen zu kommen. "Das hier", glaubt sie, "könnte aber ein Sprungbrett sein."

Eben musste sie den Ententanz machen und dann mit den extra eingeflogenen Hooters-Girls aus den USA in einer Art Bunny-Polonaise durch das noch nicht ganz fertige Restaurant hüpfen.

Die Gründer der Kette, sechs voyeuristische Kleinunternehmer aus dem Mittleren Westen der USA, hätten ihre Freude an den lernwilligen deutschen Mädels.

1983 legten die Männer 140.000 Dollar zusammen und eröffneten die erste Hooters-Beach-Bar in Florida. Es gab Finger-Food, Oldies aus der Jukebox und lecker Mädchen. Das ungehemmte Spannen bei Bier und Burger schien eine Marktlücke. Inzwischen gibt es über 400 Restaurants in 19 Ländern, die meisten davon betreiben Franchise-Nehmer. Vor gut zwei Jahren nahm sogar eine Hooters-Fluglinie in den USA den Betrieb auf - entsprechend üppige Verpflegung an Bord inklusive.

Hooters zähle zu den am schnellsten wachsenden Ketten in der Branche. Heißt es. Das stimmt vor allem dann, wenn man die Fälschungen berücksichtigt, die Harry Grindrod dauernd irgendwo unterkommen: Ständig muss er, wie etwa vor einigen Jahren in Bremen, Hooters-Läden dichtmachen, die keine Lizenz haben. Im österreichischen Feldkirchen, so Grindrod empört, "gab es sogar Schnitzel".

Das Schlimmste in solchen Läden und überhaupt scheinen für Grindrod unmotivierte Kellnerinnen zu sein. Ein Hooters-Girl habe immer "camera-ready" zu sein, das stehe auch in den Verhaltensmaßregeln. Eine optimistische Haltung, so die entwaffnend schlichte Logik, "sorgt für mehr Geld und Zufriedenheit". Jeder habe Probleme, "aber die lassen wir zu Hause".

Für die Mädchen gelte das 1,6-Meter-Gesetz: Spätestens dann muss Augenkontakt zu jedem Gast aufgenommen werden. "Welcome to Hooters", schreien die Mädchen einem rot anlaufenden Bauarbeiter zu, der an diesem Tag Testesser ist und später noch testweise Geburtstag hat, wobei er sich auf einen Tisch stellen, singen und Fähnchen schwenken wird.

Einstellungsvoraussetzung für Hooters-Girls in Amerika sind offenbar auf XXL-Format operierte Brüste. Auch kleine Sprachfehler (Lispeln) scheinen hilfreich. Von Vorteil außerdem: völlige Ahnungslosigkeit über Arbeitnehmerrechte. Die Frage nach einer Vertretung ihrer Interessen beantwortet Sara, 25, aus Georgia mit dem Hinweis auf die "Human Resources"-Abteilung. Auf Nachfrage nach einem Betriebsrat weist sie lachend darauf hin, dass die Tür der Manager für sie immer offen stehe. Ihre Freundin Michelle ist bereits acht Jahre bei Hooters. Sie arbeite in einem Restaurant in Texas und bekomme von Hooters 2,13 Dollar pro Stunde, so Michelle.

Prekäre Arbeitsverhältnisse sind für die rund 15.000 Hooters-Bedienungen die Regel: In der gerade eröffneten Filiale in Neunkirchen etwa sind die wenigsten der 40 Kellnerinnen fest angestellt. Sie sind eine ständig erneuerbare Ressource.

Im "Media Statement" des Unternehmens aus Atlanta steht, die Frauenrechtsbewegung sei wichtig, weil sie Frauen das Recht gebe, ihre Karriere frei zu wählen. "Hooters unterstützt Frauen", sagt Sara.

Am liebsten allerdings, wenn sie möglichst wenig anhaben. Bei Wet-T-Shirt-Contests etwa oder als Kalender-Girls.

Geradezu vorbildlich verlief die Karriere der berühmtesten Hooters-Kellnerin Jesse Jane aus Texas. Bereits mit 17 kam sie zu Hooters. Sie ließ sich die Brüste operieren, arbeitete fünf Jahre als Bedienung und Ausbilderin, dann als Pin-up-Girl.

Inzwischen dreht sie Porno-Filme.

Big Grin X(


Och nee- da haben wir doch nur drauf gewartet - Uli - 21.12.2005

Überschwemmen US-Kunstweine die EU?
Vor allem in Deutschland gibt es massive Kritik an dem Abkommen — Auf Qualität setzen


Gegen den Widerstand Deutschlands haben die Agrarminister der EU-Staaten ein Weinabkommen mit den USA gebilligt. Danach sollen in der EU künftig auch amerikanische Weine zugelassen werden, die nicht nach europäischen Standards produziert wurden.BRÜSSEL - Alle Versuche des deutschen Verbraucherschutzministers Horst Seehofer (CSU), seinen Kollegen „reinen Wein“ einzuschenken, waren vergebens. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Markt mit Kunstwein aus den USA überschwemmt wird“, hatte er vor Beginn der entscheidenden Sitzung in Brüssel gesagt. Doch ausgerechnet die beiden anderen großen Weinländer Frankreich und Italien waren schon umgefallen.So war der befürchtete Beschluss keine Überraschung mehr: Ab 1. Januar 2006 wird der Markt liberalisiert. Amerikanische Coca-Cola-Weine, wie die aus Alkohol, Wasser und Zuckerwasser (bis 35 Prozent) zusammengepanschten Essenzen genannt werden, dürfen frei in die EU importiert werden. Seehofer: „Wenn die Amerikaner Wasser in den Wein gießen können, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das auch für andere Länder gilt und dann kommt die ganze Kultur und Qualität des deutschen Weins ins Rutschen.“Keine Norm mehrSchon bisher flossen jedes Jahr 2,1 Millionen Liter Kunstweine der US-Marken „Burgundy“ oder „Bordeaux“ und sogar „Mosel“ in die EU. Europas Winzer versorgen den US-Markt mit 3,9 Millionen Liter Wein. Die Kritik der Winzerverbände richtet sich vor allem gegen die mangelhafte Auszeichnungspflicht, bei der der Verbraucher nicht mehr auf dem Etikett erkennen kann, was er kauft. „Das Abkommen würde dazu führen, dass es keine internationale Norm mehr gibt“, warnte der Präsident des Deutschen Weinbauernverbandes, Norbert Weber. Jedes Land könne selbst bestimmen, „was Wein ist und wie er hergestellt wird“.„Für den Verbraucher“, so Horst Seehofer, „verschärft sich das Problem noch dadurch, dass die EU nicht einmal das Recht hat, in Europa bisher nicht zulässige Praktiken der Herstellung auf den Etiketten von US-Weinen anzugeben. Ein deutscher Winzer, der heute Wein so wässert, wie es in den USA zulässig ist und zum Teil praktiziert wird, macht sich strafbar.“ Die besonders edlen, süßen Beeren- und Trockenbeerenauslesen und Eisweine werden künftig in den Vereinigten Staaten gar nicht mehr als Weine anerkannt, weil sie weniger als sieben Prozent Alkohol haben.Nach der Entscheidung des EU-Ministerrates wollen die Deutschen wenigstens eine bessere Kennzeichnungspflicht durchsetzen. Die Europa-Abgeordnete Anja Weisgerber (CSU) aus der Weinregion Unterfranken: „Eine Kennzeichnungspflicht für Kunstweine wäre das Mindeste, um den Verbraucher über die Art und Weise der Weinherstellung zu informieren.“Das Weltweininstitut OIV hatte bereits einen internationalen Standard für die Weinproduktion ausgearbeitet, die USA sind aber schlicht ausgetreten. Wäre das Abkommen der EU mit den USA gescheitert, befürchteten die EU-Exporteure scharfe Zulassungsverfahren für den US-Markt.Qualität ins Blickfeld rückenDer Verband Prädikatsweingüter will deshalb jetzt zum Gegenangriff übergehen und die Vorzüge des deutschen Weins besser herausstellen. „Uns hilft nur noch ein klar erkennbares Reinheitsgebot für den deutschen Wein“, argumentiert Präsident Michael Prinz zu Salm, der das Abkommen als „Super-GAU für den Wein“ sieht.Davon sind auch die Winzer anderer EU-Länder überzeugt, wobei sich die Österreicher aber gerne jene skurrile Begebenheit aus dem Jahre 1974 erzählen. Damals flog in Innsbruck eine groß angelegte Weinfälschung auf. Der Kunstwein musste aus den Regalen genommen werden und wurde durch Rotwein ersetzt. Dieser aber schmeckte nun schlechter als die gewohnte gesüßte Ware, so dass die Kundschaft misstrauisch wurde und den echten Wein für Kunstwein hielt.
DETLEF DREWES
21.12.2005 0:00 MEZ
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=436180&kat=3

Uli
*Prostmahlzeit*


Och nee- da haben wir doch nur drauf gewartet - Uli - 23.06.2006

Fastfood-Kette

McDonald's will in Deutschland kräftig wachsen

Frankreich und Großbritannien haben jeweils 60 Millionen Einwohner, Deutschland mehr als 80 Millionen - aber in allen drei Ländern gibt es gleich viele McDonald's-Filialen. Ein Umstand, den der Deutschland-Chef der Kette ändern will.
Wenn jemand alles darüber wissen will – hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,423135,00.html


Uli