UMWELTHORMONE - Uli - 11.01.2009
Zitat:Frauenboom bei Österreichs Fischen
Kaum Männchen im Netz: Zwei Drittel aller Fische in den fließenden Gewässern Österreichs sind weiblichen Geschlechts. Umweltgifte dürften an dem Phänomen Schuld sein, dessen Gefährlichkeit für den Menschen noch nicht vollständig untersucht ist.
Wien - Die Regenbogenforellen machen Karl Wögerbauer zu schaffen, und die Äschen ebenfalls. Der Funktionär des oberösterreichischen Fischereiverbandes berichtet im ORF von einem alarmierenden Phänomen, das auch Berufskollegen aus anderen Ländern, unter anderem auch Deutschland, gut kennen: Den Flussfischern gehen schon seit geraumer Zeit deutlich mehr weibliche Tiere ins Netz als männliche. Mittlerweile sind bereits zwei Drittel aller Fische in den fließenden Gewässern Österreichs weiblichen Geschlechts.
Verantwortlich könnte die Verunreinigung der Gewässer mit hormonell wirkenden Substanzen sein, die von Kläranlagen nicht ausgefiltert werden. Endokrine Disruptoren heißen die verdächtigen Stoffe, welche die Wissenschaft seit Anfang der Neunziger verstärkt im Blick hat. Im Prinzip gibt es diese Substanzen auch in der Natur, zum Beispiel in Pflanzen wie Soja oder Hopfen. Gefährlicher sind aber die synthetischen Stoffe aus der Industrie und Landwirtschaft, die zum Beispiel als Bestandteile von Kunststoffen oder Pestiziden in die Umwelt gelangen - und dort ihre schwerwiegenden Folgen entwickeln, weil sie in den Hormonhaushalten der Lebewesen vor allem das Geschlechtshormon Östrogen beeinflussen.
Die fraglichen Substanzen werden als Weichmacher in Nahrungsmittel-Verpackungen verwendet, kommen als UV-Filter in Sonnencremes vor oder als Konservierungsstoffe in Hautcremes. Auch Antibiotika, Verhütungsmittel, Reinigungsmittel und mittlerweile verbotene Schiffsanstriche können Quelle von endokrinen Disruptoren sein
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,600616,00.html
...erschreckend!
Uli
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