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W. Siebeck - Uli - 25.10.2004 Wolfram Siebeck schaudert es: In Amerika gibt es Menschen, die 140 Jahre alt werden wollen, indem sie einfach 20 bis 40 Prozent weniger essen. Und auf ein für ihn höchst fragwürdiges Nahrungsmittel vertrauen Alles großer Käse! Nun sind sie völlig übergeschnappt. Es genügt ihnen nicht, dass sie mit 75 Jahren durchs Hochgebirge kraxeln, mit 80 Kinder zeugen und mit 100 als Geisterfahrer des Jahres vom Bundespräsidenten geehrt werden. Sie wollen mit 90 noch am Triathlon teilnehmen, und wenn sie 140 Jahre alt würde, umso besser. Das sagt jedenfalls Julie Lockhart aus Dunstable, Massachusetts. Sie ist Mitglied im Verein der Neuen Spartaner. Das sind Amerikaner, die ihre tägliche Kalorienzufuhr um 30 Prozent gesenkt haben. Sie wollen nicht krank werden, möglichst nicht sterben und morgens voller Energie aus dem Bett springen. Nun sind sie völlig übergeschnappt. Es genügt ihnen nicht, dass sie mit 75 Jahren durchs Hochgebirge kraxeln, mit 80 Kinder zeugen und mit 100 als Geisterfahrer des Jahres vom Bundespräsidenten geehrt werden. Sie wollen mit 90 noch am Triathlon teilnehmen, und wenn sie 140 Jahre alt würde, umso besser. Das sagt jedenfalls Julie Lockhart aus Dunstable, Massachusetts. Sie ist Mitglied im Verein der Neuen Spartaner. Das sind Amerikaner, die ihre tägliche Kalorienzufuhr um 30 Prozent gesenkt haben. Sie wollen nicht krank werden, möglichst nicht sterben und morgens voller Energie aus dem Bett springen. Miss (oder Mistress) Lockhart ist so eine. Sie beschreibt sich als »energizer bunny«. Das ist der Grund, warum ich vermute, sie müsse eine Miss, also unverheiratet sein. Denn ein Fräulein, das morgens als »Energie-Häschen« aus dem Bett springt und 30 Liegestütze wegdrückt wie nichts, besitzt für einen Mann nur selten die nötige Anziehungskraft, die ihn an den Altar locken könnte. Miss (oder Mistress) Lockhart ist so eine. Sie beschreibt sich als »energizer bunny«. Das ist der Grund, warum ich vermute, sie müsse eine Miss, also unverheiratet sein. Denn ein Fräulein, das morgens als »Energie-Häschen« aus dem Bett springt und 30 Liegestütze wegdrückt wie nichts, besitzt für einen Mann nur selten die nötige Anziehungskraft, die ihn an den Altar locken könnte. Er stellt sich vor, wie er da in seinem Sonntagsanzug steht und auf das energizer bunny wartet. Und da kommt sie schon! Den rot-gelben Joggingsuit aus Bodyline und die schwarz-weißen Joggingschuhe hat sie sich extra für diesen Tag gekauft. Wie sie durch die Kirchentür stampft und schnaufend neben ihm landet, wie sie ihn energiesprühend anstrahlt – da weiß er, dass sie 140 Jahre alt werden wird. Und noch bevor sie ihre mageren Arme um seinen Hals schlingen kann, drückt er ihr die Eheringe in das knöchernde Händchen und lässt sie alle stehen, die Braut, die Trauzeugen, den Pfarrer, und rennt nun selbst los, bis er den nächsten McDonald’s erreicht, wo er sich 160 Prozent seines täglichen Kalorienbedarfs in Form eines Giant Burgers plus Pommes und Ketchup ins Maul stopft. Er ist noch einmal davongekommen. Neugierig geworden? Wer weiterlesen möchte: www.zeit.de/2004/43/Siebeck_43 Viel Spaß dabei... :] Uli W. Siebeck - Uli - 01.11.2004 44/2004 Wolfram Siebeck beobachtet den amerikanischen Wahlkampf. Und fragt sich, warum Bush, Kerry und all die anderen nie Wein trinken, sondern immer nur Kaffee aus Pappbechern. Und dazu noch alles Mögliche knabbern Futtern für den Sieg Es ist Wahlkampf in den USA. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Wähler etwas über die Lieblingsspeisen der Kandidaten erfahren. Das fängt ganz harmlos an. Zunächst rücken die Gattinnen ins Rampenlicht, dann die Töchter. Sodann trifft sich die komplette Familie beim Segeln vor der Ostküste oder beim Barbecue auf der Ranch. Barbecue ist das, was wir Grillen nennen: Im Mittelpunkt dieser Tätigkeit steht ein High-Tech-Grillrost, auf dem dicke Stücke Ochsenfleisch einer tödlichen Glut ausgesetzt werden. Sobald es schwarz verbrannt ist, wird das Fleisch auf Pappteller gelegt und unter Abspielen der Nationalhymne einhändig gegessen, während die andere Hand den Magen besänftigt. Was dazu getrunken wird, erfährt die Öffentlichkeit nur dann, wenn es sich um Kaffee handelt, welcher tradionsgemäß in Pappbechern gereicht wird. (Darüber später mehr.) Mehr?http://zeus.zeit.de/text/2004/44/Siebeck_2fKolumne_US-Wahlkampf vergnügliches Lesen Uli |