Homöopathie - ß - 31.01.2005
Zitat: Heilen mit Information?
Thomas Barth Telepolis, 31.01.2005
Homöopathie-Gründervater Samuel Hahnemann feiert 250.Geburtstag
Samuel Hahnemann (1755-1843) erfand zu Beginn des 19.Jh. die Lehre von der Homöopathie, die heute an der Schwelle zur Anerkennung durch die Schulmedizin steht - obwohl ihr Wirkungsmechanismus immer noch rätselhaft ist.
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Inzwischen liegen jedoch Ergebnisse vor, die auch harter Kritik widerstehen dürften: Selbst präparierte Darmzellgewebe reagierten auf ultrahochverdünnte homöopathische Mittel, die keinen substanziellen Wirkstoff mehr enthalten dürften. [...] Ihre Placebo-unverdächtige Versuchsperson: ein Stück lebender Rattendarm. Das Darmgewebe wurde so eingespannt, dass seine Bewegungen genau gemessen werden konnten. Der erste Schritt war eine künstlich verkrampfende Reizung: Acetylcholin wirkte entsprechend auf die Darmzellen. Das Darmstück verkrampft sich und wurde kürzer. Im nächsten Schritt kam ein homöopathisches Mittel dazu: Atropin, eine krampflösende Substanz in homöopathisch ultrahochverdünnter Dosis. Und tatsächlich: Das Darmpräparat entspannte sich und wurde wieder länger. Auf Basis schulmedizinischer Erkenntnisse war zu erwarten gewesen, dass die Gabe eines homöopathischen Mittels gegen Darmkrämpfe in der gegebenen auf fast Null reduzierten Konzentration keinen Effekt haben dürfte.
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Was die mangelhafte Erklärung des Wirkungsmechanismus angeht, mache ich persönlich mir keine allzu großen Sorgen. Sollte es tatsächlich nur ein Placebo-Effekt sein, so soll es mir Recht sein. Andere Mittelchen, die einem Heuschnupfenkranken heute von Freunden und Bekannten so in die Hand gedrückt werden, hatten bei mir keinerlei Wirkung. Schließlich: Auch die Schulmedizin entdeckte wichtige Pharmaka zufällig, etwa das Penicillin oder Neuroleptika gegen Schizophrenie. Und bis heute klingt, was Neurochemiker über Neuroleptika im schizophrenen Hirnstoffwechsel sagen, nicht viel glaubhafter als die Erklärungen der Homöopathie für Hahnemanns segensreiche Erfindung.
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Die Frage nach der "feinstofflichen Information" ist durchaus auch für Allergiker brisant (siehe UV bei Dingen, wo irgendwann im Herstellungsprozess z.B. Schimmelpilze beteiligt waren).
So sehr mir der Artikel zusagt, der einzige Wermutstropfen ist, dass Allergien wieder als "heilbare Zipperlein" dargestellt werden X(
Gruß Sascha
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