17.01.2007, 13:33
| 16.01.07, 11:17 |
Uli
Zitat:
Wachstumshormone gelten als wirksame Anti-Aging-Mittel. Doch eine Studienanalyse zeigt, dass sie wenig helfen – und fatale Nebenwirkungen haben.
Wachstumshormone werden auf dem Anti-Aging-Markt als wahre Wunderkuren gehandelt. Schlank, straff, fit und potent sollen sie machen, den Alterungsprozess verzögern oder sogar umkehren. Zwischen 1000 und 2000 Dollar müssen Käufer für die angebliche Verjüngungskuren hinblättern – pro Monat. Allein in den USA leisten sich das jährlich zwischen 30 000 und 40 000 Menschen.
Der Endokrinologe Hau Liu und seine Kollegen von der Stanford University wollten herausfinden, was hinter dem angeblichen Verjüngungseffekt tatsächlich steckt. Dazu werteten sie 31 Studien aus, die die Auswirkungen des menschlichen Wachstumshormons Somatotropin auf gesunde ältere Personen untersuchten. Als Erstes fiel den Forschern auf, dass die Datenlage für die populären Mittel reichlich dünn war: Die Gesamtzahl aller an den Studien teilnehmenden Probanden lag nur bei 500, davon hatten nur 200 Hormone erhalten.
Die Auswertung der Daten lieferte ein klares Ergebnis: „Von einem verjüngenden oder lebensverlängernden Effekt kann keine Rede sein“, erklärt Studienleiter Hau Liu. Weder verbesserte sich die Knochendichte, noch sanken die Blutfettwerte, und auch der Sauerstoffumsatz im Körper veränderte sich nicht.
Nicht besser als ein bisschen Training
Als einziges positives Resultat verzeichneten die Forscher, dass die Testpersonen im Schnitt zwei Kilo Körperfett verloren und dafür zwei Kilo Muskelmasse aufbauten. „Das gleiche Ergebnis kann man mit einem regelmäßigen, leichten Training erzielen“, erklärt Hau Liu.
Stattdessen fanden die Wissenschaftler eine ganze Reihe von ernsten Nebenwirkungen der Hormonkuren, darunter Gelenkschwellungen und –schmerzen sowie ein erhöhtes Diabetesrisiko. Keine verjüngende Wirkung
Somatotropin wird in der kirschkerngroßen Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) produziert, die sich im unteren Bereich des Zwischenhirns befindet. Besonders groß ist die Ausschüttung in der Kindheit, wenn das Hormon das Längenwachstum steuert. Ein Mangel des Hormons beim Erwachsenen kann schwindende Muskelmasse und Verfettung sowie einen Verlust an Knochendichte hervorrufen und führt zu Müdigkeit und Vitalitätsmangel.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion von Somatotropin stetig ab. Diesen natürlichen Abfall per Hormonkur auszugleichen, hat den Studien zufolge aber offenbar keinerlei verjüngende Wirkung. Kurz gesagt: „Auf Grund der Datenlage können wir Wachstumshormone als Anti-Aging-Therapie für gesunde Erwachsene nicht empfehlen“, schreiben die Forscher.
http://www.focus.de/gesundheit/vorsorge/...42754.html
Uli