20.02.2006, 13:25
Bakterienschleuder und „Erkältung, was tun“?
„Fundstücke“ aus dem Journal > bild der wissenschaft< vom November 2003-
zwar schon „alt“, aber immer noch aktuell....
1) Bakterienschleuder
Bei einem 25-jährigen Chemiearbeiter mit Husten, Atemnot und Fieberschüben lag der Fall für die Spezialisten der Zusamklinik im schwäbsichen Zusmarshausen scheinbar klar: eine berufsbedingte Allergie.
Stutzig machte sie jedoch, dass der Mann vom Wochenendbesuch zu Hause mit denselben Beschwerden in ihre Klinik zurückkehrte. In seiner Wohnung spürten sie rasch die Quelle des Bösen auf: In einem Zimmerspringbrunnen fanden sie ein Sammelsurium von Bakterien und Hefepilzen. Deren giftige Ausscheidungen verteilten sich als feines Aerosol in der Luft. Auf einem Kongress für Lungenerkrankungen präsentierten die Ärzte stolz ihre
>> Erstbeschreibung einer Zimmerspringbrunnen-Lunge<<.
http://www.thieme.de/abstracts/pneumolog.../v187.html
( Ausschnitt)
Mit dem dort vorhandenen Zimmerspringbrunnen (Kaltluftvernebler) wurde eine einstündige Reexposition in der Klinik durchgeführt, dabei wurde das niemals gänzlich gewechselte Verneblerwasser verwendet. Nach 3 Stunden entwickelte sich ein hochfieberhafter Schub der Alveolitis.
Im Verneblerwasser wurden nachgewiesen: Koagulase-negative Staphylokokken, Candida albicans und Penicillium species. Mycobakterien wuchsen weder im Sputum bzw. Bronchialsekret noch im Verneblerwasser. IgG-Antikörper gegen die bekannten Allergene der Befeuchterlunge, das Verneblerwasser und die darin gewachsenen Bakterien und Schimmelpilze wurden nicht nachgewiesen. Die Endotoxinkonzentration im Verneblerwasser lag bei 112 ng/l.
Wir klassifizierten die Erkrankung als exogen allergische Alveolitis ohne Nachweis von IgG-Antikörpern, es handelt sich um die Erstbeschreibung einer Zimmerspringbrunnen-Lunge.
2) Erkältung: Was tun?
Die vielleicht frustrierendste Erkenntnis über Erkältungen ist diese: Nicht das Virus quält uns, sondern unser eigener Körper. Die Erreger befallen meist nur einen kleinen Teil der Schleimhäute und richten vergleichsweise wenig Schaden an. Dass die Nase rot und verstopft wird, ist eine Abwehrreaktion des Körpers – eine recht nutzlose dazu. „ Das Virus wird er dadurch nicht los, denn das sitzt ja in den Zellen“, sagt Jack Gwaltney von der Universität Virginia, ein weltweit anerkannter Erkältungsexperte.
Pflichtbewusstes Händewaschen, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung mindern das Ansteckungsrisiko. Auch Freundschaften helfen: In Studien zeigten sich Eigenbrötler 4,2 mal anfälliger für die Viren als sozial eingebundene Menschen. Stress erhöht das Risiko ebenfalls. Früher oder später erwischt es jeden.“ Es gibt nur einen Weg, Erkältungen sicher zu vermeiden“, sagt Experte Ron Eccles,“ Einsiedler werden.“
Wen die Erkältung im Griff hat, für den gibt es keine effektive Hilfe. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft empfiehlt Zurückhaltung bei allen so genannten Erkältungsmedikamenten, da keines von ihnen die Krankheit bekämpft, aber viele zweifelhafte Substanzmischungen enthalten und alle unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Die Kommission rät zu Ruhe, reichlich Trinken und zu alten Hausmitteln, die das Wohlbefinden stärken: zu Dampfbädern und warmen Wickeln.
Manche Ärzte vermuten, dass Vitamin C die Symptome mildere. Allerdings haben Studien gezeigt, dass es zur Vorbeugung nicht taugt und selbst Mega-Dosen von 1-3 Gramm den Krankheitsverlauf kaum beeinflussen. ( Na- das glaube ich gerne! Außer vielleicht, man sieht es als Besserung an, wenn man mit Durchfall den kleinsten Ort der Wohnung aufsuchen muss....siehe dazu auch: http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=508&sid=
Über Echinacea sind die Meinungen geteilt, ebenso über Zink.“ Die Hälfte der Studien sagt, dass es wirke, die andre Hälfte, das wirke nicht.“
( Zu Echinacea:
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1158&sid=
Oft beobachten Tester, dass ein Placebo Erkältungssymptome fast genauso lindert wie der aktive Wirkstoff. Im Klartext: Vieles hilft, man muss nur daran glauben!
Altüberlieferte Ratschläge allerdings sollten mit Vorsicht behandelt werden – so wie jener aus dem 19. Jahrhundert, der anregt:“ Geh` ins Bett , häng` Deinen Hut an den Pfosten und trinke, bis Du 2 Hüte siehst.“
Und eine Medikamentengruppe schadet ganz sicher ohne zu helfen: Antibiotika!
Sie helfen nur gegen Bakterien – und die verursachen keine Erkältung.
Uli
„Fundstücke“ aus dem Journal > bild der wissenschaft< vom November 2003-
zwar schon „alt“, aber immer noch aktuell....
1) Bakterienschleuder
Bei einem 25-jährigen Chemiearbeiter mit Husten, Atemnot und Fieberschüben lag der Fall für die Spezialisten der Zusamklinik im schwäbsichen Zusmarshausen scheinbar klar: eine berufsbedingte Allergie.
Stutzig machte sie jedoch, dass der Mann vom Wochenendbesuch zu Hause mit denselben Beschwerden in ihre Klinik zurückkehrte. In seiner Wohnung spürten sie rasch die Quelle des Bösen auf: In einem Zimmerspringbrunnen fanden sie ein Sammelsurium von Bakterien und Hefepilzen. Deren giftige Ausscheidungen verteilten sich als feines Aerosol in der Luft. Auf einem Kongress für Lungenerkrankungen präsentierten die Ärzte stolz ihre
>> Erstbeschreibung einer Zimmerspringbrunnen-Lunge<<.
http://www.thieme.de/abstracts/pneumolog.../v187.html
( Ausschnitt)
Mit dem dort vorhandenen Zimmerspringbrunnen (Kaltluftvernebler) wurde eine einstündige Reexposition in der Klinik durchgeführt, dabei wurde das niemals gänzlich gewechselte Verneblerwasser verwendet. Nach 3 Stunden entwickelte sich ein hochfieberhafter Schub der Alveolitis.
Im Verneblerwasser wurden nachgewiesen: Koagulase-negative Staphylokokken, Candida albicans und Penicillium species. Mycobakterien wuchsen weder im Sputum bzw. Bronchialsekret noch im Verneblerwasser. IgG-Antikörper gegen die bekannten Allergene der Befeuchterlunge, das Verneblerwasser und die darin gewachsenen Bakterien und Schimmelpilze wurden nicht nachgewiesen. Die Endotoxinkonzentration im Verneblerwasser lag bei 112 ng/l.
Wir klassifizierten die Erkrankung als exogen allergische Alveolitis ohne Nachweis von IgG-Antikörpern, es handelt sich um die Erstbeschreibung einer Zimmerspringbrunnen-Lunge.
2) Erkältung: Was tun?
Die vielleicht frustrierendste Erkenntnis über Erkältungen ist diese: Nicht das Virus quält uns, sondern unser eigener Körper. Die Erreger befallen meist nur einen kleinen Teil der Schleimhäute und richten vergleichsweise wenig Schaden an. Dass die Nase rot und verstopft wird, ist eine Abwehrreaktion des Körpers – eine recht nutzlose dazu. „ Das Virus wird er dadurch nicht los, denn das sitzt ja in den Zellen“, sagt Jack Gwaltney von der Universität Virginia, ein weltweit anerkannter Erkältungsexperte.
Pflichtbewusstes Händewaschen, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung mindern das Ansteckungsrisiko. Auch Freundschaften helfen: In Studien zeigten sich Eigenbrötler 4,2 mal anfälliger für die Viren als sozial eingebundene Menschen. Stress erhöht das Risiko ebenfalls. Früher oder später erwischt es jeden.“ Es gibt nur einen Weg, Erkältungen sicher zu vermeiden“, sagt Experte Ron Eccles,“ Einsiedler werden.“
Wen die Erkältung im Griff hat, für den gibt es keine effektive Hilfe. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft empfiehlt Zurückhaltung bei allen so genannten Erkältungsmedikamenten, da keines von ihnen die Krankheit bekämpft, aber viele zweifelhafte Substanzmischungen enthalten und alle unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Die Kommission rät zu Ruhe, reichlich Trinken und zu alten Hausmitteln, die das Wohlbefinden stärken: zu Dampfbädern und warmen Wickeln.
Manche Ärzte vermuten, dass Vitamin C die Symptome mildere. Allerdings haben Studien gezeigt, dass es zur Vorbeugung nicht taugt und selbst Mega-Dosen von 1-3 Gramm den Krankheitsverlauf kaum beeinflussen. ( Na- das glaube ich gerne! Außer vielleicht, man sieht es als Besserung an, wenn man mit Durchfall den kleinsten Ort der Wohnung aufsuchen muss....siehe dazu auch: http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=508&sid=
Über Echinacea sind die Meinungen geteilt, ebenso über Zink.“ Die Hälfte der Studien sagt, dass es wirke, die andre Hälfte, das wirke nicht.“
( Zu Echinacea:
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1158&sid=
Oft beobachten Tester, dass ein Placebo Erkältungssymptome fast genauso lindert wie der aktive Wirkstoff. Im Klartext: Vieles hilft, man muss nur daran glauben!
Altüberlieferte Ratschläge allerdings sollten mit Vorsicht behandelt werden – so wie jener aus dem 19. Jahrhundert, der anregt:“ Geh` ins Bett , häng` Deinen Hut an den Pfosten und trinke, bis Du 2 Hüte siehst.“
Und eine Medikamentengruppe schadet ganz sicher ohne zu helfen: Antibiotika!
Sie helfen nur gegen Bakterien – und die verursachen keine Erkältung.
Uli