09.04.2006, 18:20
Merkels bittere Pille
Das Gesundheitswesen muss teurer werden, sagt die Kanzlerin – weil die Gesellschaft altert und neue Technik auf den Markt kommt. Die meisten Experten widersprechen ihr
http://www.zeit.de/2006/15/Irrtmer?page=all
Von Elisabeth Niejahr
Ausschnittsweise:
Doch die Kanzlerin scheint das nicht zu beeindrucken. Im Gesundheitswesen gelten, wenn man Angela Merkel glaubt, ganz andere Gesetze. »Es wird tendenziell teurer werden«, kündigte die Bundeskanzlerin vergangene Woche in ihrer Haushaltsrede an. Der medizinisch-technische Fortschritt und die Alterung der Gesellschaft würden zwangsläufig zu höheren Ausgaben führen, wenn die Deutschen in der Versorgung nicht zurückfallen wollten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt verkündet neuerdings überall die gleiche Botschaft. »Wir stehen beispielsweise in der Krebstherapie vor großen Durchbrüchen, das wird teuer«, sagt sie. »Da kann das, was wir aufbringen müssen, nicht weniger werden.«
.........
Heute gibt es in Ostdeutschland viel mehr Krebspatienten als vor der Wende.
****...also nicht nur Allergiker!!!!!!!
An beiden Theorien sei etwas dran, sagt Friedrich Breyer, Ökonomieprofessor an der Universität Konstanz, der das Thema seit langem erforscht. »Die Bedeutung der Demografie für die Kosten im Gesundheitswesen wurde bisher stark überschätzt«, sagt er. Nach seiner Kalkulation fallen in den letzten vier Lebensjahren etwa 20 Prozent der Kosten an. Rechnet man diesen Kostenblock heraus, so treibt die Alterung zwar immer noch die Kosten im Gesundheitswesen hoch, aber bis 2030 nur um etwa 14 Prozent. Die Kassenbeiträge stiegen dadurch von heute durchschnittlich 13,3 Prozent des Lohns auf etwa 15 Prozentpunkte, was so dramatisch nicht wäre.
Kassenvertreter wie Wilfried Jacobs, Vorstandschef der AOK Rheinland, fordern ein »Innovationsmanagement, das auch alte, überholte Methoden aus der medizinischen Versorgung ausgrenzt«. Der Wissenschaftler Breyer wünscht sich Auszeichnungen für kostensenkende Erfindungen: »In der Medizin verdienen sich Wissenschaftler Meriten ausschließlich durch neuartige Behandlungsmethoden, nie dafür, dass jemand eine bekannte Krankheit plötzlich zum halben Preis kuriert.« Andere wollen mehr Wettbewerb auf dem Pharmamarkt und innerhalb der Ärzteschaft.
*****....na, das wär`s doch !!!!! Die Prävention zum einen, eine ordentliche „Anfangsdiagnose“ zum andren : was glaubt Ihr, wie viel wir unsren Kassen „hätten ersparen/ sparen“ können, wenn wir gleich zu Beginn unsrer Allergiker-Karriere gewusst hätten, wer oder was uns die „Dauerkrankheiten“ bescherte....... DIE ZEIT 06.04.2006 Nr.15
Uli
Das Gesundheitswesen muss teurer werden, sagt die Kanzlerin – weil die Gesellschaft altert und neue Technik auf den Markt kommt. Die meisten Experten widersprechen ihr
http://www.zeit.de/2006/15/Irrtmer?page=all
Von Elisabeth Niejahr
Ausschnittsweise:
Doch die Kanzlerin scheint das nicht zu beeindrucken. Im Gesundheitswesen gelten, wenn man Angela Merkel glaubt, ganz andere Gesetze. »Es wird tendenziell teurer werden«, kündigte die Bundeskanzlerin vergangene Woche in ihrer Haushaltsrede an. Der medizinisch-technische Fortschritt und die Alterung der Gesellschaft würden zwangsläufig zu höheren Ausgaben führen, wenn die Deutschen in der Versorgung nicht zurückfallen wollten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt verkündet neuerdings überall die gleiche Botschaft. »Wir stehen beispielsweise in der Krebstherapie vor großen Durchbrüchen, das wird teuer«, sagt sie. »Da kann das, was wir aufbringen müssen, nicht weniger werden.«
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Heute gibt es in Ostdeutschland viel mehr Krebspatienten als vor der Wende.
****...also nicht nur Allergiker!!!!!!!
An beiden Theorien sei etwas dran, sagt Friedrich Breyer, Ökonomieprofessor an der Universität Konstanz, der das Thema seit langem erforscht. »Die Bedeutung der Demografie für die Kosten im Gesundheitswesen wurde bisher stark überschätzt«, sagt er. Nach seiner Kalkulation fallen in den letzten vier Lebensjahren etwa 20 Prozent der Kosten an. Rechnet man diesen Kostenblock heraus, so treibt die Alterung zwar immer noch die Kosten im Gesundheitswesen hoch, aber bis 2030 nur um etwa 14 Prozent. Die Kassenbeiträge stiegen dadurch von heute durchschnittlich 13,3 Prozent des Lohns auf etwa 15 Prozentpunkte, was so dramatisch nicht wäre.
Kassenvertreter wie Wilfried Jacobs, Vorstandschef der AOK Rheinland, fordern ein »Innovationsmanagement, das auch alte, überholte Methoden aus der medizinischen Versorgung ausgrenzt«. Der Wissenschaftler Breyer wünscht sich Auszeichnungen für kostensenkende Erfindungen: »In der Medizin verdienen sich Wissenschaftler Meriten ausschließlich durch neuartige Behandlungsmethoden, nie dafür, dass jemand eine bekannte Krankheit plötzlich zum halben Preis kuriert.« Andere wollen mehr Wettbewerb auf dem Pharmamarkt und innerhalb der Ärzteschaft.
*****....na, das wär`s doch !!!!! Die Prävention zum einen, eine ordentliche „Anfangsdiagnose“ zum andren : was glaubt Ihr, wie viel wir unsren Kassen „hätten ersparen/ sparen“ können, wenn wir gleich zu Beginn unsrer Allergiker-Karriere gewusst hätten, wer oder was uns die „Dauerkrankheiten“ bescherte....... DIE ZEIT 06.04.2006 Nr.15
Uli