04.08.2004, 10:14
Candidosen: verschiedene Stimmen hierzu
Zitiert aus der Broschüre vom Institut für Mikrobiologie und Biochemie in Herborn ( Punkt 1 und 3),
und dem MSD-Manual (6.Auflage –2000 –Punkt 2)) –könnte noch andere "Nachschlagewerke zitieren- die Aussagen wiederholen sich jedoch in ALLEN!
1) (Herborn) Ob auf der Haut oder im Gastrointestinaltrakt des Menschen vorkommende Hefen Beschwerden hervorrufen, hängt von quantitativen und qualitativen Faktoren ab. Eine massive Vermehrung von Hefen ist nur dann möglich, wenn eine Prädisposition des Patienten vorliegt und/oder die Erreger über ein genetisch festgelegtes Potential an Virulenzfaktoren verfügen. Ist die Abwehrlage des Patienten stark herabgesetzt ( AIDS, Leukosen, Agranulozytosen, Diabetes mellitus u.s.w.) können auch relativ harmlose Hefen klinische Symptome hervorrufen. Ist jedoch nur eine leichte Prädisposition vorhanden, gelingt dies` nur Hefen mit einem höheren pathogenen Potential. Virulenz und Pathogenitätsfaktoren tragen zur Persistenz der Hefen bei und dienen zur Anpassung an das Milieu von Haut oder Schleimhäuten. Das Fehlen eines oder mehrerer Pathogenitätsfaktoren wirkt sich negativ auf die Infektiosität aus und erschwert es den Hefen , sich im Wirt als Krankheitserreger zu etablieren.
(Zitatende) Hier geht deutlich hervor, dass erst mehrere Faktoren eintreten müssen, um die Hefen überhaupt zum "Wachsen" zu bringen.....
2) MSD-Manual:
a)Pilzinfektionen: Candida und Spezies gehören zur normalen Mundflora. Vermehrtes Wachstum tritt bei Patienten, die Antibiotika (v.a. Breitbandantibiotika) oder Kortikoide erhalten- oder bei geschwächten Patienten (wie z.B. AIDS-Patienten) auf.
Pilzbefall der Nebenhöhlen tritt vor allem bei Diabetikern auf...
( das war die orale Candidose)
b) Atiologie und Pathogenese.
Candida albicans ist ein ubiquitär verbreiteter Hefepilz, der in einer seiner Vermehrung begünstigenden Umgebung oder bei Resistenzschwäche des Kranken durch Proliferation pathogen werden kann.
Die Wechselbeziehungen zwischen diesen Faktoren und dem Mechanismus, der die Anfälligkeit erhöht:
- Behandlung mit systemischen Antibiotika, Kortikosteroiden oder Immunsuppressiva
- -Adipositas
- Diabetes mellitus oder andere Erkrankungen des Hormonhaushaltes und des Blutes
- Zu Schwäche führende Erkrankungen oder immunologische Defekte
Da Candida ein Kommensale des Menschen ist, müssen die von Haut, Mund, Vagina, Urin, Speichel oder Stuhl entnommenen Proben sorgfältig interpretiert werden
Candida spezies sind symbiotische Keime, die den normalen Gastrointestinaltrakt und zuweilen die Haut besiedeln. Bei Candida handelt es sich im Gegensatz zu anderen systemischen Mykosen um einen endogenen Keim, der gewöhnlich nicht aus der Umgebung erworben wird.
Candida ist der vierthäufigste Keim bei Infektionen der Blutbahn und die
Häufigste Ursache von Pilzinfektionen BEI IMMUNGESCHWÄCHTEN Menschen.
Die Häufigkeit der Candidose ist in den 80er Jahren auf mindestens das fünffache angestiegen.
Betroffene Patienten:
- orale Candidose (Soor) bei AIDS oder anderen Ursachen für geschwächte T-Zell-vermittelte Immunabwehrmechanismen
- weitere betroffene Organe/Organsysteme: Oesophagus, Trachea, Bronchien (Lungen)
- vaginale Candidose: nach Antibiotika und/oder Kontrazeptiva
- als Systemerkrankung können alle Organe, einschl. Hirnhäute, Haut, Knochen, Leber, Milz, Nieren, Augen und andere Gewebe betroffen werden
3) Hier die Definition des Labors Dr. Hauss von Candida:
Freund oder Feind? Pilze im menschlichen Gastrointestinaltrakt.
Pilze, vor allem Hefen, können im menschlichen Gastrointestinaltrakt als apathogene/passagere oder adhärierende/ virulente Keime vorkommen, am häufigsten findet sich Candida albicans. Man kann sich vorstellen, dass diese Pilze mit der Nahrung aufgenommen und ohne weitere Konsequenzen für den Körper wieder ausgeschieden werden. So kann bei 70-80% aller Menschen in Stuhlproben die Hefe candida albicans qualitativ nachgewiesen werden, ohne dass klinische Symptome vorliegen (= passagere Form)
Candida-Nachweis im Stuhl bedeutet nicht unbedingt Pilzerkrankung!
Wann machen Pilze im Darm krank?
Hefen können im GE-Trakt dann Symptome verursachen, wenn sie an der Darmschleimhaut verbleiben und dort krankmachende Veränderungen hervorrufen. Ob es zu einer solchen „Kolonisation“ mit konkreten Auswirkungen wie z.B. Diarrhoe auf den Wirtsorganismus Mensch kommt, hängt ab von:
- der Abwehrlage
- den pathogenen Eigenschaften ( Virulenzfaktoren) der Hefe!
Eine funktionierende körpereigene Immunabwehr gilt als primärer Infektionsschutz gegen Pilze!
( was ja letztendlich nichts anderes bedeutet, dass Pilze erst dann zu „lästigen Mitbewohnern“ werden, wenn meine Immunlage schon gestört ist – Hefebesiedelung also immer die Folge, und nicht die Ursache einer Immunstörung ist –Uli)
Der wichtigste Schutz vor Pilzinfektionen ist eine effektive zelluläre Abwehr , d.h., eine ausreichende Anzahl funktionell intakter Leukozyten...............
Die physiologische Darmflora schützt zusätzlich – eine intakte Darmflora schützt vor Überwucherung mit Pilzen:
Je stärker die Abwehr des betroffenen Menschen ist, desto geringer sein Risiko, an einer Darmmykose zu erkranken. Verschiedene Faktoren können jedoch zu einer drastischen Verminderung der körpereigenen Abwehr, insbesondre des leukozytären Immunsystems , führen. Diese sind z.B.:
- angeborene oder erworbene Immunschwäche ;z.B. HIV- Infektion, immunsuppressive Therapie)
- Mangel – oder Fehlernährung
- ****** Eine „Mangelernährung“( Malnutrition) dürfte in den westlichen Industriestaaten ziemlich selten sein – hier handelt es sich wohl um erster Linie um eine „Fehlernährung“ und daraus resultierender mangelnder Resorption der Nährstoffe
- ( Malabsoprtion)**********
Eine behandlungsbedürftige Darmmykose liegt per definitionem( Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie) dann vor, wenn 10 hoch 5 (und mehr)Keime pro Gramm Stuhl nachgewiesen werden können – was aber von verschiedenen Laborärzten ; praktizierenden Ärzten und Alternativmedizinern in Frage gestellt wird.
Zusätzlich zu quantitativen Bestimmung der Hefen sollte auch eine Untersuchung auf deren Virulenz erfolgen.
Eine Therapie mit z.B. Antimykotika ( z.B.Nystatin) sollte immer vom Arzt verordnet werden –
bei nachgewiesener Candidose! Sie ist außerdem nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig die Nahrungsmittel und Zusatzstoffe erkannt und eliminiert werden, die erst eine vermehrte Besiedelung des Darmes mit Hefen ermöglicht haben : z.B. Laktose / Milchprodukte; Vollkorn – Getreide allgemein bei einer möglichen Gluten-Unverträglichkeit und/oder Pollenkreuzreaktion bei Gräser -und Getreidepollenallergie, Konservierungs- und Zusatzstoffe ( z.B. auch in Süßstoffen!); Fructose und/ oder Sorbit sowie die anderen Zuckeralkohole oder eine Kohlenhydratmalabsorption durch einen erworbenen Disaccharidasen-Mangel.
Wichtig vor allem ist das Wissen um die Ursache für die Auswahl der Medikamente:
Es macht wenig Sinn ein Medikament zu verordnen / einzunehmen, das einen ( oder mehrere) Verursacher der Candidose als Füllstoff beinhaltet.
( z.B. Laktose in diversen Nystatin- Präparaten; Maisstärke, Hefe und Laktose in sogenannten Darmaufbaumedikamenten u.s.w.)
Uli
Zitiert aus der Broschüre vom Institut für Mikrobiologie und Biochemie in Herborn ( Punkt 1 und 3),
und dem MSD-Manual (6.Auflage –2000 –Punkt 2)) –könnte noch andere "Nachschlagewerke zitieren- die Aussagen wiederholen sich jedoch in ALLEN!
1) (Herborn) Ob auf der Haut oder im Gastrointestinaltrakt des Menschen vorkommende Hefen Beschwerden hervorrufen, hängt von quantitativen und qualitativen Faktoren ab. Eine massive Vermehrung von Hefen ist nur dann möglich, wenn eine Prädisposition des Patienten vorliegt und/oder die Erreger über ein genetisch festgelegtes Potential an Virulenzfaktoren verfügen. Ist die Abwehrlage des Patienten stark herabgesetzt ( AIDS, Leukosen, Agranulozytosen, Diabetes mellitus u.s.w.) können auch relativ harmlose Hefen klinische Symptome hervorrufen. Ist jedoch nur eine leichte Prädisposition vorhanden, gelingt dies` nur Hefen mit einem höheren pathogenen Potential. Virulenz und Pathogenitätsfaktoren tragen zur Persistenz der Hefen bei und dienen zur Anpassung an das Milieu von Haut oder Schleimhäuten. Das Fehlen eines oder mehrerer Pathogenitätsfaktoren wirkt sich negativ auf die Infektiosität aus und erschwert es den Hefen , sich im Wirt als Krankheitserreger zu etablieren.
(Zitatende) Hier geht deutlich hervor, dass erst mehrere Faktoren eintreten müssen, um die Hefen überhaupt zum "Wachsen" zu bringen.....
2) MSD-Manual:
a)Pilzinfektionen: Candida und Spezies gehören zur normalen Mundflora. Vermehrtes Wachstum tritt bei Patienten, die Antibiotika (v.a. Breitbandantibiotika) oder Kortikoide erhalten- oder bei geschwächten Patienten (wie z.B. AIDS-Patienten) auf.
Pilzbefall der Nebenhöhlen tritt vor allem bei Diabetikern auf...
( das war die orale Candidose)
b) Atiologie und Pathogenese.
Candida albicans ist ein ubiquitär verbreiteter Hefepilz, der in einer seiner Vermehrung begünstigenden Umgebung oder bei Resistenzschwäche des Kranken durch Proliferation pathogen werden kann.
Die Wechselbeziehungen zwischen diesen Faktoren und dem Mechanismus, der die Anfälligkeit erhöht:
- Behandlung mit systemischen Antibiotika, Kortikosteroiden oder Immunsuppressiva
- -Adipositas
- Diabetes mellitus oder andere Erkrankungen des Hormonhaushaltes und des Blutes
- Zu Schwäche führende Erkrankungen oder immunologische Defekte
Da Candida ein Kommensale des Menschen ist, müssen die von Haut, Mund, Vagina, Urin, Speichel oder Stuhl entnommenen Proben sorgfältig interpretiert werden
Candida spezies sind symbiotische Keime, die den normalen Gastrointestinaltrakt und zuweilen die Haut besiedeln. Bei Candida handelt es sich im Gegensatz zu anderen systemischen Mykosen um einen endogenen Keim, der gewöhnlich nicht aus der Umgebung erworben wird.
Candida ist der vierthäufigste Keim bei Infektionen der Blutbahn und die
Häufigste Ursache von Pilzinfektionen BEI IMMUNGESCHWÄCHTEN Menschen.
Die Häufigkeit der Candidose ist in den 80er Jahren auf mindestens das fünffache angestiegen.
Betroffene Patienten:
- orale Candidose (Soor) bei AIDS oder anderen Ursachen für geschwächte T-Zell-vermittelte Immunabwehrmechanismen
- weitere betroffene Organe/Organsysteme: Oesophagus, Trachea, Bronchien (Lungen)
- vaginale Candidose: nach Antibiotika und/oder Kontrazeptiva
- als Systemerkrankung können alle Organe, einschl. Hirnhäute, Haut, Knochen, Leber, Milz, Nieren, Augen und andere Gewebe betroffen werden
3) Hier die Definition des Labors Dr. Hauss von Candida:
Freund oder Feind? Pilze im menschlichen Gastrointestinaltrakt.
Pilze, vor allem Hefen, können im menschlichen Gastrointestinaltrakt als apathogene/passagere oder adhärierende/ virulente Keime vorkommen, am häufigsten findet sich Candida albicans. Man kann sich vorstellen, dass diese Pilze mit der Nahrung aufgenommen und ohne weitere Konsequenzen für den Körper wieder ausgeschieden werden. So kann bei 70-80% aller Menschen in Stuhlproben die Hefe candida albicans qualitativ nachgewiesen werden, ohne dass klinische Symptome vorliegen (= passagere Form)
Candida-Nachweis im Stuhl bedeutet nicht unbedingt Pilzerkrankung!
Wann machen Pilze im Darm krank?
Hefen können im GE-Trakt dann Symptome verursachen, wenn sie an der Darmschleimhaut verbleiben und dort krankmachende Veränderungen hervorrufen. Ob es zu einer solchen „Kolonisation“ mit konkreten Auswirkungen wie z.B. Diarrhoe auf den Wirtsorganismus Mensch kommt, hängt ab von:
- der Abwehrlage
- den pathogenen Eigenschaften ( Virulenzfaktoren) der Hefe!
Eine funktionierende körpereigene Immunabwehr gilt als primärer Infektionsschutz gegen Pilze!
( was ja letztendlich nichts anderes bedeutet, dass Pilze erst dann zu „lästigen Mitbewohnern“ werden, wenn meine Immunlage schon gestört ist – Hefebesiedelung also immer die Folge, und nicht die Ursache einer Immunstörung ist –Uli)
Der wichtigste Schutz vor Pilzinfektionen ist eine effektive zelluläre Abwehr , d.h., eine ausreichende Anzahl funktionell intakter Leukozyten...............
Die physiologische Darmflora schützt zusätzlich – eine intakte Darmflora schützt vor Überwucherung mit Pilzen:
Je stärker die Abwehr des betroffenen Menschen ist, desto geringer sein Risiko, an einer Darmmykose zu erkranken. Verschiedene Faktoren können jedoch zu einer drastischen Verminderung der körpereigenen Abwehr, insbesondre des leukozytären Immunsystems , führen. Diese sind z.B.:
- angeborene oder erworbene Immunschwäche ;z.B. HIV- Infektion, immunsuppressive Therapie)
- Mangel – oder Fehlernährung
- ****** Eine „Mangelernährung“( Malnutrition) dürfte in den westlichen Industriestaaten ziemlich selten sein – hier handelt es sich wohl um erster Linie um eine „Fehlernährung“ und daraus resultierender mangelnder Resorption der Nährstoffe
- ( Malabsoprtion)**********
Eine behandlungsbedürftige Darmmykose liegt per definitionem( Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie) dann vor, wenn 10 hoch 5 (und mehr)Keime pro Gramm Stuhl nachgewiesen werden können – was aber von verschiedenen Laborärzten ; praktizierenden Ärzten und Alternativmedizinern in Frage gestellt wird.
Zusätzlich zu quantitativen Bestimmung der Hefen sollte auch eine Untersuchung auf deren Virulenz erfolgen.
Eine Therapie mit z.B. Antimykotika ( z.B.Nystatin) sollte immer vom Arzt verordnet werden –
bei nachgewiesener Candidose! Sie ist außerdem nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig die Nahrungsmittel und Zusatzstoffe erkannt und eliminiert werden, die erst eine vermehrte Besiedelung des Darmes mit Hefen ermöglicht haben : z.B. Laktose / Milchprodukte; Vollkorn – Getreide allgemein bei einer möglichen Gluten-Unverträglichkeit und/oder Pollenkreuzreaktion bei Gräser -und Getreidepollenallergie, Konservierungs- und Zusatzstoffe ( z.B. auch in Süßstoffen!); Fructose und/ oder Sorbit sowie die anderen Zuckeralkohole oder eine Kohlenhydratmalabsorption durch einen erworbenen Disaccharidasen-Mangel.
Wichtig vor allem ist das Wissen um die Ursache für die Auswahl der Medikamente:
Es macht wenig Sinn ein Medikament zu verordnen / einzunehmen, das einen ( oder mehrere) Verursacher der Candidose als Füllstoff beinhaltet.
( z.B. Laktose in diversen Nystatin- Präparaten; Maisstärke, Hefe und Laktose in sogenannten Darmaufbaumedikamenten u.s.w.)
Uli