22.09.2005, 15:18
Veröffentlicht am: 22.09.2005
Veröffentlicht von: Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
Kategorie: überregional
Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Tagungen
Chemie und Biochemie, Medizin und Gesundheitswissenschaften
Druckansicht
Grundsätzlich kann jedes Lebensmittel eine Allergie auslösen. Verantwortlich hierfür sind Proteine und Glykoproteine (Allergene), die für den Gesunden unschädlich sind und von Natur aus in nahezu allen Lebensmitteln vorkommen. Auf dem Deutschen Lebensmittelchemikertag vom 19. bis 21. September 2005 in Hamburg sind Lebensmittelallergien - von der individuellen Problematik zur generellen Analyse - ein Thema des wissenschaftlichen Programms, das die Lebensmittelchemische Gesellschaft, die größte Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), den etwa 500 Teilnehmern bietet.
Mit Schlagzeilen wie "gefährliche Äpfel - wenn Essen krank macht", "kleine Ursache große Wirkung", "versteckte Allergene im Lebensmittel", "potenziell gefährliche Zutaten in Lebensmitteln" oder "von Unverträglichkeitsreaktionen bis zum anaphylaktischen Schock" haben die Allergene die Medien fest im Griff - aber auch viele Verbraucher. Etwa ein bis drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden hierzulande unter einer Nahrungsmittelallergie, im Säuglings- und Kleinkindalter liegt der prozentuale Anteil noch etwas höher.
Während beim gesunden Menschen die körperfremden Proteine und Glykoproteine in Lebensmitteln keine Reaktion des Körpers auslösen, kommt es beim Allergiker beim Kontakt von Immunsystem und Allergen zu einer heftigen Reaktion des Immunsystems, verbunden mit einer erhöhten Ausschüttung von Histamin. Dieses bewirkt u.a. die typischen
allergischen Symptome wie Hautreaktionen (Juckreiz, Ausschläge und Nesselsucht), Magen-Darmbeschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, Juckreiz und Schwellungen im Mund- und Rachenraum oder asthmatische Beschwerden bis hin zum lebensbedrohenden anaphylaktischem Schock.
Eine Nahrungsmittelallergie zu diagnostizieren, ist sehr schwierig. Außerdem gilt es, zwischen echter Allergie und reiner Überempfindlichkeitsreaktion zu unterscheiden. Dies ist nur durch eine labormedizinische Untersuchung des Blutes möglich.
Dem Lebensmittelchemiker kommt, je nach seinem Tätigkeitsbereich, die Aufgabe zu, die allergieauslösenden Stoffe im Lebensmittel aufzuspüren, die entsprechende Kenntlichmachung für den Allergiker auf dem Etikett vorzunehmen und die Lebensmittel dahin gehend zu überprüfen.
Um die Allergene, Pseudoallergene oder Unverträglichkeiten auslösenden Stoffe nachzuweisen, wurden verschiedene Methoden entwickelt. Das allergieauslösende Protein kann über immunologische Tests oder den PCR (Polymerasekettenreaktion)-Nachweis spezifischer DNA-Sequenzen des Ursprungslebensmittels oder chemisch/enzymatische Tests auf Sulfit oder Laktose nachgewiesen werden.
Bei der Kennzeichnung seitens der Lebensmittelindustrie muss der Lebensmittelchemiker die rechtlichen Anforderungen an die umfassende Kennzeichnung der Allergene fachlich umsetzen und somit dem Allergiker die notwendigen Informationen über die relevanten Bestandteile des Lebensmittels zur Verfügung stellen. Eine verbesserte Allergenkennzeichnung ist aufgrund von Gemeinschaftsrecht ab 25. November 2005 vorgeschrieben.
Der in der amtlichen Lebensmittelüberwachung tätige Lebensmittelchemiker überprüft die Einhaltung der Kennzeichnungsvorgaben. Dabei kann er bis in die Produktion und die Rohwarenbeschaffenheit hinein die Richtigkeit der Angaben durch Einsicht in den Produktionsprozess, die Sichtung der Betriebsaufzeichnungen und eigens veranlasste Untersuchungen kontrollieren.
Die Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs sind für den Allergiker noch nie so leicht zu beurteilen gewesen wie jetzt aufgrund der neuen Kennzeichnungsregelungen. Doch die beste Vorbeugung ist und bleibt die Vermeidung der allergieauslösenden Lebensmittel, wodurch sich die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigern lässt.
Quelle: http://www.idw-online.de/pages/de/news128953
Veröffentlicht von: Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
Kategorie: überregional
Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Tagungen
Chemie und Biochemie, Medizin und Gesundheitswissenschaften
Druckansicht
Grundsätzlich kann jedes Lebensmittel eine Allergie auslösen. Verantwortlich hierfür sind Proteine und Glykoproteine (Allergene), die für den Gesunden unschädlich sind und von Natur aus in nahezu allen Lebensmitteln vorkommen. Auf dem Deutschen Lebensmittelchemikertag vom 19. bis 21. September 2005 in Hamburg sind Lebensmittelallergien - von der individuellen Problematik zur generellen Analyse - ein Thema des wissenschaftlichen Programms, das die Lebensmittelchemische Gesellschaft, die größte Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), den etwa 500 Teilnehmern bietet.
Mit Schlagzeilen wie "gefährliche Äpfel - wenn Essen krank macht", "kleine Ursache große Wirkung", "versteckte Allergene im Lebensmittel", "potenziell gefährliche Zutaten in Lebensmitteln" oder "von Unverträglichkeitsreaktionen bis zum anaphylaktischen Schock" haben die Allergene die Medien fest im Griff - aber auch viele Verbraucher. Etwa ein bis drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden hierzulande unter einer Nahrungsmittelallergie, im Säuglings- und Kleinkindalter liegt der prozentuale Anteil noch etwas höher.
Während beim gesunden Menschen die körperfremden Proteine und Glykoproteine in Lebensmitteln keine Reaktion des Körpers auslösen, kommt es beim Allergiker beim Kontakt von Immunsystem und Allergen zu einer heftigen Reaktion des Immunsystems, verbunden mit einer erhöhten Ausschüttung von Histamin. Dieses bewirkt u.a. die typischen
allergischen Symptome wie Hautreaktionen (Juckreiz, Ausschläge und Nesselsucht), Magen-Darmbeschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, Juckreiz und Schwellungen im Mund- und Rachenraum oder asthmatische Beschwerden bis hin zum lebensbedrohenden anaphylaktischem Schock.
Eine Nahrungsmittelallergie zu diagnostizieren, ist sehr schwierig. Außerdem gilt es, zwischen echter Allergie und reiner Überempfindlichkeitsreaktion zu unterscheiden. Dies ist nur durch eine labormedizinische Untersuchung des Blutes möglich.
Dem Lebensmittelchemiker kommt, je nach seinem Tätigkeitsbereich, die Aufgabe zu, die allergieauslösenden Stoffe im Lebensmittel aufzuspüren, die entsprechende Kenntlichmachung für den Allergiker auf dem Etikett vorzunehmen und die Lebensmittel dahin gehend zu überprüfen.
Um die Allergene, Pseudoallergene oder Unverträglichkeiten auslösenden Stoffe nachzuweisen, wurden verschiedene Methoden entwickelt. Das allergieauslösende Protein kann über immunologische Tests oder den PCR (Polymerasekettenreaktion)-Nachweis spezifischer DNA-Sequenzen des Ursprungslebensmittels oder chemisch/enzymatische Tests auf Sulfit oder Laktose nachgewiesen werden.
Bei der Kennzeichnung seitens der Lebensmittelindustrie muss der Lebensmittelchemiker die rechtlichen Anforderungen an die umfassende Kennzeichnung der Allergene fachlich umsetzen und somit dem Allergiker die notwendigen Informationen über die relevanten Bestandteile des Lebensmittels zur Verfügung stellen. Eine verbesserte Allergenkennzeichnung ist aufgrund von Gemeinschaftsrecht ab 25. November 2005 vorgeschrieben.
Der in der amtlichen Lebensmittelüberwachung tätige Lebensmittelchemiker überprüft die Einhaltung der Kennzeichnungsvorgaben. Dabei kann er bis in die Produktion und die Rohwarenbeschaffenheit hinein die Richtigkeit der Angaben durch Einsicht in den Produktionsprozess, die Sichtung der Betriebsaufzeichnungen und eigens veranlasste Untersuchungen kontrollieren.
Die Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs sind für den Allergiker noch nie so leicht zu beurteilen gewesen wie jetzt aufgrund der neuen Kennzeichnungsregelungen. Doch die beste Vorbeugung ist und bleibt die Vermeidung der allergieauslösenden Lebensmittel, wodurch sich die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigern lässt.
Quelle: http://www.idw-online.de/pages/de/news128953
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein