03.05.2006, 08:32
02. Mai 2006
Jetzt wird es langsam Zeit. „Spätestens Mitte April legt man die vorgekeimten Frühkartoffeln in den Boden“, mahnt der Gartenratgeber. Warm und humusreich sollte er sein. Dann darf man im Juli mit den ersten Knollen aus eigener Ernte rechnen. Als Pellkartoffeln ißt sie der Kenner am liebsten. Fragt sich nur: Welche?
Hartnäckig hält sich unter Kartoffelfreunden die Meinung, daß früher sowieso alles besser war. Wer erinnert sich nicht an Bintje? Oder an Linda? Um letztere tobte im vergangenen Jahr ein regelrechter Kartoffelkrieg. Die Sorte, 1974 auf den Markt gekommen, sollte nach dem Willen des Lüneburger Saatgutunternehmens Europlant eigentlich vom Acker verschwinden. Nach dreißig Jahren war der Sortenschutz ausgelaufen.
Freundeskreis „Rettet Linda“
Empört über dieses „Diktat der Züchter“, gründete sich ein Freundeskreis „Rettet Linda“, der die Knolle kurzerhand zur „Königin der deutschen Kartoffel“ erklärte. Das Presseecho war enorm, vor allem, als Europlant vor ein Schiedsgericht der Landwirtschaftskammer Hannover zog und dort bewirkte, daß Linda-Pflanzkartoffeln nur noch unter Aufsicht eines Sachverständigen gerodet werden durften; vor laufenden Kameras wurden sie anschließend beschlagnahmt. Der Fall schaffte es bis vor das Oberlandesgericht Celle und in die Tagesthemen, wo Ulrich Wickert sich wehmütig daran erinnerte, welch „köstliche Bratkartoffeln“ er schon aus der Linda gezaubert habe. Bis 2007 hat die Sorte nun eine Auslauffrist bekommen. Ob sie dann endgültig das Zeitliche segnen muß, wird sich zeigen, wenn das Bundessortenamt über einen Antrag des Biobauern Karsten Ellenberg auf Neuzulassung entscheidet.
Weiter in "Sachen Knolle" –> hier:
http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B...ntent.html
Jetzt wird es langsam Zeit. „Spätestens Mitte April legt man die vorgekeimten Frühkartoffeln in den Boden“, mahnt der Gartenratgeber. Warm und humusreich sollte er sein. Dann darf man im Juli mit den ersten Knollen aus eigener Ernte rechnen. Als Pellkartoffeln ißt sie der Kenner am liebsten. Fragt sich nur: Welche?
Hartnäckig hält sich unter Kartoffelfreunden die Meinung, daß früher sowieso alles besser war. Wer erinnert sich nicht an Bintje? Oder an Linda? Um letztere tobte im vergangenen Jahr ein regelrechter Kartoffelkrieg. Die Sorte, 1974 auf den Markt gekommen, sollte nach dem Willen des Lüneburger Saatgutunternehmens Europlant eigentlich vom Acker verschwinden. Nach dreißig Jahren war der Sortenschutz ausgelaufen.
Freundeskreis „Rettet Linda“
Empört über dieses „Diktat der Züchter“, gründete sich ein Freundeskreis „Rettet Linda“, der die Knolle kurzerhand zur „Königin der deutschen Kartoffel“ erklärte. Das Presseecho war enorm, vor allem, als Europlant vor ein Schiedsgericht der Landwirtschaftskammer Hannover zog und dort bewirkte, daß Linda-Pflanzkartoffeln nur noch unter Aufsicht eines Sachverständigen gerodet werden durften; vor laufenden Kameras wurden sie anschließend beschlagnahmt. Der Fall schaffte es bis vor das Oberlandesgericht Celle und in die Tagesthemen, wo Ulrich Wickert sich wehmütig daran erinnerte, welch „köstliche Bratkartoffeln“ er schon aus der Linda gezaubert habe. Bis 2007 hat die Sorte nun eine Auslauffrist bekommen. Ob sie dann endgültig das Zeitliche segnen muß, wird sich zeigen, wenn das Bundessortenamt über einen Antrag des Biobauern Karsten Ellenberg auf Neuzulassung entscheidet.
Weiter in "Sachen Knolle" –> hier:
http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B...ntent.html
