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Weniger Allergien bei Geschwistern
#1
... aus dem UGB-Newsletter

Wissenschaft aktuell
WENIGER ALLERGIEN BEI GESCHWISTERN

Säuglinge mit älteren Geschwistern erkranken selten an atopischer Dermatitis. Dies fanden Wissenschaftler durch Befragungen von mehr als 24.000 dänischen Mutter-Kind-Paaren heraus. Die Forscher gingen zunächst davon aus, dass Säuglinge seltener an allergischen Hauterkrankungen leiden, wenn sie sich in früher Kindheit bei ihren Geschwistern mit verschiedenen Krankheiten anstecken und so ihr Immunsystem schulen. Diese Hypothese widerlegte die Studie, da Infekte wie Erkältungen und Durchfall in den ersten sechs Monaten das Risiko für Neurodermitis nicht senkten, sondern erhöhten. Je häufiger die Säuglinge an Infekten litten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den ersten 18 Monaten allergische Symptome zeigten. Das Neurodermitis-Risiko verringerte sich vielmehr durch den Kontakt mit verschiedenen Mikroorganismen über Geschwister, Haustiere oder eine frühe Tagesbetreuung. Besonders gering zeigt sich das Risiko, wenn mehrere mikrobielle Quellen gleichzeitig auftreten.
Die Reize stimulieren vermutlich das Immunsystem, ohne dass die Kinder die Symptome einer Krankheit ausbilden. Damit bestätigt sich für die Forscher die Annahme, dass ein gewisses Maß an Belastung mit Mikroorganismen dem Körper nützt.
Nicole Rehrmann

Quelle: Benn, C. S. et al: Cohort study of sibling effect, infectious diseases, and risk of atopic dermatitis during first 18 month of life. In: BMJ 328 (7450): 1223-1228, 2004
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein
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#2
Zitat:Säuglinge mit älteren Geschwistern erkranken selten an atopischer Dermatitis...
eben: _allergische Hauterkrankungen_ - nicht Allergien insgesamt (vergl. siehe Überschrift), denn diese können sich ja auch (leider) noch andersweitig äußern...
Zitat:Das Neurodermitis-Risiko verringerte sich vielmehr durch den Kontakt mit verschiedenen Mikroorganismen über Geschwister, Haustiere oder eine frühe Tagesbetreuung.
Mein jüngerer Bruder hat auch keine allergische Urtikaria - und doch bezweifle ich, dass er KEINE Allergien hat...

Lieben Gruß, Ines
Kühe geben keine Milch - wir nehmen sie ihnen weg!
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#3
Neurodermitis ist nicht der einzige Ausdruck einer Allergie- oder besser gesagt: einer Unverträglichkeit, Pseudoallergie.
Hat das eine Geschwister vielleicht Neurodermitis, dann kann ein andres eine erhöte Infektanfälligkeit, Heuschnupfen, vermehrt Bauchweh- Durchfälle, Kindermigräne oder ADSH aufweisen.
Wie war das mit dem Chamäleon????? Mit den sehr vielfältigen Erscheinungsbildern ???Allerdings kommt es wirklich vor, dass es in einer Familie solche "Ausrutscher" gibt: das kann mit dem gesundheitlichen Zustand der Mutter während der Schwangerschaft zusammenhängen , ihrer Ernährung, Medikamenten u.s.w.
Ich finde es nur gefährlich, den Blick auf nur _ein_ Symptom unter vielen zu lenken....

LG
Uli
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#4
nach etwas anderen Kriterien bewertet: dass nämlich Allergien der Eltern ( eines Elternteils oder beider) Einfluss auf die Entstehung einer Atopie haben, dass Stillen eine Atopie wohl nicht verhindern kann.......
Hier kein Wort über Geschwister, die eine Atopie verhindern würden.....
Tja- mit einem Puzzle-Teil kann man in der Regel nicht viel anfangen - da braucht`s schon alle Teile, um einen Gesamteindruck zu bekommen!
Uli
*stirnerunzelnd*

Am J Epidemiol. 2004 Aug 1;160(3):217-23. Related Articles, Links


Breastfeeding and risk of atopic dermatitis, by parental history of allergy, during the first 18 months of life.

Stabell Benn C, Wohlfahrt J, Aaby P, Westergaard T, Benfeldt E, Fleischer Michaelsen K, Bjorksten B, Melbye M.

Department of Epidemiology Research, Danish Epidemiology Science Centre, Statens Serum Institut, Copenhagen, Denmark. cb@ssi.dk

The role of breastfeeding in allergic diseases remains controversial. The authors studied the association between breastfeeding and development of atopic dermatitis during the first 18 months of life among children with and without a parental history of allergy. A cohort study of 15,430 mother-child pairs enrolled in The Danish National Birth Cohort was carried out between 1998 and 2000. Data on breastfeeding, atopic dermatitis, and potential confounders was obtained from telephone interviews conducted during pregnancy and when the children were 6 and 18 months of age. The cumulative incidence of atopic dermatitis was 11.5% at 18 months of age. Overall, current breastfeeding was not associated with atopic dermatitis (incidence rate ratio (IRR) = 0.91, 95% confidence interval (CI): 0.80, 1.04). Exclusive breastfeeding for at least 4 months was associated with an increased risk of atopic dermatitis in children with no parents with allergies (IRR = 1.29, 95% CI: 1.06, 1.55) but not for children with one (IRR = 1.11, 95% CI: 0.94, 1.31) or two (IRR = 0.88, 95% CI: 0.69, 1.13) parents with allergies (test for homogeneity, p = 0.03). The authors found no overall effects of exclusive or partial breastfeeding on the risk of atopic dermatitis. However, the effect of exclusive breastfeeding for 4 months or more depended on parental history of allergic diseases.
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