27.02.2007, 11:32
Zitat:Gesundes Essen aus Müll
Fuldaer Forscher haben aus Abfällen der Rapsölproduktion einen fettarmen Grundstoff für Lebensmittel entwickelt: Mit der Hilfe eines Edelschimmelpilz werden aus Rapsrückständen Kekse, Gemüsebratlinge oder Frühlingsrollen mit nussigem Geschmack. Das berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 3/2007 (seit dem 22. 2. am Kiosk und online bestellbar[1]).
Das Öl der Rapspflanze ist zunehmend gefragt – zum einen als Lebensmittel und noch mehr als billigerer Treibstoff für Dieselfahrzeuge. Durch die größeren Produktionsmengen steigt auch die Menge des Abfalls: Pro Jahr fallen mehrere Millionen Tonnen so genannter Rapspresskuchen an, die bislang nur als Tierfutter verarbeitet wurden.
Lebensmitteltechnologen der Fachhochschule Fulda wollen das ändern: Sie impfen die eiweißreichen Rapsrückstände mit dem Edelschimmelpilz Rhizopus microsporus. Nach zwei Tagen sind die Presskuchen fermentiert, das heißt der Zucker ist in Proteine und Vitamine umgewandelt worden. Der so behandelte Abfall enthält alle lebenswichtigen Aminosäuren und erreicht auf der Proteinstandard-Skala der Food and Agriculture Organization den höchstmöglichen Wert.
Mit seiner schnittfesten, kuchenartigen Konsistenz kann das vom Pilz durchwachsene, nussig schmeckende Endprodukt ohne zusätzliche Fette oder Öle gebacken und gebraten werden. Mögliche Fertigprodukte sind Kuchen, Kekse, Frühlingsrollen, Brotschnitten, Brötchen, Marinaden oder Bratlinge. Obwohl Forscher noch an einer ausreichenden Belüftung für den Pilz arbeiten und eine leicht bittere Geschmacksnote stört, ist das Interesse der Lebensmittelindustrie nach Angaben der Forscher schon jetzt sehr groß.
23. 2. 07
URL dieses Artikels:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/85737
8o ...na, die (Rapspollen-)Allergiker werden ihre helle Freude dran haben!
Das haben viele ja jetzt schon – weil sie ( unwissend, aber brav!) dem Rate gefolgt sind, das "gesunde" Rapsöl in ihre Ernährung mit einzubauen!
Ob sich nun auch die Schimmelpilze negativ bemerkbar machen ( werden) ?( ?( ?( ?(
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1932&sid=
"Verwandtschaft"
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=563&sid=
DIE ZEIT 05.06.2003 Nr.24
Erlebnispflanze
Von Susanne Wiborg
Die Begegnung war unerwartet, einseitig und eher ein olfaktorischer Frontalangriff. Als ich auf den Parkplatz des Einkaufscenters kam, lief ich in eine Wand aus schwerer, stumpfer Süße. Ein überraschendes, stechendes Kratzen beim Einatmen machte mich jäh mit Schleimhäuten und Nebenhöhlen bekannt, von denen ich bis dato noch nicht einmal wusste, dass ich sie überhaupt besitze, ein ebenso jäher Niesanfall riss mir fast die neu erworbenen Rosmarintöpfe aus den Händen. Tränenden Auges blickte ich auf und sah, was ohnehin nicht zu übersehen war: ein Rapsfeld, schrillgelb bis zum Horizont, von einer flimmernden Aureole aus Pollen überzogen.
In unseren Breiten dürfte es keine Kulturpflanze geben, die sich einen derart dramatischen Auftritt leistet wie Brassica napus zur Blütezeit: grelle Alarmfarbe, massive Wogen von faulig unterlegter Süße, würgende Pollenwolken, die biologischer Kriegsführung bedenklich nahe kommen, das Ganze akustisch untermalt vom warnenden Summen unzähliger Bienenvölker.
http://www.zeit.de/2003/24/Alltag_2fRaps1
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DIE ZEIT 05.06.2003 Nr.24
Brüsseler Auswüchse
Von Joachim Fritz-Vannahme
Die Doppelnull brachte den Aufschwung. Raps wurde in der Europäischen Union zur Erfolgsstory, seit es den Pflanzenzüchtern – ganz ohne gentechnische Assistenz – gelang, erst den bitteren Beigeschmack des Speiseöls durch Erucasäure zu tilgen und dann gar noch jenen Überschuss an Glucosinolaten zu mindern, der dem lieben Vieh auf die Gesundheit schlägt. Mitte der achtziger Jahre war es so weit: »00-Raps«, erucasäurefrei und glucosinolatarm, avancierte zum Liebling der Landwirte.
http://www.zeit.de/2003/24/Alltag_2fRaps_2
lesenswert! Auch wenn die Allergie davon nicht besser wird......
Uli