29.10.2004, 16:55
Was haben Fisch und Kaffee mit Vorhofflimmern zu tun?
Unter allen Herzrhythmusstörungen, die eine Behandlung erfordern, ist Vorhofflimmern das häufigste Problem. Aufgrund der mit dem Alter zunehmenden Prävalenz dieser Arrhythmie und angesichts einer wachsenden Zahl älterer Mitbürger wird dieses Problem die Ärzte künftig noch stärker beschäftigen.
Erkrankungen wie Hypertonie und Herzinsuffizienz sind prädisponierend für die Entwicklung von Vorhofflimmern. Auch andere Faktoren stehen im Verdacht, das Risiko für diese Arrhythmie zu erhöhen - oder umgekehrt eine vorbeugende Wirkung zu haben.
Eine dänische Arbeitsgruppe an der Universität Aarhus hat kürzlich zwei mögliche Einflußfaktoren genauer unter die Lupe genommen. Dazu haben Dr. Lars Frost und Mitarbeiter Daten von fast 48 000 Teilnehmern der "Danish Diet Cancer and Health Study" ausgewertet. Im knapp sechsjährigen Beobachtungszeitraum entwickelten 556 Personen ein Vorhofflimmern.
Die erste Frage lautete: Fördert der Genuß von Koffein - in Form von Kaffee oder Tee - aufgrund der stimulierenden Wirkung auf Herz und Kreislauf möglicherweise die Entstehung von Vorhofflimmern? Besorgte Genießer dieser belebenden Getränke können aufatmen: Dafür, daß ihr Konsum den Sinusrhythmus ins Stolpern bringt, fand sich nicht der geringste Anhaltspunkt. Eher schon war häufiger Genuß von Kaffee und Tee mit einem erniedrigten Risiko für Vorhofflimmern assoziiert.
Die zweite Frage lautete: Hat regelmäßiger Konsum von Fisch eine vorbeugende Wirkung gegen Vorhofflimmern? Diese Frage ist berechtigt. Schließlich gibt es Hinweise darauf, daß die in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren antiarrhythmische Wirkungen haben können. Indiz dafür ist unter anderem die in einer GISSI-Präventionsstudie gemachte Beobachtung, daß die Behandlung mit Fischöl-Kapseln die durch plötzlichen Herztod bedingte Sterblichkeit deutlich reduzierte - möglicherweise durch Verhinderung von ventrikulären Tachykardien.
Gegen atriale Herzrhythmusstörungen scheinen dagegen die gesunden Fischfettsäuren zumindest nach den Daten der dänischen Forscher nicht zu wirken. Sie konnten in ihrer Studie keinen Zusammenhang zwischen häufigem Fischverzehr und einer erniedrigten Inzidenz von Vorhofflimmern erkennen.
Fischkonsum hatte in der CHS-Studie präventive Wirkung
Doch noch sollten Fischgenießer die Hoffnung, mit ihrer kulinarischen Vorliebe dem Vorhofflimmern Paroli bieten zu können, nicht aufgeben. Amerikanische Untersucher (Mozaffarian et al.) kamen kürzlich in der "Cardiovascular Health Study" (CHS) bei 5000 Erwachsenen zu einem gegenteiligen Ergebnis wie die dänischen Forscher. Nach den CHS-Daten reduzierte der regelmäßige Konsum von Thunfisch oder anderen Fischsorten je nach verzehrter Menge die Inzidenz des Vorhofflimmerns um bis zu 31 Prozent. Noch also ist das letzte Wort in dieser Sache nicht gesprochen. (ob)
Quelle
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Natürlich... 5000 Erwachsene sind selbstverständlich gewichtiger als 48000 Teilnehmer. Müssen die Amerikaner (und damit deutsche Ärzte etc.) denn immer das letzte Wort haben? Sie sollten sich erstmal besser um die Gesundheitszustände im eigenen Land kümmern, bevor sie andere Studien negieren...
und immerhin ging es den dänischen Forschern ja um die Omega-3-Fettsäuren, um die ja auch so ein Tara gemacht wird...
Kopfschüttelnde Grüße, Ines
Unter allen Herzrhythmusstörungen, die eine Behandlung erfordern, ist Vorhofflimmern das häufigste Problem. Aufgrund der mit dem Alter zunehmenden Prävalenz dieser Arrhythmie und angesichts einer wachsenden Zahl älterer Mitbürger wird dieses Problem die Ärzte künftig noch stärker beschäftigen.
Erkrankungen wie Hypertonie und Herzinsuffizienz sind prädisponierend für die Entwicklung von Vorhofflimmern. Auch andere Faktoren stehen im Verdacht, das Risiko für diese Arrhythmie zu erhöhen - oder umgekehrt eine vorbeugende Wirkung zu haben.
Eine dänische Arbeitsgruppe an der Universität Aarhus hat kürzlich zwei mögliche Einflußfaktoren genauer unter die Lupe genommen. Dazu haben Dr. Lars Frost und Mitarbeiter Daten von fast 48 000 Teilnehmern der "Danish Diet Cancer and Health Study" ausgewertet. Im knapp sechsjährigen Beobachtungszeitraum entwickelten 556 Personen ein Vorhofflimmern.
Die erste Frage lautete: Fördert der Genuß von Koffein - in Form von Kaffee oder Tee - aufgrund der stimulierenden Wirkung auf Herz und Kreislauf möglicherweise die Entstehung von Vorhofflimmern? Besorgte Genießer dieser belebenden Getränke können aufatmen: Dafür, daß ihr Konsum den Sinusrhythmus ins Stolpern bringt, fand sich nicht der geringste Anhaltspunkt. Eher schon war häufiger Genuß von Kaffee und Tee mit einem erniedrigten Risiko für Vorhofflimmern assoziiert.
Die zweite Frage lautete: Hat regelmäßiger Konsum von Fisch eine vorbeugende Wirkung gegen Vorhofflimmern? Diese Frage ist berechtigt. Schließlich gibt es Hinweise darauf, daß die in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren antiarrhythmische Wirkungen haben können. Indiz dafür ist unter anderem die in einer GISSI-Präventionsstudie gemachte Beobachtung, daß die Behandlung mit Fischöl-Kapseln die durch plötzlichen Herztod bedingte Sterblichkeit deutlich reduzierte - möglicherweise durch Verhinderung von ventrikulären Tachykardien.
Gegen atriale Herzrhythmusstörungen scheinen dagegen die gesunden Fischfettsäuren zumindest nach den Daten der dänischen Forscher nicht zu wirken. Sie konnten in ihrer Studie keinen Zusammenhang zwischen häufigem Fischverzehr und einer erniedrigten Inzidenz von Vorhofflimmern erkennen.
Fischkonsum hatte in der CHS-Studie präventive Wirkung
Doch noch sollten Fischgenießer die Hoffnung, mit ihrer kulinarischen Vorliebe dem Vorhofflimmern Paroli bieten zu können, nicht aufgeben. Amerikanische Untersucher (Mozaffarian et al.) kamen kürzlich in der "Cardiovascular Health Study" (CHS) bei 5000 Erwachsenen zu einem gegenteiligen Ergebnis wie die dänischen Forscher. Nach den CHS-Daten reduzierte der regelmäßige Konsum von Thunfisch oder anderen Fischsorten je nach verzehrter Menge die Inzidenz des Vorhofflimmerns um bis zu 31 Prozent. Noch also ist das letzte Wort in dieser Sache nicht gesprochen. (ob)
Quelle
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Natürlich... 5000 Erwachsene sind selbstverständlich gewichtiger als 48000 Teilnehmer. Müssen die Amerikaner (und damit deutsche Ärzte etc.) denn immer das letzte Wort haben? Sie sollten sich erstmal besser um die Gesundheitszustände im eigenen Land kümmern, bevor sie andere Studien negieren...
und immerhin ging es den dänischen Forschern ja um die Omega-3-Fettsäuren, um die ja auch so ein Tara gemacht wird...
Kopfschüttelnde Grüße, Ines
Kühe geben keine Milch - wir nehmen sie ihnen weg!