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31.07.2013, 16:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.08.2013, 14:32 von Bolek.)
Ja, das ist keine gute Entwicklung. Ich erlebe es übrigens genauso, dass Eltern bzw. kinderlose Erwachene genauso schlimm sind und kein Verständnis für Anstand, Rücksichtnahme und nichtfinanzielle Werte mehr haben.
Interessant fand ich, dass die "Benimmtrainerin" von den Eltern oft gefragt wird, ob sie von der katholischen Kirche sei. Das zeigt, dass die Eltern doch noch eine entfernte Vorstellung davon haben, dass es letztlich um ethische Grundlagen geht, und dass diese im Abendland historisch auf die katholische Kirche zurückgehen. Weil wir hier ein weltanschaulich neutrales Forum sind, will ich betonen, dass man ein ethisch fundiertes Miteinander der Menschen auch auf anderer weltanschaulicher Grundlage errichten kann. Also mit Atheismus kann das auch funktionieren.
Wichtig ist, dass die Menschen ein Gefühl für die Interessen ihrer Mitmenschen entwickeln, dass nicht schrankenloser Egoismus herrscht. Übrigens: Personen, die sich in ihrem Leben an ethischen Werten orientieren, fühlen sich besser als die Egoisten.
In der DDR wurde 1980 ein Fernsehfilm gedreht ("Der Direktor"), in dem die Situation an einer Potsdamer Schule sehr realistisch dargestellt wurde. Der Schuldirektor, eine engagierte, starke Persönlichkeit, gespielt von Ulrich Thein (der 1983 als "Martin Luther" großartig war), gesteht darin ein, dass er auch nicht weiß, wie man mit einigen problematischen Kindern umgehen soll. Ratlosigkeit ist ein wichtiges Motiv in dem Film.
In der DDR-Krimireihe "Polizeiruf 110" wurde Vandalismus und asoziales Verhalten von Jugendlichen mehrmals thematisiert. Die Filme sind interessante Studien über soziale Milieus und Moral. In den DDR-Medien wurde immer die Bedeutung des Elternhauses für die Erziehung der Kinder betont.
Die Probleme, die im Spiegel angesprochen werden, sind nicht neu, aber sie haben sich verschärft. Darunter leiden auch Allergiker, chronisch Kranke, Behinderte.
Bolek