Zitat:Bier, hm, da bin ich mir nicht sicher. Es gibt laktosehaltige Sorten, aber auch bei anderen habe ich oft den Eindruck, das tut nicht gut.
Mh.......das stimmt so nicht:
„Bier-Laktose“
Galactose und Glucose sind Grundstoffe vieler Pflanzen – was aber nicht gleichbedeutend ist mit Lactose!
Galaktose
Synonym: Schleimzucker;
Galaktose gehört zu den Kohlenhydraten und ist ein Einfachzucker (Monosaccharid). Es ist ein Baustein des Milchzuckers (Laktose ) und Bestandteil von pflanzlichen Gelierstoffen u.a. . Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Tamarinde, Gummi arabicum ( alles Leguminosen /Hülsenfrüchte) , aber vor allem in Algen ->z.B. Agar-Agar; Carrageen ( aus Rotalgen gewonnene Verdickungs-/Geliermittel). Aber auch in Pflanzen vorkommende Galactose, die hier zum einen in den Zellwänden neben der Cellulose in Form von Galactanen (Galactose -Polysaccharide) vorliegt und zum anderen im in Pflanzensäften enthaltenen Pektin als Derivat vorkommt – z. B. in Getreide!
Ich befürchte, dass dieser Umstand (Galactose und Glucose normaler Bestandteil von Leguminosen)Firmen , in deren Getränken/ Produkten Hülsenfrüchte verarbeitet sind, dazu verleitet, vor „Laktose“ zu warnen – ohne Kenntnis der wahren Hintergründe .
Nachfragen bei Brauerei, Dachverband des Brauereiwesens und der TU-München (Lehrstelle für Brauwesen) haben Folgendes erbracht:
In den 80iger Jahren muss das wohl mal jemand geschrieben haben, dass beim Mälzvorgang, wenn aus der Gerste die Stärke freigesetzt wird, Laktose entstehen könnte –weil eben ein paar Galaktose“moleküle „ freigesetzt werden, die sich dann möglicherweise mit einem zufällig „vorbeikommenden Glucoseteil“ zu Laktose „verbandeln könnten !- Derjenige kann aber nicht mehr gefragt werden ( in Rente....oder gar schon verstorben ) seither "geistert" diese Angabe über Laktose in Bier durch die Literatur!
Galaktose ( außerhalb des menschlichen Stoffwechsels) kann, wenn überhaupt, nur durch Alkohol "abgebaut" werden-( z. B. im traditionell hergestelltem Kefir) und Alkohol ist im Bier ja enthalten! Soll heißen: wenn in den verwendeten Grundsubstanzen ( Gerste) in Minimalstmengen Galaktose enthalten sein sollte, dann fällt die dem Alkohol zum "Opfer" und "verbandelt" sich nicht mit der Glucose zu Laktose!
Ausnahme: Die besten Stout- Biere werden in Irland gebraut. Man erkennt sie an der fast schwarzen Farbe und an ihrer Schaumkrone. Sie haben einen Karamel-bzw. Schokoladengeschmack und gleichzeitig einen bitteren Hopfengeschmack.
Sweet Stout enthält Milchzucker, die Laktose ( aus Michelin-Reiseführer)
Was es allerdings mit diesen "neuen, seltsamen und "innovativen" Bier-Mixgetränken auf sich hat, die es nun geben soll ?( - da bin ich überfragt!
Und:" Bier - Allergie“
Auszugsweise aus dem Journal > derm (10)2004
Von Dr. med. N. Helmbold, Allergologie-Dermatologie-Venerologie
Bundeswehrkrankenhaus HH
Bier besteht hauptsächlich aus gemälztem Getreide, zumeist Gerste oder Weizen. Die Getreidesprossen werden dem Fermentierungsprozess durch Enzyme der alkoholischen Gärung zugeführt, daneben wird Hopfen zugesetzt. Häufig werden auch Enzyme zur Beseitigung der Trübung verwendet. Zu den Enzymen gehören Zellulase, beta-Glukanase, alpha-Amylase, Proteasen und Malz-Amylase.
Bier enthält 21-305 Mikrogramm /l Histamin: besonders in Kölsch und Weizenbier konnten große Mengen festgestellt werden, ebenso Salicylate.
Eine Bierallergie als solches ist nicht bekannt! Die einzelnen Inhaltsstoffe können jedoch einerseits eine echte Allergie sowohl als Erstauslöser als auch in Form einer Kreuzallergie bei bestehender Beifußallergie / Gräser-Getreidepollenallergie verursachen, andererseits sind Pseudoallergien durch Histaminunverträglichkeit und Intoleranzreaktionen gegenüber natürlichen Salicylaten bekannt.
Die nach Biergenuss beschriebenen Reaktionen in der Fachliteratur reichen von Durchfall und Kreislaufsymptomatik bis hin zu Urticaria, Quincke-Ödem und anaphylaktischem Schock; auch kontaktallergische Reaktionen wurden beobachtet. Zwei Proteinkomponenten des Biers sind bekannt: ein Lipidtransferprotein , ein in Pflanzen häufig vorkommendes Allergen, sowie um das Protein Z : Beide Proteine konnten aus Gerste gewonnen werden und vermögen bei sensibilisierten Patienten im PRICK starke Hautreaktionen auszulösen.
Allgemeiner betrachtet konnten bei allergischen Reaktionen nach Biergenuss positive PRICK-Ergebnisse und erhöhte IgE-Werte gegenüber Gerste, Malz, Weizen und Roggen beobachtet werden.
Unabhängig von Biergenuss spielt Hefe in der allergologischen Praxis mit einer Allergie-Häufigkeit von bis zu 3% der Patienten ebenfalls eine Rolle.
morgendlicher "Asbtinenzler-Gruß"
Uli