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Die XXL- Seite......
#81
Die dicken Kinder von Mittelfranken
Schon bei der Einschulung ist jeder Zehnte übergewichtig oder sogar fettleibig


Drei im Weggla,( = fränkisch: 3 kleine Bratwürste in einer Semmel) Pommes, Cola — die Kinder in Mittelfranken sind zu dick.
Jeder zehnte ABC-Schütze ist schon bei der Einschulung übergewichtig oder sogar fettleibig. Damit liegt die Region deutlich über dem Durchschnitt in Bayern.
NÜRNBERG — Die neuen Zahlen des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit belegen den traurigen Rekord: Bayernweit sind etwa 9,3 Prozent der Erstklässler übergewichtig. In Mittelfranken liegt die Quote noch 0,9 Punkte höher bei 10,2 Prozent.Unterscheidet man zwischen zu dicken und fettleibigen Kindern, bestätigt sich die Tendenz. Nur in Niederbayern (5,8 Prozent Übergewichtige) gibt es mehr dicke Sechs- bis Siebenjährige als in der Region um Nürnberg. Hier liegt die Quote bei 5,7 Prozent.Und das ist noch nicht alles: Beim starken Übergewicht, also der Fettsucht oder Adipositas, ist Mittelfranken sogar Spitzenreiter. 4,5 Prozent (total: 737) der Buben und Mädchen bringen weit mehr als das Normalgewicht auf die Waage.Bayernweit sind es 3,9 Prozent (5100) von etwa 131 000 Kindern. Bei den an Mittelfranken grenzenden Bezirken ist nur die Quote in der Oberpfalz 3,6 Prozent vergleichsweise niedrig. In Unterfranken liegt sie bei 4,1 und in Oberfranken 4,4 Prozent.Buben und Mädchen sind gleichermaßen betroffen. Nur sind die weiblichen Erstklässler seltener fettleibig. Hart ist es für beide Geschlechter: Sie leiden unter Hänseleien anderer Mitschüler und an körperlichen Beschwerden wie Gelenkschmerzen. Manche erkranken sogar an Diabetes Typ II. Diese Krankheit tritt sonst erst im höheren Alter auf.Die seelischen Belastungen führen nicht selten zu einer Esssucht. Ein Kreislauf beginnt, der sich bis ins Erwachsenalter durchziehen kann. Er endet im schlimmsten Fall mit einem Herzinfarkt.Warum sind gerade in Mittelfranken so viele Kinder betroffen? Gerda-Maria Haas sucht nach Erklärungen. Sie ist Vorsitzende der Stiftung zur Prävention von Arteriosklerose (Arterienverstopfung). Seit zwölf Jahren fördert die ehemalige Landtagsabgeordnete das Präventions-Erziehungs-Programm (PEP) in Nürnberg.Die Bratwurst ist nicht schuldDie Bratwurst und das Schäufele sieht Haas nicht als Ursache Nummer eins fürs Übergewicht. Ihrer Meinung nach sorgen eher Fastfood und kalorienreiche Softdrinks für den hohen Ausschlag des Zeigers auf der Waage. „Und mangelnde Bewegung.“Karl-Heinz Krumwiege, Ernährungsberater am Nürnberger Klinikum teilt die Meinung der Gesundheitswissenschaftlerin. „Sicher essen wir hier viel Fleisch. Aber in Oberbayern oder Schwaben ist das auch nicht anders.“Haas startet einen anderen Erklärungsversuch. „Vielleicht liegt es einfach an der Bevölkerungsstruktur.“ Gerade in Mittelfranken leben viele Bürger mit Migrantenhintergrund. Sie leiden laut Untersuchungen des Landesamtes für Gesundheit doppelt so oft an Übergewicht wie deutsche Kinder.Sozioökonomische Faktoren lässt Haas nur bedingt gelten. Sie seien nie die alleinige Ursache. Im PEP, das sich speziell an gefährdete Kinder richte, seien sehr wohl auch Familien mit höherer Bildung und mittleren Einkommen. Wenn ein Kind übergewichtig sei, gebe es dafür meist viele verschiedene Gründe. Auch psychische wie Leistungsdruck in der Schule oder Scheidung der Eltern.Egal wo die Ursachen liegen: „Die Kinder sollen raus an die frische Luft“, sagt Krumwiege.*** „Das müssen vor allem die Eltern lernen.“ Spiele am Computer und auf dem Gameboy hält er für gefährlich, weil es den Kleinen dadurch oft an Bewegung mangelt. Er rät zum Eintritt in einen Sportverein.Die modernen Street-Sportarten wie zum Beispiel Straßenbasketball sind nach Meinung des Experten ungeeignet, denn selten ist ein Trainer dabei, der die Kinder anleitet. Krumwiege warnt eindringlich: „Deutschland — das heíßt die ganze Gesellschaft muss sich verändern. Sonst kriegen wir das Problem mit dem Übergewicht bald nicht mehr in den Griff“.Weitere Informationen:Wer merkt, dass sein Schützling zu dick wird, sollte sich an den Kinderarzt wenden. Einige Krankenkassen bieten Kurse an und auch die Nürnberger Kinderklinik kann weiterhelfen. Tel.: 09 11/3 98 23 07CLAUDIA FREILINGER
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=461735&kat=27



**** und wohin????? Die ehemaligen Bolzplätze mussten Einkaufszentren weichen( wo jetzt all`die geschmähten "Gutseln" verkauft werden...), Spielplätze in der Stadt sind rar!
In der Schule werden Sportstunden gestrichen ( im Moment nur noch 2/Woche) oder fallen aus, weil die Turnhallen marode/baufällig/einsturzgefährdet sind.

Durch den in Bayern (ohne Infrastruktur) eingeführten G8 dürfte sich die „Ernährungslage“ noch verschärfen: viele Schulen haben keine Küche, keine Mensa...also gibt`s FastFood von >>um-die-Ecke<< oder wo es Mensen gibt, liefern Großküchen mit ihrem immensen Verbrauch an „Päckle/Tüten“ ......
...wie soll sich da etwas in absehbarer Zeit ändern?

Uli
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#82
Frankreich
Marianne ist dick geworden
Von Michaela Wiegel, Paris

http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B...ntent.html

( ein paar Ausschnitte....)

26. Februar 2006
Frankreichs Gesundheitsminister hat Mireille Guilianos Buch ganz sicher nicht gelesen. Sonst hätte er den Kampf gegen die Fettleibigkeit nicht zur Priorität der staatlichen Vorsorgepolitik erklärt, zu einem Problem, das genauso dringlich ist wie die Prävention von Alkoholismus und Rauchen. Auch viele Französinnen haben es bislang versäumt, den Bestseller ihrer Landsmännin zu verschlingen, der in Amerika mehr als eine Million Mal verkauft wurde: „French Women Don't Get Fat” (Französinnen werden nicht dick).

Vom Verfall der familiären Eßsitten bedroht
Doch das mit einer gehörigen Portion Nationalstolz vorgetragene Plädoyer für die französische „art de vivre” greift in die gute alte Zeit zurück, in der Frankreich von Fast- food- und Gefrierkostmoden noch verschont war . Heute, so hat Gesundheitsminister Xavier Bertrand kürzlich Alarm geschlagen, ist Frankreichs Kultur von einem Verfall der familiären Eßsitten bedroht. Übergewicht und Fettleibigkeit werden zur kostspieligen Herausforderung für die Volksgesundheit , wenn die Entwicklung nicht gestoppt wird.
Die Franzosen haben seit 1997 im Schnitt 1,7 Kilogramm zugenommen; seit damals ist auch die Zahl der Fettleibigen um fünf Prozent pro Jahr gestiegen. 11,3 Prozent der Franzosen leiden unter Fettleibigkeit, wie die jüngste Studie ergeben hat; jeder dritte weist Übergewicht auf. Mit einer Plakatkampagne, auf der die Fettmassen von Übergewichtigen auf abschreckende Weise zur Schau gestellt werden, soll ein Bewußtseinswandel herbeigeführt werden. „Fettleibigkeit tötet” steht auf den Plakaten.
Wenn wir nichts tun, haben wir 2020 Verhältnisse wie in Amerika”
In anderen Staaten ist das Problem natürlich noch gravierender. In Amerika sind nach Angaben der OECD zwei Drittel der Bevölkerung zu dick, in Deutschland ist es fast die Hälfte.
( und wie soll das dann gehen....bis 85 arbeiten???????? Ich schrieb ja schon: der Herr lebt auf einem andren Stern....)
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...5#post8315

Frankreich aber will eine ähnliche Entwicklung verhindern, die sich mit Blick auf die Zahlen bei den Kindern bereits abzeichnet. 15 Prozent der kleinen Franzosen gelten inzwischen als übergewichtig; 1980 waren es in Frankreich nur fünf Prozent der Kinder, die zu dick waren. „Wenn wir nichts tun, haben wir 2020 Verhältnisse wie in Amerika”, warnt der sozialistische Abgeordnete Jean-Marie Le Guen, Autor von „Obesite, le nouveau mal francais” (Fettleibigkeit, die neue französische Krankheit), und gerade dieser Vergleich mit den Vereinigten Staaten ist es, der die Franzosen besonders schmerzt.

Uli
Antworten
#83
wenn auch privat finanziert......

Ärzte Zeitung, 28.02.2006


Täglicher Schulsport macht Schüler fit und fröhlich
"Fit für Pisa": Göttinger Modellprojekt läuft seit August 2003 / Zwischenbilanz einer Vergleichsstudie
http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/02...?cat=/news

Täglicher Sportunterricht macht Schulkinder leistungsfähiger und fröhlicher. Das zeigt das Göttinger Modellprojekt "Fit für Pisa", das Grundschülern durch zusätzlichen Schulsport mehr Bewegung und Fitness verschaffen soll (wir berichteten).
Seit August 2003 erhalten die Kinder mehrerer Göttinger Grundschulen statt der üblichen zwei wöchentlich fünf Sportstunden. Inzwischen nehmen fünf Schulen mit insgesamt 305 Kindern an dem Modellprojekt teil.
Die Initiatoren des privat finanzierten Sportunterrichts stellten jetzt bei einer Informationsveranstaltung die "Halbzeit-Ergebnisse" des auf insgesamt fünf Jahre angelegten Projekts vor. Fazit: Kinder und Eltern sind gleichermaßen begeistert.
Das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Sponsoren und Spenden. Zu den Unterstützern zählen etwa die niedersächsische Ärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung, der Sportverein ASC Göttingen, die Universitätskinderklinik, das Göttinger Gesundheitsamt, mehrere Universitätsinstitute und der niedersächsische Sportärztebund.
Mangelnde Bewegung wirke sich gravierend auf die Entwicklung von Kindern aus, sagte der Präventionsbeauftragte der Ärztekammer Niedersachsen und Initiator des Projekts, der Göttinger Internist Dr. Thomas Suermann. Bereits 15 Prozent aller Jugendlichen litten unter ernsthaften gesundheitlichen Störungen.
Das Projekt solle einer "Pathologisierung der jungen Generation" entgegenwirken, wie es heißt. Es ist als Vergleichsstudie angelegt. An den Projektschulen gibt es täglich eine Stunde Sport, an einer Vergleichsschule dagegen nur zweimal pro Woche. Die Kinder der beteiligten Klassen werden während ihrer gesamten Grundschulzeit regelmäßig auf ihren Gesundheitszustand, ihre motorische Entwicklung und ihre Befindlichkeit hin untersucht.
Die bisher erhobenen Daten lassen zwar noch keine präzisen Aussagen zu, wie stark sich der tägliche Schulsport auf verschiedene Faktoren auswirkt. In einigen Punkten zeigte sich aber ein deutlicher Vorsprung der Kinder aus den Projektschulen gegenüber den Kindern der Vergleichsschule. So war an den Projektschulen der Anteil der übergewichtigen Kinder deutlich geringer.
Bei den Koordinations- und Motoriktests konnten die Kinder der Projektschulen manche Übungen deutlich besser bewältigen. Auf die Befindlichkeit hatte der tägliche Sportunterricht ebenfalls positiven Einfluß. So klagten weniger Kinder über Müdigkeit. Den täglichen Sportunterricht bewerteten sie durchweg positiv.
Dies bestätigte auch eine Klassenlehrerin. "Die Kinder sind begeistert", berichtete sie. Immer wieder bestürmten sie Schüler mit der Frage: "Haben wir heute wieder Sport?" Nach ihren Beobachtungen hat nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die sonstige Leistungsfähigkeit zugenommen. "Die Kinder sind auch in der vierten Stunde noch aufnahmefähig, man kann dann sogar noch Mathe oder Deutsch unterrichten."
Insgesamt seien die Kinder viel offener und fröhlicher im Unterricht. Eine Befragung der Eltern ergab, daß 93 Prozent das Projekt zur Nachahmung weiterempfehlen würden. Viele hatten sogar noch den Zusatz "unbedingt" hinzugefügt. Kritik gab es vor allem daran, daß kein Schwimmunterricht angeboten wird. Zumindest bis zum Erwerb des "Seepferdchen"-Abzeichens sollten Kinder im Schulsport auch schwimmen lernen können.
Die Schüler wurmte dagegen vor allem eines: Sie hatten nach dem Sportfest ihre Urkunden erst nach vielen Wochen erhalten - für Kinder eine halbe Ewigkeit. In diesem Punkt wünschen sie sich von den Projektbetreuern: "mehr Fitness". (pid)

Also, Ihr "hohen Herren" : nicht nur reden und fordern, sondern tun !!!!!

Uli
Antworten
#84
meine beiden großen söhne hatten in der grundschule noch 4 std. sport in der woche.
der mittlere wurde dann schon zur vierten klasse auf nur drei std. runtergekürzt.
der jüngste hatte dann nur noch zwei std. und die auch noch getrennt.
bis die kinder sich an und ausgezogen hatten war die std. vorbei.
von den 45 min. blieben also höchsten 20 min. wenn sie im sommer dann noch nach draußen gingen, hätten sie am besten gleich einen spaziergang gemacht, das hätte mehr gebracht, denn bis sie auf dem platz ankamen mussten sie schon wieder reingehen.
aktuell auf dem gym. schaut es so aus. zwei std. sport in der woche stehen auf dem stundenplan.
vor drei wochen ausgefallen, der lehrer war krank.
vor zwei wochen ausgefallen, der lehrer war mit beim skifahren.
letzte woche aiusgefallenm der lehrer war auf einer fortbildung.
diese woche sind ferien und nächste woche wird ihm wieder was neues einfallen.

lg emmily
Seit dem 1.1.08 gelte ich nicht mehr als unschuldiger Mensch, sondern stehe ich nach dem Willen der Regierung unter Generalverdacht.
Antworten
#85
Diabetes
Süßes Leben in der Südsee
Von Lisa Hirn, Heidelberg
01. März 2006 Verena Keck, Professorin für Ethnologie an der Universität Heidelberg, wunderte sich über das Frühstück, das ihr die Gastgeber vom Stamm der Chamorro auf Guam servierten: Es gab fettige Gerichte, Weißmehlprodukte, Fleisch.

http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B...ntent.html
02.
Keck, die zwischen 1993 und 1998 bei den Chamorro zu neurodegenerativen Erkrankungen forschte, bemerkte gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes, daß viele Menschen übergewichtig waren. Bald wußte sie auch, warum: „Das Kind der Familie, bei der ich lebte, bekam auf den Schulweg meistens Chips und eine Dose Cola mit - natürlich nicht light.” ( und ich treffe die Schulkindern morgens um halb acht mit Kindermilchschnitte und Mezzomix auf dem Schulweg.........).
Die fettleibigsten Esser, so entdeckte die Ethnologin, sitzen nicht in Amerika. Die höchste Diabetesrate herrscht vielmehr bei den Bewohnern von Nauru, dem kleinsten Inselstaat der Welt.
Schwer verdauliche Folgen
Die Pazifikinseln in der Südsee, teils bevölkerte Inseln mit Großstädten, teils winzige Eilande ohne Anzeichen menschlichen Lebens, bestehen nicht nur aus Strand, Sonne, Meer und Palmen. Die Fischer, die mit ihren Booten Fische aus dem Meer holen und fangfrisch am Strand über dem Feuer zubereiten, die glücklichen Menschen im Baströckchen, die mit dem Strohhalm frische Milch direkt aus der Kokosnuß schlürfen - sie leben in der Phantasie westlicher Besucher, aber nicht auf den fernen Inseln.
Denn das moderne Leben bringt auch in der Südsee einige Annehmlichkeiten mit sich: Das Essen muß nicht mehr gejagt oder bei Wind und Wetter aus dem Meer gefischt werden. Es genügt, mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren und einzukaufen. Die Speisenfolge diktiert nicht die Saison - sondern der Appetit.
Und das hat schwer verdauliche Folgen wie Übergewicht, Fettleibigkeit, Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes. Hans Hauner, Direktor des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin an der TU München, nennt diese Form von Diabetes „eine Wohlstandskrankheit”.
Nauru ist das Land mit den dicksten Bewohnern
„Sie tritt immer häufiger als Folge von Übergewicht und ungesundem Lebenswandel auf. Durch diese Faktoren entsteht eine Insulinresistenz. Das heißt, die Betroffenen produzieren noch genügend Insulin, das Insulin wirkt aber nicht mehr richtig und kann die aufgenommene übermäßige Glukose nicht mehr richtig verwerten.” Rund acht Prozent der Amerikaner und rund sieben Prozent der Deutschen leiden schon unter Diabetes. In Deutschland haben mehr als 90 Prozent der Patienten den Typ-2-Diabetes.
Auf den Pazifikinseln sieht es sogar noch schlimmer aus. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation sind auf Nauru 75 Prozent aller Erwachsenen übergewichtig oder fettleibig. Die Diabetesrate liegt bei 40 bis 45 Prozent: Prozentual gesehen ist Nauru also das Land der Welt mit den dicksten Bewohnern.
In den anderen Inselstaaten Ozeaniens sieht es ähnlich aus: Auf Guam, Kiribati, Tonga und den Marshall Islands ist Typ-2-Diabetes die größte Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung. Weil sich viele Menschen der Ursachen der Krankheit nicht bewußt sind, müssen immer häufiger Gliedmaßen amputiert werden. Die vielen Diabetes-Fälle drücken auch auf die durchschnittliche Lebenserwartung: Frauen werden statistisch 66,1, Männer gerade einmal 58,8 Jahre alt.
Genetische Vorbestimmung
Verena Keck macht mehrere Gründe dafür aus, daß die abgelegenen Inseln getroffen sind. „Erstens die kulturelle Bedeutung des Essens, des weiteren die schnelle Verwestlichung dieser Länder.” Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die meisten der Inseln im Südpazifik isoliert. Erst nach 1945 kam es zu engem Kontakt mit der westlichen Welt. Der Einfluß der Zivilisation spiegelt sich auch in den Krankheitsbildern: 1925 gab es auf Nauru nur einen Diabetesfall. 1975 waren schon 33 von 100 Menschen erkrankt. Heute leidet fast jeder zweite Nauruaner an Diabetes.
Als dritten Grund nennt die Heidelberger Medizinethnologin, die sich vor allem mit dem Zusammenhang von Krankheit und Kultur beschäftigt, die genetische Vorbestimmung durch das „thrifty gene”. Dieses „knausrige Gen” findet sich bei vielen traditionellen Völkern des Pazifikraums. Es bewirkt, daß jede noch so kleine Menge Fett im Körper gespeichert wird.
Zu Zeiten von Hungersnöten und oft tagelangem Fischfang auf dem Meer war das Gen sicher hilfreich - aber heute entwickelt es sich zum Risikofaktor. Und nicht zuletzt gehen Wohlstand und hoher Status für viele Pazifikvölker von jeher mit einer gewissen Körperfülle einher. Daran hat sich bis heute nur wenig geändert. Ob Schönheitswettbewerbe mit dem Titel „Big is beautiful” oder Feste mit überreichlich gedeckten Tafeln - es gilt die Regel: Je mehr, desto besser.
Rettung aus purer Not
Doch nicht nur die äußeren Einflüsse mit importierten Fertiggerichten und leichtem Zugang zu fettigen, salzigen und süßen Speisen sind schuld an der Verfettung. Auch Bewegungsmangel ist ein Problem. Die meisten Bewohner der Inselstaaten besitzen mittlerweile Autos. „Meine Gastfamilie lebte 300 Meter entfernt von der Kirche”, erzählt Keck. „Aber zum Gottesdienst fuhren wir mit dem Auto.” Fitnessstudios gibt es nur in den Städten. Die meisten Leute haben ohnehin kein Geld dafür. Sport wird kaum betrieben - bei rund 35 Grad im Schatten und der Möglichkeit, daß einer der vielen streunenden Hunde die Joggerwade vielleicht zum Anbeißen findet.
Sterben die Bewohner der Südsee-Trauminseln dank ihres schönen neuen Lebens womöglich noch aus? Verena Keck sieht die Rettung in verstärkter Gesundheitsaufklärung. Vielleicht ist die Hilfe für Nauru schon nah. Denn seit der einst florierende Phosphathandel zusammenbrach, ist die Insel bankrott.
Autos werden wieder unerschwinglich. Importierte Lebensmittel sind für viele Menschen zu teuer. Im Dezember 2005 verlor die Air Nauru, die einzige Fluggesellschaft, die Nauru anfliegt, ihr Flugzeug aus finanziellen Gründen. Die Ethnologin sieht solche Entwicklungen durchaus positiv: „Die Nauruaner haben auf großem Fuß gelebt, auf Kosten ihrer Gesundheit. Jetzt haben sie vielleicht wieder eine Chance.” Aus purer Not müssen sich die Menschen wieder auf ihre traditionelle Ernährung besinnen.
Antworten
#86
SPIEGEL ONLINE - 02. März 2006, 16:46
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...92,00.html
Brandrede

US-Behördenchef vergleicht Fettsucht mit Terror

Die epidemieartige Ausbreitung des Übergewichts in den USA führt inzwischen zu drastischen Einschätzungen. Der Leiter der US-Gesundheitsbehörden hat Fettsucht jetzt als "Terror im Innern" bezeichnet, der schlimmer sei als die Anschläge vom 11. September 2001.
Wenn Appelle an Gesundheit-, Schönheits- und Fitnessbewusstsein nicht mehr helfen, wirkt vielleicht nur noch eines: die Beschwörung des Terrors. Dieses Motto machte sich jetzt Richard Carmona zu eigen, "Surgeon General" der USA und damit Leiter der US-Gesundheitsbehörden: "Fettleibigkeit ist der Terror im Innern", rief Carmona am gestrigen Mittwoch den Zuhörern seines Vortrags an der University of South Carolina zu. "Wenn wir nichts dagegen tun, wird das Ausmaß des Problems die Anschläge des 11. Septembers und alle anderen Terrorakte in den Schatten stellen."
Carmona prangerte insbesondere die Fresssucht des Nachwuchses an. Unter Kindern und Jugendlichen habe sich der Anteil der Fettleibigen in den vergangenen 40 Jahren verdreifacht, sagte der Mediziner im Rang eines Vizeadmirals.

Berufsbedingt treibt ihn eine Frage offenbar besonders um: "Wo werden wir unsere Soldaten und Seeleute und Flieger herbekommen?", fragte Carmona sein Publikum. "Wo werden wir unsere Polizisten und Feuerwehrleute finden, wenn die heutigen Kids vor der Prognose stehen, dass sie fettleibig und im Erwachsenenalter herzkrank und anfälliger für Krebs und eine ganze Reihe anderer Krankheiten werden?"

Aber bis 85 arbeiten sollen – weil ja alle älter und gesünder seien....... ?( ?( X( X( ?(

Die Antworten blieb Carmona schuldig. Vielmehr ließ er eine gewisse Resignation erkennen. Nur eine tiefgehende Verhaltensänderung könne die Fettleibigkeitsquote in den USA senken. "Aber zu viele Amerikaner sind Gesundheits-Analphabeten", meint Carmona. "Sie sind nicht in der Lage, medizinische Begriffe und Anweisungen ihrer Ärzte zu verstehen." Die Politik jedenfalls könne da nicht helfen: "Entscheidungen des gesunden Menschenverstandes kann man nicht per Gesetz verordnen."

mbe/AP
Antworten
#87
Aus für süße Pausensnacks
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/...m?id=25701

03.03.06, 16:55 Uhr |

Großbritannien macht ernst: Auf der Insel gibt es ab dem kommenden Schuljahr keine Süßigkeiten und Softdrinks mehr an Schulen.
Englands Schulbehörden haben Schokoriegeln und Cola den Kampf angesagt: Vom kommenden Schuljahr an dürfen in den Lernanstalten keine Süßigkeiten und Soft-Drinks mehr verkauft werden. Die neue Richtlinie, die auf Empfehlungen einer Regierungskommission zurückgeht, will die zunehmende Fettleibigkeit von Kindern bekämpfen. Nach den neuesten Zahlen des britischen School Food Trust (SFT) hat mehr als ein Viertel der britischen Schulkinder Übergewicht. Vor zehn Jahren war es nur jedes zehnte Kind.

Die Schulkantinen müssen ab Herbst statt Süßigkeiten Äpfel, Orangen oder Bananen anbieten. Aus den Snacks-Automaten verschwinden Cola, Chips und sonstige Dickmacher. Künftig sollen die Kinder Wasser, Tee, Obstsäfte oder Joghurt- Getränke mit weniger als fünf Prozent Zuckergehalt zu sich nehmen.

Die SFT-Vorsitzende Suzi Leather ist sich aber bewusst, dass nur ein allgemeiner Sinneswandel die Situation ändern kann. „Die neuen Schulstandards werden das Essen vom September an besser machen. Aber das kann nur Erfolg haben, wenn die Kinder auch sonst nicht ständig von Schokolade, Chips und Cola umgeben sind.“

Star-Koch als Vorreiter für gute Ernährung

Gegen die schlechten Essgewohnheiten seiner Landsleute und vor allem der Schüler, kocht seit einiger Zeit auch der britische Starkoch Jamie Oliver in seiner TV-Sendung an. Mit seiner Initiative „Feed me better“ („Ernähr´ mich besser“) will der 30-Jährige seinen Landsleuten von klein auf besseres Essen mit viel frischem Gemüse beibringen. Und er hat Erfolg. Inzwischen wird an vielen britischen Schulen nach Olivers Rezepten gekocht.

Es gibt aber auch schon die ersten Klagen über das neue Ernährungsprogramm. Nicht aus der Industrie, der finanzielle Einbußen drohen, sondern von Küchenhilfen aus den Schulkantinen: Einige Frauen, die dort Dienst tun, ärgern sich mächtig über die Ideen von Jamie Oliver. Sie haben eine Initiative gegründet, weil sie durch das Schälen von frischem Gemüse jetzt mehr Arbeit haben.

Quelle: dpa

Petra Apfel
Antworten
#88
Zitat:Großbritannien macht ernst: Auf der Insel gibt es ab dem kommenden Schuljahr keine Süßigkeiten und Softdrinks mehr an Schulen.

OK, England ist als konservativ "verrufen", aber wenn damit das Bewahren von "alten Werten" gemeint sein sollte, dann ist das in diesem Falle sehr positiv zu werten. "Konservativ" ist "bewahrend" und das macht bei den Nahrungsmitteln sicherlich Sinn. Ich wuerde mir wuenschen, dass es hier auch so "losgeht" - aber ich hoere schon die Schreie.... Sad

Viele Gruesse, Martin
Antworten
#89
oder: Heiraten ruiniert die Figur Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin

Von Udo Pollmer
Die meisten Märchen beginnen mit «Es war einmal». Dieses beginnt so: Diät und Sport macht Dicke dünn. Leider falsch. Hormone sind schlimmer als Kalorien. Schlafmangel schlägt auf die Hüften. Fernsehgucken ist ein Pfundübel. Und: Die Ehe ruiniert die Figur. Ein Fressay von Udo Pollmer

Wir haben uns ins Essen verbissen. Die Phrase vom «Zu-viel-zu-fett-zu-süss-zu-salzig» hat den Status eines Glaubensbekenntnisses erreicht; ein Bekenntnis, das bereits mehr Gläubige in seinen Bann zieht als die Wiederauferstehung Christi an Ostern. Kaum noch eine Krankheit, die nicht durch Kalorienzählen und Körner zu vermeiden gewesen wäre. Wessen Körperform vom Ideal des Zeitgeistes abweicht, wird mit missionarischem Eifer angehalten, durch Nahrungskarenz wieder ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft zu werden. Doch die Mühe ist meist vergebens. Je mehr Diäten, desto mehr Dicke, je mehr Dicke, desto mehr Angst vor der Esssünde, je mehr Angst, desto besser laufen die Geschäfte jener, die Abspeckkurse, Schlankheitspillen und das sonstige Sortiment der Ablasshändler anbieten.

Lust auf das gesamte „Fressay“ ????
Hier: http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID...egoryID=73


Uli Smile)
Antworten
#90
Teenies in der Cola-Falle

| 06.03.06, 09:08 Uhr |

Dicke Teenager können schon allein dadurch ordentlich abspecken, wenn sie nur statt Cola und Limonade ungesüßte Getränke bekommen.
In den letzten Jahrzehnten ist der Konsum von gesüßten Erfrischungsgetränken wie Limonaden, Cola oder Eistee in die Höhe geschossen. Und vor allem Kinder und Teenager greifen mit Vorliebe zu den zuckersüßen Drinks. Eine Studie vom Childeren’s Hospital in Boston hat nun nachgewiesen, dass der übergewichtige Nachwuchs schon allein dadurch abnehmen kann, wenn er nur auf diese gesüßten Getränke verzichtet.

Die Endokrinologen Cara Ebbeling und Davis Ludwig fanden für ihren sechsmonatigen Versuch 103 Teenager zwischen 13 und 18. Die Hälfte der Versuchsteilnehmer bekam eine wöchentliche Getränkelieferung mit Mineralwasser und kalorienarmen Erfrischungsgetränken nach Hause. Außerdem war ihnen auch in der Schule und außerhalb der Wohnung jedes gezuckerte Softdrink verboten. Ansonsten durften sie all ihre üblichen Ernährungsgewohnheiten beibehalten, ebenso wie die Kontrollgruppe, die auch bei den Getränken nicht aufpassen musste.

Die dicksten Teenager profitierten am meisten

Nach den sechs Monaten hatte die Versuchsgruppe im Schnitt 82 Prozent weniger gesüßte Getränke konsumiert. Das machte sich beim Gewicht deutlich bemerkbar. Die Teenager mit dem größten Übergewicht nahmen in der kalorienarmen Zeit am meisten ab, die schon besonders dicken Teilnehmer der Kontrollgruppe am meisten zu – jeweils rund ein knappes Kilo pro Monat.

„Wer jeden Tag eine handelsübliche Dose Cola oder andere gezuckerte Softdrinks konsumiert, nimmt in drei bis vier Wochen ungefähr ein Pfund zu“, rechnete Cara Ebbeling in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins „Pedriatrics“. Wer darauf verzichtet, erreicht den gegenteiligen Effekt.

Den Vorteil Ihres Abspeck-Ansatzes sehen die Forscher vor allem in seiner Einfachheit. „Die meisten Abnehmprogramme überfordern die Leute mit ihren komplexen Ernährungsvorschriften. Dann steigen sie schnell wieder aus. Wir konzentrieren uns auf eine einzige Sache, und machen es den Teenagern damit leichter durchzuhalten“, sagte die Expertin.

http://focus.msn.de/gesundheit/ernaehrun...25788.html

*****

....und noch ein „Nebeneffekt“ sollte nicht unerwähnt bleiben: den Teenies bleiben mit „nur Wasser“ auch die Konservierungsstoffe, Antioxidantien und Aromen erspart -> das Immunsystems wird`s freuen!!!!! Tongue

Uli
Antworten


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