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Wir haben versagt!
Die reichen Touristen des Westens reisen ins Paradies und pfeifen auf jede Verantwortung. Eine Selbstanklage
Von Frank Schätzing
Doch, Urlaub in Sri Lanka ist was Feines. Abhängen an Phukets Stränden. Tauchen auf den Malediven. Die letzten Paradiese, bewohnt von einfachen, anspruchslosen Menschen, die immer gut drauf sind. Schon arm, aber doch irgendwie glücklicher als wir. Gastfreundlich vor allem! Teilen das letzte bisschen, das sie haben, sind sich für nix zu schade, geborene Dienstleister. Und was das Beste ist – man zahlt kaum was dafür!
Mehr? http://zeus.zeit.de/text/2005/01/13__Anklage
01/2005
Zerstörte Paradiese
Die Flutkatastrophe verwüstete das wertvollste Kapital dreier Urlaubsländer: Die Badestrände. Die Reisebranche reagiert gefasst
Von Michael Allmaier
Nie zuvor wurde ein Gebiet solcher Größe so schnell verwüstet wie am zweiten Weihnachtstag die Küstenregion Südostasiens. Betroffen war damit das für den Tourismus wertvollste Terrain: die Strände. Viele Staaten am Indischen Ozean leben von Badegästen; und drei jener Länder, die durch die Flut besonders zu Schaden kamen, waren als Fernreiseziele bei europäischen Winterflüchtlingen besonders beliebt.
Mehr:....... http://zeus.zeit.de/text/2005/01/Flut_1
...in andren Worte ausgedrückt, was wohl einige unter uns fühlen...
Gute Nacht
Uli
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Ich schätze, falls es möglich gewesen wäre und ich dort in der Nähe, wir hätten geholfen. Als wir damals auf Zypern waren und alles zu Bruch gingen, haben wir auch mit aufgeräumt und Leute mit verarztet und beruhigt. Und wenn es nur die Hand von Leuten halten ist ... naja, ich hab eben das Helfersyndrom in mir.
Aber ich finde es schon merkwürdig, dass so viele Menschen zu Tode gekommen sind und die Leute schon wieder am Strand sind und sich sonnen. Das käme mir dann schon makaber vor. Aber die sind auch drauf angewiesen, dass da Geld reinkommt.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein
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... der vater meiner cousine ist vor einigen jahren nach sri lanka ausgewandert und geruechten zufolge vor einigen monaten an den strand von hikkaduwa uebersiedelt. meine cousine hat ihm beim aussenministerium als vermisst gemeldet, da er sich noch nicht bei ihr gemeldet hat. und ich hoffe nun fuer meine cousine, dass sich ihr vater rasch bei ihr meldet...
manu
Wenn du dich über andere Mitmenschen ärgerst, dann sage dir "sie sind nur zu meiner Unterhaltung da"...
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findet man gar keine Worte, um der ganzen Tragik gerecht zu werden.
Ich hoffe, es klingt nicht "leer", wenn ich sage, dass ich mithoffe -
LG
Uli
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Ja, da hast du Recht Uli !
Man hört immer mehr solche Sachen von vermissten Personen....
Mein Freund hat einen Arbeitskollegen, dessen Bekannter mit Frau und Kind in Thailand war, weiß aber nicht was für ein Strand. Jedenfalls ist er irgendwann im Krankenhaus aufgewacht,
kann sich kaum mehr an was erinnern und Frau und Tochter sind verschwunden 8o !
Das kann man sich echt gar nicht vorstellen! Er liegt jetzt in dem Krankenhaus ist selber ziemlich schwer verletzt, und muß sich mit dem Gedanken quälen das er seine Lieben nie wieder sieht......der nackte Horror ;( !
LG
Birgit
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Hab grad die Nachrichten im Radio gehört. Ein 10-jähriger Junge aus Niederbayern und sein Vater werden noch immer vermisst. Anschließend hab ich eine Mail von einer Freundin erhalten, deren Nachbarn mit Tochter zusammen mit einem anderen Paar mit Sohn (= o.g. 10-j. Junge) dort waren. Ihre Nachbarn sind mittlerweile daheim (das Mädchen ist nur in Strumpfhosen gelandet), die andere Frau ist noch dort und sucht unter Trümmern und Leichen nach Mann und Sohn...
Grüße,
Ulrike
Wer Licht am Ende des Tunnels sieht, den sollte die Entfernung nicht kümmern.
Kurzanamnese Ulrike
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... der vater meiner cousine hat sich wohlbehalten gemeldet - gott-sei-dank....
jetzt heissts fuer die uebrigen hoffen...
manu
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Hallo zusammen,
zu den Nahrungsmittelpaketen und der Kleidung: Nahrungsmittelpakete wurden in den Straßengraben geworfen und die Inder weigern sich Jeans und Cowboystiefel zu tragen ... soo dumm sind die net. War gestern Meldung auf B5 aktuell.
Zu Ursachen der Häufung von _Katastrophen_ (die Ereignisse gibt es zumeist schon immer, bis auf die Hausgemachten):
Zitat: DIE ZEIT 04.01.2005
Rechnen mit der Katastrophe
Der Geowissenschaftler Gerhard Berz kalkulierte für die Münchener Rückversicherung dreißig Jahre lang das Risiko von Erdbeben, Tsunamis und anderen Desastern. An seinem letzten Arbeitstag zieht er Bilanz
[...]
ZEIT: Sie haben im Lauf Ihres Arbeitslebens rund fünfzig Katastrophenorte besucht. Was unterscheidet den persönlichen Eindruck von Fernsehbildern?
Berz: Ohne die Erfahrungen vor Ort hätte ich sicher ein falsches Bild. Das Fernsehen zeigt ja immer nur die Schäden, aber nicht, was heil geblieben ist. Doch genau aus solchen Eindrücken habe ich am meisten gelernt. Sehr geprägt hat mich 1976 ein Besuch auf den Philippinen nach einem starken Tsunami-Ereignis mit 5000 Toten. Da gab es von Ort zu Ort extrem unterschiedliche Auswirkungen, weil das Küstenvorland den Wellenverlauf stark beeinflusste. Und man konnte viele Baufehler sehen: An einer Stelle waren die Stahlträger eines Schulgebäudes wie Spaghetti verwickelt – und ringsherum standen Palmen ohne erkennbaren Schaden. Das zeigt, dass der Mensch auch beim Bauen von den Konstruktionsweisen der Natur lernen sollte.
ZEIT: Bei der jetzigen Katastrophe hätte aber auch eine andere Art der Bebauung nicht viel geholfen.
Berz: Doch, die zerstörte Zone beschränkt sich im Wesentlichen auf die ersten 500 Meter der Küste. Danach war die Wucht des Wassers gebremst. Das zeigt erstens: Mit einer Viertelstunde Vorwarnzeit hätten die meisten Menschen davonlaufen können. Und zweitens: Es macht keinen Sinn, Hotels bis an die vorderste Strandzone zu bauen. Lieber weiter ins Landesinnere – auch wenn der Tourist dann eben ein paar hundert Meter zu Fuß gehen muss.
ZEIT: Seit dreißig Jahren berechnen Sie für die Münchener Rückversicherung die Risiken von Naturkatastrophen. Wenn Sie jetzt Bilanz ziehen: Hat sich unser Umgang mit solchen Gefahren verändert? Ist die Menschheit klüger geworden?
Berz: Im Gegenteil. Ich glaube, wir verdrängen heute noch mehr als früher und versuchen uns, auch mittels Medien, eine heile Welt zu bauen. Das merke ich auch bei meinen Vorträgen: Wenn ich die Gefahren zu drastisch an die Wand male, schalten die Leute ab, das wollen sie nicht hören. Der Mensch wollte vermutlich noch nie wahrhaben, dass er in Gefahr ist.
[...]
kein Kommentar, vgl. meine Sig.
Sascha
Womit wir es oft zu tun haben?
Mit "Leidenden, die es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie sind, mit Betäubten und Besinnungslosen, die nur eins fürchten: zum Bewußtsein zu kommen." (Nietzsche 1887)
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