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Geschichte einer Multiallergie-Karriere
#21
Hallo Emmily,

na klar darfst Du hier antworten!

Zitat:Ich finde deine Geschichte beeindruckend, vor allem, dass du sie so konsequent angegangen bist.
...und ich schaetze, die Geschichte waere nicht so lang geworden, wenn ich sie schon frueher so konsequent angegangen waere! Inzwischen geht es nur noch "the hard way".
Nun habe ich in den letzten Jahren viel mit Entzugserscheinungen zu kaempfen gehabt, einerseits bei Milchprodukten, andererseits bei Glutamat-Geschichten. Es ist 15 Jahre her (in etwa jedenfalls), dass ich mein Glutamat-Problem bemerkte - das haette ich sofort angehen muessen. Ich koennte mir sonstwohin beissen, dass ich das nicht getan habe. Aber nun ist es passiert, und ich muss mit den Folgen leben. Und damals wusste ich ja nichts davon!

Keine Sorge, ich schummle auch noch oefters - aber es tut jedesmal weh! Ich glaube, ich muss mal 1 oder 2 Jahre dem Darm "alles recht machen", vorher kommt das nicht klar.



Hallo Sabine,

ja, Arbeit war das schon, aber eben auch "Aufarbeiten", wie Du sagtest. Wie man an dem Uhrzeiten sehen kann, ist die ganze Nacht draufgegangen - aber es hat mir eben auch sehr geholfen, das alles einmal zu formulieren.

Ich habe beim Schreiben gelernt, dass ich die Chemiegeschichte mit den "Depris" offenbar schon 20 Jahre habe - Formaldehyd aus Spanplatten damals. Muss nicht die Ursache sein, die liegt bestimmt noch tiefer. Aber das waere mir ohne das Aufschreiben nicht sooo klar gewesen. Es ist in der Tat als Anhalt fuer "Einsteiger" gedacht, und das ist absolut nicht abwertend gemeint. Vor 18 Monaten war ich selbst einer. Und ich habe in den LIbase-Rubriken Dinge gelesen, die mich aus den Socken gehauen haben! Und da das mein weiteres Forschen so stark befluegelt hat, wollte ich meine eigene Geschichte hier halt auch mal so zusammenfassen, dass da Viele sich ein paar "Rosinen" herauspicken koennen, genau wie ich es vor gut einem Jahr eben auch getan habe.

Ich habe in meinem Leben schon gelernt, dass man aus Fehlern Anderer lernen kann, ein paar muss man allerdings selbst machen (ich hab da wohl zuviel des Guten getan Big Grin).

Nun denn, ich weiss, dass sich das meiste nicht rueckgaengig machen laesst, aber ich habe jetzt eine perspektive fuer einen Neu-Anfang - und das geht jetzt mit Begeisterung los!

Viele Gruesse zusammen, Martin (der zufrieden ist, wenn er weiss, warum etwas WIE ist...)
Antworten
#22
Dieses >>mit sich selbst befassen<< kann sehr lehrreich sein!!
Und zu der Rubrik "Ich und meine Geschichte" auf LIbase : dies` sollte Pflichtlektüre für jeden Mediziner / Therapeuten sein -> keine Lehrbuch könnte die Symptome/Zusammenhänge besser erklären!

Euch allen einen schönen Tag
Uli
Antworten
#23
Etwa 4 Wochen nach dem letzten Kapitel kann ich sagen, dass der Wegfall einiger Chemie-Lasten das Leben insgesamt ertraeglicher gemacht haben. Es hat sich noch ein Multi-Mineralstoffpraeparat als "Depressionsverstaerker" herausgestellt - ich bin mttlerweile recht abweisend gegnueber sogenannten "guten Ratschlaegen" - bin schon zu oft hereingefallen dabei. Aber wie gesagt, je mehr Reize wegfallen, desto ertraeglicher wird's insgesamt.

Die Ertraeglichkeit ist erkauft mit kompletter Selbstversorgung mit nur wenigen Lebensmitteln wie Kohl und Kartoffeln, Fleisch ist sehr schwierig und oft gar riskant. Seit kurzem reagiert die Pankreas auf geringe Mengen Oel, der Darm schmeisst alles von sich. Obst will der Darm wohl gar nicht mehr, es gibt sofort Belaege auf der Zunge, die auf Duenndarmprobleme hindeuten. Abwaschen muss z.B. ich sofort, Abwasch im Geschirrspueler zu bunker geht nicht wegen meiner Schimmelproblematik... siehe Schimmelthread. Wieder so ein zermuerbendes Detail.

Ja, ihr merkt es wohl, dieses Kapitel kann ich nur als "duester" bezeichnen - und ich habe noch keine Ahnung, was dahintersteckt. Vielleicht klingt Kapitel 19 wieder besser...
Antworten
#24
Hallo Martin und alle miteinander!
Wünsche ein (noch) besseres neues Jahr!
Ich wollte nur kurz was zum Öl sagen: Nach meinem zweiwöchigen grippalen und verdauungstechnischen Zusammenbruch im Nov./Dez. (ausgelöst wohl durch Getreideexperimente) konnte ich auch erstmal einige Wochen kein Pflanzenöl mehr vertragen. Mein Bauch verkrampfte sich für den Rest des Tages, wenn ich nur ein-zwei Teelöffel Oliven- oder Rapsöl gegessen hatte, und Verstopfung war die Quittung für den nächsten Tag. Vermutlich war die Bauchspeicheldrüse einfach überanstrengt, denn sonst machte mir das nix aus (darum: bis man erstmal den Übeltäter gefunden hat!). Ein paar Tage also alles Ölige weggelassen und jetzt mit geringen Mengen wirder angefangen: bei mir klappts's zum Glück. Ich hoffe, bei Dir auch, denn Du brauchst Vitamin E und Fettsäuren, nicht zuletzt für die Gesundung der Darmschleimhäute!
Von Kohl und Kartoffeln dauerhaft leben können wohl nur russische Gemüter, hoffentlich wird das bald wieder abwechslungsreicher bei Dir. Aber was ich an mir selbst immer wieder beobachte ist, daß manche kritischen Dinge (wie das Öl) nach einer gewissen Enthaltsamkeit wieder gehen. Oder aber eben nur einmal die Woche (da hat mir das Semmel-Zitat von Uli die Augen geöffnet, weil ich immer bemüht war, meinen Speiseplan übersichtlich zu halten und irgendwie jeden Tag das gleiche Programm abzuziehen, aber wenn man so gerne ißt, wie ich, dann frustet das nach einer Weile ungemein, von der Mangelernährung ganz zu schweigen).
Beste Grüße und Tapferkeitswünsche!
Sabine
Antworten
#25
Hi Sabine,

Zitat:Von Kohl und Kartoffeln dauerhaft leben können wohl nur russische Gemüter
Die haben noch Wodka dabei, das wollte ich eigentlich nicht...Big Grin Ansonsten geht das schon ganz gut...

Zitat:wenn man so gerne ißt, wie ich, dann frustet das nach einer Weile ungemein, von der Mangelernährung ganz zu schweigen

Vom Frust kann ich eine Menge erzaehlen! Und Mangel gibt es nicht. Auch nach 5 Wochen "Kartoffeln und Kohl" fallen die Zaehne nicht aus! Alles Andere sind maerchen der "Vitaminisierer"... Wenn erst einmal der Entzug von den Gesnussgiften geglueckt ist, dann reicht "verdammt wenig" aus, um gesund zu bleiben - oder in meinem Fall: gesund zu werden!!!

Viele Gruesse, Martin
Antworten
#26
Es scheint kaum denkbar, aber nach diesem Winter hat sich endlich eine Perspektive abgezeichnet. Die mitlerweile deutlich vorhandene MCS-Problematik (Ueberempfindlichkeit gegen den allgegenwaertigen Schimmel, gegen Chemikalien und eine Dauermuedigkeit wegen Dauer-Allergie) habe ich mittlerweile im Griff... dank der SHG fuer MCS in Berlin wurde mir dieser Zusammenhang klar. Und ich meide nun auch noch die Cashews, fuehre ueber Rote-Bete-Saft Milchsaeure meinem Darm zu, gehe gegen Candida vor, tue was fuer meine Bauchspeicheldruese, entgifte weiter meine Quecksilber-Altlasten und renoviere meine Wohnung in Richtung "weniger Staub, weniger Chemie". Das alles zusammen fuehrt zu eine so langsam wiederkehrenden Lebensqualitaet (ich bin ja schon mit Ansaetzen zufriueden!) Das Einzige, was ich mir noch antue, sind Vitamin-B6-Injektionen (via HP) und Zink-Praeparate, ansonsten ist die Vermeidung der Weg.
Ich sehe, dass ich wieder etwas abbekomme vom Leben und dass die Welt mich wiederhat - die Schwermetallvergiftung war und ist offenbar viel heftiger, als ich geahnt hate und bleibt das zentrale Thema in meinem Leben. Jetzt, da ich das Thema sehr konsequent angehe, ist auch die Psyche wieder klar und ich "sehe wieder Land"!

Endlich mit Hoffnung und neuer Perspektive,

Martin
----
edit wg. rechtschreib... Wink
Antworten
#27
Nach einer etwa 3-woechigen Candida-Bekaempfung mittels Nystatin bei gleichzeitiger erhoehter Chlorella-Dosis (um freiwerdende Schwermetalle aufzufangen) geht es zusehends besser. Es mag sein, dass milchsaer vergorener Rote-Bete-Saft meiner Darmflora hilft, der Verzicht auf alle mit Schimmel assoziierten Lebensmittel (sind leider sehr viele) und Injektionen fuer Leber, Darmflora und Pankreas da helfen - die Blutwerte waren neulich nicht so hitverdaechtig.

Ich merke, dass mir die Schimmel-Geschichten nicht mehr so "reinhauen" mittlerweile, das tun nur noch die Weichmacher und Kunststoffe. Somit "vertrage" ich auch meine eigene Wohnung wieder und etntsorge nach und nach alles, was mit Plastik und Weichmacher oder Formaldehyd zu tun hat (jaja, Spanplattenmoebel).

Somit denke ich, dass ich mich aus der Liste der Zombies streichen kann und wieder auf der Seite des Lebens walte... Wink

Mittlerweile wieder mit Optimismus, Martin
Antworten
#28
hallo martin,
ich hab das jetzt mal quergelesen und werde
mir das in einer ruhigen zeit nochmals zu gemüte
führen.
danke, dass du das so ausführlich beschrieben
hast.

also sofortmaßnahme hab ich den link zu meiner
tochter geschickt.

liebe grüße
rantanplan

- an der 1:1 umsetzung mit dem cola arbeit ich noch
Big Grin -
irgendwie bin ich mit der gesamtsituation unzufrieden!
Antworten
#29
Hallo lieber Martin

Zuerst einmal ein Kommpliment: Das ganze ist recht unterhaltsam und auch oft zum Schmunzeln geschrieben. :]
Das ändert natürlich am Ernst der Lage nichts!! X(

Ich habe das, was Du so über Seiten verteilt hast, mal aneinander gereiht. Das schaut nach meinem Verständnis dann so aus:
Zuerst machte sich die Milchallergie + Lu bemerkbar. Dann tauchte als nächstes die Pollenallergie auf.
Glutamat u. co. war dann die nächste Stufe, dann Gluten u. Körnerallergie, Ei, Bierhefe Allmaganvergiftung, Schimmelpilze, und jetzt hast Du auch noch eine MCS ausgemacht!!!!

An Symtomen hast Du so über die Jahre hinweg : schwitzen, frieren, Gicht, Irisentzündung Gewichtsprobleme und auch deppressive Verstimmungen genannt, alles oft gekrönt von einer grossen Müdigkeit.

Ich hoffe, ich habe nicht alzuviel übersehen.Da ist das Wort Karriere schon passend. 8o

Zu der Gicht habe ich noch eine Frage: Bisher dachte ich immer, die entsteht bei der entsprechenden Veranlagung, bei zu viel Fleisch u. Biergenuss. Zusammenhang zu Allergien habe ich noch nie gehört???

Bei der MCS kann ja als Auslöser praktisch alles in Frage kommen. Du schreibst, Du renovierst so nach und nach Deine Wohnung. Hast Du auch schon an Tapeten und Farben an den Wänden u. Fenster u. Türen gedacht?

Wenn ich mitkriege, was Du alles noch so essen kannst: Kartoffeln u. Kohl. Kohl u. Kartoffeln, hört sich ja 'vielseitig an', meine Bewunderung, wenn Du das ohne hadern durchhälst. 8)

Zum Vergleich :
In Stichpunkten meine Karriere, im Endefekt kommt fast das gleiche raus, bloss die Reihenfolge ist anders.

Als Kind ass ich keine Rohkost,warum weiss ich nicht, hatte aber im Befinden keinerlei Auswirkungen, ausser Kraftproben mit meiner Mutter. Dann kam im Alter zwischen 15 +21 wie ich heute weiss, die MCS mit einigen, damals nicht einzuordneten Störungen.
Im Laufe der Jahre manifestierten sich Überempfindlichkeit auf Autoabgase, verschiedene Düfte,Zigagettenrauch, verbrauchte Luft in Lokalen u.ä. Das Ganze wurde dann auch immer von einem Erschöpfunszustand begleitet, der aber dann abklang, wenn ich genug Abstand zum Auslöser hatte.

Dann tauchte die Lungenerkrankung COPD auf, dauerte lange, bis ich das im Griff hatte. Als alle Naturheilmittel versagten, wurde ich mit Cortison eingestellt und macht seitdem nur geringe Schwierigkeiten.

Als nächstes kam dann die Borreliose, wurde aber auch einige Jahre nicht erkannt, die dann einen Dauererschöpfungszustand hervorrief,mit Kopfschmerzen bei jeder kleinsten Belastung. Das war dann auch der Zeitpunkt, dass ich nicht mehr arbeiten konnte und in Rente gehen musste.

Ja und dann kam 10 Jahre später mein Besuch im Institut für Umweltmedizin, der als die totale Überraschung die ganzen Lebensmittelallergien ans Tageslicht brachte.Und da ist dann so ziemlich alles mit ein paar kleinen Abweichungen dabei, dass Dir auch so zu schaffen macht. Also Allergien auf Körner, Milch, LU, evt. FU und Schimmelpilze, und Benzoesaure.

Und das wir beide an einer Histaminose leiden, ist bei dieser Belastungspalette eigentlich kein Wunder.

Nachdem ich mich jezt im Forum nach allen Seiten informiert habe, dank Ulis guter Hilfe, glaube ich auch, mir einen guten Überblick über die verschiedenen Störungen erworben zu habe, beginne ich jetzt bei mir zunächst mal die Histaminose mit Pellind und den guten Tröpfchen Cetirizin (auch von Uli empfohlen, und auch schon mit dem Hausarzt abgesprochen) abzubauen. Und es funktioniert. Seit gestern habe ich erstmals nachts nicht geschwitzt, (seit Jahren bin ich nachts kräftig durchgeschwitzt), und die grosse Erschöpfung ist gewichen, die mich ja Tag für Tag in der Zange hielt. Das ist schon mal ein guter Anfang.

Ich hoffe auch, das mir mein neuer angepasster Diätplan weitere Erleichterung bringt. Leider wollen die Infektionen noch nicht weichen, aber wenn sich das Milieu im Körper weiter verbessert, geben die vieleicht auch noch auf.
Kannst Du Dich noch an meinen Ersten Artikel erinnern, wo Ihr mich so nett aufgebaut habt? Hört sich doch schon ganz anders an. Ich versuche jetzt die Chance, die ich nicht habe ernsthaft zu ergreifen Smile. Vielleicht wirds doch noch ein bisschen was. Rundum erneuern geht natürlich nicht, ich glaube, ich bin auch schon sehr zufrieden, wenns halwegs ertäglich bleibt.
Ich danke Euch allen nochmals für Eure liebe Unterstützung, die ich nicht missen möchte,
Viele lieben Grüsse von Gesiba.
Antworten
#30
Hallo Gesiba,

Zitat:Zuerst einmal ein Kommpliment: Das ganze ist recht unterhaltsam und auch oft zum Schmunzeln geschrieben.
Danke! Das mit dem Humor ist die beste Art, die Probleme zu verarbeiten. Ich habe irgendwo die Lebensweisheit gelesen vor Kurzem "Akzeptiere einfach, dass es so ist". Unbewusst habe ich das wohl schon bei vielen Dingen angewendet - aber nicht immer ist es so leicht, wie es sich liest. Speziell mit meiner Nahrungspalette! Immerhin wird die langsam wieder breiter.
Zitat: Zu der Gicht habe ich noch eine Frage: Bisher dachte ich immer, die entsteht bei der entsprechenden Veranlagung, bei zu viel Fleisch u. Biergenuss. Zusammenhang zu Allergien habe ich noch nie gehört???
Ich weiss auch nicht, ob es wirklich die Gicht ist - mein damaliger Hausarzt hat das vermutet, weil die Harnsaeurewerte zu hoch waren (und immer noch sind). Es scheinen betimmte Milcheiweisse bei mir Arthtitis-Schuebe auszuloesen - und die fuehlen sich sehr aehnlich an (nur dass sie laenger dauern).

Zitat:Bei der MCS kann ja als Auslöser praktisch alles in Frage kommen.
Ja, ich denke auch an die Farben. Aber zuerst muss die Darmschleimhaut ihre Barrierefunktion wieder gut erfuellen koennen!

Das mit der Reihenfolge ist eher sekundaer - es haengt auch viel davon ab, wann man was bemerkt... weiterhin viel Erfolg beim "Ergreifen der Chance"!

Viele Gruesse, Martin
Antworten


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