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Ärzteodyssee und RDS
#1
Hallo Ihr!
Jetzt bin auch ich ein anerkannter Psycho!

Wollte eigentlich nur mal kurz von einem weiteren Stück Ärzte-Odyssee berichten, vielleicht hilft es dem einen oder anderen, der noch in den Anfängen dieses Klassikers steht.

Also: Ulis Tip, die Ölssaten mal in Verdacht zu nehmen (weil ich weitherhin Verdauungsprobleme und rote Flecken im Gesicht hatte trotz Milchkarenz (Verdacht Casein-Allergie seit Kindheit wg. Symptomatik) und Fructose-Reduktion (wg. eindeutiger Reaktionen auf Honig etc.)), brachte mich wieder ein Stück weiter und die vom chronischen Durchfall zur chronischen Verstopfungsneigung umgeschwenkte Verdauung hat sich weiter normalisiert. Inzwischen habe ich allerdings eher das Gefühl, daß ich Mandeln, Sbl.kern, Sesam und Co mehr unter genereller Eiweißverdauungsstörung zu verbuchen habe, als unter Allergie.

Jedenfalls war ich vor ein paar Wochen erstmals beim Allergologen. Prick-Test ergab (wie fast erwartet) nichts außer einer Reaktion auf Konservierungssstoffe. Und gegen die Flecken bekam ich ein Haut-Antibiotikum (Metrocreme gegen Rosacea). Die Überweisung zu H2-Atemtests Lactose, Fructose, Sorbit (an drei Tagen hintereinander! und warum geht es mir schlecht, obwohl ich diese drei meide???) wandelte ich eigenmächtig in Magenspiegelung, Oberbauchsonographie (hatte Sorge um Leber wg. "Kalkstuhl"), großes Blutbild und Stuhl-/Urinprobe um. Kein Helicobacter, keine Sprue (naja, lebe seit über einem halben Jahr getreidefrei!), keine Gewebe-Auffälligkeiten. Eine Überprüfung der Magensäure, wie ich sie ansprach (Verdacht auf zuwenig), geschweige denn ein Antibiogramm des Dünndarms, waren wohl im Standardprogramm nicht vorgesehen. Bei der letzten Blutuntersuchung vor wenigen Monaten waren Zink, Vit. B, Vit. E okay, nur Mangan zu wenig. Diesmal bat ich um Prüfung des Kalium-Wertes, lag bei 3,7 - also gerade noch okay. Auch Leber- und Pankreaswerte waren okay.

Eine Prüfung meines Verdachts Milcheiweißallergie ist ja nach einem Jahr Milchfreiheit auch schwer möglich. Bin aber inzwischen ohnehin Anti-Milchler.

Also das Endergebnis: funktionelle Störungen. Empfehlung: Sulpirid - ein Antileptikum, das die nervösen Einflüsse des Kopfes auf den Bauch beruhigen soll, da ich ja ganz offensichtlich einen hypochondrischen Spleen habe. Habe nachgeschaut: es gibt etwa ein Dutzend verschiedene Sulpirid-Präparate von fast ebensovielen Herstellern - nicht eines, soweit ich sehe, ohne Lactose und Maisstärke. Das nehme ich sicher nicht! Der Allergologe sprach von ähnlichen eigenen Erfahrungen in dieser Hinsicht während seiner Studienzeit... blabla Essen muß Genuß sein und so weiter. Von einer ursprünglichen Disposition, mit der doch alles angefangen haben muß (ich gebe ja gerne zu, daß ich mich in den letzten Jahren etwas reingesteigert und die Situation damit verschärft habe, aber ich bin ein im Grunde ausgeglichener und ungestresster Mensch und lasse mir nicht einreden, daß meine Verdauung derart krankhaft verrückt spielt, weil ich und mein Grützkopf sich zu sehr mit ihr befassen!), wollte er nix wissen, geschweige denn von Symptomen in der Kindheit.

Erstaunlich sind immer wieder einige Verhaltensweisen bei Ärzten: Sie reagieren mißtrauisch und pampig, wenn sie merken, daß du dich eigenmächtig schon schlau gemacht hast; gibt man zu, sich mit anderen Betroffenen ausgetauscht zu haben und auf deren Meinung genauso Wert zu legen, wie auf den der Mediziner, reagieren sie ironisch und arrogant: wir sind eine große, blöde Masse von Hypochondern und die Ärzte haben die Weisheit mit Löffeln gefressen! Warum hinterfragen wir sie bloß immer wieder??! Und - Originalzitat - "das Geschehen im Bauch wird mystifiziert, das sind im Grunde ganz simple Vorgänge". Klar.

Wirklich das Einzige, was ich aus diesen Untersuchungen (die Gespräche werde ich getrost vergessen) mitgenommen habe, ist, daß keine markanten organischen Schädigungen vorliegen und daß meine Blutwerte im Großen und Ganzen okay sind. Seit ein paar Tagen wage ich mich wieder an kleine Portionen Getreide heran. Nachdem damals mal ein Bioresonanzler meinte, eine Allergie auf Weizen und Gerste festzustellen, hatte ich nach und nach Getreide in jeder Form vom Ernährungsplan gestrichen. Weizen und Gerste werde ich weiter meiden, aber ich glaube inzwischen, daß nicht Gluten das Problem war, sondern eher die Fructose per Vollkorn und die (bin davon überzeugt!) generell gestörte Eiweißverdauung. Wenn ich eine Sprue hätte, würden die momentan gewagten vier Scheiben Roggenknäcke und die drei Eßlöffel Hafer- und Dinkelflocken im Morgenbrei doch wohl für Durchfall sorgen, oder nicht?

Vielleicht werde ich irgendwann noch einmal auf einen Scratch-Test zu sprechen kommen oder auch mal einen IgG-Test in Erwägung ziehen. Erstmal lasse ich aber sacken...

Soviel zu meiner Person. Ja - ich gebe es zu, immer dreht sich alles um meine Gesundheit!!! Aber, bitteschön: was liegt mir näher?

In diesem Sinne: einen ungereizten Tag!
Sabine
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#2
, Du .liebe „Psycho“...
Wenn`s net so traurig und zum >aus-der-Haut-fahren< wäre: man könnte fast lachen! Aber die liebe Ärzteschaft braucht sich nicht zu wundern, wenn ihr Ansehen ....na ja, nicht mehr das beste ist! Wobei für Allergiker – NMU/A`ler und Leuten mit etwas „seltenen“ Erkrankungen Odysseen wohl eher zur Norm gehören – genau wie Fehldiagnosen, dumme Sprüche und Frust auf beiden Seiten!
Aber ein Antileptikum zu verordnen -> das kannte ich bisher noch nicht!

Zitat:das Geschehen im Bauch wird mystifiziert, das sind im Grunde ganz simple Vorgänge\".

Na, da hat er nicht`mal so unrecht, dass das Ganze ziemlich simpel ist . Unsre Nahrung ist unser „Treibstoff“ und wenn ich jahre-/jahrzehntelang falsch „tanke“, dann macht sich das eben bemerkbar.......um es auf einen gaaaanz einfachen Nenner zu bringen – ohne „Mystik“ und Psycho und so........

Zu Deinen Getreide-Versuchen halte ich Dir sämtliche Daumen !!!!
Vollkorn übrigens hat nicht nur einen hohen Ballaststoff-/Fruktoseanteil, sondern je „voller“ das Korn, je mehr Gluten(Eiweiß) ist drinne....
Im „ungesunden“ 405 ist (fast) kein Gluten mehr enthalten – das verkaufen die Mühlen dann extra...in Bioläden als wertvolle „Hirnnahrung“, Bäckereien, die zusätzlich noch Gluten zu ihren Backwaren geben......( gibt`s in 25 – oder 50kg –Gebinde)
Guck`Dir mal die vegetarischen Würstchen / Fleisch an : volle „Dröhnung“ Gluten –oder jetzt auch Sojaeiweiß.

SCRATCH und IgG: die können leider auch nur das nachweisen, was man zu sich nimmt ( oder bis vor kurzen zu sich genommen hat...)
Liebe Grüße
Uli
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#3
Hallo Uli!

Echt? Gluten extra? Da brauchts einen nicht zu wundern, warum auch unter den Ökos so einige Zölies sind, wenn man es so provoziert (wer weiß schon genau, wie das entsteht). Beim hiesigen Steinofenbäcker gibt es ein tolles "glutenfreies" Brot, das freilich so schöne Sachen wie Soja- und Maismehl und jede Menge Hirse und Co enthält - nix für mich. Ohnehin sind ja die "glutenfreien" Sachen fast in aller Regel mit Mais.

Meine Grundnahrungsmittel bleiben vorerst Kartoffeln und weißer Reis. Die Getreide-Versuche gehe ich sehr vorsichtig an. Im Frühjahr hatte ich noch beobachtet, daß mir nach Haferflocken schwummerig im Kopf wird, das scheint jetzt behoben (kann natürlich wiederkommen, wenn ich es übertreibe...). Ich habe ein Dinkel-Auszugsmehl gefunden, und Roggen und Hafer sind ja nicht sooo die typischen Allergene (Dinkel schon eher kritisch wg. Verwandtschaft mit Weizen). Hafer hat ja sogar den geringsten Glutenanteil, oder? Naja, ein gewisses Maß an Eiweißen muß ich ja nun mal zu mir nehmen. Womöglich liegen da auch spezifische Unverträglichkeiten bestimmter Eiweiße (auch jenseits Gluten) vor und es kommt nicht nur auf die Menge an...

Ich versuche es erstmal weiter mit Eigenwahrnehmung und strenge mich an, dabei nicht wieder hypochondrinisch gaga zu werden. Für den Moment lege ich es mir so zurecht, daß ich schon als Kind die Milcheiweiß-Allergie hatte, daß Darmflora und Bauchspeicheldrüse ständig belastet waren, dann kamen die Amalgamplomben dazu (und wieder raus), was alles den Candida-Pilz (nachgewiesermaßen) hat wachsen lassen, wogegen ich diverse Mittel bekam (und dummerdummerweise jede Menge Milchzucker fraß, um der Darmflora was Gutes zu tun), womöglich noch zu wenig Magensäure (!), jahrelang fast täglich Durchfall und da stehe ich nun: es braucht einfach Zeit, bis sich alles wieder regeneriert und eingerenkt hat und die Verdauung erneut Zutrauen zu mir gewinnt - schließlich habe ich in Milchsachen erst mein Einjähriges...

Hoffe, ich geistere nicht in der nächsten Woche wieder mit neuen Theorien herum...

Ein wunderschönes Wochenende!!!
Sabine

P.S.: Und wie sagte mein Arzt heute morgen so schön: Packen Sie sich den Teller voll und essen Sie ihn blind leer. Danke für diesen wirklich tollen Ratschlag!
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