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Shampoo, Kopfschuppen
#1
Viele Menschen leiden unter Kopfschuppen, starkem Nachfetten der Haare, Haarausfall, seborrhoischen Dermatosen.

Üblicherweise wird dann ein Mittel gegen das jeweilige Symptom empfohlen: ein Schuppenshampoo, ein Shampoo gegen fettige Haare. Haarausfall gilt bei Männern ab einem bestimmten Alter als normal, wird also nicht als Hinweis auf ein Problem wahrgenommen, oder aber der Betroffene greift zu einem Mittelchen gegen Haarausfall, von denen es in letzter Zeit auch immer mehr gibt. Kopfhautekzeme werden oft nicht erkannt. Wird das Problem zu stark, gehen die Betroffenen zum Hautarzt, der eher dazu neigt, nur die Symptome zu bekämpfen.

Diese Kopfhautprobleme können jedoch mit Allergien oder Unverträglichkeiten zusammenhängen, und zwar nicht nur mit Unverträglichkeitsreaktionen auf Haarpflegemittel.

Das ist jedoch kaum bekannt. Bei Kopfschuppen lautet die gängige Erklärung: Ein Hefepilz, der ein natürlicher Bewohner unserer Kopfhaut ist, vermehrt sich zu schnell, reizt durch seine Ausscheidungsprodukte die Kopfhaut, die mit stark beschleunigter Erneuerung der obersten Zellschicht und verstärkter Talgproduktion reagiert. Der Talg macht die Haare fettig und bietet dem Hefepilz reichlich Futter.

Zu diesem traditionellen Erklärungsmuster siehe www.stieprox.de

Das klassische Anti-Schuppen-Shampoo bekämpft den Pilz und damit angeblich die Ursache.

Aber warum vermehrt sich der Pilz so stark? Darauf findet man keine Antwort.

Einen anderen Akzent bei der Erklärung der Ursache von Kopfschuppen setzt www.wofacutan.de (Stichwort: Haarshampoo).

Hier wird die vermehrte Zellteilung in den Mittelpunkt gestellt. Die obersten Hautzellen sterben zu schnell ab und ballen sich zu Klumpen (=Schuppen). In diesem Milieu fühlt sich der Hefepilz besonders wohl. Die Ursache der beschleunigten Bildung neuer Hautzellen muss er jedoch nicht sein. Die Frage nach der Ursache lässt Wofacutan offen.

Schuppenshampoos enthalten Wirkstoffe, die antimikrobiell (also gegen den Pilz) wirken und die Zellklumpen zerkleinern und ablösen: z.B. Schwefel, Salizylsäure, Ciclopirox (Stieprox), Climbazol (Sebamed). Sie wirken auch hautreizend und sollen nicht ständig angewendet werden.

Parfumfreie Schuppenshampoos sind
- Stieproxal (INCIs unter www.stieprox.de)
- Wofacutan Haarshampoo (INCI: Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Disodium Laureth Sulfosuccinate, Palm Oil Monoglyceride Polyglycol Ether, Castor Oil Sulfated Sodium Salt, Polysorbate 80 (and) Sulphur, Sodium Chloride, Citric Acid ---- so von einem kürzlich erworbenen Exemplar abgeschrieben, auf der Internetseite etwas andere, offensichtlich veraltete Angaben)

Auch die Pilztheorie macht deutlich, dass Schuppen mit gereizter Kopfhaut zu tun haben. Diese Reizung kann durch Allergien, falsches Essen usw., falsches Shampoo kommen. Selbst Kosmetik, die an den Füßen angewendet wird, kann sich auf die Kopfhaut auswirken. In solch einem Falle ist die Verwendung eines Schuppenshampoos grundfalsch. Ich meine, dass bei einer allergenen Ursache von Kopfschuppen der Pilz keine Rolle spielt, sondern die vermehrte Zellproduktion durch hautinterne Prozesse in Gang gebracht wird. Die Haut oder Schleimhaut (Nase, Magen, Darm) hat Kontakt mit dem unverträglichen Stoff und vermittelt eine entsprechende Botschaft an die besonders sensible Kopfhaut. Es ist klar, dass der Hefepilz nicht wissen kann, dass sein Wirt (der Mensch) gerade etwas Falsches gegessen oder berührt hat. Der Pilz hat ja die Allergie nicht. Er freut sich nur über das durch die allergische Reaktion bereitgestellte größere Nahrungsangebot. Eine Bekämpfung des Pilzes führt also ins Leere. Stattdessen gilt: Meidung der Allergene, Nutzung eines hypoallergenen verträglichen Shampoos.

Ich selbst reagiere auf viele meiner Allergene mit plötzlicher starker Schuppenbildung und Talgproduktion und in der Folge auch verstärktem Haarausfall. Bei Meidung der Allergene beruhigt sich die Kopfhaut innerhalb weniger Tage.

Als Multiallergiker empfehle ich:
- Physiogel Shampoo
- Lavera Neutral Dusch-Shampoo (enthält als einziges keine Säure)

Auch Wofacutan Waschgel eignet sich zum Haarewaschen. Chemikaliensensible können jedoch mit dem schwefligen Eigengeruch und dem Rizinusöl (Castor Oil) Schwierigkeiten haben. Problemen mit diesem Eigengeruch entgeht man mit Wofacutan Waschlotion, die uraltes DDR-Seifenparfum enthält, das auch bei starker Parfumallergie oft noch verträglich ist.

Wer mit Milchsäure zurechtkommt, könnte eventuell auch Freistil Shampoo von i+m (www.iumn.de) verwenden.

Für viele Allergiker verwendbar dürfte Logona Pur Shampoo sein, das unparfümiert einen angenehm süßlichen Eigengeruch hat, den Luxus von Logona Naturkosmetik bietet, jedoch auf sonst bei Logona vorhandene gängige Allergene verzichtet.

Diese Shampoos empfehle ich, weil sie auf Parfum, ätherische Öle, Konservierungsstoffe und Conditioner verzichten. Mit besonderen Haarpflegestoffen (Conditioner im weitesten Sinne) komme ich nämlich gar nicht zurecht. Sie finden sich jedoch in praktisch allen Shampoos (außer eben den genannten). Besonders modisch heute: Haarguar (INCI: Hydroxypropyl Guar Hydroxypropyl Trimonium Chloride oder so ähnlich), vor allem in NK-Shampoos.

Stieprox, Physiogel, Wofacutan gibt es in der Apotheke. Die anderen Marken sind Naturkosmetik.

Bolek
Antworten
#2
Nach der Hefepilztheorie müssten fettige Haare automatisch zu starker Schuppenbildung führen. Vor 100 Jahren hatten die Menschen - nach heutigen Begriffen - fast ständig fettige Haare. Gewaschen wurde alle drei Wochen oder noch seltener. Hatten sie dann auch ein Schuppenproblem?

Man kann es auch im Selbstversuch feststellen, indem man ein, zwei Tage zu lange mit dem Haarewaschen wartet. Die Haare sind total fettig, aber man hat nicht unbedingt viele Schuppen.

Das Problem zu schnellen Nachfettens löst man, indem man die Talgdrüsen zur Ruhe kommen lässt. Für den Allergiker heißt das wieder: Meidung unverträglicher Stoffe, Verwendung eines hypoallergenen Shampoos.

Man liest in den Medien oft, das eine Umstellung der Talgproduktion Wochen dauern kann. Nach meiner Erfahrung reagiert die Kopfhaut aber sehr schnell und feinfühlig auf das jeweils aktuelle Shampoo.

Da alle besonderen Haarpflegestoffe, also die Stoffe, die ein Shampoo nach landläufiger Meinung erst zu einem richtigen Shampoo machen, allergenes Potenzial haben, kann Allergikerkosmetik auf die Trennung von Shampoo und Duschgel bzw. Waschlotion verzichten.

Convenience-Produkte? herkömmlicher Kosmetik, die in sich Shampoo und Duschgel der Bequemlichkeit halber vereinen - das trifft insbesondere auf Kosmetik für Männer oder die ganze Familie zu -, enthalten dagegen in der Regel einige spezielle Haarpflegestoffe und nehmen in Kauf, dass der ganze Körper damit eingeseift wird.

Daneben gibt es auch Pflegeserien, die Shampoo und Duschgel eigentlich nur pro forma getrennt anbieten (z. B. Freistil von i+m, Urtekram). Die Unterschiede sind aber so gering, dass man jedes der beiden Produkte für den ganzen Körper verwenden könnte, sofern dem nicht Unverträglichkeiten entgegenstehen.

Bolek
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