19.08.2006, 06:57
Guten Morgen, Tu Lan,
für Deinen Klinikaufenthalt wünsche ich Dir, daß es eine gute Zeit dort für Dich wird, er Dich in gesundheitlicher Hinsicht weiterbringt und sich hierdurch eine Besserung erzielen läßt. Ich hoffe, man begegnet Dir dort mit Freundlichkeit, Verständnis und Respekt und der nötigen fachlichen und medizinischen Kompetenz.
Es ist ja leider keine Seltenheit, daß schwere und langwierige gesundheitliche Einschränkungen und Erkrankungen eine ganze Reihe weiterer Probleme in verschiedenen Lebensbereichen mit sich bringen, was das tägliche Leben natürlich nicht leichter macht. - Was Du zu verkraften hast, ist eine ganze Menge gleichzeitig, und das läßt sich nicht immer so einfach wegstecken, auch wenn gesellschaftlich im allgemeinen eher das Mimen von „Coolness“ und „Happyness“ angesagt ist – ein Druck, dem man in jungen Jahren meist noch stärker ausgesetzt ist. Obwohl immer stärker eine Fassade scheinbarer Sorglosigkeit und Unbekümmertheit gefragt ist und nicht zuletzt auch die Medien dazu beitragen, das Vorgaukeln eines solchen „All-easy-No-Problem-Lifestyles“ im individuellen Denken zu verankern, also auch das individuelle Bemühen um dementsprechende Ausrichtung der Lebensvorstellungen und -ziele zu fördern, haben sich im selben Zeitraum aber die realen Lebensbedingungen (v.a. den Arbeits-, Gesundheits- und Sozialbereich betreffend) der meisten Menschen durch die politischen Verhältnisse bzw. eine zunehmend antisoziale Politik verschlechtert und enorm verschärft. - Von Anlässen zu besonderer Sorglosigkeit ist also nicht allzu viel zu sehen, trotzdem sucht aber der/die Einzelne angesichts verstärkter Schuldzuschreibungen und gesellschaftlicher Ressentiments gegenüber denjenigen, deren Situation das Bild einer „heilen“ Fassade ins Wanken bringen könnte, solchen unerfüllbaren Ansprüchen gerecht zu werden und - im Falle des Scheiterns – die Ursache bei sich selbst.
Zwar wünsche ich Dir sehr, daß Du recht bald wieder glücklichere und fröhlichere Zeiten erlebst, doch ist es hinsichtlich Deiner momentanen Lage doch absolut normal und in Ordnung, daß Du nicht gerade vor Begeisterung Luftsprünge machst. Das darf und soll man sich schon mal selbst zugestehen; erst recht, wenn von außen das Gegenteil erwartet wird. Gerade in Situationen, in denen der Halt und echtes Verständnis von Verwandten und Freunden vielleicht nicht immer so gegeben ist, kommt es darauf an, zu sich selbst zu halten und sich nicht auch noch selbst niederzumachen. - Die wohlmeinenden, aber oftmals sehr oberflächlichen Sprüche und nicht immer passenden Kommentare anderer sind meist das Resultat eigener Hilflosigkeit und Ohnmacht. Gerade nahestehende Menschen kommen oft einfach nicht damit zurecht, daß sie das Leid und Unrecht nicht abwenden konnten oder können. Und gehässige Bemerkungen anderer sind meist das Ergebnis des eigenen Wissens, daß es jede/n jederzeit ebenso treffen kann – sie dienen also v.a. der Abwehr damit verbundener Ängste, indem bspw. von Krankheit betroffenen Menschen die Schuld für ihre Situation zugeschrieben wird. Das erzeugt dann das Gefühl vermeintlicher Sicherheit, daß es im eigenen Falle verhinderbar wäre, ergo nicht eintreffen könne. - Ich glaube kaum, daß andere in einer vergleichbaren Situation so locker damit umzugehen imstande wären, wie es mancher lockere Spruch vielleicht vermuten läßt.
So besch... das Ganze jetzt auch ist: Vielleicht ergeben sich neue Möglichkeiten und Perspektiven, an die Du bisher noch gar nicht gedacht hast. Möglicherweise ist es trotz aller Nachteile auch eine Chance, daß in mehrfacher Hinsicht ein Neuanfang oder eine Umorientierung ansteht. Vielleicht findest Du bspw. eine Arbeit, bei der ein faireres „Klima“ herrscht und die Dir viel mehr Spaß macht als die bisherige.
Jedenfalls wünsche ich Dir, daß Du nach gesundheitlicher Erholung mit wiedergewonnener Kraft, gestärktem Mut und neuen Ideen all die aderen Dinge angehen kannst, die im Augenblick noch warten müssen. Es ist bestimmt das Richtige, sich erst einmal um die gesundheitlichen Belange zu kümmern.
Auch hoffe ich, Du konntest die finanziellen bzw. sozial- und arbeitsrechtlichen Ansprüche schon soweit klären, daß Du nächste Woche einigermaßen beruhigt die Reise antreten kannst. (Falls es während der Klinikzeit von entsprechenden Stellen oder Ämtern Probleme geben sollte, gibt es i.d.R. auch die Möglichkeit, einen klinikinternen Dienst mit der Klärung der Angelegenheiten zu beauftragen).
So, nun ist aber Schluß mit meinem Gequassel...
Gute Besserung und alles erdenklich Gute wünscht Dir
Lena
für Deinen Klinikaufenthalt wünsche ich Dir, daß es eine gute Zeit dort für Dich wird, er Dich in gesundheitlicher Hinsicht weiterbringt und sich hierdurch eine Besserung erzielen läßt. Ich hoffe, man begegnet Dir dort mit Freundlichkeit, Verständnis und Respekt und der nötigen fachlichen und medizinischen Kompetenz.
Es ist ja leider keine Seltenheit, daß schwere und langwierige gesundheitliche Einschränkungen und Erkrankungen eine ganze Reihe weiterer Probleme in verschiedenen Lebensbereichen mit sich bringen, was das tägliche Leben natürlich nicht leichter macht. - Was Du zu verkraften hast, ist eine ganze Menge gleichzeitig, und das läßt sich nicht immer so einfach wegstecken, auch wenn gesellschaftlich im allgemeinen eher das Mimen von „Coolness“ und „Happyness“ angesagt ist – ein Druck, dem man in jungen Jahren meist noch stärker ausgesetzt ist. Obwohl immer stärker eine Fassade scheinbarer Sorglosigkeit und Unbekümmertheit gefragt ist und nicht zuletzt auch die Medien dazu beitragen, das Vorgaukeln eines solchen „All-easy-No-Problem-Lifestyles“ im individuellen Denken zu verankern, also auch das individuelle Bemühen um dementsprechende Ausrichtung der Lebensvorstellungen und -ziele zu fördern, haben sich im selben Zeitraum aber die realen Lebensbedingungen (v.a. den Arbeits-, Gesundheits- und Sozialbereich betreffend) der meisten Menschen durch die politischen Verhältnisse bzw. eine zunehmend antisoziale Politik verschlechtert und enorm verschärft. - Von Anlässen zu besonderer Sorglosigkeit ist also nicht allzu viel zu sehen, trotzdem sucht aber der/die Einzelne angesichts verstärkter Schuldzuschreibungen und gesellschaftlicher Ressentiments gegenüber denjenigen, deren Situation das Bild einer „heilen“ Fassade ins Wanken bringen könnte, solchen unerfüllbaren Ansprüchen gerecht zu werden und - im Falle des Scheiterns – die Ursache bei sich selbst.
Zwar wünsche ich Dir sehr, daß Du recht bald wieder glücklichere und fröhlichere Zeiten erlebst, doch ist es hinsichtlich Deiner momentanen Lage doch absolut normal und in Ordnung, daß Du nicht gerade vor Begeisterung Luftsprünge machst. Das darf und soll man sich schon mal selbst zugestehen; erst recht, wenn von außen das Gegenteil erwartet wird. Gerade in Situationen, in denen der Halt und echtes Verständnis von Verwandten und Freunden vielleicht nicht immer so gegeben ist, kommt es darauf an, zu sich selbst zu halten und sich nicht auch noch selbst niederzumachen. - Die wohlmeinenden, aber oftmals sehr oberflächlichen Sprüche und nicht immer passenden Kommentare anderer sind meist das Resultat eigener Hilflosigkeit und Ohnmacht. Gerade nahestehende Menschen kommen oft einfach nicht damit zurecht, daß sie das Leid und Unrecht nicht abwenden konnten oder können. Und gehässige Bemerkungen anderer sind meist das Ergebnis des eigenen Wissens, daß es jede/n jederzeit ebenso treffen kann – sie dienen also v.a. der Abwehr damit verbundener Ängste, indem bspw. von Krankheit betroffenen Menschen die Schuld für ihre Situation zugeschrieben wird. Das erzeugt dann das Gefühl vermeintlicher Sicherheit, daß es im eigenen Falle verhinderbar wäre, ergo nicht eintreffen könne. - Ich glaube kaum, daß andere in einer vergleichbaren Situation so locker damit umzugehen imstande wären, wie es mancher lockere Spruch vielleicht vermuten läßt.
So besch... das Ganze jetzt auch ist: Vielleicht ergeben sich neue Möglichkeiten und Perspektiven, an die Du bisher noch gar nicht gedacht hast. Möglicherweise ist es trotz aller Nachteile auch eine Chance, daß in mehrfacher Hinsicht ein Neuanfang oder eine Umorientierung ansteht. Vielleicht findest Du bspw. eine Arbeit, bei der ein faireres „Klima“ herrscht und die Dir viel mehr Spaß macht als die bisherige.
Jedenfalls wünsche ich Dir, daß Du nach gesundheitlicher Erholung mit wiedergewonnener Kraft, gestärktem Mut und neuen Ideen all die aderen Dinge angehen kannst, die im Augenblick noch warten müssen. Es ist bestimmt das Richtige, sich erst einmal um die gesundheitlichen Belange zu kümmern.
Auch hoffe ich, Du konntest die finanziellen bzw. sozial- und arbeitsrechtlichen Ansprüche schon soweit klären, daß Du nächste Woche einigermaßen beruhigt die Reise antreten kannst. (Falls es während der Klinikzeit von entsprechenden Stellen oder Ämtern Probleme geben sollte, gibt es i.d.R. auch die Möglichkeit, einen klinikinternen Dienst mit der Klärung der Angelegenheiten zu beauftragen).
So, nun ist aber Schluß mit meinem Gequassel...
Gute Besserung und alles erdenklich Gute wünscht Dir
Lena