05.08.2006, 07:09
Lactulose / Lactulosesirup
100 ml = 133 g Lactulose-Sirup enthalten 66,7 g Lactulose* (= 33,35 g Galactose + 33,35 Fructose) sowie bis zu 11 g Galactose und bis zu 7,5 g Lactose (= 3,75 g Glucose + 3,75 g Galactose); (also insgesamt bis zu 48,10 g Galactose, 33,35 g Fructose und bis zu 3,75 Glucose).
Ähnlich wie Lactulose (Laxans) wirkt auch der vom Sorbit abgeleitete Disaccharidalkohol Lactitol.
*Lactulose ist ein artefizielles Disaccharid, aufgebaut aus je einem Molekül Galactose und Fructose. Es ist durch die Verdauungsenzyme des Dünndarms nicht spaltbar und damit für den menschlichen Organismus nicht abbaubar und resorbierbar und somit praktisch nicht verwertbar. Lactulose wird jedoch durch die Gärungsflora des Colons (und bei bakterieller Fehlbesiedelung des Dünndarms u.U. auch durch die (Fehl-)Flora des Dünndarms) metabolisiert.
(D.h. die gesamte Lactulosemenge wird von der Darmflora in Galactose und Fructose gespalten und anschließend weiter abgebaut. Hieraus erklärt sich die laxierende / abführende Wirkung der Lactulose, die außer zu Diarrhoe / Durchfall auch zu weiteren Darmbeschwerden - bspw. zu Meteorismus / Flatulenz / Blähungen, Darmspasmen und -koliken, Übelkeit – führen und mitunter mit einer entgegengesetzten Wirkung auf den Darm, nämlich mit Obstipation / Verstopfung verbunden sein kann, und somit ihre Kontraindiziertheit bei entsprechenden Beschwerden, bei Unverträglichkeit und bei bestimmten Kohlenhydratintoleranzen).
Vgl. Heepe 1998, S. 38; (Anm., jeweils in Klammern: L.)
Zu den Kontraindikationen für den Einsatz von Lactulose (sei er für den H2-Atemtest mit Lactulose, als Laxans, bei Lebererkrankungen oder für sonstige Zwecke geplant; Anm. L.) bzw. Lactulosesirup gehören z.B. folgende Erkrankungen:
Galactosämie (Galactose-1-phosphat-uridyl-transferasemangel, Galaktokinasemangel) (vgl. Heepe 1998, S. 233), (Glucose-)Galactose-Intoleranz und -Malabsorption (vgl. Heepe 1998, S. 241 f., 516 f.), hereditäre Fructoseintoleranz (HFI), angeborene oder erworbene Fructosemalabsorption (FM), essentielle Fructosurie / hepatischer Fructokinasemangel (vgl. hierzu Heepe 1998, S. 231 f., 515 f.), Lactoseintoleranz / -malabsorption, Lactasemangel (vgl. Heepe 1998, S. 317 f.), Lactatacidose (vgl. Heepe 1998, S. 319), Leberzirrhose (vgl. Heepe 1998, S. 326), Sorbitol-/Polyol-Intoleranz/Malabsorption (da Möglichkeit zugleich bestehender Fructosemalabsorption oder hereditärer Fructoseintoleranz gegeben; vgl. Heepe 1998, S. 432), (Malabsorption allgemein / Malabsorptionssyndrome, Anm. L.), Diarrhoe / Durchfall / chronische Diarrhoe / Polyoldiarrhoe (vgl. Heepe 1998, S. 213 f.) u.a.
Quelle: Heepe, Fritz: Diätetische Indikationen. Basisdaten für die interdisziplinäre Ernährungstherapie. 3. Aufl., Springer Verlag, Berlin - Heidelberg 1998
Leider scheint selbst manche/r Arzt/Ärztin die Kontraindikationen für den Einsatz von bzw. die Wirkung von Lactulose nicht zu kennen. Nur so läßt sich erklären, wie es (sogar) ärztlicherseits zu diesbzgl. Fehlaussagen, wie bspw. der falschen Behauptung, daß Lactulose keine der o.g. Beschwerden auslösen könne, da diese für den menschlichen Darm nicht verwertbar sei, kommen kann.
Lena
100 ml = 133 g Lactulose-Sirup enthalten 66,7 g Lactulose* (= 33,35 g Galactose + 33,35 Fructose) sowie bis zu 11 g Galactose und bis zu 7,5 g Lactose (= 3,75 g Glucose + 3,75 g Galactose); (also insgesamt bis zu 48,10 g Galactose, 33,35 g Fructose und bis zu 3,75 Glucose).
Ähnlich wie Lactulose (Laxans) wirkt auch der vom Sorbit abgeleitete Disaccharidalkohol Lactitol.
*Lactulose ist ein artefizielles Disaccharid, aufgebaut aus je einem Molekül Galactose und Fructose. Es ist durch die Verdauungsenzyme des Dünndarms nicht spaltbar und damit für den menschlichen Organismus nicht abbaubar und resorbierbar und somit praktisch nicht verwertbar. Lactulose wird jedoch durch die Gärungsflora des Colons (und bei bakterieller Fehlbesiedelung des Dünndarms u.U. auch durch die (Fehl-)Flora des Dünndarms) metabolisiert.
(D.h. die gesamte Lactulosemenge wird von der Darmflora in Galactose und Fructose gespalten und anschließend weiter abgebaut. Hieraus erklärt sich die laxierende / abführende Wirkung der Lactulose, die außer zu Diarrhoe / Durchfall auch zu weiteren Darmbeschwerden - bspw. zu Meteorismus / Flatulenz / Blähungen, Darmspasmen und -koliken, Übelkeit – führen und mitunter mit einer entgegengesetzten Wirkung auf den Darm, nämlich mit Obstipation / Verstopfung verbunden sein kann, und somit ihre Kontraindiziertheit bei entsprechenden Beschwerden, bei Unverträglichkeit und bei bestimmten Kohlenhydratintoleranzen).
Vgl. Heepe 1998, S. 38; (Anm., jeweils in Klammern: L.)
Zu den Kontraindikationen für den Einsatz von Lactulose (sei er für den H2-Atemtest mit Lactulose, als Laxans, bei Lebererkrankungen oder für sonstige Zwecke geplant; Anm. L.) bzw. Lactulosesirup gehören z.B. folgende Erkrankungen:
Galactosämie (Galactose-1-phosphat-uridyl-transferasemangel, Galaktokinasemangel) (vgl. Heepe 1998, S. 233), (Glucose-)Galactose-Intoleranz und -Malabsorption (vgl. Heepe 1998, S. 241 f., 516 f.), hereditäre Fructoseintoleranz (HFI), angeborene oder erworbene Fructosemalabsorption (FM), essentielle Fructosurie / hepatischer Fructokinasemangel (vgl. hierzu Heepe 1998, S. 231 f., 515 f.), Lactoseintoleranz / -malabsorption, Lactasemangel (vgl. Heepe 1998, S. 317 f.), Lactatacidose (vgl. Heepe 1998, S. 319), Leberzirrhose (vgl. Heepe 1998, S. 326), Sorbitol-/Polyol-Intoleranz/Malabsorption (da Möglichkeit zugleich bestehender Fructosemalabsorption oder hereditärer Fructoseintoleranz gegeben; vgl. Heepe 1998, S. 432), (Malabsorption allgemein / Malabsorptionssyndrome, Anm. L.), Diarrhoe / Durchfall / chronische Diarrhoe / Polyoldiarrhoe (vgl. Heepe 1998, S. 213 f.) u.a.
Quelle: Heepe, Fritz: Diätetische Indikationen. Basisdaten für die interdisziplinäre Ernährungstherapie. 3. Aufl., Springer Verlag, Berlin - Heidelberg 1998
Leider scheint selbst manche/r Arzt/Ärztin die Kontraindikationen für den Einsatz von bzw. die Wirkung von Lactulose nicht zu kennen. Nur so läßt sich erklären, wie es (sogar) ärztlicherseits zu diesbzgl. Fehlaussagen, wie bspw. der falschen Behauptung, daß Lactulose keine der o.g. Beschwerden auslösen könne, da diese für den menschlichen Darm nicht verwertbar sei, kommen kann.
Lena