07.08.2006, 11:34
Hallo Benita,
ja, es ist verwirrend... - Weiter unten als Beispiel die Zusammensetzung eines Präparats. Wie Du siehst, enthalten sämtliche Darreichungsformen (Sirup, Pulver, Beutel) neben Lactulose (Fructose + Galactose) herstellungsbedingt zusätzlich Lactose und freie (d.h. ungebundene) Fructose und Galactose. Demnach ist auch Lactulose-Pulver keineswegs reine Lactulose, wie man denken würde. - Deshalb die vielen Kontraindikationen.
Lactulose dient eigentlich v.a. als Abführmittel, daneben wird es noch zur Behandlung des Leberkomas eingesetzt (siehe unten).
Grob fahrlässig wäre in jedem Fall, wenn z.B. bei HFI-Betroffenen ein Atemtest mit Lactulose durchgeführt würde. Bei H2-Atemtests bzgl. Lactose- / Fructosemalabsorption wird ohnehin mit den jeweiligen problematischen Substanzen getestet, also nimmt man den H2-Atemtest mit Lactulose, der als Eingangstest und Beurteilungsgrundlage der weiteren Tests dient, in Kauf. - Die Gegenanzeigen bei FM und LI beziehen sich also auf einen häufigeren oder längerfristigen Gebrauch des „Mittels“. Anders sieht es wieder bei Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Galactosämie aus, da sind Lactulosepräparate absolut kontraindiziert.
Ich hoffe, nun ist die Sache verständlicher.
Dein Link zum H2-Atemtest ist sehr gut, da er den wichtigen Hinweis auf H2-Nonproducer enthält (von denen manche ÄrztInnen nämlich auch noch nie gehört zu haben scheinen)!
Viele Grüße,
Lena
ja, es ist verwirrend... - Weiter unten als Beispiel die Zusammensetzung eines Präparats. Wie Du siehst, enthalten sämtliche Darreichungsformen (Sirup, Pulver, Beutel) neben Lactulose (Fructose + Galactose) herstellungsbedingt zusätzlich Lactose und freie (d.h. ungebundene) Fructose und Galactose. Demnach ist auch Lactulose-Pulver keineswegs reine Lactulose, wie man denken würde. - Deshalb die vielen Kontraindikationen.
Lactulose dient eigentlich v.a. als Abführmittel, daneben wird es noch zur Behandlung des Leberkomas eingesetzt (siehe unten).
Grob fahrlässig wäre in jedem Fall, wenn z.B. bei HFI-Betroffenen ein Atemtest mit Lactulose durchgeführt würde. Bei H2-Atemtests bzgl. Lactose- / Fructosemalabsorption wird ohnehin mit den jeweiligen problematischen Substanzen getestet, also nimmt man den H2-Atemtest mit Lactulose, der als Eingangstest und Beurteilungsgrundlage der weiteren Tests dient, in Kauf. - Die Gegenanzeigen bei FM und LI beziehen sich also auf einen häufigeren oder längerfristigen Gebrauch des „Mittels“. Anders sieht es wieder bei Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Galactosämie aus, da sind Lactulosepräparate absolut kontraindiziert.
Ich hoffe, nun ist die Sache verständlicher.
Dein Link zum H2-Atemtest ist sehr gut, da er den wichtigen Hinweis auf H2-Nonproducer enthält (von denen manche ÄrztInnen nämlich auch noch nie gehört zu haben scheinen)!
Viele Grüße,
Lena
Zitat:PRÄPARAT
Bifiteral Pulver Dose
Wirkstoff: Lactulose
Hersteller: Solvay
(...)
Zusammensetzung
-Sirup: 100ml enth.: Lactulose 66,7g. Hilfsst.: Ger. Wasser.
-Pulver: 10g enth.: Lactulose 10g.
-Beutel: 10g enth.: Lactulose 10g.
Alle Formen enth. herstellungsbedingt Fructose, Lactose u. Galactose.
(...)
Quelle: http://www.meine-gesundheit.de/678.html?pnum=120077
(...)
Gegenanzeigen
(...)
Gegen alle Arzneimittel können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, dann müssen Sie das Medikament sofort absetzen. Wenn schon eine Allergie gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels bekannt ist, darf es nicht angewendet werden.
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei Darmverschluss.
Das Arzneimittel sollte nicht angewendet werden bei:
- Fructose-Unverträglichkeit
- Lactose-Unverträglichkeit
- Aufnahmestörungen von Glucose oder Galaktose im Darm
- Akut-entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen
- Störungen des Wasser- und Mineralstoffhaushaltes
(...)
Nebenwirkungen
(...)
Bei mittlerer Dosierung:
- Zu Beginn leichte Bauchschmerzen, Krämpfe und Gasansammlung mit Blähungen
Anwendung bei Gehirnstörung:
- Natriumüberschuss
Bei hoher Dosierung:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
Bei Langzeitanwendung, v.a. bei relativer Überdosierung (Durchfall):
- Störungen im Wasser- und Mineralstoffhaushalt (Natriumüberschuss, Kaliummangel, Lactatazidose) mit entsprechenden Folgen.
Säuglinge:
- Verlust an Körperwasser
- Natriummangel(...)
Quelle: http://www.medpex.de/product.do;jsession...AL%2BSirup
(...)
Anwendungsgebiete
Verstopfung (Obstipation)
Zusatzbehandlung des Leberkomas
(...)
Quelle: http://www.netdoktor.de/medikamente/100000728.htm