23.03.2007, 15:16
Zitat:Einmal volltanken, bitte!
Gulasch aus der Dose, Lachspamps aus der Tube - bei diesen Scheußlichkeiten des Fast-Food-Alltags bleibt dem SPIEGEL-ONLINE-Besseresser Ullrich Fichtner die Spucke weg. In seiner Kolumne spießt er Unarten der Esskultur auf. Heute: Die Bilanz der deutschen Großgastronomie.
Wo essen wir heute? Das sieht nach einer harmlosen Frage aus, aber sie hat es soziologisch in sich. Wir essen in Möbelhäusern und an Tankstellen, in Kantinen und in fahrenden Zügen, in Fast-Food-Filialen und an Döner-Ständen. Wir essen in Autobahn-Raststätten, an Marktbuden, Kiosken, Kaffeeautomaten, wir essen von Klapptischen im Flugzeug, an Tresen im Supermarkt, wir essen auf der Straße, wir essen, wo wir gehen und stehen.
Das alles ist uns ganz selbstverständlich, weil unsere Zeit so schnell und unser Gedächtnis so kurz ist. Aber noch in den achtziger Jahren gab es keine nennenswerte Fast-Food-Industrie in Deutschland, schon gar nicht in der Provinz, das war nur eine zarte Pflanze damals, die Supermärkte hatten noch keine \"heiße Theke\", die Bäcker noch nicht die tausendundeins belegten Baguettes und die Tankstellen verkauften einfach Benzin. Das ist heute ganz anders.
Eben sind neue Zahlen erschienen, eine Liste der \"größten Unternehmen der Gastronomie in Deutschland 2006\" und sie erzählt davon, wie wir uns tagein, tagaus wirklich ernähren, sie erzählt vom verrückten Lebensstil in der totalen Konsumgesellschaft und vor allem vom wahren Sinn dessen, was wir \"Essen gehen\" nennen. Der Befund ist, nun ja, erschütternd.
Lust auf mehr????
Hier: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaf...78,00.html
Uli