31.01.2007, 15:45
31.01.07, 12:21 |
Ob da wohl "Nachahmung" empfehlenswert ist?????
Uli
Zitat:Nach dem Vorbild der Doku „Super Size Me“ haben schwedische Forscher Medizinstudenten mit Fastfood gemästet. Dabei stießen sie auf ein natürliches Schutzprogramm gegen Übergewicht.
2004 erregte Morgan Spurlocks Dokumentation „Super Size Me“ weltweites Aufsehen. Der amerikanische Filmemacher startete einen Selbstversuch und ernährte sich einen Monat lang ausschließlich von McDonalds-Produkten. Eine weitere Auflage, die sich der damals 33-Jährige machte war, dass er keine XXL-Portion ablehnte, die man ihm anbot. Außerdem schränkte er sein tägliches Bewegungspensum auf höchstens 5000 Schritte pro Tag ein. Unzählige Burger und Shakes später brach er den Versuch auf dringendes Anraten seines Arztes ab – er hatte nicht nur rund zwölf Kilo zugelegt, auch seine Blutfettwerte und der Zustand seiner Leber hatten sich beängstigend verschlechtert.
Zwei Jahre später haben schwedische Forscher den Fastfood-Selbstversuch des Filmemachers unter klinischen Bedingungen wiederholt – mit verblüffenden Ergebnissen. Frederik Nyström von der Universität Linköping rekrutierte 18 gesunde Medizinstudenten, darunter elf Männer und sieben Frauen, die sich mit Burgern, Milchshakes und Frühstücksspeck mästeten. Auch Bewegung war weitgehend tabu. „Wir wollten herausfinden, wie es sich auswirkt, wenn gesunde Menschen doppelt so viele Kalorien zu sich nehmen wie sonst“, erklärt der Wissenschaftler im Gespräch mit FOCUS Online. Denn während Diäten zum Abspecken Objekt unzähliger Studien sind, hat kaum einer die Folgen einer Fastfood-Mast untersucht – obwohl sich Millionen Menschen so ernähren.
Zu Beginn der Studie waren die menschlichen Versuchskaninchen noch begeistert: Futtern, bis die Schwarte kracht und alles auf Kosten der Universität schien ihnen durchaus verlockend. Doch die Mastkur im Dienste der Wissenschaft erwies sich als anstrengender als gedacht: Im Schnitt 6000 Kalorien pro Tag an Fastfood in sich hineinzustopfen, ist harte Arbeit. So hat ein BigMac mit einer großen Portion Pommes und einer großen „Coce“ McDonalds zufolge 1180 Kalorien. „Viele mussten am Abend noch einen fettigen Milchshake trinken, um überhaupt auf die vorgeschriebene Kalorienmenge zu kommen“, erzählt Frederik Nyström. „Vor allem die erste Woche war hart.“ Der Magen musste sich erst an die ungewohnten Nahrungsmengen gewöhnen. Auch später fühlten sich die Teilnehmer schlapp und klagten über den verordneten Bewegungsmangel. Von Stimmungsschwankungen, die den Filmemacher geplagt hatten, blieben sie aber weitgehend verschont.
Zehn Prozent Gewichtszunahme
Insgesamt legten die Studenten im Schnitt zehn Prozent ihres ursprünglichen Körpergewichts zu. Interessanterweise stoppte die Gewichtszunahme aber bei drei der jungen Männer komplett, nachdem sie ein paar Kilo zugenommen hatten. Statt die überschüssige Energie in weiteren Körperfettdepots anzulegen, gaben sie den Überschuss in Form von Wärme nach außen ab. „Offenbar haben einige Menschen einen starken Schutzmechanismus gegen Übergewicht“, folgert der Wissenschaftler und fordert mehr Untersuchungen zur Wirkung von Überernährung. „Wenn wir immer nur Studien mit Übergewichtigen auf Diät machen, können wir diesen natürlichen Schutz nicht entschlüsseln.“
Körpereigenes Schutzprogramm
Weithin bekannt ist, dass der Körper während einer Diät auf Sparflamme schaltet und seinen Kalorienbedarf deutlich reduziert – Grund für den gefürchteten Jo-Jo-Effekt von Hungerkuren. Umgekehrt scheint der Stoffwechsel durch ein Überangebot an Kalorien auf Touren zu kommen. „Die Studenten, die nicht weiter zunahmen, hatten einen um 30 Prozent erhöhten Metabolismus“, berichtet Frederik Nyström. Er geht davon aus, dass jeder Mensch über diesen Mechanismus verfügt, nur sei er unterschiedlich stark ausgeprägt. So mancher Dicke wäre ohne die Anpassung des Körpers an die Nahrungsflut wahrscheinlich noch weitaus fetter, glaubt der Forscher.
Neben Gewicht und Stoffwechseldaten ermittelten die Forscher wöchentlich auch Blutfett- und Leberwerte. Während die Leberwerte sich verschlechterten, erholten sich die Cholesterinwerte nach zwei Wochen wieder. Und obwohl die Nahrung viel tierisches Fett enthalten hatte, stiegen die Werte des „guten“ HDL-Cholesterins sogar an. „Der Körper passt sich an das Nahrungsüberangebot an“, schließt der Wissenschaftler. Auf Dauer sei die Diät aber nicht zu empfehlen: „Die meisten würden verfetten.“
Jetzt, einige Wochen nach Ende der zweiten Versuchsreihe im Dezember 2006, hätten alle Teilnehmer mit normaler Ernährung wieder ihr ursprüngliches Gewicht erreicht. In einem Fall hat das sogar nur zwei Wochen gedauert. „Das Gewicht zu steigern war schwieriger“, berichtet Frederik Nyström.
Bevor sie ihre Ergebnisse in einer Fachzeitschrift veröffentlichen, wollen die Forscher ihr umfangreiches Datenmaterial auswerten, das auch Angaben zum Körperfett- und Muskelverhältnis, zum Hormonstatus sowie die Ergebnisse spezieller Leber- und Fettuntersuchungen enthält.
Christiane Fux
http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrun...43751.html
Ob da wohl "Nachahmung" empfehlenswert ist?????
Uli