12.12.2009, 02:44
Grüezi Wildkraut? 
Wenn man der gesellschaftlichen Norm nicht entsprechen kann, muss man sich stark machen, um den Konflikt mit den Erwartungen der Mehrheit auszuhalten. Ich vertrage Milchschnitten usw. nicht. Das ist so. Ich kann nichts dafür. Ich kann es nicht ändern. Ich esse etwas anderes. Punkt. - Solches unabhängiges Denken müsste deine Tochter lernen. Das ist nicht einfach für ein kleines Kind. Ich weiß. Was ihr nicht versuchen solltet, wäre andere Kinder zu belehren versuchen, dass Milchschnitten nicht gesund sind. Das würde nicht funktionieren. Ihr müsstet für euch klären, dass Milchschnitten nicht vertragen werden, die Entscheidung anderer Kinder für Milchschnitten respektieren, aber selbst eine andere Entscheidung treffen und dazu stehen. Dabei wird deine Tochter ihr Anderssein in dieser Frage umso überzeugender, bewusster vertreten können, je deutlicher und bewusster sie erlebt hat, dass sie Milchschnitten nicht verträgt.
Wenn ich an deine Vergangenheit denke, sehe ich eine Bulimiegefahr. Nämlich: dazu gehören wollen, Milchschnitten essen und heimlich wieder erbrechen. Das darf gar nicht erst anfangen.
Ich bin ja zu einer anderen Zeit in einem anderen Land (DDR) zur Schule gegangen. Mein Gott, was haben wir uns damals doch gesund ernährt! Unser "Pausenbrot" war normales Mischbrot mit Wurst oder Käse. Für deine Tochter wäre das auch keine Lösung, aber für durchschnittliche Kinder schon die bessere Ernährung. Das hätte noch den Vorteil, dass graues Brot ohne schicke Verpackung und Markennamen nicht so verführerisch wirkt, dass Kinder, die das nicht essen können, schief angesehen werden. Was es bei uns leider auch schon gab, war ein Kult um westliche Markenjeans. Ich hatte keine und hab die Bedeutung der Marken damals gar nicht verstanden. Man muss auch nicht jeden Unsinn mitmachen. Unabhängiges Denken gegen Konformitätszwang! Wir essen eben etwas anderes als andere. Punkt.
Bolek

Zitat:Oder mache ich mir zuviele Sorgen?Nein. Ich kann aber im Moment nur zu Folgendem was sagen:
Zitat:sie hat auch ein Problem damit, wenn sie nicht das essen darf in der Pause wie die anderen (Sachen wie Milchschnitten, gesüsste Fruchtsäfte, Buiscuits, usw...).Ja, das ist nicht einfach. Unter Kindern herrscht ein fürchterlicher Konformitätsdruck. Das betrifft nicht nur das Essen, sondern auch die Kleidung, das Aussehen usw. Einem Erwachsenen werden mehr Freiheiten gelassen, so zu sein, wie er ist. Jedenfalls finde ich nicht, dass die Kindheit die schönste Zeit des Lebens ist, wie dies viele in verklärendem Rückblick behaupten.
Wenn man der gesellschaftlichen Norm nicht entsprechen kann, muss man sich stark machen, um den Konflikt mit den Erwartungen der Mehrheit auszuhalten. Ich vertrage Milchschnitten usw. nicht. Das ist so. Ich kann nichts dafür. Ich kann es nicht ändern. Ich esse etwas anderes. Punkt. - Solches unabhängiges Denken müsste deine Tochter lernen. Das ist nicht einfach für ein kleines Kind. Ich weiß. Was ihr nicht versuchen solltet, wäre andere Kinder zu belehren versuchen, dass Milchschnitten nicht gesund sind. Das würde nicht funktionieren. Ihr müsstet für euch klären, dass Milchschnitten nicht vertragen werden, die Entscheidung anderer Kinder für Milchschnitten respektieren, aber selbst eine andere Entscheidung treffen und dazu stehen. Dabei wird deine Tochter ihr Anderssein in dieser Frage umso überzeugender, bewusster vertreten können, je deutlicher und bewusster sie erlebt hat, dass sie Milchschnitten nicht verträgt.
Wenn ich an deine Vergangenheit denke, sehe ich eine Bulimiegefahr. Nämlich: dazu gehören wollen, Milchschnitten essen und heimlich wieder erbrechen. Das darf gar nicht erst anfangen.
Ich bin ja zu einer anderen Zeit in einem anderen Land (DDR) zur Schule gegangen. Mein Gott, was haben wir uns damals doch gesund ernährt! Unser "Pausenbrot" war normales Mischbrot mit Wurst oder Käse. Für deine Tochter wäre das auch keine Lösung, aber für durchschnittliche Kinder schon die bessere Ernährung. Das hätte noch den Vorteil, dass graues Brot ohne schicke Verpackung und Markennamen nicht so verführerisch wirkt, dass Kinder, die das nicht essen können, schief angesehen werden. Was es bei uns leider auch schon gab, war ein Kult um westliche Markenjeans. Ich hatte keine und hab die Bedeutung der Marken damals gar nicht verstanden. Man muss auch nicht jeden Unsinn mitmachen. Unabhängiges Denken gegen Konformitätszwang! Wir essen eben etwas anderes als andere. Punkt.
Bolek