21.12.2004, 13:11
Ciao Birgit,
benne, allora: das mit Italien LI und Milch (Gelati, Macchiato, XY di crèma) ist eine ganz eigene Geschichte:
1. Die (verfeinerte) "italienische Küche" ist - ebenso wie Pizza - eine Erfindung des ausgehenden 19. Jhd. (als Nationalbewegung, vorher war Italien ein Flickenteppich kleiner Fürstentümer) und zwar von einem Italiener, der in Frankreich das Kochen gelernt hatte.
2. Fast alle Gerichte mit Milch stammen aus Norditalien.
3. Spätestens ab der Toscana in Richtung Süden ist die üblichen, _landestypische_ Hausmannskost absolut milchfrei (bis auf hin und wieder etwas reifen Parmigiano oder Peccorino o.ä. sehr reife Hartkäse, aber nie in der Menge, in der das heute konsumiert wird). Dafür mit sehr, sehr viel Olivenöl. Schniken in Olivenöl, Ciabatta (Olivenölbrot) in Olivenöl, Oliven in Olivenöl, Salami in Olivenöl, Parmigiano in Olivenöl und natürlich Pasta/Rissotto al olio et aglio, Pasta al Pesto, Gemüse in Olivenöl, Lamm in Olivenöl etc pp ... ... ertränkt! (aber lecker!)
4. Die "Lombarden" im Norden vertragen eher Milch (sind ja eigentlich auch "tedeschi"); die "Araber" Siciliano zu 99,9% nicht!
5. Schau sie dir doch an, die meisten italienischen Jungs und die "Mammi italiani" ab spätestens Mitte 30 wird aus der hübschen, schlanken, heißblütigen südländischen Schönheit eine heißblütige, dicke, fürsorgliche, migränegeplagte "la mamma".
6. In guten italienischen Restaurants, in denen der Besitzer von südlich der Emilia-Romagna kommt, werden dir eine gute milchfreie Menüwahl sehr hoch anrechnen, weil nur das typisch ist, alles andere ist für die tedeschi (wobei die eben damit auch die ehemaligen Reichststädte Milano, Torino , Venezia etc. meinen).
Zu den Japanern mit Milch erbübrigt sich eh jegliches Kommentar. Aber was sollen die als Nachtisch auch anbieten. Sowas gibt´s bei denen üblicherweise nicht, da die Deutschen sowas verlangen kriegen sie halt was pseudo-japanisches (seit wann ist Mango eine japanische Frucht?). Ich war mal bei nem Japaner, der auf den Tischen mit _Butter_ angebraten hat! *brrr* (aber er sagte: die Kunden wollen es! "Was ihr wollt" _echt_ japanisch wäre für die meisten eh erst mal kein Genuss sondern höchst gewöhnungsbedüftig... roher Rettich *brrr* oder einfache Rindfleischbrühe mit Nudeln, das wäre ja wieder nicht exotisch genug). Und das, was es dort als Party-Fingerfood gibt wird bei uns in teueren Juppie-Schicki-Micki-Restaurants verkauft.
Ciao ragazzi,
Sascha
benne, allora: das mit Italien LI und Milch (Gelati, Macchiato, XY di crèma) ist eine ganz eigene Geschichte:
1. Die (verfeinerte) "italienische Küche" ist - ebenso wie Pizza - eine Erfindung des ausgehenden 19. Jhd. (als Nationalbewegung, vorher war Italien ein Flickenteppich kleiner Fürstentümer) und zwar von einem Italiener, der in Frankreich das Kochen gelernt hatte.
2. Fast alle Gerichte mit Milch stammen aus Norditalien.
3. Spätestens ab der Toscana in Richtung Süden ist die üblichen, _landestypische_ Hausmannskost absolut milchfrei (bis auf hin und wieder etwas reifen Parmigiano oder Peccorino o.ä. sehr reife Hartkäse, aber nie in der Menge, in der das heute konsumiert wird). Dafür mit sehr, sehr viel Olivenöl. Schniken in Olivenöl, Ciabatta (Olivenölbrot) in Olivenöl, Oliven in Olivenöl, Salami in Olivenöl, Parmigiano in Olivenöl und natürlich Pasta/Rissotto al olio et aglio, Pasta al Pesto, Gemüse in Olivenöl, Lamm in Olivenöl etc pp ... ... ertränkt! (aber lecker!)
4. Die "Lombarden" im Norden vertragen eher Milch (sind ja eigentlich auch "tedeschi"); die "Araber" Siciliano zu 99,9% nicht!
5. Schau sie dir doch an, die meisten italienischen Jungs und die "Mammi italiani" ab spätestens Mitte 30 wird aus der hübschen, schlanken, heißblütigen südländischen Schönheit eine heißblütige, dicke, fürsorgliche, migränegeplagte "la mamma".
6. In guten italienischen Restaurants, in denen der Besitzer von südlich der Emilia-Romagna kommt, werden dir eine gute milchfreie Menüwahl sehr hoch anrechnen, weil nur das typisch ist, alles andere ist für die tedeschi (wobei die eben damit auch die ehemaligen Reichststädte Milano, Torino , Venezia etc. meinen).
Zu den Japanern mit Milch erbübrigt sich eh jegliches Kommentar. Aber was sollen die als Nachtisch auch anbieten. Sowas gibt´s bei denen üblicherweise nicht, da die Deutschen sowas verlangen kriegen sie halt was pseudo-japanisches (seit wann ist Mango eine japanische Frucht?). Ich war mal bei nem Japaner, der auf den Tischen mit _Butter_ angebraten hat! *brrr* (aber er sagte: die Kunden wollen es! "Was ihr wollt" _echt_ japanisch wäre für die meisten eh erst mal kein Genuss sondern höchst gewöhnungsbedüftig... roher Rettich *brrr* oder einfache Rindfleischbrühe mit Nudeln, das wäre ja wieder nicht exotisch genug). Und das, was es dort als Party-Fingerfood gibt wird bei uns in teueren Juppie-Schicki-Micki-Restaurants verkauft.
Ciao ragazzi,
Womit wir es oft zu tun haben?
Mit "Leidenden, die es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie sind, mit Betäubten und Besinnungslosen, die nur eins fürchten: zum Bewußtsein zu kommen." (Nietzsche 1887)
Mit "Leidenden, die es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie sind, mit Betäubten und Besinnungslosen, die nur eins fürchten: zum Bewußtsein zu kommen." (Nietzsche 1887)