Huhu, da erlaube ich mir auch nochmal meinen Senf dazuzugeben. ?
Übrigens neulich ein alter Bauer aus der Uckermark. Der war in der DDR in der LPG und fand das früher besser. Sie hatten viele Fruchtfolgen und auf den Äckern gab es noch Unkraut und Regenwürmer. Dabei betrieben die LPG industrialisierte Großlandwirtschaft, setzten synthetische Dünger und Pestizide ein. Das sei auch nicht so schlimm, meinte der Bauer. Auf das Maß komme es an. Heute wird alles auf kapitalistische Supereffizienz und Profitmaximierung getrimmt. Die Betriebe sind hochspezialisiert und bauen in einer Region nur noch wenige Pflanzen an, die sich rentieren. Der Boden bekommt keine Zeit mehr, sich zu erholen. Auf den heutigen großen Feldern wird kein einziges Unkräutchen mehr geduldet und man hört dort keine Singvögel mehr. Der alte Bauer war sehr skeptisch, wie lange das noch gut gehen kann.
In Brodowin (das ist auch dort in der Gegend, bei Kloster Chorin, sehr schöne Ecke ?8) ?) gibt es einen großen Biohof, der sich um Artenvielfalt und Singvögel kümmert. Das ist sehr verdienstvoll. Und die Lobetaler Anstalten (auch in der Nähe, bei dem Pfarrer war Honecker war im Kirchenasyl) machen Bio mit Behinderten.
Das sind schöne Projekte, und ich kratze manchmal meine letzten Groschen zusammen, um die mit meinem Einkauf auch zu unterstützen. Aber es wäre wichtig, dass die konventionelle Landwirtschaft wieder zu einem vernünftigen Maß zurückfindet.
Früher lebte das ganze Dorf von und mit der LPG. Heute liegen die Agrargroßbetriebe fast beziehungslos neben dem Dorf. Das ist der Grund, weshalb es dem ländlichen Raum im Nordosten so schlecht geht. Die Ex-LPG stehen wirtschaftlich gut da, aber die Dörfer profitieren nicht mehr davon. Die Agrarbetriebe kommen fast ohne Arbeitskräfte aus.
Früher wurden die Schweine mit Kartoffeln gefüttert - und mit dem, was z. B. von unserer Schulspeisung übrigblieb. In der DDR gab es gewissermaßen keine "Tafel" für Sozialbedürftige, sondern für Schweine. Und das Schweinefleisch hat besser geschmeckt, meine ich.
Wenn man mal überlegt, wie es früher war, dann kann man sich schon einige Anregungen holen. Ich wünsche euch einen guten Appetit!
Bolek
Zitat:(wer etwas Zeit „findet“, der möge sie mir bitte zukommen lassen)So ein Zufall! Die suche ich auch gerade. Bin deshalb seit einiger Zeit hier auch nicht mehr sooo präsent.
Zitat:Wo ich „schlucken musste und einen dicken Hals“ bekam, das war Fr. W`s. Aussage, dass diejenigen, die sich kein BIO leisten könnten, nur sehr wenige seienWir Armen ?zählen eben nicht bzw. "wenige" ist ein relativer Begriff. Aber ich würde die Aussage der Frau positiv interpretieren. Ich denke, es geht darum, alle, die es können, zum Biokauf zu animieren.
Zitat:Achja – eine Freundin hat 2 Herden mit „Pinzgauern“ ganzjährig draußen stehen( kein Milchvieh!) – der Tierarzt wird „arm“ ?mit ihnen ? ?– weil er kaum mehr gebraucht wird. Eines der Kälber büxte täglich aus – ging spazieren und kam dann freiwillig wieder zur Herde ( an den Spuren im Schnee konnte man den „Spazierweg“ genau verfolgen...)...welches Kalb kann schon draußen auf Erkundungstour gehen? Gefüttert wird mit eigen angebauten Futtermitteln – wie hier nun der Einsatz von Insektiden/ Pestiziden/ Dünger ist, das weiß ich nicht.Weshalb im Biomilieu auch ganz viel Vegetarierpropaganda gemacht wird. Das finde ich obernervig. Das Soja- und Sonnenblumengepansche der Vegetierer finde ich auch nicht besonders verträglich.
Nur: mit dieser Art Tierhaltung kann man die Bewohner Deutschlands nicht ernähren......
Übrigens neulich ein alter Bauer aus der Uckermark. Der war in der DDR in der LPG und fand das früher besser. Sie hatten viele Fruchtfolgen und auf den Äckern gab es noch Unkraut und Regenwürmer. Dabei betrieben die LPG industrialisierte Großlandwirtschaft, setzten synthetische Dünger und Pestizide ein. Das sei auch nicht so schlimm, meinte der Bauer. Auf das Maß komme es an. Heute wird alles auf kapitalistische Supereffizienz und Profitmaximierung getrimmt. Die Betriebe sind hochspezialisiert und bauen in einer Region nur noch wenige Pflanzen an, die sich rentieren. Der Boden bekommt keine Zeit mehr, sich zu erholen. Auf den heutigen großen Feldern wird kein einziges Unkräutchen mehr geduldet und man hört dort keine Singvögel mehr. Der alte Bauer war sehr skeptisch, wie lange das noch gut gehen kann.
In Brodowin (das ist auch dort in der Gegend, bei Kloster Chorin, sehr schöne Ecke ?8) ?) gibt es einen großen Biohof, der sich um Artenvielfalt und Singvögel kümmert. Das ist sehr verdienstvoll. Und die Lobetaler Anstalten (auch in der Nähe, bei dem Pfarrer war Honecker war im Kirchenasyl) machen Bio mit Behinderten.
Das sind schöne Projekte, und ich kratze manchmal meine letzten Groschen zusammen, um die mit meinem Einkauf auch zu unterstützen. Aber es wäre wichtig, dass die konventionelle Landwirtschaft wieder zu einem vernünftigen Maß zurückfindet.
Früher lebte das ganze Dorf von und mit der LPG. Heute liegen die Agrargroßbetriebe fast beziehungslos neben dem Dorf. Das ist der Grund, weshalb es dem ländlichen Raum im Nordosten so schlecht geht. Die Ex-LPG stehen wirtschaftlich gut da, aber die Dörfer profitieren nicht mehr davon. Die Agrarbetriebe kommen fast ohne Arbeitskräfte aus.
Früher wurden die Schweine mit Kartoffeln gefüttert - und mit dem, was z. B. von unserer Schulspeisung übrigblieb. In der DDR gab es gewissermaßen keine "Tafel" für Sozialbedürftige, sondern für Schweine. Und das Schweinefleisch hat besser geschmeckt, meine ich.
Zitat:Zu BIO ( -Fachmärkten) noch eine Bemerkung: wenn ich da mal einkaufe, dann wundre ich mich jedes Mal ?darüber, dass auch hier immer mehr „Fertigkram“ angeboten wird......dass also „selbst kochen“ ?wohl auch in BIO-Kreisen etwas aus der Mode kommtJa, das fällt mir auch auf. Manches wirkt wie ein Verrat an den ursprünglichen Bio-Ideen. Das denke ich auch oft, wenn ich sehe, wo das Zeug herkommt. Da bleibt uns nur die Freiheit, das nicht kaufen zu müssen.
Zitat:in der Wurst zwar kein PökelsalzDoch! Das war mal so, dass Biowurst auf Nitritpökelsalz verzichten sollte, aber heute ist es fast überall drin, bis auf Chiemgauer Naturfleisch, aber das ist unbezahlbar.
Wenn man mal überlegt, wie es früher war, dann kann man sich schon einige Anregungen holen. Ich wünsche euch einen guten Appetit!
Bolek