29.01.2006, 17:59
Fortsetzung...
Mehrheitsfähig ist Pfannhausers Vorstoß nicht. „Man kann doch nicht die ganze Bevölkerung zwangstherapieren“, warnt Ingrid Kiefer, „zumal ja die Leute ganz unterschiedliche Mengen Mehl essen.“ Viel wichtiger sei es, assistiert auch Karl-Heinz Wagner, Frauen mit Kinderwunsch über den Extrabedarf an Folsäure aufzuklären – am besten schon vor der geplanten Empfängnis.
Wie problematisch es sein kann, eine an sich sinnvolle Maßnahme ohne nähere Bedarfsprüfung generell anzuwenden, zeigte eine Mitte Januar im Journal „The Lancet“ veröffentlichte Studie zur Malaria-Prophylaxe unter 25.000 Kindern in Ostafrika. Weil Anämie als Risikofaktor für Malaria gilt, wurde den Teilnehmern Eisen und Folsäure verabreicht. Kinder mit Mangelerscheinungen profitierten auch tatsächlich und erkrankten seltener an Malaria. Das waren allerdings nur recht wenige. Die Mehrzahl litt gar nicht unter Anämie. Und bei diesen Kindern führte die Supplementierung zu einem um mehr als zehn Prozent höheren Krankheits- und Sterberisiko. Die Studie musste deshalb vorzeitig abgebrochen werden.
Von Verena Ahne und Bert Ehgartner
Mitarbeit: Thomas Hanifle, Florian Lems
Mehrheitsfähig ist Pfannhausers Vorstoß nicht. „Man kann doch nicht die ganze Bevölkerung zwangstherapieren“, warnt Ingrid Kiefer, „zumal ja die Leute ganz unterschiedliche Mengen Mehl essen.“ Viel wichtiger sei es, assistiert auch Karl-Heinz Wagner, Frauen mit Kinderwunsch über den Extrabedarf an Folsäure aufzuklären – am besten schon vor der geplanten Empfängnis.
Wie problematisch es sein kann, eine an sich sinnvolle Maßnahme ohne nähere Bedarfsprüfung generell anzuwenden, zeigte eine Mitte Januar im Journal „The Lancet“ veröffentlichte Studie zur Malaria-Prophylaxe unter 25.000 Kindern in Ostafrika. Weil Anämie als Risikofaktor für Malaria gilt, wurde den Teilnehmern Eisen und Folsäure verabreicht. Kinder mit Mangelerscheinungen profitierten auch tatsächlich und erkrankten seltener an Malaria. Das waren allerdings nur recht wenige. Die Mehrzahl litt gar nicht unter Anämie. Und bei diesen Kindern führte die Supplementierung zu einem um mehr als zehn Prozent höheren Krankheits- und Sterberisiko. Die Studie musste deshalb vorzeitig abgebrochen werden.
Von Verena Ahne und Bert Ehgartner
Mitarbeit: Thomas Hanifle, Florian Lems
Wenn du dich über andere Mitmenschen ärgerst, dann sage dir "sie sind nur zu meiner Unterhaltung da"...