10.08.2004, 07:48
z.B. auf Medikamente / Medikamentenfüllstoffe
Aus: > Arzneimittel-Allergie<
Prof. Lothar Jäger, Jena und Prof. Hans F. Merk, Aachen
ISBN 3-334-60839 ; Verlag Gustav Fischer ( 1996)
2 Zitate:
Pseudoallergische Reaktionen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Allergien imitieren, immunologische Mechanismen jedoch nicht beteiligt sind( Van Arsdel 1991; Ring 1988 ) .
Auf diese Art von Nebenwirkungen , die keineswegs auf Arzneimittel beschränkt sind ( Konservierungsstoffe, Kunststoffe), ist man vor allem in den letzten 10 Jahren aufmerksam geworden ( 1996 !!!).
Zahlenmäßig sind sie wahrscheinlich sogar bedeutsamer als echte Allergien! Exakte Angaben sind jedoch bislang bei den vielen ungelösten Problemen der immunologischen Diagnostik echter Arzneimittelallergien kaum möglich.
Die wichtigsten Manifestationen pseudoallergischer Reaktionen sind
- das akute Kreislaufversagen bis hin zum Vollbild des Schocks (anaphylaktoide Reaktion)
- am Respirationstrakt von der Rhinitis bis zum Asthmaanfall
- uncharakteristische Beschwerden seitens des Magen-Darm-Traktes
- an der Haut als Urticaria möglicherweise aber auch in Form anderer Exantheme.
Auch Hämolysen, Nephritiden, Hepatidien u.a.m. können nicht immunologischer Genese sein.
Impfreaktionen
können lokal oder allgemein auftreten. Leichte Lokalreaktionen sind nicht selten. Gelegentlich kommt es auch zu ausgeprägteren Ödemen, Indurationen(= Verhärtung/Verdichtung des Gewebes an der Impfstelle) und Schmerzen. Allgemeinreaktionen können sich mit Temperatursteigerungen, Exanthemen, Arthralgien ( Gelenkschmerzen) oder auch eindeutigeren allergischen Erscheinungen wie Urticaria, Rhinitis, Bronchospasmen oder auch als anaphylaktischer Schock manifestieren.
Häufigste Ursache sind nicht die Impfantigene selbst, sondern Verunreinigungen oder Zusatzstoffe, z.B. Ei-Proteine in Vakzinen, die in Hühner- oder Entenei-Embryonen hergestellt wurden (z.B. Grippeschutzimpfung, Gelbfieber...)
Besondere Vorsicht ist in diesen Fällen bei Personen mit bekannter Ei-Allergie geboten und Impfstoffe aus anderen Gewebekulturen vorzuziehen.
Bedeutsam können auch Zusätze von Antibiotika oder Konservierungsmitteln sein. Thiomersal wird fast regelmäßig verwendet. Entsprechende Kontaktsensibilisierungen sind nicht selten, die Ansichten, ob dies als Risikofaktor für die Impfungen anzusehen ist, gehen auseinander.
Anaphylaktische Reaktionen durch Thiomersal sind jedoch beschrieben worden.
In Ausnahmefällen war auch der Gelatinegehalt ( z.B. in Masern-Mumps-Röteln Vakzinen ) Ursache allergischer – selbst anaphylaktischer – Reaktionen.
(Anmerkung Uli: evtl. als Kreuzreaktionen auf Rindfleisch bei bestehender Kuhmilchallergie-Beta-Lactoglobulin)
Influenza-Vakzine werden von Hühner-Embryonen gewonnen ( CAVE Ei-Allergie!!!) Gelegentlich kommt es nach 6-24 Stunden zu Temperatursteigerungen. Das Guillain-Barre`-Syndrom wird mit einer Inzidenz von 1: 100 000 bis 1: 200 000 beobachtet.
Nach Diphtherie- und Tetanus-Toxoid werden vor allem lokale Reaktionen boebachtet. Temperatursteigerungen in 4-6% , Urticaria und andere Exantheme in 1-2%.
Pneumokokken-Vakzinen verursachen ebenfalls vorwiegend Lokalreaktionen. Temperatursteigerungen und Kreislaufreaktionen sind selten.
Typhus-Vakzinelöst sehr oft ( vor allem bei Boosterung = Verstärkung bei Auffrischimpfungen) schmerzhafte Lokalreaktionen aus, Temperatursteigerungen und Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens.
Uli
Aus: > Arzneimittel-Allergie<
Prof. Lothar Jäger, Jena und Prof. Hans F. Merk, Aachen
ISBN 3-334-60839 ; Verlag Gustav Fischer ( 1996)
2 Zitate:
Pseudoallergische Reaktionen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Allergien imitieren, immunologische Mechanismen jedoch nicht beteiligt sind( Van Arsdel 1991; Ring 1988 ) .
Auf diese Art von Nebenwirkungen , die keineswegs auf Arzneimittel beschränkt sind ( Konservierungsstoffe, Kunststoffe), ist man vor allem in den letzten 10 Jahren aufmerksam geworden ( 1996 !!!).
Zahlenmäßig sind sie wahrscheinlich sogar bedeutsamer als echte Allergien! Exakte Angaben sind jedoch bislang bei den vielen ungelösten Problemen der immunologischen Diagnostik echter Arzneimittelallergien kaum möglich.
Die wichtigsten Manifestationen pseudoallergischer Reaktionen sind
- das akute Kreislaufversagen bis hin zum Vollbild des Schocks (anaphylaktoide Reaktion)
- am Respirationstrakt von der Rhinitis bis zum Asthmaanfall
- uncharakteristische Beschwerden seitens des Magen-Darm-Traktes
- an der Haut als Urticaria möglicherweise aber auch in Form anderer Exantheme.
Auch Hämolysen, Nephritiden, Hepatidien u.a.m. können nicht immunologischer Genese sein.
Impfreaktionen
können lokal oder allgemein auftreten. Leichte Lokalreaktionen sind nicht selten. Gelegentlich kommt es auch zu ausgeprägteren Ödemen, Indurationen(= Verhärtung/Verdichtung des Gewebes an der Impfstelle) und Schmerzen. Allgemeinreaktionen können sich mit Temperatursteigerungen, Exanthemen, Arthralgien ( Gelenkschmerzen) oder auch eindeutigeren allergischen Erscheinungen wie Urticaria, Rhinitis, Bronchospasmen oder auch als anaphylaktischer Schock manifestieren.
Häufigste Ursache sind nicht die Impfantigene selbst, sondern Verunreinigungen oder Zusatzstoffe, z.B. Ei-Proteine in Vakzinen, die in Hühner- oder Entenei-Embryonen hergestellt wurden (z.B. Grippeschutzimpfung, Gelbfieber...)
Besondere Vorsicht ist in diesen Fällen bei Personen mit bekannter Ei-Allergie geboten und Impfstoffe aus anderen Gewebekulturen vorzuziehen.
Bedeutsam können auch Zusätze von Antibiotika oder Konservierungsmitteln sein. Thiomersal wird fast regelmäßig verwendet. Entsprechende Kontaktsensibilisierungen sind nicht selten, die Ansichten, ob dies als Risikofaktor für die Impfungen anzusehen ist, gehen auseinander.
Anaphylaktische Reaktionen durch Thiomersal sind jedoch beschrieben worden.
In Ausnahmefällen war auch der Gelatinegehalt ( z.B. in Masern-Mumps-Röteln Vakzinen ) Ursache allergischer – selbst anaphylaktischer – Reaktionen.
(Anmerkung Uli: evtl. als Kreuzreaktionen auf Rindfleisch bei bestehender Kuhmilchallergie-Beta-Lactoglobulin)
Influenza-Vakzine werden von Hühner-Embryonen gewonnen ( CAVE Ei-Allergie!!!) Gelegentlich kommt es nach 6-24 Stunden zu Temperatursteigerungen. Das Guillain-Barre`-Syndrom wird mit einer Inzidenz von 1: 100 000 bis 1: 200 000 beobachtet.
Nach Diphtherie- und Tetanus-Toxoid werden vor allem lokale Reaktionen boebachtet. Temperatursteigerungen in 4-6% , Urticaria und andere Exantheme in 1-2%.
Pneumokokken-Vakzinen verursachen ebenfalls vorwiegend Lokalreaktionen. Temperatursteigerungen und Kreislaufreaktionen sind selten.
Typhus-Vakzinelöst sehr oft ( vor allem bei Boosterung = Verstärkung bei Auffrischimpfungen) schmerzhafte Lokalreaktionen aus, Temperatursteigerungen und Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens.
Uli