Folgende Warnungen sind aufgetreten:
Warning [2] Creating default object from empty value - Line: 11 - File: inc/plugins/tapatalk.php PHP 7.4.33-nmm7 (Linux)
File Line Function
/inc/plugins/tapatalk.php 11 errorHandler->error
/inc/class_plugins.php 38 require_once
/inc/init.php 239 pluginSystem->load
/global.php 20 require_once
/showthread.php 28 require_once




Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Der ausgebildete Kranke
#5
Beitrag in der Sonntagsausgabe unserer Tageszeitung von Silvia Besner
Verunsicherte Ärzte, belastete Kassen: Jeder 10. Deutsche leidet unter der Hypochondrie

Da lacht das Abonnentenpublikum, wenn Molieres Eingebildeter Kranker über die Bühnenbretter schlurft, ein Thermometer im Mund und einen dicken Verband ums Knie gewickelt. Und gewinnt nicht auch der moderne Antiheld aus Literatur und Film erst durch ein bemitleidenswertes Zipperlein die Gunst des Publikums? Dabei ist das psychosomatische Phänomen der Hypochondrie alles andere als amüsant.
Denn eingebildete Kranke belasten das Gesundheitssystem stärker als bisher angenommen. Die reine Einbildung einer Krankheit treibt nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation jeden 18. Patienten zum Arzt. In Deutschland soll sogar jeder 10. von der Hypochondrie betriffen sein, und fast die Hälfte aller Patienten von Allgemeinpraxen zeigen wenigstens ab und zu hypochondrische Züge. Auch deshalb sind Experten einig, ist die Bundesrepublik Spitzenreiter bei Arztbesuchen und in der Apothekendichte.Fehlerhafte Diagnosen
Nicht unschuldig am Missstand sind die Mediziner selbst. Eine Untersuchung der TU Dresden belegt die schwierige Situation der Hausärzte. Überprüft wurde die Behandlung von Patienten mit „generalisierten Angststörungen“, also der Furcht vor Unfällen oder Krankheiten, in 600 deutschen Praxen. Das alarmierende Ergebnis: Die Störung wurde bei zwei Dritteln der Patienten nicht erkannt.
Stattdessen therapieren viele Ärzte munter drauf los, wobei jeder Spezialist wiederum nur sein Fachgebiet sieht. Im Schnitt 8 Jahre lang wird nach körperlichen Ursachen gesucht. Und die Krankenkassen zahlen.
Dabei ist die Hypochondrie eines der ältesten Krankheitsbilder , das sich bis in die Antike zurückverfolgen lässt. Wörtlich übersetzt „ unter dem Knorpel“ , schätzten die alten Griechen, läge die Ursache des Übels- unter dem Rippenknorpel nämlich, wo nicht nur das seelische Zentrum, sondern auch die Schwermut vermutet wurde.
Und zu den psychosomatischen Störungen zählt die Hypochondrie auch heute: Die Betroffenen klagen über körperliche Beschwerden , für die sich bei medizinischen Untersuchungen keine Ursachen finden lassen. Trotzdem befürchten sie weiter, ernsthaft krank zu sein.
Experten sehen hier zwar einen Teufelskreis am Werk: Bei Personen, die unter Hypochondrie leiden, führen Informationen über Krankheiten ( sei es aus den Medien oder dem Bekanntenkreis) zusammen mit Stress und der Wahrnehmung von an sich normalen körperlichen Reaktionen ( leichter Anstieg des Pulses bei Laufen oder eine vorübergehende Verdauungsstörung) zur Annahme, sie seien krank.
Deswegen beobachten sie ihr Befinden noch genauer, durch die seelische Anspannung spüren sie die scheinbaren Symptome noch deutlicher und die Überzeugung verfestigt sich, an einer schweren Krankheit zu leiden. Hinzu kommt, dass sich Betroffene durch die Sorge um ihre Gesundheit oft besonders schonen. So wird ihre Belastbarkeit vermindert und ihr Körper reagiert auf Anstrengung tatsächlich mit Beschwerden. Außerdem begegnet die Umwelt dem „Leiden“ wenigstens zu Beginn mit Zuwendung. So wird der Hypochonder noch für seine Beschwerden belohnt.
Teures Doktorhopping
Da gerät der aufgesuchte Arzt leicht in eine verzwickte Situation. Natürlich muss er zunächst gründlich untersuchen, um eine tatsächliche Krankheit auszuschließen. Deutet der Befund aber eine Einbildung hin, fühlt sich der Patient oft nicht ernst genommen und zu Unrecht auf die psychische Schiene abgedrängt. Er hält seinen Mediziner für unqualifiziert – und meldet sich beim nächsten an, wo das Spiel von neuem beginnt. Lässt sich der Hypochonder schließlich überzeugen, eine Psychotherapie zu beginnen, ist wiederum Fingerspitzengefühl gefragt. Denn die Ursachen für die Angststörung liegen gerne in der Vergangenheit. Eine überbehütete Kindheit, die in jedes Husten eine Tuberkulose hineininterpretierte, kann den Patienten ebenso geprägt haben wie Missbrauch oder die tödliche Krankheit eines Familienmitgliedes. Auch eine hohe Arbeitsbelastung und private Konflikte können Auslöser sein: der Patient entwickelt dann, vereinfacht ausgedrückt, körperliche Beschwerden , um sich mit seinen seelischen Problemen nicht beschäftigen zu müssen.
Ärzte wie der ..........raten jedoch von der tiefenpsychologischen Behandlung ab, die die Wahrnehmung der Patienten noch verkomplizieren kann, und plädiert stattdesssen für eine Verhaltenstherapie.
Mit Molieres barockem Lustspiel sollte der Psychoanalytiker den Patienten aber nicht zu trösten versuchen. Der Theaterautor und Schauspieler brach während der 4. Aufführung seines >> Eingebildeten Kranken<< zusammen – und starb noch im Kostüm der Titelfigur.


X( X( X( Ich würde es den Autoren wünschen, als ein solcher "Hypochonder" jahre- / jahrzehntelang herum zu irren - und dann noch "in Therapie "gesteckt zu werden.... Big Grin X( X( X(
Es mag diese "Hypochonder" geben - aber bestimmt nicht in dem hier geschilderten Ausmaß -
demnach sind wir hier alle mehr oder weniger Hypochonder........ Big Grin Big Grin Big Grin

Uli
*stinkesauer*
Antworten


Nachrichten in diesem Thema
Der ausgebildete Kranke - von Uli - 10.08.2004, 12:47
Der ausgebildete Kranke - von Lissy - 10.08.2004, 12:58
Der ausgebildete Kranke - von Uli - 10.08.2004, 13:59
Der ausgebildete Kranke - von Manu (Wien) - 10.08.2004, 14:19
Der ausgebildete Kranke - von Uli - 09.01.2005, 14:49
Der ausgebildete Kranke - von Peppermint-Patty - 09.01.2005, 20:14

Gehe zu: