19.04.2005, 23:19
was man nicht so alles findet im http://www.....
http://www.netdoktor.de/feature/schlankmacher.htm
Noppenschuhe und Diätmusik......
Viele Übergewichtige nehmen Schlankheitsmittel, an deren Wirkung sie selbst nicht glauben. Trotzdem floriert der Markt. Auch zugelassene Mittel können gefährlich sein
Hanna, 42 Jahre, schwärmt von einer "fettschmelzenden Wirkung" bestimmter Dragees. In einem der bunten Blätter der deutschen Boulevard-Presse zeigt sie ihren Bauch - vorher dick und schwabbelig, nachher eine schöne straffe Taille. Obwohl fast jeder ahnt, dass diese Anzeige nicht der Wahrheit entspricht, verkauft sich das beworbene Produkt gut. Kunden macht es nicht einmal stutzig, wenn Rechnung und Paket schließlich aus dem Ausland ins Haus kommen. Eine jetzt im "International Journal of Obesity" veröffentlichte Studie kommt zu dem gewagten Schluss, Übergewichtige seien dümmer als Normalgewichtige.
"In Sachen Schlankheitsmittel verkaufen Dicke sich selbst für dumm", sagt Sven-David Müller vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen gegenüber Netdoktor. Müller erklärt: "Wer sich Noppenschuhe kauft, die angeblich schlank machen, dem ist klar, dass die Dinger nicht wirken. Aber die Leute wollen das glauben, sonst müssten sie ja ihr Leben ändern." Also floriert der Schlankheitsmittelmarkt in Deutschland mit mehreren hundert Millionen Mark Umsatz im Jahr.
Von der Pille bis zur Hypnose-CDDie Stiftung Warentest nahm im Frühjahr diesen Jahres alles unter die Lupe, was sich schlankheitsfördernd nennt. Denn neben den in Apotheken als Arzneimittel zugelassenen Mitteln, gibt es viele, für die weder Wirkung noch Nebenwirkung erwiesen sind. Die Tester untersuchten Insgesamt 40 Schlankheitsmittel - von der Pille bis zur Selbsthypnose-CD im Wert zwischen 1,80 Mark und 225 Mark. Kaum eines der Produkte mit oft sinnlosen Substanzen wie Mineralstoffe, Vitamine, Pu-Erh-Tee oder Blasentang war geeignet, die Figur zu verbessern. Schlankheitsmittel alleine machen nicht dünn. Doch das Prinzip Hoffnung ködert die Käufer. "Die in der Werbung als Referenz angeführten Ärzte und Wissenschaftler sind oft frei erfunden", warnt auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Typisch seien irreführende Aussagen wie: "Die erste Speck-Fettkiller-Kapsel - Traumfigur in einer Woche!" Immer wieder werden "Schlankheitsmittel ohne Arzneimittelzulassung mit irreführender Werbung vertrieben", tönen ständige Warnungen aus dem BfArM.Auch bei zugelassenen Produkten ist der Verbraucher nicht zwingend auf der sicheren Seite. Erst im Juni wurden vom BfArM mehrere Zulassungen für Appetitzügler widerrufen. Schlankheitsmittel mit Wirkstoffen wie Norpseudoephedrin, Mefenorex oder Amfepramon dürfen danach nicht mehr über den Apothekentisch wandern. Wegen Berichten über lebensbedrohenden Lungenhochdruck, Herzklappenveränderungen oder Beeinflussung des Zentralnervensystems hatte die Europäische Kommission diese Wirkstoffe bereits im März 2000 auf den Index gesetzt. Gerichtsklagen der Hersteller verzögerten die Umsetzung bis jetzt. Derzeit überprüft das BfArM weitere Mittel, die zum Beispiel den Wirkstoff Phenylpropanolamin (PPA) enthalten. "Sehr häufig nehmen Betroffene außerdem Abführ- und wassertreibende Mittel gleichzeitig ein. Das kann lebensbedrohliche Folgen haben", warnt D.I.E.T-Sprecher Müller vor den scheinbar harmlosen Kombinationen.Eine Untersuchung des Instituts bestätigt die zweifelhafte Wirkung vieler Präparate. Von den zehn meistverkauften Produkten in deutschen Apotheken waren "sieben nicht empfehlenswert, zwei bedingt empfehlenswert und nur ein Mittel empfehlenswert". Dabei könne "Abnehmen so einfach sein", meint der Ernährungsexperte. Die beste Diät sei immer noch eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung. Müller urteilt über die Fans von Schlankheitsparfüm und Diät-Musik: "Eigentlich wird der Verbraucher zu Recht bestraft."
Redaktion Beatrice Lugger, freie Wissenschaftsjournalistin in München
03.07.2001
ist zwar schon ein paar Jahre alt der Beitrag, aber immer noch "aktuell"...
Uli
http://www.netdoktor.de/feature/schlankmacher.htm
Noppenschuhe und Diätmusik......
Viele Übergewichtige nehmen Schlankheitsmittel, an deren Wirkung sie selbst nicht glauben. Trotzdem floriert der Markt. Auch zugelassene Mittel können gefährlich sein
Hanna, 42 Jahre, schwärmt von einer "fettschmelzenden Wirkung" bestimmter Dragees. In einem der bunten Blätter der deutschen Boulevard-Presse zeigt sie ihren Bauch - vorher dick und schwabbelig, nachher eine schöne straffe Taille. Obwohl fast jeder ahnt, dass diese Anzeige nicht der Wahrheit entspricht, verkauft sich das beworbene Produkt gut. Kunden macht es nicht einmal stutzig, wenn Rechnung und Paket schließlich aus dem Ausland ins Haus kommen. Eine jetzt im "International Journal of Obesity" veröffentlichte Studie kommt zu dem gewagten Schluss, Übergewichtige seien dümmer als Normalgewichtige.
"In Sachen Schlankheitsmittel verkaufen Dicke sich selbst für dumm", sagt Sven-David Müller vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen gegenüber Netdoktor. Müller erklärt: "Wer sich Noppenschuhe kauft, die angeblich schlank machen, dem ist klar, dass die Dinger nicht wirken. Aber die Leute wollen das glauben, sonst müssten sie ja ihr Leben ändern." Also floriert der Schlankheitsmittelmarkt in Deutschland mit mehreren hundert Millionen Mark Umsatz im Jahr.
Von der Pille bis zur Hypnose-CDDie Stiftung Warentest nahm im Frühjahr diesen Jahres alles unter die Lupe, was sich schlankheitsfördernd nennt. Denn neben den in Apotheken als Arzneimittel zugelassenen Mitteln, gibt es viele, für die weder Wirkung noch Nebenwirkung erwiesen sind. Die Tester untersuchten Insgesamt 40 Schlankheitsmittel - von der Pille bis zur Selbsthypnose-CD im Wert zwischen 1,80 Mark und 225 Mark. Kaum eines der Produkte mit oft sinnlosen Substanzen wie Mineralstoffe, Vitamine, Pu-Erh-Tee oder Blasentang war geeignet, die Figur zu verbessern. Schlankheitsmittel alleine machen nicht dünn. Doch das Prinzip Hoffnung ködert die Käufer. "Die in der Werbung als Referenz angeführten Ärzte und Wissenschaftler sind oft frei erfunden", warnt auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Typisch seien irreführende Aussagen wie: "Die erste Speck-Fettkiller-Kapsel - Traumfigur in einer Woche!" Immer wieder werden "Schlankheitsmittel ohne Arzneimittelzulassung mit irreführender Werbung vertrieben", tönen ständige Warnungen aus dem BfArM.Auch bei zugelassenen Produkten ist der Verbraucher nicht zwingend auf der sicheren Seite. Erst im Juni wurden vom BfArM mehrere Zulassungen für Appetitzügler widerrufen. Schlankheitsmittel mit Wirkstoffen wie Norpseudoephedrin, Mefenorex oder Amfepramon dürfen danach nicht mehr über den Apothekentisch wandern. Wegen Berichten über lebensbedrohenden Lungenhochdruck, Herzklappenveränderungen oder Beeinflussung des Zentralnervensystems hatte die Europäische Kommission diese Wirkstoffe bereits im März 2000 auf den Index gesetzt. Gerichtsklagen der Hersteller verzögerten die Umsetzung bis jetzt. Derzeit überprüft das BfArM weitere Mittel, die zum Beispiel den Wirkstoff Phenylpropanolamin (PPA) enthalten. "Sehr häufig nehmen Betroffene außerdem Abführ- und wassertreibende Mittel gleichzeitig ein. Das kann lebensbedrohliche Folgen haben", warnt D.I.E.T-Sprecher Müller vor den scheinbar harmlosen Kombinationen.Eine Untersuchung des Instituts bestätigt die zweifelhafte Wirkung vieler Präparate. Von den zehn meistverkauften Produkten in deutschen Apotheken waren "sieben nicht empfehlenswert, zwei bedingt empfehlenswert und nur ein Mittel empfehlenswert". Dabei könne "Abnehmen so einfach sein", meint der Ernährungsexperte. Die beste Diät sei immer noch eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung. Müller urteilt über die Fans von Schlankheitsparfüm und Diät-Musik: "Eigentlich wird der Verbraucher zu Recht bestraft."
Redaktion Beatrice Lugger, freie Wissenschaftsjournalistin in München
03.07.2001
ist zwar schon ein paar Jahre alt der Beitrag, aber immer noch "aktuell"...
Uli