27.02.2006, 08:50
Frankreich
Marianne ist dick geworden
Von Michaela Wiegel, Paris
http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B...ntent.html
( ein paar Ausschnitte....)
26. Februar 2006
Frankreichs Gesundheitsminister hat Mireille Guilianos Buch ganz sicher nicht gelesen. Sonst hätte er den Kampf gegen die Fettleibigkeit nicht zur Priorität der staatlichen Vorsorgepolitik erklärt, zu einem Problem, das genauso dringlich ist wie die Prävention von Alkoholismus und Rauchen. Auch viele Französinnen haben es bislang versäumt, den Bestseller ihrer Landsmännin zu verschlingen, der in Amerika mehr als eine Million Mal verkauft wurde: „French Women Don't Get Fat” (Französinnen werden nicht dick).
Vom Verfall der familiären Eßsitten bedroht
Doch das mit einer gehörigen Portion Nationalstolz vorgetragene Plädoyer für die französische „art de vivre” greift in die gute alte Zeit zurück, in der Frankreich von Fast- food- und Gefrierkostmoden noch verschont war . Heute, so hat Gesundheitsminister Xavier Bertrand kürzlich Alarm geschlagen, ist Frankreichs Kultur von einem Verfall der familiären Eßsitten bedroht. Übergewicht und Fettleibigkeit werden zur kostspieligen Herausforderung für die Volksgesundheit , wenn die Entwicklung nicht gestoppt wird.
Die Franzosen haben seit 1997 im Schnitt 1,7 Kilogramm zugenommen; seit damals ist auch die Zahl der Fettleibigen um fünf Prozent pro Jahr gestiegen. 11,3 Prozent der Franzosen leiden unter Fettleibigkeit, wie die jüngste Studie ergeben hat; jeder dritte weist Übergewicht auf. Mit einer Plakatkampagne, auf der die Fettmassen von Übergewichtigen auf abschreckende Weise zur Schau gestellt werden, soll ein Bewußtseinswandel herbeigeführt werden. „Fettleibigkeit tötet” steht auf den Plakaten.
Wenn wir nichts tun, haben wir 2020 Verhältnisse wie in Amerika”
In anderen Staaten ist das Problem natürlich noch gravierender. In Amerika sind nach Angaben der OECD zwei Drittel der Bevölkerung zu dick, in Deutschland ist es fast die Hälfte.
( und wie soll das dann gehen....bis 85 arbeiten???????? Ich schrieb ja schon: der Herr lebt auf einem andren Stern....)
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...5#post8315
Frankreich aber will eine ähnliche Entwicklung verhindern, die sich mit Blick auf die Zahlen bei den Kindern bereits abzeichnet. 15 Prozent der kleinen Franzosen gelten inzwischen als übergewichtig; 1980 waren es in Frankreich nur fünf Prozent der Kinder, die zu dick waren. „Wenn wir nichts tun, haben wir 2020 Verhältnisse wie in Amerika”, warnt der sozialistische Abgeordnete Jean-Marie Le Guen, Autor von „Obesite, le nouveau mal francais” (Fettleibigkeit, die neue französische Krankheit), und gerade dieser Vergleich mit den Vereinigten Staaten ist es, der die Franzosen besonders schmerzt.
Uli
Marianne ist dick geworden
Von Michaela Wiegel, Paris
http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B...ntent.html
( ein paar Ausschnitte....)
26. Februar 2006
Frankreichs Gesundheitsminister hat Mireille Guilianos Buch ganz sicher nicht gelesen. Sonst hätte er den Kampf gegen die Fettleibigkeit nicht zur Priorität der staatlichen Vorsorgepolitik erklärt, zu einem Problem, das genauso dringlich ist wie die Prävention von Alkoholismus und Rauchen. Auch viele Französinnen haben es bislang versäumt, den Bestseller ihrer Landsmännin zu verschlingen, der in Amerika mehr als eine Million Mal verkauft wurde: „French Women Don't Get Fat” (Französinnen werden nicht dick).
Vom Verfall der familiären Eßsitten bedroht
Doch das mit einer gehörigen Portion Nationalstolz vorgetragene Plädoyer für die französische „art de vivre” greift in die gute alte Zeit zurück, in der Frankreich von Fast- food- und Gefrierkostmoden noch verschont war . Heute, so hat Gesundheitsminister Xavier Bertrand kürzlich Alarm geschlagen, ist Frankreichs Kultur von einem Verfall der familiären Eßsitten bedroht. Übergewicht und Fettleibigkeit werden zur kostspieligen Herausforderung für die Volksgesundheit , wenn die Entwicklung nicht gestoppt wird.
Die Franzosen haben seit 1997 im Schnitt 1,7 Kilogramm zugenommen; seit damals ist auch die Zahl der Fettleibigen um fünf Prozent pro Jahr gestiegen. 11,3 Prozent der Franzosen leiden unter Fettleibigkeit, wie die jüngste Studie ergeben hat; jeder dritte weist Übergewicht auf. Mit einer Plakatkampagne, auf der die Fettmassen von Übergewichtigen auf abschreckende Weise zur Schau gestellt werden, soll ein Bewußtseinswandel herbeigeführt werden. „Fettleibigkeit tötet” steht auf den Plakaten.
Wenn wir nichts tun, haben wir 2020 Verhältnisse wie in Amerika”
In anderen Staaten ist das Problem natürlich noch gravierender. In Amerika sind nach Angaben der OECD zwei Drittel der Bevölkerung zu dick, in Deutschland ist es fast die Hälfte.
( und wie soll das dann gehen....bis 85 arbeiten???????? Ich schrieb ja schon: der Herr lebt auf einem andren Stern....)
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...5#post8315
Frankreich aber will eine ähnliche Entwicklung verhindern, die sich mit Blick auf die Zahlen bei den Kindern bereits abzeichnet. 15 Prozent der kleinen Franzosen gelten inzwischen als übergewichtig; 1980 waren es in Frankreich nur fünf Prozent der Kinder, die zu dick waren. „Wenn wir nichts tun, haben wir 2020 Verhältnisse wie in Amerika”, warnt der sozialistische Abgeordnete Jean-Marie Le Guen, Autor von „Obesite, le nouveau mal francais” (Fettleibigkeit, die neue französische Krankheit), und gerade dieser Vergleich mit den Vereinigten Staaten ist es, der die Franzosen besonders schmerzt.
Uli