26.06.2007, 21:29
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Tödlicher Sprit
Mafiöse Banden, abgeholzte Regenwälder und Hungersnöte – die Produktion des Bioethanol, das in Zukunft Autos antreiben wird, hat viele dunkle Seiten.
Von FOCUS-Redakteur Michael Odenwald
In Südamerika müssen Regenwälder Palmölplantagen weichen
Innocence Dias starb einen grausamen Tod. Die Mörder schnitten ihm die Kehle durch, und er hatte sieben Messerstiche im Körper. Sein Fehler war, dass er sein Land nicht an eine Gruppe von Paramilitärs verkaufen wollte, die eines Tages in seinem Dorf Llano Rico im kolumbianischen Departement Antioquia auftauchte. Nach dem Mord gab Dias` Familie auf und floh. Heute wachsen auf dem Land der Vertriebenen Ölpalmen der Biokraftstoff-Firma Urapalma, mit der die Paramilitärs zusammengearbeitet haben. \"Dias starb, weil die Welt ökologisiert wird\", kommentierte die britische \"Sunday Times\", die Anfang Juni ausführlich über das Verbrechen und seine Hintergründe berichtete.
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Flüchtlinge im eigenen Land
Verbrechen wie dieses haben in Kolumbien System. Dahinter stecken Großgrundbesitzer und eben die Biokraftstoff-Hersteller. Sie kaufen jedes verfügbare Land, um darauf Ölpalmen anzubauen. Vor vier Jahren nahmen Ölpalmenplantagen in dem südamerikanischen Land 172 000 Hektar ein, bis Ende 2007 werden sie sich nach Regierungsangaben auf 400 000 Hektar ausgedehnt haben. Angeheizt wird der Boom durch den riesigen Bedarf an Biokraftstoffen in den USA und Europa. Den Lieferanten winken riesige Profite. Für die Kleinbauern hat er jedoch verheerende Folgen. Zehntausende wurden wie die Familie Dias von ihrem Besitz vertrieben und zu Flüchtlingen im eigenen Land.
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...64512.html
Uli
*sehr nachdenklich