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Der unaufgeklärte Patient
#6
@ Marion : gern geschehen........ Wink

@ all:
Und jetzt: zwischen den Stühlen -> oder : die 2 Seiten der Medaille
1. Stuhl / 1. Seite......
.....Manchmal ist es fast nicht zu „ertragen“, was man an „Karrieren und Odysseen“ zu hören bekommt -> und man ist nur noch wütend......!
Zu dem „kleinen Teilbereich“ Nahrungsmittelunverträglichkeiten / Malabsorptionen & Co ist das Wissen in der Ärzteschaft (nahezu) nicht vorhanden – und wenn, dann ist es z.B. das, was im Pschyrembel zu LI steht oder was an Unsäglichkeiten aus den USA kommt ( Savaiano zu LI )....auch bei den „Fortbildungen“ hört man nicht viel andres , sprich hilfreicheres! Hartnäckig halten sich die „Lehrbuchsymptome“ des Magen-Darm-Traktes: Herzrasen/-stolpern, Ohnmachtsanfälle, Depressionen/Panikattacken / Selbstverletzungen, hohe Infektanfälligkeit, Schmerzzustände unklarer Genese , gestörter Hormonhaushalt und vieles mehr -> nein, das gehört doch nicht dazu! Zu allem Übel sind diese Symptome „fachübergreifend“ – was ,bitte, soll ein Gastroenterologe mit Herzrasen/Ohnmachtsanfällen oder gar Panikattacken anfangen??? Oder ein HNO-Doc mit rez. Blasenentzündungen? Oder ein Orthopäde mit Meteorismus oder „Schilddrüsenproblemen“ ?
Dagegen sind „Reizdarm“ und Depressionen langsam zu wohl gepflegten Symptombeschreibungen ( Dank der „Aufklärung“ und Werbung der Pharmaindustrie) geworden, bei denen mit Medikamenten und „Therapien“ geworben werden kann und Besserung versprochen wird!
Es darf z.B. nicht passieren, dass einem Patienten mit LI, FM und SI ( per H2-Atemtest nachgewiesen) vom Arzt erzählt wird, dass es „so etwas „ nicht gebe und den Pat. zur Psychotherapie schickt : diesem Arzt gehörte die Berufserlaubnis entzogen!

Zitat:Früher als ich vom Arzt kam, habe ich erstmal Bücher gewälzt. Heute ist es dank Internet einfacher.


...genau, das mit dem Internet! Und auch womöglich fachlich „hilfreich“, da ordentlich mit Quellennachweis u.s.w. und daher vom Arzt auch nachprüfbar/ nachlesbar. Ich denke, mit der Zeit gewöhnen sich auch Ärzte an „brauchbare“ Informationen.......
Früher kamen die Patienten mit Zeitungsbeiträgen /- Anzeigen“, die sie beim Frisör oder im Wartezimmer aus >Frau mit Schuss< oder >dem Goldenen Stift< rausgerupft hatten....das war weniger hilfreich ( um es mal vorsichtig auszudrücken).

2. Stuhl/ 2. Seite

Zitat:Information benötigt Wissen und kostet Zeit
.....Ja! Was aber, wenn bei Fortbildungsveranstaltungen „Nix Neues“ rüberkommt? Oder nur „halbe Wahrheiten“, weil die „ganze Wahrheit“ den Interessen des Sponsors nicht gerecht werden würde?
Die Zeit...: Nachdem der Bürokratismus mit den ...zig Formularen, Ausnahmeregelungen und Ausnahmen von der Ausnahme und Nachweisen und...und....und den Praxen „von oben“ aufgestülpt wird, muss mehr Zeit dieser „Arbeit“ geopfert werden....( u.a. deswegen protestierten am 24.3 die niedergelassenen Ärzte in Berlin) – und wenn man sich die monatlichen Publikationen in PubMed anguckt ...wer sollte diese Tausende lesen??????
Bei so Manchem mag es wirklich am fehlenden Willen liegen – dürfte aber nicht die Regel sein.

Die Budgetierung: so, wie sie für Medikamente gilt, gibt es auch für Laboruntersuchungen. Ein Niedergelassener wird abgemahnt, wenn er sein Budget übersteigt - ergo werden wirklich nur die „normalen“ Laboruntersuchungen veranlasst. Glücklich sind die Docs in der Regel über diese Reglementierung nicht.....
Und der Doc „verdient“ nicht daran, wenn es einem schlecht geht: er bekommt pro Quartal und pro Patient einen bestimmten Betrag von der KV überwiesen – egal, wie „zeitintensiv“ , krank oder wie „teuer“ ein Patient ist..........


Und nun „träume“ ich mit....mit all`den andren „Träumenden“ hier...
Vielleicht erstellen wir ( nochmals! ) eine Wunschliste???? Und dabei versuchen, beiden Seiten gerecht zu werden – was bestimmt nicht einfach ist!

Punkt 1) Bestehende / bekannte Erkenntnisse aus der Medizin als Grundlage nehmen – nicht vergessen, auch wenn monatlich „neue“ Erkenntnisse publik werden!!!!!!
z.B.
Zitat:Ein weiterer Mechanismus, über den Histamin das Immunsystem beeinflusst, ist die modulatorische Wirkung auf einige Neurotransmitter und Hypophysenhormone wie ACTH, beta-Endorphin, Prolaktin und TSH. Histamin wirkt auf alle oben aufgeführten Hormone stimulierend, einzig TSH wird durch Histamin supprimiert (Falus et Merety, 1992)


und:
Zitat:So gibt es Hinweise, das bestimmte Chemikalien (Vinylchlorid, Bleomycin, Toluol, Carbidopa, Petazocin, __biogene Amine *___ , Silikon) die Entstehung der systemischen Sklerose fördern.

Histamin ist ein biogenes Amin !!!

Histamin dürfte uns ( NMU`lern) allen nur allzu gut bekannt sein – den Ärzten sollte es ein Begriff sein! Wenn ich nun weiß, welche Auswirkungen Histamin auf Dauer auf meinen Stoffwechsel hat, dann sollte ich mal überlegen, wann – warum- Histamin freigesetzt wird, wenn mir ein Patient mit „Hormonstörungen jedweder Art“ oder Kollagenosen begegnet.......

Punkt 2) Ernährung und deren Auswirkungen sollten während des Medizinstudiums mehr Gewicht bekommen – und nicht irgendwelchen „Gesellschaften“ überlassen werden! Aufklärung über Prävention mittels Ernährung sollte ebenfalls nicht in der Hand „wirtschaftsorientierter Gesellschaften“ verbleiben : die Interessen der ( Nahrungsmittel-)Industrie und die der Gesundheitsfürsorge lassen sich in der Regel nicht vereinbaren!

Punkt 3) Forschung sollte vom Staat finanziert werden – und nicht von Pharma-Unternehmen! (= Ober-Traum / Utopie)

Vielleicht träumt Ihr ja noch ein bissl mit???????

Uli
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