22.10.2006, 16:05
Urticaria Und ihre verschiedenen Formen!
( Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Marcus Maurer, Charite Berlin)
Es ist anzunehmen, dass ein jeder einmal in seinem Leben Bekanntschaft mit einer Nesselsucht (= Urticaria) gemacht hat : nämlich dann, wenn er Brennnesseln zu nahe gekommen ist!
Eine Urticaria geht immer mit Quaddeln, Juckreiz und brennenden Schmerzen einher.
Auslöser der Symptomatik ist Histamin, das in den Mastzellen der Haut ( und auch der Schleimhäute -> Atemwege, Magen-Darm-Trakt ) gespeichert ist. Diese Mastzellen können einmal durch äußere Reize ( Insektengift, Kontakt zu bestimmten Pflanzen, Sonne, Druck, Wärme/Kälte, Wasser ) zum Degranulieren ( platzen) gebracht werden, aber auch durch Substanzen, die das körpereigene Histamin freisetzen ( Nahrungsmittel, Medikamente, Bakterientoxine – um nur ein paar Ursachen zu nennen)
Verteilung der Mastzellen auf der Haut: Extremitäten – und zwar : je weiter vom Rumpf entfernt, desto mehr Mastzellen.
Wird eine Mastzelle zum Platzen gebracht, so setzt sie nicht nur Histamin frei, sondern auch u.a. Heparin ( gerinnungshemmend), Proteasen ( Eiweiß auflösend), Zytokine ( Zellbotenstoffe), Serotonin . Als erstes werden die benachbarten Nerven „getroffen“ – die den Juckreiz verursachen. Dann die Blutgefäße, die sich erweitern und die dann als Quaddel / Ödem sichtbar sind.
Eine „zerplatzte“ Mastzelle löst auch immer eine Entzündung im umgebenden Gewebe aus!
( Dies` lässt sich wohl auch auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes oder der Atemwege übertragen!)
Formen der Urticaria
Man unterscheidet eigentlich in akute und chronische Urticaria, wobei es auch hier „Untergruppen“ gibt.
Eine akute / spontane Urticaria trifft einen aus heiterem Himmel, heilt in der Regel binnen 6 Wochen ganz von alleine ab.........
Manchmal kann man selbst sagen, was wohl der Auslöser war: Infekt ( - hier durch Bakterientoxine ausgelöst), Schmerzmittel ( z.B. Diclofenac, ASS, Ibuprofen ), Antibiotika, blutdrucksenkende Mittel.
Heilt sie nicht binnen dieser 6 Wochenfrist ab, so geht sie in eine spontan chronische U über
Chronische Urticaria :
Mögliche Ursachen :
- Infekte ( Herdsuche -> HNO, Zahnarzt, Gastroenterologe.....u.s.w.)
- Z.B. Helicobacter pylori, Candidosen. Bei Kindern häufiger Chlamydien. In Südeuropa Hepatitis und Parasiten.........
- Intoleranzen ( Pseudoallergien) auf Nahrungsmittelzusatzstoffe ( Konservierungsmittel, Aromen, Farbstoffe)
- Nahrungsmittelallergien
- Autoimmunerkrankungen ( = autoreaktive Urticaria ) z.B. M. Hashimoto, M. Crohn, Lupus erythematodes, Vitiligo ( Weißfleckenkrankheit), Alopezia areata .
„ Unterformen“ der Urticaria
Physikalische Urticaria – ausgelöst z.B. durch Kratzen/Reiben, durch Sonnenlicht, Kälte oder Wärme, Druck .
Stress, Wärme oder Belastung sind Auslöser, nicht aber die Ursache einer Urticaria!
Zu den Mastzellen noch ein Wort: man kann zu diagnostischen Zwecken z.B. eine Druck-Urticaria oder eine Kälte-Urticaria provozieren , indem man einen Eiswürfel auf die Haut legt.
Man weiß nun, dass eine einmal degranulierte Mastzelle in etwa 14 Tage benötigt, um sich wieder zu „sammeln“ , sprich: wieder Histamin, Heparin, Serotonin & Co einzubauen. D.h., man kann eine solche Provokation auf der gleichen Hautstelle nicht täglich durchführen – es würde zu keiner Reaktion kommen -> dazu müsste man an einer anderen Stelle den Eiswürfel "andrücken"..
Das erklärt vielleicht aus das Phänomen bei Nahrungsmittelallergiker, die „vermeintlich“ bestimmte Nahrungsmittel vertragen, einen Tag ganz fürchterlich darauf reagieren, dann wieder nicht mehr.......
Auch hier müssen sich die Mastzellen erst wieder regenerieren, um degranulieren zu können. Deswegen sollte man bei einer Eliminationsdiät die „individuellen Allergene“ für mindestens 14 Tage meiden und deswegen treten dann auch Reaktionen um so deutlicher auf!
Eine gute Seite:
http://www.nesselsucht.net/index.php?id=95
Uli
( Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Marcus Maurer, Charite Berlin)
Es ist anzunehmen, dass ein jeder einmal in seinem Leben Bekanntschaft mit einer Nesselsucht (= Urticaria) gemacht hat : nämlich dann, wenn er Brennnesseln zu nahe gekommen ist!
Eine Urticaria geht immer mit Quaddeln, Juckreiz und brennenden Schmerzen einher.
Auslöser der Symptomatik ist Histamin, das in den Mastzellen der Haut ( und auch der Schleimhäute -> Atemwege, Magen-Darm-Trakt ) gespeichert ist. Diese Mastzellen können einmal durch äußere Reize ( Insektengift, Kontakt zu bestimmten Pflanzen, Sonne, Druck, Wärme/Kälte, Wasser ) zum Degranulieren ( platzen) gebracht werden, aber auch durch Substanzen, die das körpereigene Histamin freisetzen ( Nahrungsmittel, Medikamente, Bakterientoxine – um nur ein paar Ursachen zu nennen)
Verteilung der Mastzellen auf der Haut: Extremitäten – und zwar : je weiter vom Rumpf entfernt, desto mehr Mastzellen.
Wird eine Mastzelle zum Platzen gebracht, so setzt sie nicht nur Histamin frei, sondern auch u.a. Heparin ( gerinnungshemmend), Proteasen ( Eiweiß auflösend), Zytokine ( Zellbotenstoffe), Serotonin . Als erstes werden die benachbarten Nerven „getroffen“ – die den Juckreiz verursachen. Dann die Blutgefäße, die sich erweitern und die dann als Quaddel / Ödem sichtbar sind.
Eine „zerplatzte“ Mastzelle löst auch immer eine Entzündung im umgebenden Gewebe aus!
( Dies` lässt sich wohl auch auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes oder der Atemwege übertragen!)
Formen der Urticaria
Man unterscheidet eigentlich in akute und chronische Urticaria, wobei es auch hier „Untergruppen“ gibt.
Eine akute / spontane Urticaria trifft einen aus heiterem Himmel, heilt in der Regel binnen 6 Wochen ganz von alleine ab.........
Manchmal kann man selbst sagen, was wohl der Auslöser war: Infekt ( - hier durch Bakterientoxine ausgelöst), Schmerzmittel ( z.B. Diclofenac, ASS, Ibuprofen ), Antibiotika, blutdrucksenkende Mittel.
Heilt sie nicht binnen dieser 6 Wochenfrist ab, so geht sie in eine spontan chronische U über
Chronische Urticaria :
Mögliche Ursachen :
- Infekte ( Herdsuche -> HNO, Zahnarzt, Gastroenterologe.....u.s.w.)
- Z.B. Helicobacter pylori, Candidosen. Bei Kindern häufiger Chlamydien. In Südeuropa Hepatitis und Parasiten.........
- Intoleranzen ( Pseudoallergien) auf Nahrungsmittelzusatzstoffe ( Konservierungsmittel, Aromen, Farbstoffe)
- Nahrungsmittelallergien
- Autoimmunerkrankungen ( = autoreaktive Urticaria ) z.B. M. Hashimoto, M. Crohn, Lupus erythematodes, Vitiligo ( Weißfleckenkrankheit), Alopezia areata .
„ Unterformen“ der Urticaria
Physikalische Urticaria – ausgelöst z.B. durch Kratzen/Reiben, durch Sonnenlicht, Kälte oder Wärme, Druck .
Stress, Wärme oder Belastung sind Auslöser, nicht aber die Ursache einer Urticaria!
Zu den Mastzellen noch ein Wort: man kann zu diagnostischen Zwecken z.B. eine Druck-Urticaria oder eine Kälte-Urticaria provozieren , indem man einen Eiswürfel auf die Haut legt.
Man weiß nun, dass eine einmal degranulierte Mastzelle in etwa 14 Tage benötigt, um sich wieder zu „sammeln“ , sprich: wieder Histamin, Heparin, Serotonin & Co einzubauen. D.h., man kann eine solche Provokation auf der gleichen Hautstelle nicht täglich durchführen – es würde zu keiner Reaktion kommen -> dazu müsste man an einer anderen Stelle den Eiswürfel "andrücken"..
Das erklärt vielleicht aus das Phänomen bei Nahrungsmittelallergiker, die „vermeintlich“ bestimmte Nahrungsmittel vertragen, einen Tag ganz fürchterlich darauf reagieren, dann wieder nicht mehr.......
Auch hier müssen sich die Mastzellen erst wieder regenerieren, um degranulieren zu können. Deswegen sollte man bei einer Eliminationsdiät die „individuellen Allergene“ für mindestens 14 Tage meiden und deswegen treten dann auch Reaktionen um so deutlicher auf!
Eine gute Seite:
http://www.nesselsucht.net/index.php?id=95
Uli