Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Hauptsache pflanzlich!
#2
aber weiterhin aktuell:

Ärzte Zeitung, 10.10.2003

Pflanzen im Duftwasser - eine Quelle für Allergien

DAVOS (hsr). Wenigstens zwei Drittel aller Kosmetika, die bei weitem nicht alle als Naturkosmetika deklariert sind, enthalten heute pflanzliche Bestandteile - meist ohne speziellen Hinweis. Bei Parfüms seien es sogar mehr als 90 Prozent, so Professor Norbert Reider von der Universitäts-Hautklinik Innsbruck. Deshalb sollten vor Verwendung eines neues Produkts Hauttests gemacht werden, um heftige allergische Reaktionen gegen pflanzliche Inhaltsstoffe zu vermeiden.
Die Inzidenz allergischer Reaktionen auf natürliche Stoffe wie Zimtderivate, Geraniol, Eugenol und Eichenmoos, die bereits zu den häufigsten Kontaktallergenen gehörten, steige stetig, berichtete der Dermatologe bei einem Kongreß zu Allergologie, Immunologie und Dermatologie in Davos.
Der für Europa standardisierte Epikutantest-Duftstoffmix zur Allergen-Diagnostik erfasse jedoch derzeit zum Beispiel bei Feuchtigkeitscremes nur 80 und bei Waschprodukten nur 50 Prozent der Kontaktallergene.
Pflanzliche Inhaltsstoffe müssen deklariert sein
Zwar müssen nach Reiders Angaben für Kosmetika mittlerweile sämtliche Duft- und pflanzlichen Inhaltsstoffe deklariert sein. "Doch das stößt etwa bei Nagellack- oder Lippenstiften allein aus Platzgründen an Grenzen der Praktikabilität. Also werden die Listen zu den Inhaltsstoffen der Produkte irgendwo im Geschäft aufgehängt", sagte der Allergologe.
Wenig hilfreich seien außerdem Begriffe wie Bisabolol für Kamille. "Damit können viele Menschen ebenso wenig anfangen wie mit der Bezeichnung parfümfrei", kritisierte Reider. Denn alle Kosmetika enthielten Duftstoffe, ansonsten würden sie unerträglich riechen. Auf den definierten Listen seien sie nur noch nicht enthalten, weil immer neue Duftstoffe wie das südostasiatische Ylang-Ylang- und Zitronengras-Öl den Markt eroberten.
Auf bewährte Produkte zu vertrauen, kann trügerisch sein
Selbst auf neue Produkte zu verzichten und sich mit bisher gut vertragenen alten einzureiben oder zu parfümieren, kann trügerisch sein, so Reider: Plötzlich treten Kontaktallergien auf, weil die Zusammensetzung geändert worden ist. "Auch Chanel No. 5 von 2003 hat nicht mehr dieselbe Komposition wie das vor 80 Jahren. Der Duft des berühmten Parfüms wird immer wieder ganz fein und unmerklich dem Zeitgeist angepaßt."
Um eine heftige allergische Reaktion zu vermeiden, sollten Kosmetika oder Parfüms vorher getestet werden, etwa mit dem Repeated Open Application Test (ROAT). Dabei wird das Produkt eine Woche lang täglich auf die empfindliche Haut am Ellenbogen aufgetragen und so die Verträglichkeit geprüft.

Naturprodukte
Auf zwei in Kosmetika zwar häufig verwendete, aber dort kaum vermutete Naturprodukte mit Sensibilisierungspotential hat der Innsbrucker Allergologe Professor Norbert Reider aufmerksam gemacht:·
Propolis , das Kittharz der Bienen, wird nicht nur in Halsbonbons, Mundspülungen oder Wundsalben verwendet, sondern hält auch Zahnpasten, Lippenstifte und Gesichtscremes zusammen. Das Sensibilisierungsrisiko sei hoch, besonders bei stark konzentrierten Tinkturen, weil der Alkohol die Penetration des potentiellen Allergens in die Haut noch fördere. ·
Kolophonium , in jedem Papier enthalten, sollte bei Ekzemen im Bereich der Fingerspitzen berücksichtigt werden. Es werde auch für Augenkosmetika und Epilationsprodukte genutzt. In diesen Körperregionen komme es oft zu Allergien. (hsr)

Uli
Antworten


Nachrichten in diesem Thema
Hauptsache pflanzlich! - von Uli - 10.12.2004, 17:39
Re: Hauptsache pflanzlich! - von Uli - 25.10.2012, 16:01
RE: Hauptsache pflanzlich! - von Uli - 01.02.2018, 10:08
Hauptsache pflanzlich! - von Uli - 17.12.2004, 19:11
Hauptsache pflanzlich! - von Uli - 25.10.2005, 08:37
Hauptsache pflanzlich! - von Uli - 01.02.2007, 15:48
Hauptsache pflanzlich! - von Uli - 13.02.2007, 09:11

Gehe zu: