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Protest der Milchbauern
#11
Mitwoch , 29.1.09 fand sich ein Artikel in unserer Tageszeitung mit der Überschrift:
>> Kühe schätzen Zuwendung<<

In GB hat das landwirtschaftliche Forschungsinstitut in Newcastle durch eine "Studie" herausgefunden, dass Kühe, die mit ihrem eigenen Namen angesprochen wurden, im Schnitt 258 l Milch/ Jahr mehr geben als die Kolleginnen, die anonym in Ställen stehen ( sind ja auch "Produktionseinheiten" – die haben eher selten Namen! Sad)
Der persönliche Umgang würde Kühe entspannter und glücklicher machen – was sich wiederum auf die Milchleistung auswirke.

So weit , so gut – besser : eher nicht gut!
Denn was nützt es den Bauern mit kleineren Höfen, deren Tiere alle Namen haben und auch so angesprochen werden, wenn es durch die momentane Preispolitik zu einem weiteren ( noch verstärkten)? Höfesterben kommt?

Im Spiegel 4/ 2009 gab es unter der Überschrift? >> Leben im Hamsterrad<< den Bericht über einen Bauern, er den Hof aufgeben wird – nach 100 Jahren "Familienhof".
Er hatte im letzten Jahr – wie so viele seiner Kollegen ( Ihr erinnert Euch bestimmt noch daran) für 40 Cent / Liter gekämpft – bekommen tut er heute 22 Cent.
Zitat aus dem Artikel:

Zitat:Gab es 1984 bei Einführung der Milchquote, die eigentlich die Preise stabilisieren sollte, noch knapp 370 000 Milchviehbetriebe, sind es heute nur noch rund 100 000.
Das Kuriose dabei: Die Milchmenge ist in dieser Zeit gleich geblieben. Immer weniger Kühe müssen immer mehr Milch geben. Die Tiere sind inzwischen anfällig wie Hochleistungssportler. Sie sterben früher, müssen öfter zum Arzt und bekommen ausgeklügelte Kraftfuttermixturen auf Sojabasis, wofür in Südamerika der Regenwald gerodet werden muss.
.....und dann ist das am Ende alles umsonst, da wir die Milch nicht (mehr) vertragen! Die einzigen Nutznießer sind die Multis....... >Sad
Na denn Prost!

Uli

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#12

Zitat:Fließt Milch wieder in den Kanal?
Preis noch viel tiefer als im Vorjahr - Verband schiebt Schuld dem Lieferboykott zu
Fließt Milch wieder in den Kanal?

NÜRNBERG - Vor ein paar Monaten haben viele Bauern in einem verzweifelten «Milchstreik« das wertvolle Lebensmittel weggekippt. Nun ist die Stimmung in den Dörfern erneut brisant, Existenzangst greift um sich. Die Hoffnung war groß. Als Ende Mai, Anfang Juni letzten Jahres die Milchbauern den Aufstand probten, zehn Tage lang die Molkereien nicht mehr belieferten und rund 500000 Tonnen Milch in der Kanalisation und in Güllegruben landeten, kehrte bei den vom sukzessiven Preisverfall demoralisierten Erzeugern der Glaube an die eigene Marktmacht zurück. In der Bevölkerung wurde breite Sympathie für das Anliegen der Landwirte spürbar, und die großen Lebensmittelketten versprachen, Schluss mit den ruinösen Dumping-Preisen zu machen.
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=987351&kat=120


.....
Zitat:Auch der Traum, dass der durch massive Werbung erzeugte Appetit der Chinesen auf Trinkmilch, Joghurt und Käse die Zukunft der europäischen Milchbauern sichern könnte, ist vorerst ausgeträumt. Der Melanin-Skandal, der mindestens sechs Babys im Riesenreich das Leben, vielen die Gesundheit und drei Verantwortlichen in chinesischen Lebensmittelkonzernen den Kopf kostete, hat den Milch-Boom vorerst beendet. «Der chinesische Markt ist komplett eingebrochen«, sagt Hans-Jürgen Seufferlein.


.....dies` dürfte der chinesischen Volksgesundheit sehr zuträglich sein – auch ohne Melamin!? Big Grin


Aber: was sind das für „Funktionäre“, die die, die sie eigentlich vertreten sollten, absolut „im Regen stehen lassen“ ? Geht`s? denen „nur“ um $$$$$ ?? Wissen sie eigentlich ( noch), mit welchen Belastungen ein Bauer zu kämpfen hat? Ich denke : nein!

Liebe Bauern!
Stellt um auf „ Fleisch-Produktion“ – wenn , so „Bio“ als nur möglich........Lasst`s? die Milch bleiben........sie ist eh` nicht .....sehr gesund ( um es mal vorsichtig auszudrücken!) :Smile
Und mit „Exporten“ in Schwellenländer, wie es ja gewünscht ist, tut Ihr der dortigen Bevölkerung gewiss keinen Gefallen : das sind meist Laktose- Intolerante! >Sad

Liebe Grüße
Uli
„Milch - los“ glücklich! Big Grin
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#13
Zitat:Aigner: Trinkt mehr Milch
Erstellt 26.03.09, 11:51h, aktualisiert 26.03.09, 11:51h
Die Landwirtschaftsministerin ruft die Bürger auf, mehr Milch zu trinken. Schon wenn jeder einen Liter mehr pro Woche konsumierte, würde dies ein Absatzplus von 15 Prozent bedeuten. Die Bauern wollen unterdessen wieder demonstrieren.
?
BERLIN/MAGDEBURG - Wegen des drastischen Milchpreisverfalls hat Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) die Bundesbürger aufgerufen, mehr Milch zu trinken.
\"Wenn jeder von uns in Deutschland, 80 Millionen Einwohner, in der Woche einen Liter mehr trinken würde, würde das eine Erhöhung um 15 Prozent der Produktionsmenge ausmachen\", sagte Aigner am Donnerstag im ZDF-\"Morgenmagazin\". Bauern und Lebensmittelhersteller könnten auch selbst etwas tun, indem sie beispielsweise die Milchproduktion verringerten und bei Produkten wie Speiseeis mehr Milch verwendeten.
Milchpreis gegenüber Vorjahr abgestürzt
Wegen der niedrigen Preise, die sie von den Molkereien bekommen, sehen sich viele Landwirte in ihrer Existenz bedroht. Im Januar lag der Milchpreis mit durchschnittlich 25,5 Cent pro Liter um fast 14 Cent niedriger als vor einem Jahr. Zu den Ursachen gehören der harte Preiswettbewerb der Lebensmittel-Discounter, aber auch eine weltweit rückläufige Nachfrage.
Die Agrarminister von Bund und Ländern beraten bis zu diesem Freitag in Magdeburg über mehr Hilfen für Milchbauern. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hat eine Demonstration angekündigt.
Bauern: Agrardiesel-Steuer runter
Unterdessen forderte der Deutsche Bauernverband die Agrarministerkonferenz auf, den deutschen Steuersatz für Agrardiesel auf EU-Durchschnittsniveau zu senken. Mit der Benachteiligung im Vergleich zu anderen Staaten müsse Schluss sein, erklärte der Verband in Berlin. Der Steuersatz für Agrardiesel ist in Deutschland höher als in vielen anderen EU-Ländern. (dpa)

http://www.ksta.de/html/artikel/1238062978532.shtml


....mhhhh – ich glaube nicht, dass Frau Aigner auch nur den „ Hauch einer Ahnung“ hat, was ihr „ patriotischer Aufruf“ bewirken soll! ??? ??? ???
1) Sie war es doch, die den ( Milch- ) Subventionen zugestimmt hat................ ???
2) Sie weiß wohl nicht, warum immer weniger Deutsche „ dem Milchkonsum frönen“ ->? weil sie die Milch schlichtweg nicht vertragen! Sei es die Laktose und/ oder die Milchproteine, die den Betroffenen Kummer machen.

Die Discounter sind eine Sache ( eine höchst Unschöne/ Unerfreuliche? dazu......) – aber die Unverträglichkeitsreaktionen eine andre – eine bisher ignorierte/ heruntergespielte....ins Lächerliche gezogene! Und das auf höchster Ebene!? >Sad

Es wäre schlicht und ergreifend die Pflicht dieser sog. „ Ministerin“, den Bauern Alternativen aufzuzeigen, so dass diese ihren Höfen das Überleben sichern könn(t) en! Und nicht? mit völlig „abstrusen“ Appellen“ an die Bevölkerung „Schein-Innovationen“ ( die zudem das Gesundheitswesen belasten)? etwas am Leben erhalten zu wollen, was höchst fragwürdig ist...........
Ich denke, diese „ Dame“ muss noch sehr viel „ lernen“( = Hintergrundinformationen sammeln, unliebsame Infos lesen u.s.w. ......)
Uli
>Sad





Antworten
#14
Zitat:\"Wenn jeder von uns in Deutschland, 80 Millionen Einwohner, in der Woche einen Liter mehr trinken würde, würde das eine Erhöhung um 15 Prozent der Produktionsmenge ausmachen\", sagte Aigner am Donnerstag im ZDF-\"Morgenmagazin\".

Diese Aussage finde ich einfach zu köstlich.? Big Grin ;D ;D Big Grin

Unter den 80 Millionen Einwohnern befinden sich
- einige Neugeborne, die Menschenmuttermilch statt Kuhmilch trinken,
- einige sehr alte Menschen, die wohl keine Milch (mehr) trinken,
- einige Asiaten, Afrikaner und andere Zuwanderer aus Ländern ohne Milchkultur, sondern mit flächendeckender LI,
- einige Einheimische bzw. Zuwanderer aus Milchländern, die Milch nicht vertragen,
- einige Personen, die aus ideologischen Gründen vegan leben wollen,
- einige Personen, die eventuell Milch konsumieren könnten, sie aber nicht mögen.

Außer Wasser und Salz gibt es kein Lebensmittel, dass jeder der 80 Millionen Einwohner konsumiert. Das müsste auch eine Milchministerin wissen.

Die noch verbleibenden Milchtrinker, die "Leistungsträger" der Gesellschaft in milchwirtschaftlicher Beziehung, müssten also deutlich mehr als einen Liter mehr pro Woche konsumieren, um das "Plansoll" zu erfüllen. Sie dürften aber oft schon jetzt an der Kapazitätsgrenze Milch konsumieren.

Im Übrigen: Wenn 80 Millionen Liter Milch pro Woche "nur" eine Steigerung von 15 Prozent ergäben, zeigt das doch, dass in diesem Lande wirklich nicht (selbst aus der Sicht von Milchbefürwortern nicht) zu wenig Milch verbraucht wird.

Mir scheint, da hat die Ministerin wohl eine "Milchmädchenrechnung" aufgemacht. :Smile

Bolek
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#15
Zitat:Milchbauern in Angst vor «stiller Enteignung«
Lauter Protest vor den Molkereien in der Region - Landwirte hoffen auf Berlin
Milchbauern in Angst vor «stiller Enteignung«

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1003089&kat=120
Zitat:Zu viele Milchmädchenrechnungen
Schuld am Preisverfall sind nicht zuletzt wir Verbraucher
Zu viele Milchmädchenrechnungen
So haben wir’s gern: Frisch soll sie sein, die Milch. Von gesunden und glücklichen Kühen soll sie kommen. Keinesfalls chemisch oder gentechnisch manipuliert darf sie sein - ist sie doch ein wertvolles Naturprodukt. Nur: Kosten soll sie nicht so viel. Am besten möglichst wenig. Deshalb kaufen wir die in der Tat gute Milch zum Schnäppchenpreis. Sie wird sogar immer billiger. Butter ist derzeit so günstig zu haben wie seit der Währungsreform 1948 nicht mehr. Und der Milchpreis erreicht stets neue Rekord-Tiefen.
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1003099&kat=3
.

...und dann noch dies` :

Zitat:Gen-Futter in bayerischen Molkereien
Millionen Tonnen Gen-Pflanzen werden importiert
Gen-Futter in bayerischen Molkereien
HAMBURG/MÜNCHEN - Die Milchlieferanten dreier bekannter Molkereien aus Bayern und Baden-Württemberg füttern ihre Kühe nach einer Greenpeace-Untersuchung mit Gen-Soja. Dabei handelt es sich um die Marken Weihenstephan, Bärenmarke und Allgäuland.
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=...t=27&man=3

....ein einziger Besch.......! Für die Erzeuger / Bauern und die Verbraucher!

Uli
Antworten
#16

U.a. gehörte eigentlich direkt zu Fr. Aigners Aufforderung, mehr Milch zu trinken!


Zitat:Deutsche konsumieren zu wenig Milch
25.03.2009



In Deutschland werden die empfohlenen Verzehrsmengen für Milch- und Milchprodukte unabhängig vom Alter der Konsumenten nicht? erreicht. Das teilt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) unter Verweis auf den gerade erschienenen \"Ernährungsbericht 2008\" der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit. In allen Altersstufen sei eine Nährstoffunterversorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen, die in Milch und Milchprodukten enthalten sind, festzustellen. Schon bei Kleinkindern werde die empfohlene Milchmenge im Schnitt nicht erreicht. Vor allem aber bei den vier- bis fünfjährigen Kleinkindern würden die Kalziumempfehlungen deutlich unterschritten. In der Gruppe der Sechs- bis unter 13-Jährigen gehöre Milch dagegen grundsätzlich zu der wichtigsten Energiequelle. Allerdings gebe es hier geschlechtsspezifische Unterschiede. Insbesondere Mädchen im Alter von sieben bis 13 Jahren erreichten nicht die empfohlenen Verzehrswerte. Daraus ergebe sich, dass die Kinder mit Vitamin A, Folsäure und Kalzium unterversorgt seien, teilte die LVN mit. Bei den Jugendlichen verzehrten weniger als 50 % soviel Milch und Milchprodukte wie empfohlen. Bei den Senioren decke der Ernährungsbericht vor allem im stationären Bereich deutliche Defizite im Verzehr von Milch und Milchprodukten auf. Die Nährstoffempfehlung werde bei B-Vitaminen, Folsäure und bei den Mineralstoffen unterschritten, nur die Zinkzufuhr liege im Mittel im Bereich des Referenzwertes. Beträchtlich sei außerdem ein deutlicher Abstand zum Kalzium-Referenzwert. Um Folgeschäden wie Osteoporose durch Mangelerscheinungen vorzubeugen, müssten alle Altersgruppen an einen höheren Verzehr von Milch und Milchprodukten herangeführt werden, betonte die LVN.

http://www.topagrar.com/index.php?option...Itemid=521

1) Wir haben wohl noch zu wenig Allergiker!? Und: woher will denn die DGE wissen, ob nicht aus anderen Nahrungsmittelgruppen die Vitamin- und Mineralstoffversorgung gewährleistet ist?? Und ich halte es für ein „absolutes Märchen“, dass

Zitat:Bei den Jugendlichen verzehrten weniger als 50 % soviel Milch und Milchprodukte wie empfohlen.


2) Die Senioren im stationären Bereich – deren Ernährung ist so „milchlastig“, dass es „schöner“ gar nicht mehr geht. Guckt Euch mal den Speiseplan? für „ Gemeinschaftsverpflegungen“? an – Gratins, „Milchdesserts“ nach jedem Essen u.s.w.!



3) Die größte Unverfrorenheit aber ist, immer noch Osteoporose und Milchkonsum in einem Atemzug zu nennen:

http://www.lebensmittelallergie.info/ind...1#msg13231


Uli

PS

Dazu noch
http://milchlos.de/milos_0766.htm

und
http://www.zeit.de/2009/06/N-Milch


.......das scheint den? verantwortlichen und vor allem "verantwortungsbewussten" DGE- Mitgliedern? völlig entgangen zu sein! >Sad
Antworten
#17
Zitat:Preissturz treibt Milchbauern an den Abgrund
Knapp 20 Cent pro Liter für die Erzeuger - Investitionen zwingen zum Weitermachen - Käserei nicht bestreikt


http://www.fuerther-nachrichten.de/artik...886&kat=12

Verfehlte Politik und die Mentalität:? „ Geiz ist geil“ , oder? Leute – wer wird denn unsre Nahrungsmittel „herstellen“ ( = anbauen), wenn immer mehr Landwirte in den Ruin getrieben werden ! Dann geht`s? irgendwann nicht mehr um : >> wo ist was am billigsten, sondern darum : wo kann ich überhaupt etwas kaufen<<

Uli
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#18

Zitat:Preiskampf:
Discounter senken Milchpreise drastisch

Die Verbraucher freut's, die Bauern sind entsetzt: Nach Aldi und Penny haben auch andere Supermarkt-Ketten den Preis für Milchprodukte deutlich gesenkt. Der Bauernverband spricht von einer \"vernichtenden Preisdruckpolitik\".
Trotz heftiger Proteste von Bauern und Gewerkschaften schicken Discounter die Preise für Milchprodukte weiter auf Talfahrt. Nach dem Vorstoß von Aldi senkten am Dienstag auch Edeka und Norma die Preise, wie Unternehmenssprecher am Dienstag auf AP-Nachfrage sagten. Bei beiden Unternehmen kostet die Vollmilch wie beim Konkurrenten Aldi ab sofort nur noch 48 statt 55 Cent je Liter. Bei fettarmer Milch werden die Preise um 7 Cent auf 42 Cent gesenkt.

http://www.stern.de/wirtschaft/immobilie...62900.html

....und was machen „wir“, wenn es keine Bauern mehr gibt, die für unsre Ernährung schuften?

Uli

Antworten
#19
Aktuelle Preise für 1 Liter Milch aus Rewe-Supermärkten in ostdeutschen Provinzstädten:
- Ja-Frischmilch 55 Ct, fettarm 49 Ct
- Rewe-Längerfrisch 69 Ct / 65 Ct
- regionale Großmolkerei 95 Ct / 85 Ct
- Rewe Bio 99 Ct / 95 Ct
- Bärenmarke 1,09 EUR
- H-Milch von Weihenstephan oder Rewe-Bio 99 Ct

Man sieht, bei der Milch gibt es doch in ein und demselben Supermarkt erhebliche Preisunterschiede, und offensichtlich wird auch Milch, die doppelt so teuer ist wie die billigste, gekauft (sonst wäre sie nicht schon seit Jahren im Angebot) - und das auch in Orten, in denen nicht gerade das große Geld zu Hause ist.

Ich denke, man sollte nicht immer nur auf die Verbraucher schimpfen, die angeblich nur auf den niedrigsten Preis schielen. Die Hauptverantwortung liegt bei den Handelsketten. Wenn sie Milch superbillig anbieten, wird sie auch gekauft. - Übrigens ist die billige Ja-Milch bei Rewe neben der Biomilch die einzige frische (und nicht längerfrische) Milch, die es bei Rewe noch gibt. Wer also echte Frischmilch haben will und bei Biomilch doch mit dem Preis Probleme hat, der muss die billigste Milch nehmen. Billig kaufen kann also auch ein Plädoyer für Frische sein.

Ähnlich sieht es auch in andern Supermärkten aus: keine oder fast keine echte Frischmilch mehr, und beachtliche Preisunterschiede bei Molkereiprodukten, die zeigen, dass nicht alle Verbraucher auf "billig" gepolt sind.

Das Verschwinden der Frischmilch ist eine echte Tragödie. Selbst Biomilch wird - auch in Bioläden - immer öfter längerfrisch angeboten. Völlig überflüssig, wo es doch H-Milch gibt, die heutzutage fast wie Frischmilch schmeckt.

Auch bei Mineralwasser gibt es erhebliche Preisunterschiede, die zeigen, dass der Preis nicht das einzige Kriterium für Kaufentscheidungen ist. Häufig ist Miwa teurer als Milch! Man vergleiche das mal mit dem Produktionsaufwand!

Bolek
(der ein Herz für Milchbauern hat und?? >Sad>Sad längerfrisch >Sad >Sad kategorisch ablehnt)
Antworten
#20
Zitat:Discounter: «Moderne Raubritter» am Pranger

Ein Schicksal, das laut BBV-Vizepräsident Jürgen Ströbel vielen Bauern blühen kann. «Durch die ruinöse Preissituation», so Ströbel, «ist jeder siebte Arbeitsplatz massiv bedroht.» Daher sei er «maßlos enttäuscht», dass die Regierung andere Branchen mit mehreren Hundert Milliarden Euro unterstütze, aber bislang keine Hilfen für die Bauern auf den Weg gebracht habe, die in Bayern immerhin rund 600 000 Arbeitsplätze sichern.

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1019088&kat=10

Zitat:
Den Milchbauern brechen fast alle Märkte weg
Verbraucher sind zurückhaltend und die Industrie setzt auf Ersatzstoffe
Auf niemanden ist Verlass

Nicht nur die Berufspessimisten halten es für möglich, dass noch im laufenden Jahr ein Drittel aller Milcherzeuger aufgeben muss. Für Bauernfamilien, die seit vielen Generationen Nahrungsmittel erzeugen und die nicht zuletzt (kostenlos) die Naturlandschaft pflegen, ist das mehr als bitter. Weder der spektakuläre Milch-Lieferstreik vom letzten Jahr noch dringende Appelle an den Handel, Milch und Milchprodukte nicht zum Schleuderpreis anzubieten, haben wirklich geholfen.

Im Gegenteil: Beim Discounter und auch im regionalen Kaufhaus steht der Liter Vollmilch für 48 Cent im Regal. Und das Päckchen Butter ist für 79 Cent, teils sogar noch billiger zu haben. Genauso viel mussten die Verbraucher bereits 1948, unmittelbar nach der Währungsreform, berappen. Für die Bauern ist dieser Spottpreis eine schlichte Katastrophe.
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1017673&kat=27


Zitat:
«Die Bauern wurden schlicht vergessen»
Landwirte verlangen, dass ihre Arbeitsplätze ernst genommen werden
«Die Bauern wurden schlicht vergessen»
HAASGANG - An der Landwirtschaft, der Verarbeitung von Lebensmitteln und am Handel hängt fast jeder achte Arbeitsplatz. Am Automobil etwa jeder fünfzehnte. Autoherstellern wird in der Krise geholfen - den Landwirten, vor allem den gefährdeten Milchbauern, aber nicht. Das empfinden bäuerliche Familien als sehr ungerecht.

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=...t=27&man=3


...das Fatale ist nur: von Autos wird man nicht „satt“ – da beißt man sich höchstens die Zähne aus!

Uli
Antworten


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