02.01.2007, 15:41
Zitat:\"Wie ticken die Ärzte?\"...gesamter Artikel: hier http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,457313,00.html
Von Veronika Hackenbroch
Warum kommt medizinisches Wissen oft nicht oder zu spät im klinischen Alltag an? Lässt sich das vielleicht ändern? Das neue Feld der Versorgungsforschung soll Antworten liefern.
Eigentlich sollte jeder niedergelassene Arzt wissen, wie er Bluthochdruck zu behandeln hat. Täglich bekommt er Besuch von Patienten, die darunter leiden; 345 Medikamente stehen ihm bei der Behandlung zur Wahl; und Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften geben ihm exakt Auskunft, welches davon er wann verschreiben sollte.
DER SPIEGEL 1/2007 - 30. Dezember 2006
Und noch ein paar "treffende" Zitate:
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Zitat:Wir brauchen viel mehr Studien dieser Art\", sagt Matthias Schrappe, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Universität Witten/Herdecke. \"Was nützt alle Grundlagenforschung über Zellen und Moleküle, was nützen alle teuren klinischen Studien über die Wirksamkeit von Medikamenten, wenn dieses Wissen die Patienten gar nicht erreicht?\"
Was genau auf der \"letzten Meile\" der wissenschaftlichen Erkenntnisse - also beim letzten Schritt der Umsetzung in die Praxis - passiert, damit beschäftigt sich das junge Fachgebiet der Versorgungsforschung. Wissenschaftler, die, wie Schrappe, auf diesem Feld tätig sind, untersuchen nicht nur, wo Patienten nicht nach dem Stand des medizinischen Wissens behandelt werden; sie wollen auch herausfinden, woran das liegt. Nicht nur die Ärzte, auch die Patienten, das Krankenhaus, die Arztpraxis sowie das Gesundheitssystem als Ganzes werden von ihnen dazu unter die Lupe genommen.
Zitat:Eine Auswertung medizinischer Publikationen ergab, dass nach 20 Jahren von 101 untersuchten wissenschaftlichen Neuerungen nur 5 in der Praxis angekommen waren. Und selbst das bedeutet - wie die Bluthochdruck-Studie eindrucksvoll beweist - noch keineswegs, dass sie auch richtig angewendet werden. Gerade bei häufigen Krankheiten ist die Versorgung oft erschreckend schlecht.
Nun wenn die Versorgung schon bei häufigen Krankheiten schlecht – wie schlecht ist sie dann bei "Exoten" ???????
Siehe FM-Test per Blutzuckermessung...........
Hier allerdings "Einspruch" :
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Zitat: dass Patienten mit chronischen Schmerzen nur selten entsprechend den geltenden Leitlinien therapiert sowie viel zu spät und zudem meist nur auf eigene Initiative hin von einem Schmerzspezialisten behandelt werden.Wieso wird das hier moniert, wo doch Schmerztherapeuten das Budget schon vor fast 2 Jahren erheblich "beschnitten" wurde????? Siehe hier
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=967&sid=
....und hier:
Zitat:Und auch die Krankenkassen sind oft weniger am Sparen interessiert als daran, sich mit besonderen Projekten zu profilieren - die sie dann wiederum nur ungern kritisch erforschen lassen.
Uli