13.02.2007, 21:53
Gesamter ( lesenswerter) Artikel hier:
URL: http://www.stern.de/wissenschaft/ernaehr...html?nv=cb
...und:
Prost Mahlzeit und wohl bekomm`s
Uli
URL: http://www.stern.de/wissenschaft/ernaehr...html?nv=cb
Zitat:Lebensmittel-Zusatzstoffe
\"Ein paar Krümel Fleisch, der Rest Glutamat\"
Zusatzstoffe sind die heimlichen Helfer der Food-Designer. Der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer spricht mit stern.de über die Verlogenheit der Lebensmittelindustrie und warum er trotzdem sagt: \"Gesunde Ernährung ist wie Sex ohne Orgasmus\".
In Ihrem Buch \"Food-Design - Panschen erlaubt\" beschreiben Sie Praktiken der Lebensmittelindustrie, von denen die wenigsten Menschen ahnen. Von in Natronlauge gebadeten Pfirsichen ist die Rede und von Zusatzstoffen in Keksen, die aus Darmbakterien gewonnen werden. Wollen Sie den Menschen partout den Appetit verderben?
Keineswegs. Ich bin aber der Meinung, man sollte den Kunden reinen Wein einschenken: Was ist drin in einem Lebensmittel, wie wird es produziert? In der Werbung tut man so, als würde etwa Milch von Alm-Öhi und Heidi gemolken, dann von Mönchen durch Streicheln in Käse umgewandelt und mit dem Pferdefuhrwerk zum Aldi gefahren. Dabei ist Lebensmittelproduktion längst Hightech. Ob uns das nun den Appetit verdirbt oder nicht, bestimmt unsere Erziehung. Schließlich ist auch guter Waldhonig letztlich nichts anderes als von Bienen hervorgewürgte Läusekacke.
Statt Heidi und Pferdefuhrwerken braucht unsere Lebensmittelwerbung also mehr Ehrlichkeit und ellenlange Zutatenlisten?
Sicher macht es wenig Sinn, alles aufs Etikett zu schreiben. Denn dann hätten Sie nicht nur eine sehr lange Liste, vieles würde der Kunde wahrscheinlich gar nicht verstehen. Doch das könnte ein Hersteller sehr einfach lösen, indem er beispielsweise vollständige Informationen im Internet zur Verfügung stellt. In den USA ist das längst üblich: Wenn Sie dort etwa auf die Homepage von Mc Donald's gehen, finden Sie die kompletten Rezepturen - und nicht nur irgendwelche dubiosen \"Zutatenlisten\". Ich verstehe übrigens nicht, warum Unternehmen den Amerikanern erklären, wie ihre Lebensmittel zusammengesetzt sind, aber offenbar der Meinung sind, dass die Deutschen zu blöd dafür sind.
...und:
Zitat:Sie meinen also, man soll seine Chips trotz allem weiter mit Genuss essen - egal welche Zusatzstoffe drinstecken, egal ob sie ungesund sind?
Zum Essen gehört Freude. Aber stattdessen machen wir mit dem Essen heute genau das, was wir früher mit der Sexualität gemacht haben: Alles, was die Leute gern essen, verteufeln wir. Früher lauerte die Sünde hinter der Schlafzimmertür und führte zu Rückenmarksverlust. Heute lauert sie als Eßsünde hinter der Kühlschranktür und macht dick. Die \"gesunde Ernährung\" ist doch wie Sex ohne Orgasmus.
Interview: Angelika Unger
Zitat:Früher lauerte die Sünde hinter der Schlafzimmertür und führte zu Rückenmarksverlust. Heute lauert sie als Eßsünde hinter der Kühlschranktür und macht dick. Die \"gesunde Ernährung\" ist doch wie Sex ohne Orgasmus.??????? ....na, wenn sie "nur" dick machen würde – aber sie macht ja leider auch krank! So sehr ich Pollmer schätze – aber hier hat er wohl ein seeeeehr einseitige Sicht der Dinge !
Prost Mahlzeit und wohl bekomm`s
Uli