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Zitat:11. MÄRZ 2008, 18:12 UHR
NANOTECHNOLOGIE
Umweltschützer warnen vor Nano-Invasion in Lebensmitteln
Von Christoph Seidler
Gut rieselndes Salz und Getränke, die den Körper effektiv mit Vitaminen versorgen - das und mehr versprechen sich Lebensmittelfirmen von Nanopartikeln. Umweltschützer befürchten hingegen, dass die Mini-Teile Krankheiten auslösen könnten - und fordern ein Verkaufsverbot.
Den Dingern ist überaus schwer beizukommen - und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen liegt das daran, dass sie so unglaublich klein sind: Den zehnmillionsten Teil eines Meters messen Nanopartikel nach einer gängigen Definition; dagegen wirken selbst Bakterien groß. Mit klassischen Lichtmikroskopen bleiben die Teilchen deswegen unsichtbar. Wer sich auf ihre Spur machen will, muss schon mit einem Elektronenmikroskop anrücken - und braucht selbst dann Ausdauer: \"Nanopartikel unter einem Mikroskop zu finden, das ist Glückssache\", sagt Rolf Hertel vom Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR).
DPA
Wursttheke: Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe in Nanokapseln sollen dafür sorgen, dass der Brotbelag besser aussieht und nicht so schnell gammelt.
Doch schwer fassbar sind Nanoteilchen auch noch aus einem anderen Grund, jedenfalls in der Lebensmittelindustrie. Denn kaum jemand weiß so recht, wo sie derzeit zum Einsatz kommen. Es gibt Vermutungen, immerhin: \"Weltweit sind schätzungsweise bereits bis zu 600 Lebensmittel mit Nanozusätzen auf dem Markt\", warnt Wilfried Kühling, der Chef des Wissenschaftlichen Beirates der Umweltschutzorganisation BUND. \"Weil es keine Kennzeichnungspflicht gibt, weiß man nicht, in welchen Produkten Nanomaterialien enthalten sind.\"
Kühling und seine Kollegen haben am Dienstag in Berlin ein Gutachten vorgestellt, in dem sie vor den Gefahren der Nano-Technologie warnen. Der Bericht basiert allerdings nicht auf Laboranalysen von Produkten, sondern auf Literaturrecherche. Und die ist alles andere als einfach, bemüht sich doch die Industrie, möglichst wenig Konkretes zum Thema verlauten zu lassen. Man hat Angst vor einer Nano-Panik unter den Konsumenten - und will kein Debakel wie bei der Gentechnologie erleben. In der Tat zeigen Verbraucher erste Zeichen von Nano-Unwilligkeit. Bei einer BfR-Befragung lehnten zum Beispiel 84 Prozent der Befragten Nanopartikel ab, die Lebensmittel länger frisch aussehen lassen.
Es sind ihre besonderen Eigenschaften, die die Mini-Teilchen so interessant machen. Vor allem sind die Wirkstoffe in Nanogröße chemisch und biologisch oft deutlich reaktionsfreudiger als mächtigere Partikel desselben Stoffs. Das liegt unter anderem daran, dass sie bei gleichem Volumen eine weit größere Oberfläche haben. Durch ihre Reaktionsfreudigkeit, so befürchten Kritiker, werden die Nano-Teile besonders gut vom Körper aufgenommen - und könnten sich dort ansammeln. Auch über Entzündungen und mögliche Erbgutschädigungen in Zellen, verursacht durch Nanopartikel, wurde berichtet. \"Die möglichen Gefahren sind kaum untersucht\", warnt Patricia Cameron vom BUND.
Bei den Risikoforschern vom BfR bemüht man sich, den Ball flach zu halten. Negative Effekte seien zwar in einigen Laborversuchen aufgetreten, sagt Toxikologe Rolf Hertel, doch das bedeute nicht viel. \"Der menschliche Körper besteht als ganzer Organismus. Die Frage ist: Kommt die Substanz überhaupt in der Zelle an?\"
Auch die Lebensmittelindustrie sieht keine ernsthafte Gefährdung. Und außerdem: \"Wir sehen keine Nanoflut auf die Konsumenten zurollen\", beteuert Sieglinde Stähle vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL). Es sei \"keineswegs so, dass auf Hochtouren geforscht\" werde.
Dabei bieten die Mini-Teilchen zumindest auf dem Papier durchaus interessante Vorteile: Bei der Wurstherstellung sollen Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe in Nanokapseln dafür sorgen, dass der Brotbelag besser aussieht und nicht so schnell gammelt; in Sportgetränken sollen sie sicherstellen, dass Vitamine und andere Zusatzstoffe tatsächlich ihre Wirkung entfalten.
Und bei Ketchup, Gemüsebrühe und Salz zum Beispiel können Nanoteilchen dazu eingesetzt werden, die Fließ- und Rieseleigenschaften der Produkte zu verbessern. Siliziumdioxid, auch bekannt als Kieselsäure oder E551, findet dafür schon lange Verwendung. Doch nun können die Partikel kleiner und wirksamer sein als jemals zuvor - nanoklein.
Auf den Spuren der Nano-Zusätze
Beispiel Ketchup: Als einen Hersteller von Nano-Siliziumdioxid, das als Fließhilfe für die oft störrische Tomatenpampe angepriesen wird, gibt der BUND-Bericht die Firma Evonik, ehemals Degussa, an. Doch Endkunden, sind dort nicht in Erfahrung zu bringen. Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE heißt es aus der Essener Zentrale, das Unternehmen liefere nur an Zwischenhändler, wer das Produkt am Ende einsetze, wisse man nicht.
Im Übrigen könne von \"Nano\" beim Evonik-Siliziumdioxid gar keine Rede sein. Die vom Unternehmen gelieferten Inhaltstoffe würden auf dem Weg zum Kunden quasi verklumpen - und seien \"agglomeriert\" jeweils größer als ein Mikrometer. Dann folgt allerdings eine Einschränkung: \"Die Partikelgröße im Endprodukt hängt dann vom Einsatz beim Kunden ab.\"
Bei verschiedenen Ketchupherstellern will man von Nano-Zusätzen nichts wissen. \"Es gibt keine Patente und es gibt keine Produkte\", erklärt zum Beispiel eine Unternehmenssprecherin von Kraft Foods auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE. \"Setzen wir nicht ein\", lautet die knappe Antwort bei Heinz-Ketchup. Und bei Werder-Ketchup, einem kleineren Produzenten vor den Toren Berlins, heißt es lapidar: \"Von so einem Stoff haben wir noch nie gehört.\"
Obwohl ihnen viele Belege fehlen, sind sich die BUND-Experten in ihrem Bericht sicher: \"Synthetische Nanomaterialien haben bereits Einzug in unseren Alltag gefunden.\" Damit Verbraucher das auch erkennen können, fordern sie deswegen eine klare Kennzeichnung der entsprechenden Produkte. Doch die Lebensmittelhersteller, die daran im Übrigen kaum ein Interesse haben können, winken ab: \"Ein Etikett 'Nano-Lebensmittel' wäre genauso falsch wie 'nano-frei'\", sagt Verbandsfunktionärin Stähle. \"Weil es beides nicht gibt.\" Eine Kennzeichnung sei bestenfalls im Einzelfall möglich.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...64,00.html
....es wäre wünschenswert, wenn auch "Allergologen<< davor warnen würden - diese "Technologie" hat bereits Einzug gehalten in unsrem Alltag......zum einen höchst gepriesen - allerdings weitestgehend unbekannt !!!
Uli
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hallo Uli,
danke für den Link.
Das läßt mir wirklich die Nackenhaare zu Berge stehen.
Wenn schon normale (was man hier halt so kriegt) Ernährung und der "leaky gut" zu gesundheitlichen Problemen für viele führen, wie viel mehr erst diese wundervolle Weiterentwicklung! Wahrer Fortschritt! Ob man das "leaky-gut-optimierte" oder "-optimierende" Strategie schimpfen sollte? [/irony off]
Nichtsdestotrotz wüßte ich würdigere Anwendungen dieser Technologie, hier:
http://www.cleancorp.de/
Meiner Meinung nach sollte die gesamte Welt damit ausgestattet werden!
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Tja – das mit der "würdigeren Anwendung" – das ist auch so ` ne Sache:
Brillengläser werden z.B. damit behandelt, damit sie "pflegeleichter" sind...
Und nun melden sich "Brillenträger", die sich eine neue Brille mit eben diesem Effekt angeschafft haben und "allergisch" drauf reagieren. ;(
Ausgangs- Materialien dürften wohl unterschiedlich sein – Titan kann verwendet werden – oder aber Epoxidharz!!!
http://www.umweltlexikon-online.de/fp/ar...idharz.php
http://www.martinpletscher.ch/dermatolog...e_a-m.html
.....und irgendwie klingt das auch nicht gerade "xund" – oder?????
LG
Uli
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tja,
offenbar, hab ich noch nicht gelernt, mich wirklich als Allergiker zu sehen, oder bisherige "Religionen" machen mir immer wieder "einen Strich durch die Rechnung".
Da kann man dann nur Homer Simpson zitieren:
Zitat:But Marge, what if we chose the wrong religion? Each week we just make God madder and madder
was ja die Erklärung für so einiges wäre.
Und versuchen, sich zu bessern.
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...ein paar Zitate aus einem Artikel im Spiegel....
Zitat:Kleine Teilchen, großes Risiko
Von Hilmar Schmundt und Markus Verbeet
Nanoteilchen sind überall: in Sonnencreme, in Zahnpasta, in Unterhosen. Sie machen Salben cremiger, Textilien frischer, Wurst rosiger. Jetzt mehren sich Hinweise, dass von den Wunderpartikeln Gesundheitsgefahren ausgehen. Noch operiert die junge Industrie fast im rechtsfreien Raum.
Zitat:Die schlechten: Seit einer Weile mehren sich die Hinweise auf Risiken. Die Zwergenteilchen sind so klein, dass sie möglicherweise wie Sand im Getriebe der Körperzellen wirken: In Tierversuchen und an Zellkulturen wurde mehrfach nachgewiesen, dass die bakterienkleinen Krümelchen unerwünschte Reaktionen auslösen können: Werden sie von Fresszellen geschluckt, überlasten sie das Immunsystem und schwächen die Abwehr gegen Infektionen. Werden sie eingeatmet, dringen sie so tief in die Lunge ein, dass sie über die Lungenbläschen bis in den Blutstrom gelangen - und von dort aus sogar bis ins Gehirn, wo sie am Entstehen von Parkinson und Alzheimer beteiligt sein könnten.
Zitat:Ist Nano also das neue Asbest? Noch ist es zu früh für eine Antwort, noch lassen sich die Ergebnisse von Versuchen an Mäusen oder Zellkulturen kaum verallgemeinern, noch werden oft absurd hohe Dosen verabreicht. Außerdem gibt es keine Nanoopfer zu beklagen. Aber die Sorge in der Fachwelt wächst. Nun mischen sich auch die Verbraucherschützer ein.
Zitat:Der Bund für Umwelt und Naturschutz fordert sogar ein \"Moratorium für den Einsatz von Nanomate- rialien im Lebensmittelsektor\" (mehr...).
Gerade hier aber wirken Nanopartikel regelrecht Wunder: Sie lassen Pulver besser rieseln, transportieren Vitamine, ersetzen Fett, machen Saucen cremiger, verhindern, dass Wurst grau wird. Doch ob und wo genau sie eingesetzt werden, das hält die Branche geheim.
Zitat:Bloß eines ist sicher: Die Welt des Winzigen ist immer wieder für Überraschungen gut. Ein Nanoteilchen verhält sich zu einem Meter wie ein Fußball zum Planeten Erde. Manch ein Stoff, den die Forscher seit Jahrhunderten zu kennen glaubten, nimmt als Nanoteilchen plötzlich völlig neue Eigenschaften an.
Zitat:Was bislang als träge galt, wird aggressiv; Emulsionen, die zäh sein müssten, bleiben flüssig; Kohlenstoff, der sonst isoliert, leitet auf einmal vorzüglich; und der Halbleiter Galliumarsenid schmilzt im Zwergenformat nicht mehr bei 1600 Grad Celsius, sondern bereits bei 400 Grad. Der Blick aufs winzig Kleine enthüllt eine fremde, exotische Welt. Nanotechnik ist angewandte Science-Fiction.
....der gesamte Beitrag ist hier zu lesen:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,558659,00.html
siehe auch:
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...opic=928.0
Uli
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Nano ....ist auch das große Thema im neuen EU.L.E.N.Spiegel:
Zitat:Die Nanotechnologie ist nicht etwa eine Technik, die zuvörderst neue Kosmetikversprechen ermöglicht oder atmungsaktive Slips. Ihre Folgen sind spektakulärer: Sie revolutioniert ganz allgemein die Art und Weise, wie wir Güter produzieren. Dabei sprengt sie unsere gewohnten Vorstellungen von „klein“. So wie Viren keine kleinen Bazillen sind, so sind technische Nanopartikel keine besonders feinen Stäube. Es sind trotz ihrer Winzigkeit komplex strukturierte Materialien, die eigenen Gesetzen folgen – Gesetzen, die in erster Linie von der Quantenphysik bestimmt werden.
http://www.das-eule.com/html/eu_l_e_n-sp...-3_23.html
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Zitat:Unschuld verloren
Eine Kommission des Bundestags bewertet die Nanotechnik
Nanotechnologie
Von Nils Boeing
Jetzt ist es amtlich: Die Nanotechnik kann nicht länger als attraktive »Zukunftstechnologie« nur verklärt werden. Der Bericht, den die von der Bundesregierung eingesetzte Nano-Kommission am 27. November vorgelegt hat (Klicken Sie hier, um das pdf-Dokument zu öffnen), ordnet sie auf der gleichen Ebene ein wie andere heiße Eisen, etwa Stammzellforschung oder Gentechnik. Und wie diese weist sie Licht und Schatten auf.
Nanotechnologien der ersten Generation sind längst mit Produkten am Markt. 800 gibt es schon, wöchentlich kommen drei bis vier neue hinzu. Auch die Erkenntnisse über mögliche toxische Auswirkungen von Nanomaterialien auf Mensch und Umwelt wachsen. Standards für Risikobewertungen und Kennzeichnung fehlen jedoch. Gleichzeitig ist der Begriff Nanotechnik weiterhin diffus. Es wird darüber gestritten, was denn eigentlich als Nanotechnologie gelten darf und was eine bloße Umetikettierung anderer Techniken ist.
Alles lesen? Hier:
http://www.zeit.de/2008/49/Glosse-Nano
Uli
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Zitat:17. November 2013,? Unterschätzte Gefahr
Nanopartikel verunreinigen Lebensmittel
Sie verbessern die Reinigungskraft von Duschgels und die Schutzwirkung von Sonnencremes - winzige Plastikkügelchen. Doch Wissenschaftler schlagen Alarm. Denn es besteht der Verdacht, dass die Partikel über die Umwelt in die Lebensmittel gelangen und sich im Körper ablagern.
· http://www.spiegel.de/wissenschaft/techn...34057.html
Auch im >Stern< ein Thema!
http://www.stern.de/gesundheit/kuegelche...71754.html
Tja – so kann sich „Fortschritt“ wandeln – als ein quasi trojanisches Pferd noch mehr „Müll“ in unsren Stoffwechsel bringen.....und nicht nur in „unsren“, sondern auch in den unsrer Umwelt!
Es lebe der Fortschritt!? ;D ;D? >
Uli
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Plastikkügelchen in Lebensmitteln und Kosmetika
http://www.daserste.de/information/wirts...k-100.html
Na - da freut man sich doch sehr, wenn man ein Honigbrot mit „Plaste“ genießt!? > ;D ;D
Uli
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Zitat:Umstrittene Nano-Technologie
http://www.focus.de/gesundheit/gesundleb...79218.html
Hier ist die „Entwicklung“ interessant : vom hochgejubelten Werkstoff zu einem nun skeptisch betrachteten „Material“, das weitere Forschung fordert…..
Uli
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