darmschaeden nach aspirin und co.

[Manu (Wien)]

quelle: http://derstandard.at

07. Jänner 2005
09:34 MEZ
Aspirin & Co. lösen nach langer Einnahme Darmschäden aus
Verletzungen im Dünndarm stärker als bisher bekannt

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Bethesda - Aspirin und andere so genannte Nicht-Steroidale Entzündungshemmer schädigen bei Langzeiteinnahme den Verdauungstrakt stärker als bisher bekannt. Eine Untersuchung von regelmäßigen Nutzern der Präparate ergab bei mehr als 70 Prozent sichtbare Schäden im Bereich des Dünndarms. "Wir wussten immer, dass NSAIDs potenziell tödliche Bauchkomplikationen verursachen können, aber das Ausmaß dieser Wirkung auf den Dünndarm war bisher im Wesentlichen unbekannt", schreibt Untersuchungsleiter David Graham aus Houston in der Zeitschrift "Clinical Gastroenterology and Hepatology".

Das Team um Graham untersuchte 43 generell gesunde Menschen, die regelmäßig die Präparate gegen Arthritis, Kopfschmerzen oder andere Beschwerden einnahmen, sowie eine Kontrollgruppe, die keine solchen Medikamente verwendete. Eine Endoskopie per Videokapsel ergab bei 71 Prozent derjenigen Teilnehmer, die die so genannten NSAIDs seit mehr als 90 Tagen nahmen, sichtbare Verletzungen im Dünndarm. Diese reichten von kleineren Schädigungen bis hin zu schweren Geschwüren. Der Langzeitgebrauch von NSAIDs, zu denen auch Ibuprofen, Ketoprofen oder Naproxen zählen, führt allein in den USA jährlich laut Schätzungen zu fast 103.000 Krankheitseinweisungen und 16.500 Todesfällen.


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[V2Martin]

\"Wir wussten immer, dass NSAIDs potenziell tödliche Bauchkomplikationen verursachen können, aber das Ausmaß dieser Wirkung auf den Dünndarm war bisher im Wesentlichen unbekannt\"

Na, das schafft doch mal richtig Vertrauen, nicht wahr?

Viele Gruesse, Martin

[Uli]

jedes Medikament, das man nicht einnimmt, ist ein gutes Medikament

Wobei ein klein wenig schon "unterschieden" werden sollte- chronische Schmerzen haben ja meist eine Ursache - und es wäre auf jeden Fall "gesünder", deren Ursache zu beheben als Symptome bekämpfen/dämpfen zu wollen!

LG
Uli

[Mo]

Hat zwar nicht direkt was mit Darmschäden zu tun, aber: Aspirin ist ototoxisch, d.h. es können Hörschäden entstehen (innenohrschädigend).

Und dann meinen einige, ach Hörschaden durch Durchblutungsstörungen ... nehm ich zur besseren Durchblutung doch Aspirin ... und der Schuß geht genau in die andere Richtung *kopfschüttel*

Greetz
Mo

[Uli]

Und Aspirin erhöht auch die Blutungsneigung( muss ja deswegen vor operativen Eingriffen abgesetzt werden)-
und das dann auch noch , wenn es zu Läsionen im Darm kommt.....

LG
Uli

[ß]

Letzteren liegt die gleiche Ursache zugrunde. Aspirin senkt den Gerinnungsfaktor des Blutes (verhindert/vermindert/verlängert die Blutgerinnung). "Macht das Blut dünner". Daher heilen auch kleinste Wunden viel schlechter ab. In einigen Fällen z.B. nach Herzinfarkten _kann_ Aspirin daher lebensrettend sein. Auch dort sind allerdings die Nebenwirkungen auf Blutgerinnug und in der Folge z.B. Magenblutungen bekannt. Da geht es dann um einen "trade off" zwischen den Risikofaktoren.

liebe Grüße

Sascha

[Gigsi]

....wenn ich denke wieviel ich früher von dem Zeug geschluckt hab, weil ich ja dauernd Kopfschmerzen hatte wegen meiner HI ;( ! Und noch dazu die Beutel wo ja noch Vit.C mit drin ist 8o ! Und ich mich noch gewundert warum ich das Zeug unmittelbar nach einer Mahlzeit nehmen mußte weil ich sonst erschütternde Magenschmerzen drauf gekriegt hab X( X( !
Aber offensichtlich sind die Ärzte (teilweise ) doch lernfähig. Meine Freundin hat mir erzählt, als sie schwanger war, hat ihr der Arzt jegliche Medi´s verboten - auch und besonders die Aspro/Aspirin !!! Sie mußte dann Schüssler-Salze nehmen weil sie gemeinerweise grad in den ersten Monaten dauernd Migräneattacken hatte........
LG
Birgit

[Uli]

gab es kritische Stimmen hierzu:

Arzneimittelnebenwirkungen häufige Ursache für Klinikbehandlungen – Todesfälle durch ASS
"Jede sechzehnte Aufnahme in ein Krankenhaus ist die Folge einer Arzneimittelnebenwirkung. Nach den Ergebnissen einer prospektiven Beobachtungsstudie im British Medical Journal (BMJ 2004; 329: 15-19) entstehen dem staatlichen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS) in Großbritannien dadurch jedes Jahr Kosten von über 700 Millionen Euro. Nach Einschätzung der Autoren waren neun Prozent der Nebenwirkungen definitiv und weitere 63 Prozent möglicherweise vermeidbar. Am häufigsten traten Komplikationen nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, 18 Prozent aller Aufnahmen) oder anderer nicht-steroidaler Antiphlogistika (NSAID, 12 Prozent) auf....Diese Medikamente führen zu gastrointestinalen Blutungen, peptischen Ulcera, zu hämorrhagischen Schlaganfällen, Nierenfunktionsstörungen oder auch zu Asthma. Viele Patienten hatten ASS in niedriger Dosierung eingenommen. ASS oder NSAID waren auch für 19 von 28 medikamenten-induzierten Todesfällen verantwortlich. Die zweitwichtigste Ursache von medikamenten-induzierten Klinikbehandlungen waren mit einem Anteil von 27 Prozent Diuretika, die zu Nierenfunktionsstörungen, Hypotension, Elektrolytstörungen und Gichtanfällen führten..." Mehr im DÄ...
· Munir Pirmohamed et al: Adverse drug reactions as cause of admission to hospital: prospective analysis of 18 820 patients


http://www.medknowledge.de/abstract/med/...-nw-da.htm

Uli