15.06.2005, 08:15
Tage des Wahnsinns
Von Manfred Kriener für NATUR + KOSMOS 6/2005
Der Bauer schluchzt, die Kühe weinen: Der Lebensmittel-Discounter real verkauft den Liter Milch für 33 Cent
Dichte Menschentrauben drängeln sich Schulter an Schulter vor dem Discounter. Hunderte sind gekommen, sie schieben, schwitzen, schreien. Sie wollen rein.
Die Urgroßmutter aller Schnäppchen hat gerufen und alle sind ihrem Lockruf gefolgt.
In wenigen Sekunden wird sich die Schranke öffnen. Dann beginnt der Kampf um die Milchtüte, um das endgültige Super-Sonder-Turbo-Angebot. Frische Vollmilch für 33 Cent.
Nicht pro Schluck, sondern für den ganzen Liter. Vielleicht gibt`s beim nächsten Mal als Geschenk noch 2 Staubsauger , einen Korkenzieher und ein Rezeptbuch der schönsten Milch-Shakes. Und jeder tausendste Einkäufer bekommt eine ganze Kuh. Gratis, dazu. Muuuuh!
Ist das die neue Einkaufsvision 2005? Wird die Verramschnung unserer Lebensmittel so weitergehen? Wir müssen mit allem rechnen. Vor allem mit den Discountern. Mit den von der real-Kette angekündigten „Tagen des Wahnsinns“ haben wir jetzt einen hübschen Vorgeschmack bekommen. Im Rahmen einer Werbekampagne verkaufte der Billigheimer die Vollmilch im April an einem Aktionstag tatsächlich für 33 Cent, um „den Kunden eine Freude zu machen“. Für einen Euro gab`s 3 Liter. Und keiner hat den Geschäftsführer in Handschellen und Zwangsjacke abgeführt. Immerhin hat wenigstens der Bauernverband wegen „unlauteren Wettbewerbs und Verkauf unter Einstandspreis“ Klage geführt.
Der Dumpingpreis von 33 Cent entspricht beinahe den Milchpreisen, den die Bauern selbst bekommen. Gerade noch 26 – 30 Cent werden bezahlt – ohne Verpackung, Verarbeitung und Transport. Jedes Jahr wird der Preisdruck des Handels auf die Bauern und Molkereien größer. Geschätztes Monatseinkommen eines heutigen Milchbauern: 1500 Euro brutto“.
Gemessen am steigenden Einkommen der Gesellschaft, wird die Milch jedes Jahr billiger. Als Folge davon müssen die Kühe immer mehr Leistung bringen, sie werden immer schneller ausrangiert, erkranken immer häufiger an Euterentzündung. Wie soll sie der Bauer bei solchen Kursen noch artgerecht und vernünftig halten?
Tage des Wahnsinns.
Jetzt reden die Bauern vom Milchstreik, doch bisher reichte es nur zu Protestversammlungen.
Aber die Wertvernichtung von Lebensmitteln kann so nicht weitergehen.
Mit der real-Kette ist ein Discounter vorangeprescht, gegen den die Staatsanwälte ohnehin ermitteln.
Videoaufnahmen zeigen, wie bei real nach Verkaufsschluss altes Hackfleisch heimlich umetikettiert und mit „frischem“ Haltbarkeitsdatum versehen wurde.
Kriminelle Methoden, die wegen der bakteriologischen Belastung im schlimmsten Falle tödliche Konsequenzen haben.
Erst der Hackepeter, dann die Milch.
Tage des Wahnsinns!.......
Dafür bekommt real-Geschäftsführer Uwe Hölzer von uns den Hammer des Monats. Ganz umsonst! Um ihm „eine Freude zu machen“.
***
Kühe sind u.a. zum Ramschartikel der Nation geworden – gemäß dem Motto : GEIZ IST GEIL !
Ist eine Kuh früher 20 – 25 Jahre alt geworden, so wandert sie heutzutage – krank und ausgelaugt – mit 4-5 Jahren zum Schlachthaus ; wenn sie „unfruchtbar“ ist, dann schon früher....
Auch Unfruchtbarkeit ist – neben Euterentzündung- eine „Berufskrankheit“ heutiger Kühe!
Und wofür das Ganze?
Damit auch wir immer kränker werden......Akne, Allergien, Adipositas, Autoimmunerkrankungen, Diabetes und so weiter und so fort............ X(
Uli
Von Manfred Kriener für NATUR + KOSMOS 6/2005
Der Bauer schluchzt, die Kühe weinen: Der Lebensmittel-Discounter real verkauft den Liter Milch für 33 Cent
Dichte Menschentrauben drängeln sich Schulter an Schulter vor dem Discounter. Hunderte sind gekommen, sie schieben, schwitzen, schreien. Sie wollen rein.
Die Urgroßmutter aller Schnäppchen hat gerufen und alle sind ihrem Lockruf gefolgt.
In wenigen Sekunden wird sich die Schranke öffnen. Dann beginnt der Kampf um die Milchtüte, um das endgültige Super-Sonder-Turbo-Angebot. Frische Vollmilch für 33 Cent.
Nicht pro Schluck, sondern für den ganzen Liter. Vielleicht gibt`s beim nächsten Mal als Geschenk noch 2 Staubsauger , einen Korkenzieher und ein Rezeptbuch der schönsten Milch-Shakes. Und jeder tausendste Einkäufer bekommt eine ganze Kuh. Gratis, dazu. Muuuuh!
Ist das die neue Einkaufsvision 2005? Wird die Verramschnung unserer Lebensmittel so weitergehen? Wir müssen mit allem rechnen. Vor allem mit den Discountern. Mit den von der real-Kette angekündigten „Tagen des Wahnsinns“ haben wir jetzt einen hübschen Vorgeschmack bekommen. Im Rahmen einer Werbekampagne verkaufte der Billigheimer die Vollmilch im April an einem Aktionstag tatsächlich für 33 Cent, um „den Kunden eine Freude zu machen“. Für einen Euro gab`s 3 Liter. Und keiner hat den Geschäftsführer in Handschellen und Zwangsjacke abgeführt. Immerhin hat wenigstens der Bauernverband wegen „unlauteren Wettbewerbs und Verkauf unter Einstandspreis“ Klage geführt.
Der Dumpingpreis von 33 Cent entspricht beinahe den Milchpreisen, den die Bauern selbst bekommen. Gerade noch 26 – 30 Cent werden bezahlt – ohne Verpackung, Verarbeitung und Transport. Jedes Jahr wird der Preisdruck des Handels auf die Bauern und Molkereien größer. Geschätztes Monatseinkommen eines heutigen Milchbauern: 1500 Euro brutto“.
Gemessen am steigenden Einkommen der Gesellschaft, wird die Milch jedes Jahr billiger. Als Folge davon müssen die Kühe immer mehr Leistung bringen, sie werden immer schneller ausrangiert, erkranken immer häufiger an Euterentzündung. Wie soll sie der Bauer bei solchen Kursen noch artgerecht und vernünftig halten?
Tage des Wahnsinns.
Jetzt reden die Bauern vom Milchstreik, doch bisher reichte es nur zu Protestversammlungen.
Aber die Wertvernichtung von Lebensmitteln kann so nicht weitergehen.
Mit der real-Kette ist ein Discounter vorangeprescht, gegen den die Staatsanwälte ohnehin ermitteln.
Videoaufnahmen zeigen, wie bei real nach Verkaufsschluss altes Hackfleisch heimlich umetikettiert und mit „frischem“ Haltbarkeitsdatum versehen wurde.
Kriminelle Methoden, die wegen der bakteriologischen Belastung im schlimmsten Falle tödliche Konsequenzen haben.
Erst der Hackepeter, dann die Milch.
Tage des Wahnsinns!.......
Dafür bekommt real-Geschäftsführer Uwe Hölzer von uns den Hammer des Monats. Ganz umsonst! Um ihm „eine Freude zu machen“.
***
Kühe sind u.a. zum Ramschartikel der Nation geworden – gemäß dem Motto : GEIZ IST GEIL !
Ist eine Kuh früher 20 – 25 Jahre alt geworden, so wandert sie heutzutage – krank und ausgelaugt – mit 4-5 Jahren zum Schlachthaus ; wenn sie „unfruchtbar“ ist, dann schon früher....
Auch Unfruchtbarkeit ist – neben Euterentzündung- eine „Berufskrankheit“ heutiger Kühe!
Und wofür das Ganze?
Damit auch wir immer kränker werden......Akne, Allergien, Adipositas, Autoimmunerkrankungen, Diabetes und so weiter und so fort............ X(
Uli