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Mehr als die Hälfte der US-Amerikaner ist allergisch
#1
Das dürfte auch bei uns der Fall sein - wenn man es denn überhaupt wissen wollte.....

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=20979

TRIANGLE PARK. Mehr als die Hälfte der US-Amerikaner hat im Hauttest (Prick-Test) eine positive Reaktion auf wenigstens eines der zehn häufigsten Allergene. Dies ergab eine jetzt im Journal of Allergy and Clinical Immunology (2005; 116: 377-83) publizierte Untersuchung. Gegenüber früheren Studien aus den 80er-Jahren bedeutet dies einen deutlichen Anstieg. Dennoch sind sich die Autoren nicht sicher, ob Allergien wirklich häufiger geworden sind.

Die Centers of Disease Control and Prevention (CDC) untersuchen im Rahmen der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) regelmäßig den Gesundheitszustand von etwa zehntausend Amerikanern. Die letzte Stichprobe fand zwischen 1988 und 1994 statt (NHANES III). Damals wurden auch Prick-Tests mit den zehn häufigsten Allergenen durchgeführt. Die Studien ergaben, dass 54,3 Prozent der Bevölkerung gegen wenigstens eines der getesteten Allergene sensibilisiert war. Am häufigsten reagierten die Teilnehmer auf Hausstaubmilbe (27,5 Prozent), Roggen (26,9 Prozent) und Ambrosienkraut (26,1 Prozent). Die meisten Personen waren gegen drei oder vier Allergene sensibilisiert.

Interessant ist ein Vergleich mit NHANES II aus den Jahren 1976 bis 1980. Auch damals waren Prick-Tests auf acht Allergenen durchgeführt worden, von denen sechs auch zur Testpanel von NHANES III gehörten. In NHANES II reagierten nur 21,8 Prozent der Teilnehmer auf wenigstens eines der sechs Allergene, in NHANES III waren es 41,9 Prozent, also fast doppelt so viele. Für einzelne Allergene wurde eine bis zum Faktor 5,5 höhere Prävalenz ermittelt.

Das Ergebnis stimmt mit anderen Ergebnissen aus NHANES überein, nach denen die Asthma-Prävalenz von 1980 bis 1996 um 73,9 Prozent gestiegen ist. Dennoch relativiert die Gruppe um Darryl Zeldin vom US-National Institute of Environmental Health Sciences in Triangle Park/North Carolina die Aussagen. Die methodischen Unterschiede in den Prick-Tests in NHANES II und NHANES III seien zu groß gewesen, um einen Anstieg abschließend zu beweisen.

Zurzeit laufen die Vorbereitungen für NHANES 2005-2006. In dieser Untersuchung soll neben den Hauttests auch die Konzentration der allergischen Antikörper im Serum bestimmt werden. Außerdem werden Staubproben aus den Wohnungen der Teilnehmer analysiert. /rme
Links zum Thema
Die Studie im Journal of Allergy and Clinical Immunology als PDF-Datei
http://download.journals.elsevierhealth....01314X.pdf
Pressemitteilung der US-National Institute of Environmental Health Sciences
http://www.niehs.nih.gov/oc/news/allergen.htm
NHANES III
http://www.cdc.gov/nchs/products/elec_pr...hanes3.htm


Uli
Antworten
#2
Klingt, als würde da mal eine Nation aufwachen...

Schade, dass die Verfahren so unterschiedlich waren, dass die Wissenschaftler ihre Ergebnisse gleich wieder zerschossen haben, was eine Aussage hinsichtlich der tatsächlichen Zunahme an Allergikern angeht. Sad Aber die Tendenz ist deutlich, es werden mehr...

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, dass auch in D solche Studien durchgeführt werden, damit auch die Ärzte und die Allgemeinheit mal davon hört und merkt, dass das nicht nur ein paar "Spinner" sind, die sich nur wichtig machen wollen... Auf _das_ Ergebnis wäre ich gespannt!!! Oder gibt´s sowas schon, und keiner wills wissen??? ?(

grüße nina
Antworten
#3
Zitat:Oder gibt´s sowas schon,

...soweit ich weiß : nein!
Aber es gibt ein >> Weißbuch Allergie in Deutschland<<, 2003 letztmalig erschienen.
Das beginnt mit den schönen Worten :
Zitat>> Allergien gehören zu den großen gesundheitlichen Herauforderungen unserer Gesellschaft. Viele allergische Erkrankungen haben in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen, ohne dass die Ursachen hierfür bekannt wären.
Allergien sind keine Bagatellerkrankungen. Sie können chronisch werden, tödlich enden und beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Der Volkswirtschaft entstehen vor allem durch eine unzureichende Allergiebehandlung enorme Kosten.<<

Jetzt gibt`s aber das Problem, dass es bei dem "Weißbuch" und auch bei der US-amerikanischen Publikation ausschließlich um Allergien , also IgE-vermittelte Reaktionen geht.....
dass z.B. Leute mit einer IgE-vermittelten Roggenpollenallergie( in den USA per PRICK getestet) eine Unverträglichkeit auf unsre einheimischen Mehlsorten haben / haben können, das findet da keine Erwähnung. Und die Definition der "allergischen" Erkrankungen - da gehört in erster Linie Heuschnupfen und Asthma , Urticaria und Neurodermitis evtl. dazu...
dass aber ADSH, Psychosen/Depressionen, Psoriasis, Gelenkbeschwerden ...eben die ganze Palette "unsrer" Zipperleins....hier mit dazuzählen wären/sind, da müssen wir - fürchte ich- noch sehr, sehr lange drauf warten.
Außerdem scheinen sogar manche unsrer Allergologen noch nix von pollenassozierten NMU`s gehört zu haben - oder diesen Umstand bei dem jeweiligen Patienten gerade "vergessen" zu haben X( .

Eine Möglichkeit wäre so ein "Präscreen", um hier in Deutschland mal den Stand der Dinge etwas genauer kennen zu lernen : aber Du kennst ja bestimmt den Hick-Hack um die IgG-Tests -> und es scheint schlichtweg nicht erwünscht zu sein, das alles genauer zu wissen. Lieber von Zeit zu Zeit in den Gazetten/Journalen darüber lamentieren und fordern, dass endlich etwas "geschehen" müsse.......

Und ich kenne auch viele "Heuschnüpfler", die deswegen nie beim Arzt waren : so schlimm ist`s ja nicht und es gibt die Antihistaminica ja frei verkäuflich in den Apotheken- die kennen ihre "Pollenfeinde" nicht `mal.

Des "langen Lamentierens" kurzer Sinn Wink : ich glaub`s eher nicht, dass da jemand "aufgewacht" ist...

LG
Uli
Antworten
#4
Fast fürchtete ich – nach Lesen der Überschrift - schon ein ähnliches "Pamphlet" wie das u.a.
http://www.brigitte.de/diaet/gesund_esse...index.html

Aber beim "ordentlichen" Lesen kamen mir dann doch etwas ähnliche Bedenken wie dem Autor : ich fürchte, die Initiatorin der beschriebenen "Aufklärung" schürt wirklich eher eine "Hysterie", denn dass sie ordentlich Aufklärung betriebe.......
Wie ist das – dann dürfen die Kinder ( oder Allergiker) ja auch nicht mehr draußen spielen – es könnte ja eine Biene / Wespe kommen und stechen! Sie dürften keine Medis oder NEMs einnehmen.........

Wobei – und das muss klar sein, es sich hier um wirkliche , ("echte", IgE- vermittelte ) Allergien handelt.



Zitat:Gerste, Ronald D.
Nahrungsmittelallergien in den USA: Epidemie oder geschickte PR?
Dtsch Arztebl 2008; 105(5): A-200 / B-180 / C-180
POLITIK
In den Vereinigten Staaten droht sich die Furcht vor tödlichen Reaktionen auf Lebensmittel zur Hysterie auszuwachsen. Selbsthilfegruppen und Pharmaunternehmen sind daran nicht ganz unbeteiligt.

Wer heutzutage einen Inlandflug an Bord einer US-amerikanischen Fluglinie genießt, kann das karge Überbleibsel dessen, was früher einmal „Service“ hieß, in denkbar kurzer Frist hinter sich bringen. Neben dem nicht alkoholischen Getränk besteht dieser meist in einem kleinen Plastiktütchen. Die Vorderseite des 20-Gramm-Beutels ziert eine Illustration mehrerer Mini-brezeln. Als sei das nicht aussagekräftig genug, steht auf der Hülle des kargen Snacks eine fett gedruckte Information im Stil von: „Der Inhalt enthält keine Erdnussprodukte.“ Diese Deklamation löst bei zahlreichen Fluggästen ungemeine Erleichterung aus, scheint man dadurch doch der Todesgefahr eines erd-nussvermittelten anaphylaktischen Schocks entkommen.

....alles lesen? Hier:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...t&id=58750


Was der Autor hier leicht "bekrittelt"

Zitat:Der Begriff „allergy“ nimmt im US-amerikanischen Alltagsleben und auch in der Medizin einen Stellenwert ein, der den europäischen Beobachter überraschen mag. Fast scheint es, als fange jede Anamneseerhebung US-amerikanischer Kollegen routinemäßig mit der Frage nach Allergien an.

....würde ich mir für hier wünschen! Und selbst bei einem "Oberschenkeldurchschuss" sollte es schon von Bedeutung sein zu wissen, ob der Patient Allergiker ist -> siehe Allergien auf Medikamente oder deren Füllstoffe!
Dass Schulen auf "Allergen – freies" Essen umgestellt werden sollen -> SPITZE! Nur auch hier wieder : auch die Unverträglichkeiten mit den weniger "spektakulären" Reaktionen sollten mit bedacht werden – aber dann dürfte / sollte es nix mit E – Nummern, mit Glucose-Fruktosesirup geben u.s.w.

Tja – und dass Adipositas häufig mit "Unverträglichkeiten" einhergeht – davon können bisher nur Betroffene berichten!
Und was dann weiter berichtet wird – o.k. – das finde ich nicht sehr sinnvoll!

Uli
Antworten


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