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Verkehrte Welt: Heizen mit Weizen
#1
Inzwischen ist es billiger, Getreide zu verfeuern als Gas oder Öl. Eine sichere Energieversorgung in Deutschland kann es nur geben, wenn alle Quellen angezapft werden. Dazu gehören auch nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien zum Sparen.

Von Jan Boris Wintzenburg

stern.de
URL: http://www.stern.de/wirtschaft/immobilie...html?nv=cb


Uli
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#2
Zitat:Sprit für die Welt
Von Lester Brown
Autos, nicht Menschen verbrauchen den größten Teil des Getreides, das 2006 im Vergleich zum Vorjahr zusätzlich verarbeitet wurde. Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt, dass der weltweite Maisverbrauch 2006 um etwa 20 Millionen Tonnen über dem Vorjahr lag. Davon wurden vermutlich 14 Millionen Tonnen zur Herstellung von Ethanol verwendet, nur 6 Millionen Tonnen dienen der Produktion von Nahrungsmitteln. Insgesamt hat sich die Getreidemenge, die zu Ethanol verarbeitet wird, in fünf Jahren verdreifacht, von 18 Millionen Tonnen in 2001 auf geschätzte 55 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr.
Der Appetit der Welt auf Treibstoff ist unersättlich. Das Getreide, das nötig ist, um den 120 Liter fassenden Tank eines Geländewagens mit Ethanol zu füllen, reicht aus, um einen Menschen ein Jahr lang zu ernähren. Von der Menge, die destilliert werden muss, wenn der Tank alle zwei Wochen gefüllt wird, könnten sich 26 Leute ein Jahr lang satt essen.
Und

Zitat:Für die 2 Milliarden ärmsten Menschen der Welt, die mindestens die Hälfte ihres Einkommens für Nahrung ausgeben, könnten steigende Getreidepreise schnell lebensbedrohlich werden. Sie könnten Aufstände um Nahrungsmittel in den Ländern auslösen, die auf Getreide-Importe angewiesen sind, und so den globalen ökonomischen Fortschritt gefährden.

http://www.spiegel.de/spiegelspecial/0,1...90,00.html


*ohne Worte*
Uli
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#3
Zitat:Biokraftstoffe
Tödlicher Sprit
Mafiöse Banden, abgeholzte Regenwälder und Hungersnöte – die Produktion des Bioethanol, das in Zukunft Autos antreiben wird, hat viele dunkle Seiten.
Von FOCUS-Redakteur Michael Odenwald
In Südamerika müssen Regenwälder Palmölplantagen weichen
Innocence Dias starb einen grausamen Tod. Die Mörder schnitten ihm die Kehle durch, und er hatte sieben Messerstiche im Körper. Sein Fehler war, dass er sein Land nicht an eine Gruppe von Paramilitärs verkaufen wollte, die eines Tages in seinem Dorf Llano Rico im kolumbianischen Departement Antioquia auftauchte. Nach dem Mord gab Dias` Familie auf und floh. Heute wachsen auf dem Land der Vertriebenen Ölpalmen der Biokraftstoff-Firma Urapalma, mit der die Paramilitärs zusammengearbeitet haben. \"Dias starb, weil die Welt ökologisiert wird\", kommentierte die britische \"Sunday Times\", die Anfang Juni ausführlich über das Verbrechen und seine Hintergründe berichtete.
ZUM THEMA

Flüchtlinge im eigenen Land

Verbrechen wie dieses haben in Kolumbien System. Dahinter stecken Großgrundbesitzer und eben die Biokraftstoff-Hersteller. Sie kaufen jedes verfügbare Land, um darauf Ölpalmen anzubauen. Vor vier Jahren nahmen Ölpalmenplantagen in dem südamerikanischen Land 172 000 Hektar ein, bis Ende 2007 werden sie sich nach Regierungsangaben auf 400 000 Hektar ausgedehnt haben. Angeheizt wird der Boom durch den riesigen Bedarf an Biokraftstoffen in den USA und Europa. Den Lieferanten winken riesige Profite. Für die Kleinbauern hat er jedoch verheerende Folgen. Zehntausende wurden wie die Familie Dias von ihrem Besitz vertrieben und zu Flüchtlingen im eigenen Land.
Gesamter Beitrag - hier:

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...64512.html

Uli
*sehr nachdenklich
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#4
Zitat:01.10.07, 06:17
Landwirtschaft
Biosprit statt Vollkornbrot
Deutschlands Landwirte satteln um: Immer mehr Rohstoffe werden zu Ökosprit verarbeitet, und Bier und Brot werden teurer.
Von FOCUS-Korrespondent Olaf Opitz

Mit den Getreidepreisen steigen jene für Brot und Bier
Weniger Korn bringt trotzdem genug ein. Selbst wenn der Deutsche Bauernverband eine „enttäuschende Getreide- und Rapsernte“ wegen der erst trockenen und dann zu feuchten Witterung in diesem Jahr feststellt, können die Landwirte zufrieden sein. Zwar fiel die Getreidemahd mit knapp 40 Millionen Tonnen (minus 8,7 Prozent) nochmals niedriger aus als die schon schwache Ernte 2006, aber die deutlich gestiegenen Preise für alle Getreidearten glichen die Verluste der Bauern wieder aus.

Der langjährige Erntedurchschnitt liegt bei 45,5 Millionen Tonnen. Wegen der Trockenheit im April gab es vor allem bei der Gerste große Ertragsverluste und ein Minus von rund 15 Prozent bei der Menge. Je nach Region und Qualität liegen die Kornpreise wegen des knappen Angebots auf dem Weltmarkt jetzt bis zu 80 Prozent über Vorjahresniveau. Deswegen wird das Brot teurer: Um bis zu 20 Prozent werden die Preise für Backwaren in den kommenden Wochen steigen.

Laues Jahr für Obst
Die noch anhaltende Obsternte dürfte ähnlich wie im Jahr 2006 ausfallen, hier gibt es dürftige Erträge durch Spätfröste, Hagel und das trockene Frühjahr, vor allem im Norden und Nordosten.

Anders die Obstbauern am deutschen Bodenseeufer – sie erwarten eine Rekordernte. Mit rund 281 000 Tonnen Äpfeln fahren sie ein Ergebnis ein, das etwa 25 Prozent über dem des Vorjahres liegt. Dagegen befürchten die Sachsen bei ihrer Apfelernte bereits ein Minus von drei Prozent. Die Birnenlese fällt im gesamtdeutschen Vergleich insgesamt dürftiger aus – gut vier Prozent weniger als 2006. Für dieses Obst muss der Kunde künftig mehr bezahlen.
Nahrungsverbrauch im Jahrhundertvergleich

Früher verspeisten die Deutschen mehr Kartoffeln, Brot und Milchprodukte – aber weniger Fleisch

Nachwachsender Treibstoff voll im Trend
Biosprit und Ökoöle sind immer mehr gefragte Produkte. Landwirte stellen im großen Stil um und produzieren auf ihren Äckern nachwachsende Rohstoffe (Nawaro) für die europäische Industrie.

Die Zukunft liegt für viele Bauern weiter auf dem Acker. Denn die Anbauflächen für nachwachsende Rohstoffe (Nawaro) in Deutschland wird sich von heute 1,6 Millionen Hektar bis 2030 auf drei Millionen Hektar fast verdoppeln.

Wachstum und Produktion im Überblick
Die Industrie nutzt Pflanzen zunehmend für die Herstellung von Papier, Pappe, Verpackungen, Farben, Waschmitteln, Schmierstoffen und Medikamenten. Deutschland verbraucht jährlich 1,14 Millionen Tonnen allein an Schmierstoffen und Hydraulikölen. Davon sind rund 40 000 Tonnen biologisch abbaubar.
Mittlerweile bietet der Markt 450 verschiedene Bioschmierstoffe an. Prognosen prophezeien sogar einen Anstieg des Biokraftstoffanteils von 2,2 Millionen Tonnen (2005) bis zum Jahr 2020 auf elf Millionen Tonnen. Ökodiesel wird aus Raps und Ethanolsprit aus Weizen, Roggen und künftig auch aus Zuckerrüben gewonnen. Dadurch verringert die Industrie die Ackerflächen für den Anbau von Nahrungsmitteln. Die Bauern können für ihre Ernten wegen großer Nachfrage höhere Preise nehmen, und der Handel kassiert beim Kunden zusätzlich ab.
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...33865.html

X( ....da läuft etwas ganz gewaltig schief!!!
Uli
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#5
Zitat:Url: http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...38589.html
08.11.07, 15:32

Greenpeace
Palmöl zerstört Urwälder
Der weltweite Palmölboom führt nach einem Bericht der Umweltorganisation Greenpeace zum „Klimavandalismus“ in Südostasien.

Um mehr Ölpalmen anbauen zu können, werden laut der Organisation die letzten Torfmoorwälder großflächig gerodet. Dabei entstehen gigantische Mengen Kohlendioxid, die in die Atmosphäre entlassen werden. Große internationale Nahrungs- und Waschmittelkonzerne seien durch ihren wachsenden Bedarf an Palmöl mitverantwortlich für die Zerstörung.

Nach Angaben von Greenpeace werden vier Prozent der globalen Treibhausgase durch die Vernichtung der Torfwälder in Indonesien verursacht. Indonesien ist damit hinter den USA und China der drittgrößte Treibhausgasproduzent der Welt. Weltweit macht die Zerstörung von Wäldern etwa ein Fünftel des Treibhausgas-Ausstoßes aus.

„Versuch, Feuer mit Benzin zu löschen“

Palmöl wird in Margarine und Snacks, aber auch in Seife verwendet. Die Nachfrage wird unter anderem durch den Bedarf an Biotreibstoff angeheizt. „Wenn es keine Schranken gibt, die verhindern, dass Palmöl in unsere Autotanks fließt, heizen unsere Regierungen die Regenwaldzerstörung im Namen des Klimaschutzes nur noch an und erhöhen den CO2-Ausstoß“, sagte Pat Venditti von Greenpeace.

„Den CO2-Ausstoß durch mehr Einsatz von Biotreibstoff zu reduzieren, ist wie der Versuch, ein Feuer mit Benzin zu löschen“, sagt Sue Connor von Greenpeace. Die Zerstörung der Torfmoorwälder sei eine Klimazeitbombe: Allein in der indonesischen Provinz Riau auf Sumatra werden nach einer Untersuchung von Wetland International 14,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Das entspricht dem weltweiten Treibhausgas-Ausstoß eines ganzen Jahres. Wenn diese Mengen in die Atmosphäre gelassen werden, ist das kritische Ziel, die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten, nicht mehr zu erreichen.

74 Millionen Hektar in 50 Jahren abgeholzt

Greenpeace warf der indonesischen Regierung mangelnden politischen Willen vor, die Palmölindustrie so zu regulieren, dass keine Umweltschäden entstehen. Sie forderte die Teilnehmer der Weltklimakonferenz im Dezember auf Bali auf, einen Fonds zur finanziellen Entschädigung für die Erhaltung der Tropenwälder einzurichten. In den vergangenen 50 Jahren seien allein in Indonesien 74 Millionen Hektar Wald abgeholzt worden.


Uli
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#6
....ich hoffte, mehr Menschen wären so mutig!!

Zitat:Biotreibstoff aus Nahrung verletzt Menschenrecht

Wer potentielle Lebensmittel zu Biosprit verarbeitet, der verletzt nach Ansicht des Uno-Experten Jean Ziegler das Menschenrecht auf Nahrung. Abhilfe soll ein fünfjähriges Moratorium schaffen. Doch die Industrie winkt ab.
Genf - Das Menschenrecht auf Nahrung werde massiv verletzt, sagte der Schweizer Jurist und Soziologe Jean Ziegler vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Ziegler hatte am Montag seinen Bericht über das weltweite Recht auf Nahrung veröffentlicht. Nun setzt er sich dafür ein, die Umwandlung von Nahrungsmitteln in Biotreibstoff vorerst zu stoppen. Mit Hilfe eines fünfjährigen Moratoriums solle nach alternativen Möglichkeiten zur Gewinnung von Biotreibstoff gesucht werden.
chs/dpa


Der gesamte Artikel hier:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...48,00.html

....und das hier passt doch dazu, oder !


Zitat:Umweltzerstörung
Todeszone durch Biosprit
Im Golf von Mexiko droht durch die Herstellung von Biotreibstoff eine Naturkatastrophe. 20 000 Quadratkilometer Meeresboden sind für Tiere und Pflanzen bereits unbewohnbar.
Von FOCUS-Online-Autorin Annika Mengersen

Die roten Punkte markieren die Todeszonen der Welt
So groß wie Rheinland-Pfalz ist die „Todeszone“ im Golf von Mexiko – und sie wird sich noch ausweiten. In den Tiefen des Meeres herrscht starker Sauerstoffmangel, sodass Pflanzen und Tiere dort nicht mehr überleben können.
Gesamter Beitrag – hier:

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...64753.html

Uli
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#7
Bei uns ist letzten Monat ein Bürger dieses Ortes zum "Energiesparer des Monats" ernannt worden.

Warum?

Er heizt mit Getreide. (War ein schönes Farbfoto in der Tageszeitung, auf dem er gerade Weizen in seinen Ofen schaufelt...). X(

Andererseits klagt man über steigende Getreide- und folglich Brotpreise. Kopfschüttelnd habe ich überlegt, einen Leserbrief zu schreiben. Ich hab's dann sein lassen: ich glaube nicht, dass das abgedruckt worden wäre.
Antworten
#8
Zitat:Url: http://www.focus.de/auto/diverses/biodie...66618.html
23.03.08, 12:05
Biodiesel
Nestle-Chef kritisiert Subventionen
Der Chef des Lebensmittelkonzerns Nestle, Peter Brabeck, hat kein Verständnis für die Förderung von Biotreibstoffen.

Der Anbau von Beiotreibstoffen verschärft den Kampf um den Boden
Es sei unverantwortlich und inakzeptabel, dass enorme Subventionen gezahlt würden, um aus Lebensmitteln Biotreibstoffe zu machen, sagte Brabeck in einem Interview mit der Schweizer Zeitung „NZZ am Sonntag“. Wenn die USA dieses Jahr 138 Millionen Tonnen Mais nur für Biotreibstoffe verwendeten, fehle diese Menge für die Lebensmittelproduktion und verschärfe den Kampf um den Boden. Das führe dazu, dass nicht nur der Preis für Mais steige, sondern auch jener für Soja und Weizen.

Landwirtschaftlicher Boden werde so zum knappen Gut. Ebenso Wasser, das auszugehen drohe. „Um einen Liter Bioethanol zu produzieren, brauchen Sie 4000 Liter Wasser“, sagte der Nestle-Chef und fügte hinzu: „Wasser ist ein größeres Problem als der CO2-Ausstoss.“


Uli
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#9
Zitat:TEURE LEBENSMITTEL
Weltbank rechnet mit weiterem Preisanstieg
Brot, Getreide, Milch: Lebensmittel werden weltweit immer teurer werden - davor warnt jetzt auch die Weltbank. Das führe nicht nur zu einem deutlichen Anstieg von Armut, sondern stoppe auch die wirtschaftliche Entwicklung vieler Länder.
Washington - Es sind keine angenehmen Zukunftsaussichten, mit denen sich Robert Zoellick derzeit beschäftigen muss: Der Preisanstieg bei Lebensmitteln wird sich nach Einschätzung des Weltbank-Präsidenten auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Starke Nachfrage, veränderte Ernährungsgewohnheiten und der Einsatz von Biosprit hätten die weltweiten Vorräte schrumpfen lassen, sagte Zoellick am gestrigen Montag vor Journalisten in Washington.
Was für die industrialisierten Länder lediglich zu empfindlichen Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln führen wird, hat woanders schwerwiegendere Folgen: Experten zufolge drohe eine deutliche Zunahme der Armut, sagte Zoellick weiter. Einige Länder würden dadurch ihre in den vergangenen fünf bis zehn Jahren erzielten wirtschaftlichen Fortschritte einbüßen. In Indonesien beispielsweise könnte ein Anstieg der Reispreise um zehn Prozent zusätzliche zwei Millionen Menschen oder ein Prozent der Bevölkerung in Armut stürzen, warnte Zoellick.
Tatsächlich bewegen sich die Lebensmittelpreise derzeit weltweit steil nach oben: So wurde in Ägypten im vergangenen Jahr das Brot um 35 Prozent teurer, in China stieg der Preis für Schweinefleisch um 58 Prozent. In Frankreich kostet Butter inzwischen 37 Prozent mehr. In asiatischen Ländern wird selbst das Hauptnahrungsmittel Reis für Teile der Bevölkerung zu teuer. Die Uno-Welternährungsorganisation FAO rechnet damit, dass dieser Trend in den kommenden zehn Jahren anhält.
sam/AP
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,545985,00.html


Uli X(
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#10
Zitat:Url: http://www.focus.de/finanzen/news/lebens...69381.html
11.04.08, 09:36

Lebensmittel
Getreidepreise explodieren
Milch, Getreide, Kaffee: Die Großhändler haben im März ihre Preise so stark erhöht wie seit 26 Jahren nicht mehr. Den Preisanstieg bekommen auch bald die Verbraucher zu spüren.

Brötchen könnten bald teurer werden
Sie lagen im Schnitt um 7,1 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Zuletzt hatte es im Februar 1982 mit 8,5 Prozent eine stärkere Teuerung gegeben. Im Vergleich zum Vormonat zogen die Preise um 1,6 Prozent und damit ebenfalls deutlicher als erwartet an.

Im Vergleich zum Vorjahr seien Getreide, Saaten und Futtermittel 52 Prozent teurer geworden. Auch Milch, Milcherzeugnisse, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette legten demnach mit einem Anstieg um 23,5 Prozent deutlich zu. Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze verteuerten sich um 13,2 Prozent, während der Großhandelspreis für feste Brennstoffe und Mineralölerzeugnisse um 18,8 Prozent stieg. Die kräftigen Preiserhöhungen dürften auch die Verbraucher zu spüren bekommen. Sie schlagen in der Regel mit Verzögerung auf den Einzelhandel durch. Der Großhandelsverband BGA rechnet wegen des starken Konkurrenzdrucks aber nicht damit, dass die höheren Preise eins zu eins auf die Endverbraucher überwälzt werden.

Weltweite Preisexplosion

Doch nicht nur hierzulande steigen die Preise, auch weltweit erklimmen die Lebensmittelpreise schwindelerregende Höhen. Für den Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, ist das ein ebenso großes Problem für die Weltwirtschaft wie die globale Finanzkrise. „Es gibt heute nicht nur eine reine Wachstumskrise, sondern eine mindestens ebenso wichtige Krise entwickelt sich gerade durch das Anziehen der Inflation sowie der Preise von Rohstoffen und besonders Lebensmitteln“, sagte Strauss-Kahn dem französischen Fernsehsender France 24. „In einer Anzahl von Ländern, namentlich in Afrika, wird dies zu wirtschaftlichen Turbulenzen führen, aber auch zu beträchtlichem individuellen Leid, weil es eine der Ernährungsgrundlagen destabilisieren wird“, führte er in dem Interview aus.

Mit Blick auf die internationale Finanzkrise sagte Strauss-Kahn den betroffenen Ländern Hilfe und Beratung zu. Allerdings seien die derzeitigen Probleme nicht durch die Art von Wechselkursproblemen ausgelöst worden wie frühere Perioden wirtschaftlicher Unsicherheit. Dennoch werde der IWF eine Rolle dabei spielen, den Staaten den nötigen Rat zur Verfügung zu stellen. Diese werde allerdings oft abseits der Öffentlichkeit geschehen.

Uli
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