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Die Schweine der Meere
#14
....ein paar Zitate eines höchst aufschlussreichen Beitrags im Spiegel

Zitat:04. AUGUST 2008, 00:00 UHR
LEBENSMITTEL
Verwüstete Meere
Von Thomas Schulz
Die Ozeane sind einer der wichtigsten Nahrungslieferanten. Fast 200 Millionen Menschen garantiert die Fischerei ein - wenn auch schmales - Einkommen. Doch die wachsende Nachfrage und die industrielle Ausbeutung der Meere ruinieren die globalen Fischbestände.


Zitat:Rund ein Viertel der bekannten Fischbestände sind bereits existenzbedrohend überfischt, darunter früher so weitverbreitete Arten wie Kabeljau und Thunfisch. Weitere 50 Prozent gelten laut Uno-Welternährungsorganisation FAO als vollständig ausgebeutet. Die Folgen für das komplexe Öko-System kann und will niemand vorhersagen. Doch klar ist: Die Meere verwüsten allmählich.
Alles nur Panikmache? Propaganda von Umweltschützern? Sicher nicht.
Umweltminister Sigmar Gabriel sprach nüchtern aus, was Wissenschaftler schon seit einigen Jahren zu wissen glauben: Wenn die Plünderung der Ozeane weiter anhält, brechen die Fischbestände - und damit auch die Fischerei - bis zur Mitte des Jahrhunderts zusammen. Komplett. Weltweit.
Nur die Nachrichten der vergangenen Wochen: US-Behörden haben erstmals ein Fangverbot für Lachse an der gesamten Pazifikküste verhängt. Die EU untersagt die Thunfisch-Fischerei im Mittelmeer. Experten fordern, die Nordsee für Kabeljau-Fischerei zu sperren.
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Zitat:Rund ein Viertel der bekannten Fischbestände sind bereits existenzbedrohend überfischt, darunter früher so weitverbreitete Arten wie Kabeljau und Thunfisch. Weitere 50 Prozent gelten laut Uno-Welternährungsorganisation FAO als vollständig ausgebeutet. Die Folgen für das komplexe Öko-System kann und will niemand vorhersagen. Doch klar ist: Die Meere verwüsten allmählich.
Alles nur Panikmache? Propaganda von Umweltschützern? Sicher nicht.
Umweltminister Sigmar Gabriel sprach nüchtern aus, was Wissenschaftler schon seit einigen Jahren zu wissen glauben: Wenn die Plünderung der Ozeane weiter anhält, brechen die Fischbestände - und damit auch die Fischerei - bis zur Mitte des Jahrhunderts zusammen. Komplett. Weltweit.
Nur die Nachrichten der vergangenen Wochen: US-Behörden haben erstmals ein Fangverbot für Lachse an der gesamten Pazifikküste verhängt. Die EU untersagt die Thunfisch-Fischerei im Mittelmeer. Experten fordern, die Nordsee für Kabeljau-Fischerei zu sperren.
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Zitat:Taucht eine Fischart plötzlich in Meeresgebieten auf, wo es bislang keine Quotenverteilung gab, geht das große Rennen los. Vergangenes Jahr etwa wurde nordöstlich von Island ein neues Rotbarsch-Revier entdeckt. Die zuständige Regulierungsinstitution gab eine Quote von 15.000 Tonnen frei. Dann ging's los.
\"Olympisches Fischen\" nennt sich das: Wer am schnellsten am meisten wegfischt, der gewinnt, denn aufgrund der Fänge werden die künftigen Quoten für die einzelnen Schiffe festgelegt.
Über 70 Boote stürzten sich auf die Rotbarschschwärme. \"In zwei Wochen war alles weggefischt\", sagt Hartmann. Gut findet er das nicht.
Deswegen redet er viel und lange von bestandserhaltender Fischerei und der nötigen Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern wie auch Umweltschützern. Er sagt, Beschränkungen seien unabdingbar, \"gewissensbedingt\", aber auch schon aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus. \"Ich will den Job auch in 20 Jahren noch machen. Das geht nur, wenn es noch Fisch gibt.\"
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Zitat:Für die meisten einheimischen Fischer lohnt es sich nicht mehr, hierzulande zu verkaufen: Sie liefern nur 15 Prozent des Fisches, der in deutschen Verkaufstheken landet. Bedarf gäbe es: Die Deutschen essen von Jahr zu Jahr mehr Fisch, 16 Kilo pro Kopf, 20 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Aber Deutschland ist ein Billig-Fisch-Land, wo sich sogar der sonst verschmähte doppelt gefrorene Abpackfisch prächtig verkauft: Alaska-Seelachs etwa, von russischen Trawlern gefangen, gefroren, zum Filettieren nach China geschickt, wieder gefroren und dann nach Deutschland in den Supermarkt geschafft.
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Zitat:Samherji hat im vergangenen Sommer eine Flotte aus sechs Fabrikschiffen übernommen, nur um jetzt auch vor der westafrikanischen Küste zu fischen. Die EU zahlt jährlich über 80 Millionen Euro an Mauretanien, damit europäische Industriefischer die afrikanischen Küstengewässer leerfischen dürfen. Den mauretanischen Fischern bleibt dafür oft nicht genug zum Leben. Andere, wie der niederländische Fischereikonzern Parlevliet & Van der Plas, schicken ihre Schiffe inzwischen bis tief in den Südatlantik und vor die Küsten Chiles und Perus.
Wegen der schwindenden Ressourcen wird der globale Verteilungskampf immer öfter auch handgreiflich geführt: Französische Langleinenfischer attackieren spanische Treibnetzfischer, die ihnen die Fanggründe leerräumen, mit Molotow-Cocktails. Englische Fischer bewerfen isländische Küstenwächter mit gefrorenen Fischen. Und deutsche Stellnetzfischer gehen sich auf der Ostsee gegenseitig an die Gurgel, weil der eine zu nah am anderen fischt.
Doch zumindest auf einen gemeinsamen Feind können sich alle einigen: die Piratenfischer. Sie fangen ohne Lizenz, ohne Quote und ohne Rücksicht auf eine bestandserhaltende globale Fischereipolitik. Rund ein Drittel des jährlichen weltweiten Gesamtfangs wird mittlerweile durch die sogenannte IUU, die \"illegale, nicht angemeldete und unregulierte Fischerei\", aus dem Meer gezogen.


Zitat:Blaue Revolution
Umweltschützer wie Greenpeace dagegen halten die Kontrollen schlicht für ungenügend. Zu vieles, was auf den Ozeanen passiert, bleibe ungesühnt. Die weltweiten Fangkapazitäten gehörten um 50 Prozent reduziert. In vielen Meeresgebieten müssten Schutzräume eingerichtet werden, in denen das Fischen komplett untersagt wäre.
Immer wieder versucht Greenpeace, wenigstens Signale zu setzen. So auch, als die \"Rainbow Warrior II\" in hochsommerlicher Hitze im Mittelmeer nahe Neapel kreuzt. Sie soll sich um eines der dramatischsten Kapitel der Überfischung kümmern: die drohende Ausrottung des Roten Thuns. Zwei Jahrtausende lang ernährte der Raubfisch die Mittelmeerfischer, doch nun scheint so gut wie keiner mehr da zu sein.
Vor allem die Sucht nach Sushi hat den Roten Thun fast ausgerottet. Für besondere Exemplare werden inzwischen über 100.000 Dollar gezahlt. Vier Milliarden Euro werden jedes Jahr allein im Geschäft mit dem Thunfisch gemacht.
Die Mischung aus hohen Profiten und illegalen Methoden zieht auch die Unterwelt an: Sowohl die japanische als auch die italienische Mafia sollen tief in das Geschäft mit dem Thun involviert sein. In Fischereikreisen machen Schreckensgeschichten die Runde, wie die von den EU-Fischereiinspektoren, die bei ihrer Ankunft auf Sizilien Rückflugtickets auf ihren Hotelzimmern fanden. Wie die von der WWF-Aktivistin, die eine weiße Lilie auf dem Bett fand, als Todesdrohung der Mafia.

Gesamter Beitrag hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,569682,00.html


( Sarkasmus-Modus an) ...hey Leute : esst mehr Fisch ! ( Sarkasmus-Modus aus ) ....? >Sadich weiß, ich wiederhole mich!

In welchem Traumland leben unsre sog. Ernährungsexperten eigentlich?
Fragt
Uli
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Die Schweine der Meere - von Uli - 05.02.2006, 14:25
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