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Hausarzt-Modell....
#1
Das Hausarzt-Modell....

...und meine Meinung / meine Erfahrungen dazu!!!!( Dank des u.a. Artikels bin ich ja nicht alleine mit meiner Kritik! Rolleyes )
Die Idee ist genial : jemand koordiniert alles – Laborbefunde, diagnostische Maßnahmen, weiteres Vorgehen.....in der Theorie!!! X(
Das würde aber voraussetzen, dass diese Hausärzte "Fachleute" in allen Sparten wären.....vorsichtige Frage meinerseits: brauchen wir dann denn noch überhaupt "Fachleute" ( = Fachärzte mit einer jahrelangen zusätzlichen Ausbildung?? ) ???????
Die Praxis – so wie ich sie kennen lernen darf –schaut folgendermaßen aus: Die Hausärzte "sammeln" Befunde ( sprich , fordern Arztbriefe der Facharztkollegen an) , die dann ungelesen / unverstanden im Krankenblatt des jeweiligen Patienten gehortet werden -> ohne jegliche weitere Konsequenz! Hauptsache, sie " dienen dem Modell" und nur dem ! – nicht dem Patienten- dem Hilfesuchenden!!!!
Den Hausärzten kann und soll hier nicht die Hauptlast der "Schuldzuweisung" angediehen werden – sondern den "Träumern", die das am "grünen Tisch" über die Köpfe der Hauptverantwortlichen " hinweg entschieden haben.......wer immer das auch war ( nun mal völlig unabhängig von etwaigen Kosten) : von der Praxis hatten ( und haben ) die Verantwortlichen wenig bis gar keine Ahnung!!!!!

Wenn ich nur "unser " Fachgebiet : Allergologie /Gastroenterologie – mit einem Klacks Endokrinologie hernehme .....dann schaut es für das besagte "Hausarztmodell" mehr als "zappenduster" aus....die wenigsten Hauärzte haben eine Ahnung davon, wie sie die Befunde dieser ( nur) 3 Fachrichtungen unter einen Hut bekommen sollen – sie richtig interpretieren zu seien: die letzte "Rettung" scheint für viele eine "Psychotherapie" zu sein....weil sie die Hintergründe der verschiedenen Befunde nicht zu deuten wissen / schlichtweg auch nicht deuten können, weil es zu sehr fachspezifisches Fachwissen ist ( das sie schlichtweg bei der Fülle ihrer Erkrankungen im Praxis-Alltag nicht haben können!!! )

So genial die Idee an sich wäre .......so "dumm/ hirnrissig / zum-Scheitern-verurteilt" ist sie im Praxis-Alltag!!!!
Ich denke, so einige unsrer Forumsmitglieder können ähnliches berichten....meinen Zeilen "zustimmen" , auch wenn ich nicht absolut konform zum u.a. Artikel sein sollte!( andere Sichtweise der Dinge => Praxis! )

Uli

Zitat:Url: http://www.focus.de/finanzen/versicherun...33201.html
11.01.08, 17:47

Hausarztmodelle
Kostentreiber mit gefährlichen Nebenwirkungen
Wer statt eines Facharztes erst seinen Hausarzt konsultiert, erhält von der Kasse finanzielle Vergünstigungen. Doch das vermeintliche Sparmodell birgt erhebliche Risiken.
Von FOCUS-Online-Korrespondentin Catrin Gesellensetter
Hausärzte sind der primäre Ansprechpartner für viele Patienten.
Sie sollten eine „Lotsenfunktion im Gesundheitssystem“ einnehmen, den Versicherten „eine medizinische Versorgung nach aktuellen Qualitätsstandards“ ermöglichen und vor allem Kosten sparen. Doch knapp ein Jahr nachdem die Hausarztmodelle zum Pflichtprogramm aller gesetzlichen Krankenkassen erhoben wurden, zeigen sich die Schwächen des Konzepts mit ungewohnter Deutlichkeit.

Zahl der Arztbesuche steigt

Bisher haben sich nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit fast sechs Millionen Versicherte in solche Modelle eingeschrieben. Die Ergebnisse sind allerdings nicht die erhofften. „Die Zahl der Facharztbesuche der beteiligten Patienten hat sich keineswegs reduziert. Sie ist im Gegenteil sogar gestiegen“, sagt Peter Oberender, Gesundheitsökonom an der Universität Bayreuth. Für ihn sind die Hausarztmodelle in ihrer derzeitigen Ausgestaltung eine absolute Fehlkonstruktion: „Da den Teilnehmern an den Modellen die Praxisgebühr erlassen wird, erhöht dies den Anreiz, häufiger zum Arzt zu gehen, um dann, wenn der gewünschte Erfolg ausbleibt, doch noch einen Spezialisten aufzusuchen“, so der Experte. Auch die Verwaltungskosten stünden in keinem Verhältnis zu den erzielten Ergebnissen.

Risiko für Leib und Leben

Ein weiteres Problem sieht Oberender in der Qualität der medizinischen Versorgung. „Es gibt valide Daten, aus denen hervorgeht, dass etwa 50 Prozent aller Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, viel zu spät zu einem Facharzt überwiesen werden. Dieser bedenklichen Entwicklung wird durch die Hausarztmodelle zusätzlich Vorschub geleistet.“ Dieses Ergebnis bestätigt auch eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung. Danach fühlen sich nur 59 Prozent der befragten Teilnehmer an Hausarztmodellen nach der Behandlung durch den Primärarzt besser. Außerhalb der Modelle waren es 68 Prozent. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Teilnehmer an Hausarztmodellen älter und häufiger chronisch krank sind, verändert sich das Ergebnis nur unwesentlich.

Ändern oder Abschaffen

Die Handlungsempfehlung an den Gesetzgeber ist damit klar. „Wenn die Hausarztmodelle nicht schnellstens gründlich umstrukturiert werden, wäre es besser, sie abzuschaffen“, so Oberender. Sinnvoll sei es zum Beispiel, den Patienten selbst die Wahl zu überlassen, welchen Mediziner sie als Vertrauensarzt benennen wollten. Zudem müsse die Qualifikation der teilnehmenden Hausärzte stärker in den Fokus rücken. „Die Idee eines Gesundheitslotsen kann nur dann funktionieren, wenn die beteiligten Ärzte medizinisch auf dem aktuellen Stand sind“, so Oberender. Dies sei aktuell aber noch längst nicht immer der Fall.
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