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Liste mit zuzahlungsbefreiten Medikamenten im Internet
#1
zuzahlungsbefreiten Medikamenten im Internet

http://www.gkv.info

Uli
Antworten
#2
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=523571&kat=10

Ersparnis ist bittere Pille
Nur wenige unpopuläre Arzneien sind zuzahlungsfrei

Seit 1. Juli sind viele Medikamente von der Rezeptgebühr befreit. Diese Nachricht erfreute vor allem Patienten, die regelmäßig Arzneimittel einnehmen müssen. Erhofften sie sich doch eine Ersparnis zwischen fünf und zehn Euro, je nach Präparat. Mittlerweile ist die Freude der Enttäuschung gewichen.Über 90 Prozent der zuzahlungsfreien Wirkstoffe helfen lediglich bei sehr spezifischen Leiden. Dementsprechend selten werden sie von Ärzten verordnet.Patienten sparen sich die Rezeptgebühr, wenn das verordnete Medikament als Nachahmerpräparat (Generikum) wesentlich günstiger als ein vergleichbares Mittel mit identischen Wirkstoffen ist. Apotheken und Krankenkassen führen Listen der zuzahlungsfreien Präparate. Rund 2200 Arzneimittel sind darauf registriert. Es gehört jedoch eine gute Portion Glück dazu, den zuzahlungsbefreiten Zwilling einer verschriebenen Arznei darauf zu finden.Dosierung ungeeignetRalf Schabik, Bezirksvorsitzender Mittelfranken des Bayerischen Apothekerverbands, ist von der Neuregelung auch deshalb wenig begeistert: „Für den Patienten bringt sie keine echte Ersparnis.“ Die gängigen Mittel bei Diabetes, Herz-Kreislaufproblemen oder zu hohem Cholesterinspiegel seien nicht vertreten, moniert er. Und wenn, dann in einer für die Patienten ungeeigneten Dosierungs- oder Darreichungsform.In dieselbe Kerbe schlägt Dr. Veit Wambach, Delegierter der Landesärztekammer Bayern und Vorsitzender des Praxisnetzes Nürnberg-Nord: „Viele zuzahlungsfreie Medikamente sind wahrlich keine Bestseller.“ Mehrheitlich handle es sich um Arzneien für sehr spezifische Leiden, die er und seine Kollegen nur selten verordnen. Als Beispiel nennt Wambach einen Blutdrucksenker, der mit einem Entwässerungsmittel kombiniert sei. „Viele Menschen haben Bluthochdruck, aber nur sehr wenige benötigen daneben die Entwässerung.“ Bei Bluthochdruck sei das Mittel deshalb weder erste noch zweite Wahl.Zuzahlungsfrei sind Präparate für Parkinson, Epilepsie, aber auch einige Breitband-Antibiotika wie zum Beispiel Amoxicillin. Doch lediglich für die Saft-Variante, nicht für die Tablettenform entfällt die Rezeptgebühr. Das ärgert den Allgemeinmediziner: „Der Saft wird nur Kindern verschrieben, doch diese sind doch sowieso von der Rezeptgebühr befreit.“„Mehr davon versprochen“Aus seiner Enttäuschung über das neue AVWG (Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz) macht Wambach keinen Hehl: „Das war ein Schnellschuss der großen Koalition, wir Mediziner haben uns mehr davon versprochen.“ Enttäuscht reagieren auch Wambachs Patienten. Es fällt ihnen schwer, nachzuvollziehen, warum gerade ihr Medikament nicht von der Rezeptgebühr befreit ist. Der Nürnberger Arzt hegt wenig Hoffnung, dass die gängigen und zum Teil kostspieligen Wirkstoffe künftig auch auf der Liste erscheinen.„Wir fragen uns wirklich, nach welchen Grundsätzen diese Liste angefertigt wurde“. sagt Margit Schlenk, Inhaberin der Moritz-Apotheke und Pressesprecherin der Nürnberger Apotheken. Logisch sei das nicht nachvollziehbar. Schlenk bringt noch einen anderen Aspekt ins Spiel: Die Verträglichkeit. Sie erlebe es immer wieder, erzählt die Apothekerin, dass Kunden mit dem Generikum nicht zurecht kämen. Diese Empfindung sei zwar immer subjektiv, bei manchen Arzneien aber durchaus nachvollziehbar.Bei manchen Schilddrüsen- und Herzpräparaten spiele die Art der Wirkstofffreisetzung eine ausschlaggebende Rolle für die Lebensqualität des Patienten. Darüber hinaus reagieren manche allergisch auf bestimmte Zusatzstoffe, wie etwa Laktose. „Wenn das Generikum dann mit Milchzucker ummantelt ist, muss ich den Kunden abraten.“ Das führe dann zwar oft zu Frustrationen, denn die Kunden versuchten, wo es ginge zu sparen. Doch die Verträglichkeit einer Medizin sei unbezahlbar, meint die Apothekerin. Die Folgekosten eines Allergieschocks stünden in keinem Verhältnis zur Rezeptgebühr.Dem kann Jutta Stahl, Leiterin einer Diabetes-Selbsthilfegruppe in Nürnberg nur beipflichten: „Es ist ein großer Unterschied, welches Insulin-Präparat man nimmt“, sagt sie. Eines verträgt man besser, das andere deutlich schlechter. Neben Diabetes leiden viele ihrer rund 40 Mitglieder zählenden Gruppe auch unter Herz-Kreislaufproblemen und Bluthochdruck. „Manche müssen bis zu 15 verschiedene Medikamente am Tag einnehmen.“ Das gehe erheblich ins Geld.Zumal gerade die hochpreisigen, qualitativ hochwertigen und gut verträglichen Insulinpräparate kaum mehr verschrieben werden. „Es ist ein Jammer“, klagt Stahl. „Die Kosten steigen, aber die Behandlungsqualität sinkt.“Markus Braun, Pressesprecher der AOK Bayern, will davon nichts wissen: Es werde auf gar keinen Fall Abstriche an der Qualität der Medikamente geben, betont er. Das AVWG sei ein guter Anreiz für die Pharma-Industrie gewesen, preisgünstigere Medikamente auf den Markt zu bringen.Seit Jahren stiegen die Arzneimittelkosten kontinuierlich an. Lagen sie im Jahr 2000 noch bei 394 Euro pro Mitglied in Bayern, waren es 2005 schon rund 500 Euro. Die AOK Bayern erhofft sich durch das Gesetz Einsparungen in Höhe von 6,5 Prozent. „Peanuts“, sagt Braun: Angesichts der Ausgaben für Medikamente in Milliardenhöhe sei das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.Abrufbar ist die Generika-Liste unter http://www.gkv-info.de. Alle zwei Wochen wird sie aktualisiert.MICHAELA ZIMMERMANN
18.7.2006 0:00 MEZ
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#3
Und hier steht`s ja >schwarz auf weiß< : die Kassen wollen und können nicht sparen, sonst würden sie nichts verdienen! D.h., sie „verdienen sich dumm und dämlich“ an den Krankheiten ihrer Mitmenschen und somit kann es auch gar nicht in ihrem Interesse liegen, dass Prävention, Aufklärung betrieben wird und dass der Pat. in Eigenverantwortlichkeit handelt.
Mit uns NMU`lern – wenn wir es mal wissen, was uns fehlt – ist kein Cent zu verdienen : wir brauchen dann (nahezu) keine Medis mehr ( = Verlustgeschäft für die Kassen und die Pharmaindustrie); beim „sogenannten“ Reizdarm das Gleiche : unsere Gesundheit würde die Kassen „krank“ machen.....verkehrte Welt!!!!!!



Zitat:Kassen meiden Verluste
Florian Lanz, Pressesprecher des BKK Bundesverbands, erklärt, dass man bei der Entscheidung finanzielle Verluste durch die Zuzahlungsbefreiung vermeiden musste . Wenn die Versicherten nämlich keine Zuzahlung leisten müssen, erhalten die Krankenkassen dieses Geld auch nicht. Bei allen Arzneimitteln auf der Liste verlieren die Versicherungen zunächst einmal die bisherigen 5,- bis 10,- Euro je Medikament.
Deshalb sollen nur Präparate auf die Liste, bei denen die Kassen unter dem Strich deutlich sparen. Mehr zahlen wollen sie am Ende nämlich nicht.
Xxxxxxxxx
Rund 2.500 zuzahlungsfreie Medikamente - doch nur wenige Patienten finden ihr Mittel auf der Liste. Das Ganze wirkt wie ein PR-Gag. Mit einer echten Entlastung kann die Mehrzahl der Patienten erst einmal nicht rechnen.

http://www.daserste.de/plusminus/beitrag...kf4~cm.asp

Uli X(
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#4
Au weia, das tut echt weh! X(
Erstaunlich, dass sie das zugegeben haben.

Martin
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