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Vasculitis: Allergie, oder ...?
#1
Hallo Uli,

im Beitrag von Gesiba habe ich folgendes gelesen

Zitat:Und: es gibt auch so etwas wie eine >>allergische Vasculitis<< - eine Entzündung der Gefäßinnenwände aufgrund allergischer Reaktionen......


ich selbst habe Vasuclitis laut Schulmedizin. Mich würde interessieren was ist eine allergische Vasculitis wie äußerst sich diese und weist du wodurch diese ausgelöst wird?

LG Jutta
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#2
Moin Jutta,

ich bin zwar nicht Uli, hab aber was gefunden zu dem Thema Vasculitis.
Klingt nicht so hitverdaechtig - gerade wenn auch medikamente als moegliche Ausloeser genannt werden:
Zitat: Eine Vaskulitis ist eine Gefäßentzündung. Sie kann durch verschiedene Mechanismen hervorgerufen werden. Die allergische Form ist die häufigste. In der Fachsprache wird sie auch Vasculitis allergica, Immunvaskulitis oder Immunkomplexvaskulitis genannt.
...
Auslöser für eine allergische Vaskulitis sind in der Regel Medikamente, u. a. Rheumamittel, Antibiotika, Diuretika aus der Thiazidgruppe und Röntgenkontrastmittel. Eine Vaskulitis kann sich aber auch entwickelt durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen.
Auch das Aerzteblatt sieht Medikamente als Verursacher... kenne mich selbst mit dem Thema nicht aus, aber das liest sich nicht gut!

Viele Gruesse, Martin
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#3
...ich hätte keine andere "Literatur" nennen können Wink

Ich könnte noch einen Gedanken hinzufügen: Beschrieben werden an sich nur "Medikamente" als Auslöser - das heißt in meinen Augen aber nicht, dass nicht auch Nahrungsmittelbestandteile Verursacher sein können ( - nur, weil bis dato vielleicht nicht in diese Richtung "gedacht/untersucht" worden ist! )

LG
Uli
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#4
Hallo Jutta,

Hier etwas zu NMA/NMI (Volltext unter http://www.allergie.medhost.de/nahrungsmittel.html - Nahrungsmittelallergien, fast ganz unten im Text wird bei den Symptomen auch die allergische Vaskulitis erwähnt:

"Nahrungsmittelallergien
Was ist eine "Nahrungsmittelallergie", bzw. eine "Nahrungsmittelunverträglichkeit"?

Der Verzehr von Nahrungsmitteln bedeutet für fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung nicht nur Genuss. Wenn das Immunsystem auf einen bestimmten Stoff in der Nahrung allergisch reagiert, spricht man von einer Nahrungsmittelallergie, wobei es zu den typischen Symptomen einer Allergie kommt. Dazu gehören unter anderem tränende Augen, eine laufende Nase, Asthma und rote, juckende Hautbereiche. Bei einer Nahrungsmittelallergie erkennt das Abwehrsystem bestimmte Nahrungsbestandteile , die für eine nicht sensibilisierte Person völlig harmlos sind, als fremd und gefährlich und setzt einen Abwehrprozess in Gang. Für eine Behandlung ist entscheidend, dass die Ursache der Erkrankung ausfindig gemacht wird. Das ist gerade bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht immer leicht.

Viele Menschen vermeiden bestimmte Lebensmittel, weil sie glauben, sie seien allergisch, dabei reagieren nur ein bis zwei Prozent der Bevölkerung allergisch auf bestimmte Lebensmittel (bei Kindern liegt der Prozentsatz etwas höher, im Erwachsenenalter bildet sich bei einem Teil der Kinder die Allergie jedoch wieder zurück).

Im Gegensatz zur Allergie kommt es bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu keiner Immunreaktion. Das heißt, es sind keine Antikörper vom Typ IgE an der Reaktion mit den Nahrungsmitteln beteiligt. Trotzdem wird das Gewebshormon Histamin (verantwortlich für einen Großteil der Symptome einer Allergie) freigesetzt. Dies geschieht bei einigen Lebensmitteln wie Erdbeeren oder Tomaten direkt durch das Nahrungsmittel. Einige Lebensmittel enthalten auch selbst Histamin (zum Beispiel Käse, Wein, Fischkonserven, Sauerkraut). Auch Natriumglutamat, ein Zusatz in chinesischen Speisen und Sojasoße, kann eine Unverträglichkeit auslösen. Eine andere Form der Unverträglichkeit besteht in einem Enzymmangel. Zum Beispiel Unverträglichkeit von Milch bei einem Mangel am Enzym Lactase. Am Beispiel Milch soll der Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit verdeutlicht werden: Bei der Allergie verträgt der Patient überhaupt keine Milch, und es kommt sofort zu allergietypischen Beschwerden. Bei Unverträglichkeit besteht ein Mangel an dem Enzym, das die Milch abbaut. Der Patient kann dabei jedoch noch kleine Mengen Milch zu sich nehmen.

Häufige Auslöser von Nahrungsmittelallergien

Im Prinzip können alle Lebensmittel eine allergische Reaktion hervorrufen. Am häufigsten sind Allergien gegen: Schalentiere, Milch, Fisch, Sojabohnen, Weizen, Hühnerei, Nüsse und Obst- und Gemüsesorten.

Hier eine Auflistung verschiedener pflanzlicher und tierischer Allergieauslöser:

Pflanzen:
Stein- und Kernobst (häufig)
Gemüse, z. B. Sellerie (häufig)
Gewürze und Kräuter (häufig)
Nüsse und Samen (häufig)


Tiere:
Ei (häufig)
Milch, z. B. von Kuh, Ziege, Schaf (häufig)
Schalentiere, z. B. Krebs, Garnele, Hummer (häufig)
Fleisch, z. B. Rind, Schwein, Wild, Hammel (selten)
Fisch (selten)
Geflügelfleisch (selten)
Gelatine (selten)
Mikroorganismen/Pilze: Hefen, Schimmelpilze

Milch-Allergie: Auslöser der allergischen Reaktionen ist das Protein der Milch, wobei bislang fünf verschiedene Eiweiß-Komponenten bekannt wurden, von denen vor allem Casein und ß-Lactoglobulin als häufigste Auslöser gelten. Da nicht jeder Kuhmilch-Allergiker auf alle fünf Komponenten reagiert, wird teilweise gekochte Milch oder ein Sauermilchprodukt vertragen.

Milch wird zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt, zum Beispiel als Bindemittel in Fertigprodukten, zur Aufwertung des Eiweißgehaltes in Fleischerzeugnissen, zur Verfeinerung von Feinkostsalaten, als Flüssigkeitszugabe in Kuchen, Brot und Gebäck. Wichtig ist es daher, das Zutatenverzeichnis genau zu lesen. Hinweise auf Milcheiweiß liefern Begriffe wie: Molkenprotein, Süßmolke, Sauermolke, Casein, Caseinate.

Zu der breiten Palette der Milchprodukte, die im Zweifelsfall gemieden werden müssen, gehören:
Trinkmilch, Joghurt, Sahne, Quark und ähnliches
Wurstwaren wie Brühwürste, Schinkenwurst, fertig paniertes Fleisch, Fleischkonserven, Heringsalat
Brote, die Milch enthalten können, (wie Graham-, Toast- und Buttermilchbrot, Brötchen, Hefezopf)
Waffeln, Kuchen, Pfannkuchen, Milchreis
Kartoffelfertigprodukte
Nougatcreme, Pudding, Eisspeisen, Schokolade, Karamellbonbons, Sahnelikör
fertige Saucen, Mayonnaise, Ketchup.
Hühnerei-Allergie: Nicht das ganze Ei fungiert als Allergieauslöser, sondern bestimmte Proteine bzw. Eiweiße. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man das Eigelb verträgt. Eiweiß ist hier vielmehr der Oberbegriff für eine Nährstoffgruppe. Einige Allergene des Eies - z.B. das Ovalbumin - werden teilweise durch das Erhitzen zerstört. Da andere Eiweißkomponenten jedoch hitzestabil sind, muss Ei in jeder Form gemieden werden. In der Deklaration von Nahrungsmittel muss man auf Begriffe wie Vollei, Eiklar, Weissei, Eigelb achten. Durch ihre vielseitigen Eigenschaften werden Eier in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Vermeiden sollte man:
Eierspeisen jeglicher Art
Bindemittel in Teig- und Backwaren, Panaden, Mehl- und Kartoffelklößen,
Emulgatoren in Saucen, Cremespeisen, Mayonnaise, Eierlikör
Lockerungsmittel in Süßspeisen
Treibmittel in Backwaren, Souffles
Klärmittel in Brühe, Aspik.
In manchen Speisen vermutet man nicht gleich Eiereiweiß. Daher nachfolgende Aufzählung als kleine Hilfe. Ei ist vielfach enthalten in:
Fertigsalaten, Gemüse-Fertiggerichten
panierten Gerichten
Zwieback
Nudelgerichten
Wermuthweinen wie Campari
Speiseeis, Lebkuchen, Negerküssen, Zuckerwatte, vielen Bonbons
Saucen
Hefezopf, Semmelknödel, Frikadellen.
Um den Proteinbedarf auch ohne Eier zu decken, empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung.

Kreuzallergien: Einige Allergien sind mit sogenannten Kreuzallergien assoziiert, d.h. ausser auf das Allergen selber reagiert man auch noch auf bestimmte Nahrungsmittel, deren Allergene einander ähneln, sensibel. Birkenpollen z.B. reagieren kreuzweise mit Nusssorten, Äpfeln, Birnen, Kirschen, Walnüssen, Mandeln, Pflaumen, Kiwi, Kartoffelschale, Tomaten und Karotten. Das heißt, eine Allergie gegen Birkenpollen kann auch allergische Reaktionen gegen die genannten Obst- und Gemüsesorten hervorrufen. Gräser reagieren überkreuz mit Bohnen, Linsen und grünen Erbsen. Beifußpollen reagieren überkreuz mit Sellerie, Gewürzen und Karotten.

Welche Symptome gibt es?

Schwellung von Gesicht, Lippen und Zunge
Niesattacken mit starker wässriger Sekretion und Naselaufen oder verstopfte Nase durch Anschwellen der Schleimhäute
Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit juckenden, geröteten und tränenden Augen und erhöhter Lichtempfindlichkeit
Juckreiz der Schleimhäute mit Kratzen und Anschwellen im Mund- und Rachenbereich
Husten und Atemnot bis hin zu Asthma-Anfälle (anfallsartige, schwere Atemnot mit Verengung der Atemwege)
Nesselausschlag mit Quaddeln
Ekzeme (nichtinfektiöse Entzündungen der Haut und Schleimhaut)
Reaktion des Verdauungstrakts in Form von Durchfall, Blähungen, Erbrechen, Koliken
Arthritis, Fieber, allergische Vaskulitis , photoallergisches Exanthem
orales Allergie-Syndrom (OAS): unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme schwere Reaktion mit Neurodermitis, Blutdruckabfall und anaphylaktischem Schock SOFORTIGE BEHANDLUNG DURCH DEN NOTARZT! häufig als Folge einer Kreuzreaktion zwischen eingeatmeten Allergenen und Nahrungsmittelallergenen! (häufige Auslöser siehe "Kreuzallergien")
Verzögerte Reaktionen können noch Tage nach der Nahrungsaufnahme stattfinden. Eine verzögerte Reaktion kommt bei Allergien vom Typ III und Typ IV vor. Typ III äußert sich typischerweise 6 bis 8 Stunden nach der Nahrungsaufnahme in Form von Nesselsucht, Arthritis, Fieber und allergischer Vaskulitis. Typ IV Reaktionen benötigen bis zu zwei Tage und können dann Beschwerden eines Ekzems oder eines photoallergischen Exanthems hervorrufen (Hautrötung, ausgelöst durch Licht)."

Viele Grüße,
Lena
Antworten
#5
Martin, danke für die Link, muss diese jedoch noch ein paar mal lesen, bin auf dem Gebiet der Medizin eine totale Niete.

In meine Fall Medikamente und Vasculitis in Zusammenhang zu bringen, ja und nein. Das erste mal wo diese aufgetreten ist, muss vor ca.4 Jahren gewesen sein, weis es leider nicht genauer, eher früher als später. Ich hatte das auch nicht ständig, eher sporadisch, manchmal war es nur ganz leicht vorhanden, auf gewissen stellen an den Füssen. Zu dieser Zeit habe ich nur ein Medikament täglich eingenommen. Zum, nein. Damals habe ich mir eingebildet ich bekomme das von irgendetwas, mal dachte ich es wird durch Druck ausgelöst, dann wieder meinte ich Zucker ist nicht das wahre, oder ich bekomm das wenn ich im Garten war, alle möglichen Faktoren hatte ich mir zusammengereimt.

LG Jutta
Antworten
#6
Hallo Lena,

habe den Artikel gelesen und so manches würde unter Umständen passen. Ich hab eine Blutbefund wo auch IgE nachgewiesen wurde, der ist aus dem Jahre 2000 und ich hatte damals IgE 745 UL/ml Reverenz <100 – Allergietest ergab: 3 Allergien auf Chemie. Nochmalige IgE Bestimmung 2004 - 220 kU/l.Was ich absolut nicht verstanden hab, ist das ich immer IgE Werte aufwies und man nie wirklich etwas gefunden hat. Ich war zwischenzeitlich immer wieder Testen. Im Herbst 2005 ging´s dann los Ich verstand die Welt nicht mehr , ständig hatte ich irgendwelche Zustände. Hab dann Forum viel gelesen, weil ich mich mit Unverträglichkeit überhaupt nicht auskenne und bin zu dem Schluss gekommen das ich das bisschen Milch für den Kaffee nicht wirklich brauch das Stückchen Käse wird mir auch nicht fehlen, nur um das Joghurt, um das tat es mir echt leid.

Hab dann trotzdem Nachforschungen betrieben und bekam von meiner Mutter zu hören, ja da war schon etwas als Säugling, zuerst Stillen jedoch nicht lange, dann Umstellung auf Säuglingsfertignahrung, weiter Umstellung auf Kuhmilch und Brei, ich lebe auf dem Land und da gab es sicher nur Kuhmilch vom Bauern und Brei aus Weizengrieß, der genaue Zeitraum ist ihr nicht mehr bekannt, das war vor x Jahren, da soll ich am ganzen Körper 0,20 Cent große eitrige Abszesse bekommen haben eins neben den anderen die sind dann langsam abgeheilt, jedoch hat man nicht gewusst woher bzw. was der Auslöser war.Mir fällt gerade ein, weis vielleicht jemand aus was vor ca. 40 Jahren Säuglingsfertignahrung - Flaschenmilch - gemacht wurde? Darauf habe ich die Gluten gestrichen, bin dann dahinter gekommen das ich auch keinen Glutenfreien - Weizen vertrag, gut den habe ich ja seit Jahren schon gemieden wegen der oben angeführten Allergie und in meinen Befunden habe ich das gefunden Endomysiale Antikörper 1:20 Reverenz<1:20, Gliadin-AK IgA negativ und IgG 27,0 Reverenz<20, t-Transglutaminase-AK negativ. Ob das etwas zu sagen hat, weis ich auch nicht.

Wegen dem Schimmel, das haben wir schon an anderer Stelle diskutiert und ich meine jetzt auch, das Uli recht hatte, das ich doch mit dem „Schwammerl etwas am Hut“ hab. Nur dieses Problem kann ich nicht so schnell lösen. Bei Nahrungsmittel pass ich auf aber mit der Wohnung das dauert noch. Hab natürlich Fehlgriffe ohne Ende, bin ja Neulig. Warum ich noch immer auf der Suche bin, ich glaub ich habe noch nicht alles gefunden, ein paar Tage geht es gut und dann wieder nicht, folglich muss da noch was sein.

LG Jutta
Antworten
#7
Hallo Jutta,

Deine Tests bzgl. Glutenunverträglichkeit sind ja zum Teil positiv ausgefallen, d.h. ich würde das als Bestätigung Deiner Glutenunverträglichkeit deuten, denn wenn eine solche besteht, bedeutet das keineswegs daß sämtliche Tests positiv ausfallen müssen ( bspw. gibt's Menschen mit einem generellen Mangel an IgA, bei denen sich logischerweise dann auch keine IgA-Antikörper nachweisen lassen). D.h. selbst wenn nur IgG-Antikörper über den Referenzwert hinaus gefunden werden, ist das schon ein Beleg.
Deine Gesamt-IgE-Werte sprechen auf jeden Fall für eine sehr hohe Allergiewahrscheinlichkeit, selbst wenn Du noch keine positiven IgE-RAST-Testungen hattest.
Ob Corticoide u.ä. nicht doch etwas mit allergischen Reaktionen zu tun haben können?

Bei Deinen Fragen kann Dir Uli als Allergieexpertin bestimmt viel besser weiterhelfen als ich.

Sorry für die lückenhafte und unbefriedigende Antwort.

Viele Grüße,
Lena
Antworten
#8
Hallo Lena,

du meinst das dass ausreicht und das eine Gluten – Unverträglichkeit quasi als sicher gilt, das wäre ja dann schon ein Problem weniger. Vielleicht kann mir jemand, sagen was ich hab, eine Allergie auf Getreide oder auf Gluten? Dann bleibt mir nur noch die Frage, warum vertrage ich Mais nicht besonders, der ist doch auch Glutenfrei, hab ich gelesen oder geht das noch nicht, kann das sein?
Bedanke mich recht herzlich für dein Unterstützung
Jutta
Antworten
#9
Hallo Jutta,

hier habe ich ein paar Infos und Zitate aus Fachartikeln zu Deinen Fragen zusammengestellt

DZG/Deutsche Zöliakiegesellschaft:Antikörperbestimmungen
"(...) Die Bedeutung der Antikörperbestimmung für die Diagnose der Zöliakie/Sprue ist heute sehr hoch. (...)
Ein negativer Antikörper-Test schließt das Vorliegen einer Zölaikie/Sprue mit relativ großer Sicherheit aus. Wichtig ist dabei, dass durch die Bestimmung von Immunglobulin A (IgA) ein IgA-Mangel ausgeschlossen wird. Bei einem IgA-Mangel können die IgA-Antikörpertests nicht verwendet werden, da sie in der Regel selbst bei einem Vollbild einer Zöliakie/Sprue ein negatives Ergebnis bringen. (...)" (Textzitat)

Wurde bei Dir das Gesamt-IgA damals mitbestimmt? - Das wäre eigentlich nötig, nicht nur zur Beurteilung der IgA-Ak, sondern auch, weil sich IgA-Mangel gehäuft bei Zöliakie-/Spruebetroffenen findet.

Die Antiendomysium-Ak waren bei Dir ja neben den Antigliadin-Ak positiv. Es gibt außerdem viele Unterformen der Zöliakie, das klassische Krankheitsbild ist heute eher selten bzw. haben sich die diagnostischen Möglichkeiten verbessert, so daß deutlich wurde, daß Zöliakie kein einheitliches, sondern ein individuell sehr unterschiedliches Krankheitsbild darstellt.

Die IgG-Antigliadin-Ak betreffen Gluten und damit alles Glutenhaltige.
Eine Allergie gegen Getreide ist wieder ein anderes Thema. Letztlich spielt es aber bei einer Glutenunverträglichkeit keine Rolle, ob Allergien gegen glutenhaltige Getreidesorten bestehen, da diese dann ja ohnehin gemieden werden müssen. Aber ein Test bzgl. der glutenfreien Alternativen wäre vielleicht sinnvoll, zumal Du Mais nicht veträgst.

Inzwischen können im Rahmen der Zöliakiediagnostik auch Transglutaminase-Ak bestimmt werden.

Bei allen Tests ist zu bedenken, daß die Qualität und Sensitivität der Tests von Labor zu Labor höchst unterschiedlich sein können. - Möglicherweise kannst Du den Test ja auch noch mal in einem hierauf spezialiserten Labor wiederholen. - Daß Dir Deine Testergebnisse keiner erläutert hat, ist jedenfalls höchst merkwürdig.

Lt. Prof. Dr. K. M. Keller (Glutensensitive Enteropathie (Zöliakie) - ein Krankheitsbild im Wandel. In: MID - Medizin im Dialog 3/2001) können IgA-Antigliadin-Ak und / oder IgG-Antigliadin-Ak nach langjähriger Glutenbelastung auch absinken, unabhängig davon, ob eine Glutenunverträglichkeit / Zöliakie besteht. Ebenso muß berücksichtigt werden, ob zum Zeitpunkt der Blutuntersuchung bereits Glutenkarenz bestand oder nicht. Im ersteren Fall können Ak-Tests auch negativ ausfallen, unabhängig davon ob eine Glutenunverträglichkeit besteht oder nicht.
Dies sind nur zwei von vielen möglichen Fallstricken bei der Diagnostik. Es gibt also bei der Beurteilung der Untersuchungsergebnisse vieles zu berücksichtigen.



Caspary, Wolfgang F.; Holtmeier, Wolfgang
Antikörperdiagnostik bei Sprue/Zöliakie: Sinnvoll oder Ballast? (Deutsches Ärzteblatt 96, Ausgabe 36 vom 10.09.1999, Seite A-2213 / B-1885 / C-1769
MEDIZIN: Editorial):

" (...) Das klinische Erscheinungsbild der Sprue hat sich in den letzten Jahrzehnten eindeutig geändert: seltener tritt das Vollbild mit massiven Durchfällen und Gewichtsverlust auf, wesentlich häufiger sind die stillen oder oligosymptomatischen Formen. Hierbei findet sich zwar eine abgeflachte Mukosa, klinisch aber nur gelegentlich eine Anämie, ein Eisenmangel oder eine Osteopenie (1).
Die Sprue kommt erheblich häufiger bei folgenden Krankheiten vor:
- Dermatitis herpetiformis Duhring (90 Prozent bei DH-Patienten mit granulären und zu zehn Prozent bei linearen IgA-Ablagerungen in der Haut),
- Diabetes mellitus Typ I (Prävalenz der Sprue: vier bis fünf Prozent),
- Mongolismus,
- selektivem IgA-Mangel, bei Autoimmun-krankheiten der Schilddrüse mit Hypothyreose sowie (seltener)
- bei Kollagenosen, rheumatoider Arthritis,
- Epilepsie mit zerebralen Verkalkungen,
- primär biliärer Zirrhose (PBC),
- primär sklerosierender Cholangitis (PSC),
- IgA-Nephropathie und
- mikroskopischer Kolitis (1).
Seit Jahrzehnten wurde - insbesondere bei Kindern - die Bestimmung der Gliadin-Antikörper (AGA) eingesetzt, wobei den IgA-Gliadin-Antikörpern bei Familienuntersuchungen von großer Bedeutung sind. Die Sensitivität der AGA liegt zwischen 31 und 100 Prozent, die Spezifität zwischen 85 und 100 Prozent (1, 6, 7). Bei dem ebenfalls mit der Sprue assoziierten IgA-Mangel versagen die IgA-Gliadin-Antikörper, so daß dabei lediglich die IgG-Gliadin-Antikörper eine diagnostische Bedeutung haben. Antikörperbestimmungen wurden auch eingesetzt, um die Compliance der Diät zu überprüfen: IgA-Gliadin-Antikörper werden bald nach einer glutenfreien Diät negativ, während IgG-Gliadin-Antikörper noch lange nachweisbar bleiben. Später setzte sich die Bestimmung der Endomysium-Antikörper (EMA) als Diagnostikum mit noch höherer Sensitivität (zirka 95 Prozent) und Spezifität (100 Prozent) durch. Retikulin-Antikörper sind wahrscheinlich mit den EMA identisch. Nachteil der EMA, die mit Immunfluoreszenz an Affenösophagusmuskulatur bestimmt wurden, sind die hohen Kosten. Aufsehenerregende Entdeckung
Die Berliner Arbeitsgruppe von Dr. W. Dieterich, Prof. D. Schuppan und Prof. E. O. Riecken machte 1997 eine aufsehenerregende Entdeckung. Sie fand, daß das Enzym Gewebstransglutaminase (tTG) als das Antigen der Endomysium-Antikörper anzusehen ist (4). Mit der Bestimmung der Antikörper gegen Gewebstransglutaminase steht inzwischen ein ELISA-Test zur Verfügung, der eine quantitative Bestimmung ermöglicht. Erste Berichte sprechen dafür, daß dieser Test ebenso gute Sensitivität und Spezifität besitzt wie der EndomysiumAntikörpertest (5).
Warum Antikörperdiagnostik?
Da eine flache Dünndarmschleimhaut nicht beweisend für eine Sprue ist, kann durch einen positiven Antikörpertest die Diagnose bewiesen oder muß - bei negativem Antikörpertest - angezweifelt werden; das heißt die Diagnose einer Sprue kann nur dann als gesichert gelten, wenn eine flache Dünndarmmukosa vorliegt und positive Gliadin-, Endomysium- oder Gewebstransglutaminase-Antikörper nachgewiesen werden. (...)" (Textzitat)

Aber: 1. kann sich die Dünndarmmucosa durch Glutenkarenz normalisieren und 2. gibt es auch Formen der Zöliakie, bei denen praktisch keine Mucosaveränderungen im Dünndarm feststellbar sind.

Hier zur Vielfältigkeit des Krankheitsbildes noch etwas zu lesen:

Andreas Eisenring: Krämpfe und Depressionen - wegen Brot. Feinere Methoden der Zöliakie-Diagnostik zeigen:
Die Allergie gegen den Getreidekleber Gluten ist weit häufiger als angenommen
http://www.hausarzt.ch/open/aerzte/zoeliakie.htm

Prof.Dr.med. Klaus-Peter Zimmer: Klinische Bedeutung nichtklassischer Zöliakieformen
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...p?id=29756

Wie gesagt, bzgl. der Details bei Allergien kann Uli Dich sicher besser beraten als ich.

Ich hoffe trotzdem, daß Dir dies schon ein bißchen weiterhilft.

Viele Grüße,
Lena

P.S. Hier noch ein Link, unter dem Du Dich sehr detailliert zu den Ak-Tests bei Zöliakie und deren Aussagekraft informieren kannst. Lt. dieser Infos sind Anti-endomysium-Ak beweisend für die Diagnose Zöliakie/Sprue.
http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infof...liakie.htm
Antworten
#10
Hallo Lena,

Was die Diät angeht, ja, soweit verstehe ich das. Warum mein Interesse für Getreide im besonderem für Weizen, ich hab mal glutenfreies Mehl mit glutenfreiem Weizen versucht, das war nicht so gut und eins wo kein Weizen drin war, das ging besser.

Meine Überlegung: Nachdem Test´s bei mir im Moment nichts bringen, muss ich wieder verkehrt herum denken. Wenn bei mir Weizen nicht geht, dann könnte es sein das ich mit den Süßgräsern ein Problem hab und wenn dem so ist, müsste ich auch möglich Kreuzallergien berücksichtigen. Uli war so lieb und hat mir diesbezüglich schon geschrieben.

Deine Ausführungen haben mir sehr geholfen, ich bedank mich recht herzlich.
LG Jutta
Antworten


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