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Völlig ratlos, was ich habe
#1
Hallo,
ganz neu hier bin ich nicht, aber ich fasse mal meine Krankheitsgeschichte zusammen, weil ich nach der Beschäftigung mit NMUs und diversen Arztbesuchen ratloser bin als je zuvor. Heute besonders, weil es mir seit ca. einer Woche hervorragend geht, und ich einfach nicht dahinter komme, woran das liegen kann.

Symptome: Magen-und Darmbeschwerden (Übelkeit, Durchfall ohne Krämpfe, Flatulenz); diverse Schmerzen: Kopfschmerzen, Migräne, Nacken, Ellbogen, Trigeminus, Kiefer; Untergewicht; Nervosität; kein Appetit; Menstruationsbeschwerden; vertrage nicht: Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac, Metoclopramid, Uzara etc.

Diagnosen:
Fehlbesiedelung (kein Atemtest, irgendeine Stuhlprobe), `dünne Darmschlimhaut`-> Probiotika, Ernährungsumstellung -> kurzzeitige Besserung, dann alles wieder

LI-Test negativ (aber extremer Durchfall und Unwohlsein danach)

kein FI Test

SI diagnostiziert -> Nahrungsmittelumstellung, -anpassung, auch keine Kartoffeln und Vollkornprodukte mehr auf Anraten des Arztes -> kurzzeitige Besserung, dann alles wieder, aber Völlegefühl am Morgen ist seit dem weg

Magenspiegelung -> keine Zöliakie, Sprue, alles in Ordnung

Bluttest -> alles in Ordnung, keine Mangelerscheinungen, B6 wurde aber nicht getestet

Dann kam der Verdacht auf HI auf. Es wurden keine Tests durchgeführt. Zur Zeit kann ich auch mit einer Nahrungsmittelumstellung nicht beginnen. Keine Motivation, viel Stress, oft bin ich den ganzen Tag außer Haus und habe keine Kontrolle über meine Ernährung. Ich sehe den Zusammenhang zwischen bestimmten Nahrungsmitteln oder auch allgemein Nahrungsmitteln und meiner Symptomatik nicht Ich weiß, dass das bei HI auch nicht so einfach ist wegen kumulativen Effekten, `DAO-Fass` etc. Man müsste es also mal über eine längere Zeit überprüfen. Einerseits könnte an der HI was dran sein, aber andererseits glaube ich es doch nicht so ganz. Nach der Lektüre von Jarisch und Schleip bin ich da auch nicht schlauer. Ich persönlich empfinde mein Krankheitsbild als Grippesymptomatik. Ich habe auch oft das Gefühl, dass ich das alles habe, wenn ohnehin Magen-und Darmgrippen rum gehen, nur dass ich das alles dann über einen Zeitraum von mind. drei bis vier Wochen habe, und dann ist es mal wieder eine Zeitlang gut. Ich weiß, dass eine HI durch Infektionen schlimmer werden kann, aber die Frage ist, ob das mit den Infektionen überhaupt sein kann. Alle Ärzte schließen das nämlich immer völlig aus.

Zur Zeit geht es mir gut. Ich habe seit letzter Woche wahnsinnigen Hunger und stopfe alles wahllos in mich rein , sogar sorbithaltige Sachen, Fettes, Gemüsiges, Fleischiges, Kartoffeln, Cola, Wurst (ich gebe der Gier allein schon wegen meines Untergewichts gerne nach) und mir geht es immer noch gut. Was soll das? Was habe ich nur? In welche Richtung muss ich gehen? Auch wenn es sich momentan nicht danach anhört, kann ich extrem diszipliniert sein, wenn ich nur den leisesten Funken Hoffnung habe, dass es etwas bringt. Kann das mit den Infekten sein?

Liebe Grüße,
Xena
Antworten
#2
Hallo Xena,

ich fange einfach mal an, das ganze ein bissle "auseinanderzunehmen". Die anderen können da bistimmt auch noch so einiges zu schreiben.

Zitat:Diagnosen:
Fehlbesiedelung (kein Atemtest, irgendeine Stuhlprobe), `dünne Darmschlimhaut`-> Probiotika, Ernährungsumstellung -> kurzzeitige Besserung, dann alles wieder

Wenn man die Ursache des ganzen net abstellt, dann kanns ja auch keine dauerhafte Besserung geben. Führst Du ein Ernährungstagebuch? Wurden bei Dir mal irgendwelche Allergietests gemacht? Hast Du Heuschnupfen?

Zitat:LI-Test negativ (aber extremer Durchfall und Unwohlsein danach)

Was war das für ein Test? Hast Du Dir die Werte geben lassen? Sonst frage noch mal nach den genauen Werten. Bei Non-Respondern ist, trotz positiver LI, der Atemtest immer negativ. Und der Blutzuckertest wird sehr häufig falsch interpretiert. Deine Reaktion auf den LI-Test zeigt aber ganz eindeutig, dass Du eine LI hast.
Daher: Laktose in jeder Form ersteinmal total meiden - also auch keine MinusL-Produkte etc., damit sich Dein Darm ersteinmal erholen kann. Nach ein paar Monaten des absoluten Wohlbefindens und Symptomfreiheit kannst Du ja dann gaaanz vorsichtig mal ausprobieren ob Du die laktosereduzierten Produkte verträgst. Allerdings nur, wenn Du nicht, wie die meisten, auf Milcheiweiss reagierst.

Zitat:Dann kam der Verdacht auf HI auf. Es wurden keine Tests durchgeführt.


HI ist ja auch nur eine "Folgeerscheinung" von anderen Allergien, Unverträglichkeiten, Intoleranzen. Solange das "Grundübel" nicht beseitigt ist, wird das Histaminfass immer überlaufen.

Zitat: In welche Richtung muss ich gehen?

Schritt für Schritt vorgehen. D.h. Du streichst die Laktose komplett aus Deiner Ernährung (die Ergebnisse von dem Test kannst Du ja mal hier posten). Und Du musst Dich Sorbitarm ernähren. Falls es Dir noch nicht bekannt sein sollte: Du kannst Deine Sorbittoleranz durch täglichen 10-15 minütigen Sport erhöhen. Und - sofern noch nicht geschehen, führe ein Ernährungstagebuch (auch wenn das ausserordentlich nervig ist). Das würde ich die nächsten 2-3 Wochen mal ganz streng machen. Und dann kommt der nächste Schritt. Da kann man sich dann überlegen, welche Tests sinnvoll sind, z.b. Scratch und evtl Präscreen etc.

Viele liebe Grüsse
Bubi
Antworten
#3
Lieber Bubi,
vielen vielen Dank für Deine Antwort.
Also, ein Ernährungstagebuch habe ich bislang noch nicht geführt, wollte aber anfangen. Da das so eine nervige Sache ist, habe ich Deine Antwort als Motivation einfach noch gebraucht, denn ich war mir nicht sicher, ob das was bringt.
Ich habe keinen Heuschnupfen. Allergietests sind schon ewig her. Damals habe ich sogar nur schwach auf das Kontrollhistamin reagiert, weshalb man mir sagte, dass ich so ziemlich der unallergischste Mensch überhaupt bin. Es ist aber genau genommen ca. 10 Jahre her, stand damals im Zusammenhang mit häufigen Erkältungskrankheiten, und zählt wohl insgesamt absolut nicht mehr. Ich kann definitiv keine Erdbeeren anfassen. Meine Hände werden davon rot und jucken und beim Tomatenschälen,-schneiden etc. ist es genaus so.
LI Blutwerte muss ich mir noch mal geben lassen. Beim Atemtest war der höchste Wert 14 nach drei Stunden, der Anfangswert bevor ich die Flüssigkeit zu mir genommen habe, lag aber schon bei 7.
Ich werde das mit der LI mit überprüfen, weil ich ohnehin vielleicht an einer Eliminationsdiät nicht vorbei komme, aber ich kann jetzt schon sagen, dass meine Lactoseverträglichkeit schwankt und vermutlich doch wieder von anderen Sachen abhängt. Mir wird manchmal nach Käse übel und ich vertrage auch Eis nicht immer so gut. Insgesamt habe ich oft schon so ein Gefühl, dass ich Milchprodukte wohl besser meide und tue das dannauch, ABER: Wenn es mir insgesamt gut geht, kann ich Milchprodukte auf jeden Fall vertragen. Habe auch schon mal im Selbstversuch in einer guten Phase zwei Gläser Milch getrunken und bestens vertragen. Ähhh, mir ist das alles zu verzwickt.
Das mit dem Sorbit und Sport ist ein guter Hinweis. Das wusste ich absolut nicht. Vielen Dank.
Xena
Antworten
#4
Hallo Xena!

Daß es Dir im Moment so gut geht, liegt doch wohl daran, daß Du Deinem Körper und Deiner Seele zur Zeit eine Menge Futter gibst - Energie per Zucker und Eiweiß, Trost, Entfrustung und Streßbekämpfung durch Mampfbefriedigung etc. Allerdings heißt eine Woche sündigen noch gar nix - das System kann auch erst nach zwei Wochen oder mehr kippen. Und das Phänomen, daß der Körper merkwürdigerweise stabil funktioniert, solange man quer Beet frißt und erst dann deutlich zu reagieren beginnt, wenn man anfängt, einzelne fragwürdige Nahrungsmittel wegzulassen, haben auch schon viele erleben dürfen.

Das Gefühl, einen grippalen Infekt zu haben, hatte ich letztes Jahr auch mal - nachdem ich mich nach monatelanger Karenzzeit wieder an Brot herangewagt hatte. Quittung: fünf oder sechs Wochen lang war ich groggy, Kopfweh, erhöhte Temperatur, mitsamt dem Empfinden, mein gesamter Verdauungstrakt vom Mund bis zum Po sei entzündet, Bauchweh, übellaunig usw. Und das ging auch erst los, als ich bereits zwei Wochen lang zum Getreide zurückgekehrt war. Das war das berühmte Histamin-Faß.

Eine Freßattacke zur akuten Streßbewältigung muß erlaubt sein, aber laß es nicht zu lange dauern, denn langfristig hilft Dir das gar nichts. Such Dir die Dinge, die erstmal unproblematisch erscheinen, und konzentriere Dich darauf in guter Dosierung, sprich: drei nicht zu große und aus klaren Zutaten zusammengestellte Mahlzeiten am Tag. Keine Milch und mit Vollkorn und Rohkost sehr vorsichtig sein. Alles andere belastet den Stoffwechsel. Eine Gewöhnungsphase ist das für jeden und es kostet eine Menge Geduld, da immer Rückschläge und Verzweiflung angesichts nicht endender Ursachenforschung auftreten, aber irgendwann...

Ist bei der Stuhlprobe auch nach einer Candida-Infektion geschaut worden? Bei Fehlbesiedlung, Heißhungerattacken und Gelenkbeschwerden wäre das ein auszuräumender Verdacht.

Viel Erfolg!!
Sabine

Uuups - da bist Du mir um eine Minute zuvorgekommen!
Antworten


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